Moralischer Konflikt - Ich vermisse das Dating

Also wir gehen oft getrennt aus, da wird auch geflirtet, hat aber null mit unserer Beziehung zu tun, oder das uns was fehlt. Es macht doch Spaß.

Meine Ex-Frau hat das anders gesehen. Sie hatte kein Interesse an einer Veränderung und hat meine Wünsche und Vorschläge abgelehnt. Um uns nicht weiter gegenseitig weh zu tun, blieb nur die Trennung übrig. Und was soll ich sagen? Seit wir getrennte Wege gehen, kommen wir besser miteinander aus!

Als jemand, der polyamor ist, möchte ich dazu sagen: das Bedürfnis, zu flirten und zu erobern und erobert zu werden hat mit poly nicht unbedingt zu tun. Polyamor ist man, wenn man sich trotz glücklicher Liebesbeziehung in andere Menschen verliebt. Also so mit allem drum und dran. Manche Menschen tun das, und andere tun das nicht. Ich hatte das früher auch nicht, da waren alle Frauen uninteressant (also, außer als Freunde) sobald ich glücklich in einer Beziehung war - hat sich dann irgendwann geändert. Das Bedürfnis, einfach zum Spaß und absolut null "ergebnisorientiert" zu flirten hatte ich aber schon immer und sehe ich davon total unabhängig.

Das ist doch einfach nur menschlich, nichts weiter. Warum erzählst Du das nicht mal Deiner Partnerin, so wie Du es hier formuliert hast? Vielleicht geht es ihr ähnlich und plötzlich ist da gar nichts mehr verwerfliches dran. Denn Grenzen werden erst dort überschritten, wo das Gegenüber die Grenzen zieht. Wenn Du nicht weisst, ob es Deine Partnerin stören würde, wenn Du flirtest, dann machst Du Dir nur das Leben schwer für vielleicht gar nichts.
Ich selber bin seit 27 Jahren mit meinem Mann zusammen und ich geniesse es sehr zu flirten - wie mein Mann auch. Das gönnen wir uns beide und ich finde es einfach nur wunderbar, wenn mein Mann mir erzählt, wen er sexy findet und ich das ebenfalls ohne Hemmungen tun kann. Ok, wir leben schon seit Jahren in einer offenen Beziehung, aber wir kamen nur so weit, weil wir miteinander reden, uns ernst nehmen in unseren Bedürfnissen und Wünschen und uns wertschätzen, ohne einander zu verurteilen. Wenn das möglich ist, dann ist alles möglich und keine Gedanken und Wünsche sind jemals mehr verwerflich - und vielleicht sogar umsetzbar.

Warum brauchste die Aufmerksamkeit..du mußt an dir arbeiten..denke eh das heutztage das keiner versteht..

Deinen Beitrag verstehe ich nicht, stimmt

Mir schon klar

Kenn ich (er schreibt), geht mir mit meinen 58 Jahren noch immer so.
Glücklicherweise konnte ich das jahrelang trotz fester Beziehung relativ locker in der BDSM-Szene mit verschiedenen Fesselpartnerinnen ausleben.
Die Sache hat nur eben einen (oder zwei) Haken:
1. Kennenlernen kann man jeden Menschen nur einmal, d.h. der von dir (und auch mir) vermisste Effekt stellt sich auch mit jeder "Affäre" nur einmalig ein und verfliegt mit der Vertrautheit (und mit jedem Versuch immer schneller).
2. Das ganze Spiel wird entweder sehr schnell "emotional unübersichtlich" oder ist von permanenten Trennungsschmerzen begleitet.

Ich hab dann immer mal wieder zwischendrin (z.B. aktuell) für ein paar Jahre die Nase voll davon ... bis mich dann irgendwann wieder die Neu-Gier packt.

Wenn die eigene Partnerin nicht so tolerant ist wie Meine, dann würde ich hingegen ganz klar aus Erfahrung sagen: Das Ganze ist es nicht wert, dafür die Beziehung zu riskieren.
Als Alternative gibt es ein Lied:
"Dusch dich kalt, hack Holz im Wald, oder sing ein Lied ... und er sang: Lang, lang ist's her ..."

Zu deutsch: Es gibt auch andere Wünsche/Träume, die sich aufgrund gegebener Limits nicht erfüllen lassen (z.B. Kampfjet fliegen oder intergalaktische Reisen), und wenn man das für sich emotional in diese Schublade einsortiert, dann ist es auch leichter zu akzeptieren.
Eine Psychologin sagte mal in einer schwierigen Lebenslage zu mir: Wenn du es nicht ändern kannst, dann lerne es zu akzeptieren wie eine Naturkatastrophe.

