Den Schwanz zärtlich verwöhnen - Textversion

Liebe @*****_67

danke für deinen einfühlsamen Beitrag!

Allgemein in einer anderen Situation beim Sex hatte ich ihn schonmal gefragt, ob es denn gerade etwas geben würde, was er sich wünscht, weil ich dachte, dass es doch schön wäre, wenn er einen bestimmten Wunsch hat, sich aber vielleicht nicht traut, das anzusprechen (ich gehe meistens total nach meinen Gefühlen, was ich gerade brauche und setze das mit ihm um, bin also eher auf mich fokussiert), es so zu ermöglichen. Man sah erst an seinem Blick, dass er an etwas Spezielles dachte, 2 sec. Pause, dann schüttelte er den Kopf, nein, alles was ich mache, würde sich gut anfühlen. Ich frage nochmal, wirklich nicht?, aber er war noch nicht so weit.
Er ist so nahe Kommunikation nicht gewohnt, selbst wenn es nicht um Sex geht, deshalb bin ich am ausloten, wie ich was zu dem Thema ansprechen könnte. Nach den Ursachen will ich bei ihm lieber nicht fragen, um ihm nicht noch mehr Druck zu machen und auch nicht unbedingt sagen, dass es mich irritiert, weil er dann gleich denkt, er müsste irgendwas tun, um mich zufriedenzustellen.

Habe aber hier durch die Beiträge und ein paar private Nachrichten gemerkt, dass ich ihn wirklich gerne fragen will, ob wir uns einfach mal absichtslos für eine bestimmte Zeit berühren wollen und wie es sich für ihn anfühlt, wenn ich den weichen Penis berühre oder dass er mir sagt, was er genau mag an Berührungen. Weil ich merke, dass bei mir selbst viel Unsicherheit und ein Leistungsdenken da ist und das würd ich mir gerne näher anschauen bei mir und davon wegkommen.

Ja, richtig, bisher war das wirklich ausnahmslos immer so, dass er Schwanz praktisch schon steif war, wenn ich ihn in der Hose oder über der Hose anfasste, berührte, rieb oder noch in der Hose innerhalb von Sekunden steif wurde und auch erst wieder schlaff ein paar Minuten nach dem Orgasmus und dazwischen stand er dauerhaft oder wurde jedenfalls nicht weich und klein. Hat vielleicht auch mit 'Fleischpenis' oder nicht zu tun.

Du hast mir aber noch einen anderen Gedanken ermöglicht mit deinem Hinweis, dass du ihn manchmal im weichen Zustand einfach nicht anfassen magst: Ich muss das rausfinden, eventuell ist da bei mir so eine Blockade da, dass ich es einfach nicht kann oder will. Wahrscheinlich werde ich das akzeptieren müssen, denn es bringt nichts, mich dazu zu zwingen. Ich schäme mich (auch vor ihm) sehr dafür. Gerne würde ich rausfinden, woher diese Blockade kommt, ich glaube, es ist nicht nur der Druck, für seine Geilheit zuständig sein zu müssen (denn das bin ich definitiv nicht und in der Rolle der 'Bedienung' sehe ich mich auch nicht), sondern irgendwas anderes.
"jetzt fass ihn doch einfach an!" wie oben von jemandem kam, ist für mich nicht zielführend. Ich tu keine Dinge, die sich nicht richtig anfühlen. Wenn ich sie aber tue, dann mit 100% dabei-Sein und das merkt man(n) dann auch. Herzlose oder halbe Sachen sind nicht mein Ding. Deshalb will ich einfach ergründen, was bei mir dahintersteckt. Bei der nächsten Begegnung auch mit ihm, aber mir hilft es sehr, hier von anderen zu lesen und meine Gedanken aussprechen zu können.

Genau das meine ich aber nicht. Ich möchte nicht in die Begegnung mit dem Gefühl, dass man nur auf das Ziel hinarbeitet, dass der Schwanz hart wird und man dann bis zum Orgasmus f** kann. Dass der Mann möglichst immer zur Verfügung stehen muss (das scheint bei mir alles durch Erfahrungen und vielleicht auch ein Gesellschaftsbild eingepräft zu sein).
Ich will auf eine andere Ebene gehen bzw. bin momentan auf einer anderen Ebene. Auf der Leistungsebene war ich lange genug und ich merke, dass die weder mir, noch dem Mann gut tut.

