Ich mochte den Begriff "Fremdgehen" noch nie. Klingt für mich immer nach vorsätzlichem Handeln wider moralischer Normen, die wer auch immer festgelegt hat.
Sicher würde es mich kränken, wenn mein Partner unvermittelt jemand anderen küssen würde.
Aber woraus resultiert dieses gekränkt sein? Man stellt seine eigenen Bedürfnisse und Erwartungen in den Vordergrund und gesteht dem Anderen nicht die Freiheit zu, selbstbestimmt und nach seiner jeweiligen Gefühlslage zu agieren. Man hat also in gewisser Weise Besitzansprüche. Und die sind aus meiner Sicht gefährlich für jede Konstellation von zwischenmenschlichen Beziehungen. Außerdem wird es meist als Abwertung der eigenen Person empfunden, wenn der Partner sich zu anderen Menschen hingezogen fühlt. Völlig unsinnig, aber so ist die Psyche scheinbar bei der Mehrheit konditioniert, mich nicht ausgenommen
.
Da wir aber nun keine Teenager mehr sind, sollte m. E. grundsätzlich geklärt werden, welche Art der Beziehung man leben möchte und ob da Platz für weitere Menschen ist , um den anderen nicht zu verletzen.
Und das möglichst bevor es zu Irritationen kommt.