@*******eyn


Du sprichst da auch was wichtiges an...denn
ein Mensch der positiv gestimmt ist, lächelt.
Wird das erwiedert, dann ist da auch jemand gut drauf.
Was aber gar nichts darüber aus sagt, das dies als flirten gesehen wurde oder gar als Dateversuch.
Und der TE vergißt wohl auch wie viele Dateversuche negativ ausgegangen sind.
Aber wer so viele Dinge macht, die ihm gar keine Freude machen, der wird das auch nach außen vermitteln.
WiB

Flirten erscheint erst einmal unverfänglich. Aber, die Aussage, dass es dabei nur darum geht, wie Du Dich dabei fühlst, ist so etwas von falsch, tut mir leid.

Ihr seid beide als Paar zusammen. Ganz wichtig ist letztich, wie sie damit klar kommt, wenn Du mit anderen flirtest. Es wird nämlich Dein Problem, wenn sie damit nicht klar kommt. Es klingt nämlich für mich so, als würde es bei ihr wie "Sichern, und weitersuchen" ankommen können.

Rede mit ihr, sonst stehst Du plötzlich vor einem Scherbenhaufen.
Reden, gar Flirten mit anderen ist eine Sache, Daten eine andere, und Vöglen, he, muss ich da was zu sagen?
Und denk immer daran, die Welt ist ein Dorf. Wenn sie von allen seiten hört, dass Du wild flirtest, viel Spaß. Und wenn sich eine andere in Dich verliebt, oder sich von Dir verarscht fühlt, geh bitte nicht davon aus, dass dann "fair" gespielt wird. Fake-New gibt es nicht nur in der Politik.

Und dann denk bitte an den Spruch "was Du nicht willst, was man Dir tu, das fühg auch keinem anderen zu". Wie fühlt sich die Vorstellung für Dich an, wenn sie mit anderen Flirtet, wieder auf die Jagdt geht, und andere datet? Überleg es Dir.

Einen guten pauschalen Ratschlag kann es auch hierzu überhaupt nicht geben.

Vielleicht musst Du erst einmal die Antwort finden, weshalb die Betätigung von außen einen so hohen Stellenwert für Dich hat.
Ja, die meisten Menschen mögen positives Feedback, aber hier geht es ja eher um konkrete Reaktionen (wie stehe ich am Markt da), die dann wieder was bei Dir auslösen - also den Tanz der Hormone.

Worum geht es denn genau? Das „gut gefunden werden“ oder den potentiell sexuellen Aspekt? War das immer schon so oder ist das neu? Umwerbt Ihr Euch innerhalb der Beziehung noch oder hat sich das trügerische Gefühl des Selbstverständlichen schon breit gemacht?

In solchen Fällen bin ich ja ein Fan von paradoxen Interventionen. Ihr werdet ja sicherlich viele Interessen und Vorlieben teilen. Der einfache Gedanke wäre mal was Neues auszuprobieren, ob sexuell, Unternehmungen oder was auch immer. Das macht dann meistens nur einem Spaß, außer man hat Glück.

Der komplexere Gedanke hingegen ist, mal was zu machen, was für euch beide neu ist, ihr beide nie getan habt oder euch eigentlich so gar nicht vorstellen könnt. (Vielleicht sogar mal in der Anfangszeit ein no-go war) Das Schöne ist, keiner ist Experte, ihr erlebt beide was Neues aufregendes und wenn es dann nichts sein sollte, ist das eine Erfahrung, die altes entfachen kann oder man das was man hat neu zu schätzen weiß. Vielleicht entdeckt ihr sogar Facetten an euch, die ihr vorher nie gesehen habt.

Ist nur ein Kommentar, na klar kein muss. Ich kann nur sagen, es gibt unendlich vieles zu entdecken und aus dem Routinealltag auszubrechen macht echt Spaß und schweißt nochmal anders zusammen.

Hallo @*********tome Bisher hast du uns nur erzählt, was du gern machen würdest, was dir fehlt usw., aber überhaupt nichts darüber, wie es deiner Freundin geht und was ihr als Paar vereinbart habt. Also: Habt ihr eine klassische Treue-Beziehung, und wo sind die Grenzen? Trefft ihr euch mit Freund*innen des anderen Geschlechts? Ist es OK, wenn die/der andere im Internet flirtet? Wäre ein Kuss auf einer Party mit einer anderen Person OK? Weiß sie, dass du das Flirten/Dating vermisst? Vermisst sie es auch? Ist sie eifersüchtig darüber, von diesem Vermissen zu hören? Wärst du eifersüchtig, wenn sie datet? In welchen Rahmen seid ihr einzeln und als Paar bereit, die Regeln eurer Beziehung zu ändern?

