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Das fühlt sich für mich persönlich ungut an: Wenn meine beste Kumpeline einen Partner suchen würde und jahrelang Einhörner sucht, würde ich durchaus einmal mit ihr darüber reden wollen.
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So ein Verhalten fühlt sich wiederum für mich ungut an:
Sicher wissen zu wollen, was für andere gut ist. Überhaupt nicht auf den Gedanken zu kommen, dass man da schlicht einige Dinge übersieht. Anders denkt, lebt, ... .
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Im Einzelfall mag das gut ausgehen, lieber 15 Jahre lang eine Beziehung zu wünschen statt einfach Menschen kennenzulernen, die nicht in eine Suchmatrix passen.
"Immer mehr Menschen leiden an Depressionen" (gemeint waren nur die vollstationären, und die Nachricht war von 2017), und in China und Großbritannien erste Ministerien für Einsamkeit. Ich kann mich nicht davon befreien, einen Zusammenhang zu erahnen.
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Wer immer wieder an ein Gegenüber gerät, mit dem er letztendlich nicht klar kommt, ist mindestens genauso einsamkeitsgefährdet. Es kommt nicht auf die Anzahl der Kontakte an, sondern auf die Kontakte selber.
Aber ganz wesentlich dabei ist: Es kommt auf einen selbst an, wie man mit sich zu rechtkommt.
Ohne diese Grundlage helfen die besten Kontakte nichts.
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Gestern Abend habe ich "Bewertungen" über eine Plattform namens "Finya" und zwei andere (reine) Dating-Plattformen gefunden und mir durchgelesen, und mir fiel der fast durchgehend aggressive und vor allem abwertende Ton auf, in dem Frauen über Männer und Männer über Frauen texteten.
Natürlich muss man berücksichtigen, dass dort eher Beschwerden vorgetragen werden - allzu repräsentativ ist das hoffentlich nicht.
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Zum Einen frage ich mich, über welche Plattform wir noch diskutieren wollen.
Zum Anderen sollte klar sein, dass (fremde) Bewertungen und Eigenerleben selten deckungsgleich sind.
Zum Dritten kommt dazu, dass manche Probleme und Zusammenhänge immer wieder auftauchen werden, weil sie einfach mit dem Verhalten der Beteiligten zu tun haben. Egal, welche Plattform.
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Meiner eigenen Erfahrung nach erfährt man über einen Menschen in einer Stunde Spaziergang mit Heißgetränk mehr als durch viele Textnachrichten - zumal es schon schön ist, eine Hand zu halten.
Meiner Erfahrung nach kann man über Textnachrichten auch Seiten von Menschen kennenlernen, die über Dates so seltenst zu erfahren gewesen wären.
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Ich bin mein Leben lang durch die Welt gereist, und es scheint mir überall das gleiche: Um zu hassen, muss man zunächst sich selbst hassen.
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Mir scheint, Du hast so manche Lebenswendungen noch nicht erlebt:
Wer bis zum Geht-nicht-mehr in die Enge getrieben wird, muss sich erst selbst hassen, bevor er sich gegen seinen Peiniger wendet?
(Meine Antwort spare ich mir hier lieber.)