Frauen haben keine optischen Vorlieben zu haben?
Liebe Leute,
es ist erschreckend, aber zugleich kein Wunder, auf welche Weise hier gerade Frauen von anderen Frauen mal wieder angegangen werden. Vor allem von den "innere Werte"-Verfechterinnen. Gleichsam als romantisches Revival der Quasimodo-Geschichte. Ja, klar, einer "wahren Frau" kommt es auf "innere Werte" an, das soll hier mal wieder transportiert werden. Mit dieser Aussage wird aber entweder die Ausgangsfrage gar nicht beantwortet (gefragt war nach dem
optischen Idealbild), was in einer Diskussion ja noch legitim ist, oder aber es werden von vornherein Frauen angegangen, die
überhaupt Männer optisch einstufen. Und ja, sogar die Aussage "ich mag es eher groß" wird als psychologisches Problem gebrandmarkt.
Wir werden hier dann mal etwas ironisch:
Aus genau diesem Grunde, weil die "richtige Frau" ja nur auf die "inneren Werte" achtet, setzt sich wahrscheinlich die sogenannte Einhand-Literatur so gut bei Frauen ab, auf deren Cover immer das gleiche zu sehen ist: Duchtrainierter Männertorso unter geöffnetem Hemd, manchmal mit einer Andeutung von gerade abzulegender Abendgarderobe.
Und aus genau demselben Grund hat unser "Er" eine stattliche Zahl weiblicher Bekannter und auch echter Freundinnen darüber kennengelernt, dass diese nach dem Motto "erst schießen, dann fragen" erst mit ihm Sex hatten, bevor sie überhaupt die Chance hatten, seine "inneren Werte" auszudiskutieren.
Aus demselben Grund erlebt man es bei diversen Partys, dass ihm Frauen, ohne viele Worte zu verlieren, oder sogar wortlos deutlich machen, dass sie es sich wünschen, dass er ihre "inneren Werte" erfühlt. Damit sind dann bevorzugt diejenigen "Werte" gemeint, die man äußerst körperlich zwischen ihren Beinen vorfindet. Bevorzugt solle er bei dieser "Werterkundung" dabei Finger, Zunge und ein weiteres Körperteil verwenden, das nur Männer haben. Im Ergebnis wird dann Kants Kategorischer Imperativ über ein ehrliches und pragmatisches "Wie du mir, so ich dir" zum Tragen kommen. Vielleicht wird das auch als Wertediskussion anerkannt.
Ironie Ende.
"Alles Schlampen", mag die eine oder andere Werteverfechterin im Joyclub über spontan sexpositive Frauen denken. Und sie mag es hier zum Ausdruck bringen. Wir lernen aus den Beiträgen dieser Wächterinnen der wahren Tugend: Die richtig gesinnte Frau läuft zwar selbstbewusst und sich selbst beschützend über Deutschlands Straßen, darf aber keinesfalls vor dem Abschluss einer ausgiebigen Charakterstudie einfach mal einen Mann poppen, nur weil sie auf seinen Bauch, seinen Hintern oder seine Augen abfährt. Nein, sie darf nicht einmal daran denken.
Wer so etwas anderen Frauen als Ratschlag gibt, kann es nicht gut meinen, oder ist naiv.
Nach unserer Beobachtung (das bezieht sich jetzt nicht auf Mitdiskutierende) sind es nämlich gerade die härtesten Werte-"Verfechterinnen", bei denen der "Wertecheck", der ihrer jeweiligen Partnerwahl angeblich jeweils vorausging, regelmäßig scheiterte. Auch wenn bei einer jeweiligen neuesten Eroberung die eigenen Werte und Zielvorstellungen völlig offensichtlich inkompatibel mit denen des Neumannes sind, wird da regelmäßig genau der betroffene neue Vollhonk als die "wahre Liebe" ins Leben eingeführt. Ursache? Das ist oft zu langes Warten auf den "Mister Right" gewesen. Nach einiger Zeit hat das Döschen dann zu sehr gekitzelt, und ab ging es ins Bett, mit irgendeinem, der gerade passte und zur Verfügung stand. Anstatt dann aber hinterher realistisch zu sagen: "Das war mal eine geile Nummer", biegt frau sich vor dem inneren Gewissen gern zurecht, dass hier ja nun die Werte stimmen würden. Und das erzählen sie dann auch noch im Freundes- und Bekanntenkreis. Alles wissen: Das war ein One-Night-Stand, der unnötig und in schädlicher Weise verlängert wird. Nur die "Werteverfechterinnen" selbst scheinen sich etwas vorzulügen.
Also, liebe Frauen, aus unserer Sicht
dürft Ihr alle erstens optische Vorlieben und auch entsprechend Sex haben. Ob jemand für das Teilen des Lebens passt, entscheidet sich anhand völlig anderer Kriterien. Guter Sex ist dabei wohl hilfreich, aber kein hinreichendes Erfordernis.
Und daher stellen wir all den gewollt oder ausnahmsweise wirkilich Monogamen anheim: Kommt mal von Eurem hohen Ross herunter. Ihr habt nichts davon, wenn Ihr Frauen verbieten wollt, sich auf einen "Optikfick" einzulassen. Und ja, es gibt viele Frauen, die durchaus wissen, was ein "Optikfick" ist. Es ist purer Sexismus zu behaupten, dass es dies nur bei Männern gäbe.
Und nun zur Beantwortung der Frage:
Er: Er hat circa drei oder vier optische "Typen", auf die er steht. Eines haben diese Typen gemeinsam: Die Frau ist nicht ganz schlank, hat lachende Augen, schlanke Füße und wirkt wie "nett von nebenan". Eine klassische Schönheit muss sie nicht sein.
Sie: Waschbettbrauch und dazu passender Hintern, dunkle Haare, braune Augen. Wegen der eigenen Körpergröße muss der Mann nicht größer sein, weil sonst die Zielgruppe zu klein würde.