Und nur so am Rande: Wovon ich total abrate, ist, den Joyclub dafür zu nutzen, Dates mit Frauen auszumachen und dann kurz vor dem Date abzusagen und dann zu ghosten. Es gibt hier gar nicht so wenig Männer in Beziehungen, die das so machen, in der schrägen "Hoffnung", so ja nicht fremd zu gehen, dabei verletzen sie auf diese Weise gleich mehrere Frauen. Zum einen ihre Partnerin, die das natürlich nicht cool findet, auf diese Weise heimlich zu versuchen, die Regeln zu umgehen bzw. auszuweiten. Und zum anderen die Frauen hier, die merken, einfach nur benutzt worden zu sein, damit sich einer selbst bestätigt, dass ihn eine Frau gedatet hätte.

Wenn du deine Freundin nicht verlassen/verlieren willst rede mit ihr über deine Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche.
Wenn du sie doch nicht so sehr begehrst, rede mit ihr ebenfalls.
Miteinander offen und ehrlich zu reden ist das A und O in einer Beziehung. Dabei ist die Art der Beziehung völlig egal (Ausnahme berufliche Beziehungen).
Je länger man zusammen bleibt, desto mehr wird man merken, dass sich jeder verändern wird.
Spannend ist es doch dann diese Veränderung kennenzulernen, bzw. seine Partner*in neu kennen zu lernen.
Beim Daten/ersten Kennenlernen sorgen Hormone für das Glücksgefühl und die Schmetterlinge im Bauch. Diese Hormone stellen sich i.d.R. nach einigen Monaten ein. Das hat jedoch nicht unbedingt mit "lieben" oder "nicht mehr lieben" zu tun.

was wäre denn, wenn das einfach die Hormone wären?
mit 28 J da steht ein junger Mann doch im Zenit seiner Sexualkraft, testosterongeschwängert hoch 10....
und da greifen alle psychologischen Erklärungsversuche und Ratschläge alleine eben nicht...
und die moralisierenden sowieso nicht....
lasst ihn daten und sich ausprobieren, sich ausleben und genießen und macht ihm kein schlechtes Gewissen...
wie er seine Freundin da einbezieht , das ist natürlich wichtig dabei ... und da gab es ja schon viele verschiedene und gute Anregungen hier....

Ich denke, dir ist manchmal einfach nur ein bisschen langweilig.

Und das kann ich verstehen.
Denn egal wie toll der andere ist, mit dem man zusammen ist, dieses Gefühl des Überraschenden, Unvorhergesehenen kann mit einem Beziehungspartner - zumindest wenn die Beziehung gut läuft, und das ist ja, was wir uns alle wünschen - eben nicht haben.
Logisch, dass Rollenspiele es da nicht bringen - die frustrieren dann ja eher.

Das hat auch nichts mit "das was man hat nicht wertschätzen können" zu tun. Es ist eben etwas vollkommen anderes.


So lange du nur flirtest, finde ich das vollkommen in Ordnung.

Auch Frauen freuen sich darüber, wenn man ihnen freundliche, sympathische Aufmerksamkeit entgegen bringt. Man muss ja nicht mit jedem Gutaussehenden automatisch in der Kiste landen.

Sich freuen, dass es auch noch andere schöne Frauen und Männer gibt, ein bisschen flirten, sich Komplimente machen und die Attraktivität bestätigen, ist doch super.

Und anschließend geht man nach Hause und freut sich, dass man das Glück hat, schon einen tollen Partner zu haben.
Wunderbar und allen gehts gut.

Und warum unterstellt hier eigentlich schon wieder die Hälfte der Mannschaft dem TE, dass er fremdgehen wolle???

Das hat er doch ganz klar geschrieben, dass er das gar nicht will oder vor hat!



Man kann den Leuten auch einfach mal glauben, was sie schreiben.

Und: Es geht nicht immer nur ums Ficken.

Ich weiß nicht - es ist ja jetzt doch schon 7 Jahre her, dass ich 28 war, da kann sich natürlich viel geändert haben. Aber obwohl auch mein Körper Testosteron produziert, funktionierte mein Gehirn im Zweifelsfall auch mit 28 gut genug, um meine Handlungen doch selbst steuern zu können.