Ich will mich viel mehr darauf einlassen, was meine Ängste im Kontakt sind, warum mich die Situation so irritiert hat und das aushalten und ergründen, also gerade nicht den Umweg dahin gehen zu sagen 'ich mach ihn einfach wieder ruckzuck steif, weil, dann muss ich mich mit den ganzen Dingen (bei mir, vielleicht auch bei ihm, Thema 'gegenseitige Projektionen') nicht auseinandersetzen'.

Mir sind solche Gedanken bzw. Vorgehen komplett fremd. Ich habe bis jetzt immer meine eigenen Emotionen in den Raum gestellt und mich so gezeigt, wie ich bin und bisher hat es sich dann immer ergeben, dass der Mann mich genauso wollte wie ich ihn und steif wurde. Der Gedanke, dass ich ihn zu etwas bringen müsste, ist mir fremd und ich möchte gar nicht in diese Richtung gehen.

Ein weicher Penis löst aber bei mir vermutlich diese Aufforderung an mich aus: 'mach jetzt mal was, damit..', wo ich mir dann eher denke: Wieso? Ist das meine Aufgabe? und innerlich weglaufe. Die imaginierte Erwartungshaltung ist das Problem, aber vielleicht hat 'mein' Mann ja nicht mal diese Erwartungshaltung, sondern ich mache mir nur selbst Druck damit. Dieses 'du musst jetzt dies und jenes tun, damit er steht und wenn er nicht steht, hast du (also ich) versagt'.

Ist wohl etwas vielschichtig, aber ich glaube, ich hab es jetzt zumindest ein bisschen klar, was die Hintergründe bei mir sind.

Ja, das bleibt zu hoffen.
Aber es ist erschreckend, wie diese dämlichen Glaubenssätze doch ganz langsam in einen einsickern, obwohl ich immer gedacht hätte, dass ich NIEMALS diesen bullshit von wegen 'der Mann muss immer können', 'die Frau muss immer gefallen' 'denken' würde. Ich weise solche Rollenzuschreibungen oder Erwartungen normalerweise von mir, aber beim Reflektieren hab ich gemerkt, dass ich wohl doch unbewusst einiges davon übernommen hatte.

Ja, ich glaube ich weiß, was du meinst. Ich hab vorhin für mich erkannt, dass ich einen weichen Penis einfach nicht mit sexueller Erregung verbinden kann und ich werd es jetzt einfach so hinnehmen, dass ich ihn, wenn ich in diesem 'mindset' (sexuelle Energie) nicht im weichen Zustand anfassen will. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn ich innerlich umswitche und z. B. auf eine Ebene gehe, wo das Extatische weniger im Vordergrund steht, sondern spüren und genießen und erkunden, ich auch den Penis z. B. mit in die Streicheleinheiten einbauen könnte. Hier wurden ja schon bestimmte Massagetechniken genannt, worauf ich auch neugierig bin. Sind bei mir dann aber tatsächlich zwei unterschiedliche innere Zustände.

Danke für den ganzen Input, ist sehr interessant der Austausch!

Und wie gehst du damit um? Es klingt nämlich so ein bissche, als würdest du den Mann dann als deinen persönlichen Erfüllungsgehilfen sehen, der dafür zu sorgen hat, dass ER das hinbekommt, was du selbst nicht hinbekommst.
Mal auf meine Situation und meinen Mann übertragen, fänd ich die Vorstellung überhaupt nicht wertschätzend und schön. Aber vielleicht wolltest du auch was anderes ausdrücken?

@*****ven
Okay, aber was ER in meinem Fall will, kann ich ja von außen nicht erraten. Eigentlich müsste ER das kommunizieren, wenn man dein Beispiel als Vorbild nehmen wollte

Wow, was für ein empathischer Beitrag.