Sorry, aber "der kann nichts dafür, das sind die Hormone" ist hier als Argument genauso falsch wie im krassen Fall einer Vergewaltigung (wo sich ja auch ernsthaft manche hinstellen und sagen "Männer sind halt so, die können nicht anders"). Ich will hier niemandem unterstellen, das zu denken, verstehe mich nicht falsch. Ich will nur zeigen, wie unglaublich schwachsinnig diese Argumentation auch hier ist.

@*****alS

Ich stimme Dir ja gerne zu, besonders da hier einige dazu neigen die Situation eines Anderen den eigenen Erlebnissen an zu passen und gar nicht mehr wirklich zu sehen, was der TE geschrieben hat.
Und der fühlt sich gerade mit seinem eigenen Verhalten nicht gut.
Also wieso nicht erst mal dafür die Ursache suchen, denn oftmals wird etwas mit einem Verhalten kompensiert, was einem bis dahin gar nicht klar ist.Wieso gäbe es diese Warnsysteme denn, wenn man sie dann doch nicht beachtet.
Deswegen sollte er wirklich erst mal schauen ob er bei den Punkten, die ihm keinen Spaß machen bzw wofür er sich keine Zeit nimmt, eher ein Grund für seine Unzufriedenheit fußt. Der Vorteil ist, das er da selbst was dran ändern kann.
Und was auch mal geschrieben sein sollte ist, das man glücklich sein sollte, wenn man einen Menschen gefunden hat wo es paßt und mit dem man gerne leben mag. Dieses Glück ist längst nicht jedem vergönnt. Und so manch einer denkt, hätt ich es doch besser gelassen, wenn ihm/ihr klar wird das man durch eigene Dummheit etwas sehr wertvolles verloren hat.

WiB

@*********tome wäre eine Öffnung der Beziehung vielleicht eine Option? Vielleicht nicht soweit, dass es Sex mit anderen gibt. Aber in einem Rahmen der es dir erlaubt zu flirten. Ich denke dein Wunsch nach Aufmerksamkeit ist nicht unüblich für Beziehungen, bei denen ein Part (meist die Frau) extrem klassisch und familiär eingestellt ist. Es wird dann konsequent Kontakt zu Frauen untersagt, Eifersucht spielt oft (unbegründet) eine extrem große Rolle, die Beziehung ist toxisch; muss bei euch nicht so sein, dein Wunsch nach Aufmerksamkeit könnte aber ein unterbewusstes Anzeichen deinerseits sein, dass dir vielleicht etwas fehlt.


Hier gibt es einige Frauen, die sind garnicht an realen Dates interessiert und suchen nur die Bestätigung der Männer, indem sie Interesse an Dates vorspielen, um sie dann kurz vorher mit lapidaren Absagen wieder zu vergraulen. Ich fände es daher angebracht, wenn man diese Vorgehensweise nicht nur auf den "bösen Mann" reduzieren würde.

Hui....das ging aber schnell. Bin gespannt, wann das N-Wort hier eingeworfen wird.

Der Wunsch, mal wieder flirty unterwegs zu sein, ist doch völlig normal und ok. Da kann ich den TE gut verstehen. Viele Gewohnheiten schleichen sich im Laufe einer Beziehung ein und Selbstverständlichkeiten bekommen nicht mehr die Aufmerksamkeit, die sie vielleicht am Anfang der Partnerschaft noch hatten.

Flirty ist für mich aber was entschieden anderes als fremdzugehen oder gar die Beziehung zu öffnen.

Ich kann in einer Beziehung sein und trotzdem flirten. Mache ich auch. Immer im Wissen, wie schön es ist, dass der eigene Partner dem hier nicht die große Bedeutung zumisst. Dafür date ich nicht extra, dafür verabrede ich mich nicht. Flirten ist für mich spontan. Eine Begegnung auf einem Fest, zusammenstehen, lachen, etwas trinken, sich kurz in den Arm nehmen, scherzen, sich zuzwinkern. Am Ende geht jeder wieder nach Hause, die Telefonnummern werden nicht ausgetauscht. Fazit: ich hatte einen tollen Abend mit einem/r Unbekannten, wurde als Mensch wahrgenommen, hatte meinen Spaß und kuschel mich im Bett zuhause wieder an den eigenen Partner.

Ich kann das flirten nur zu einem gewissen grad° genießen.
Was ich erFRÄUlicher finden würde ist wenn das nicht ins leere läuft.

@*******iron

Nur im Unterschied zu Deiner Aussage, hat ja der TE bereits eine Freundin.
Er braucht das Flirten (wobei er da schon von Dating schreibt) weil er damit sein Image auf poliert.
Jetzt stell Dir nur mal vor, aus seinem Flirten ergäbe sich wirklich mehr, dann hätte er aber ein neues Problem.

WiB