Wir reden hier von einer Partnerschaft aus Augenhöhe. Hoffe ich zumindest. Wir reden hier nicht von einer Eltern-Kind-Beziehung in der ein Part noch unmündig tat und aufgrund der Entwicklung auch noch nicht die mentalen Kapazitäten besitzt zwischen dem Handeln und weiterreichenden Konsequenzen zu entscheiden. Oder?
Mal abgesehen davon, dass ich finde, man sollte auch keinen Kindern schon die Autorität über ihren eigenen Körper geben, wenn sie Umarmungen oder Küsschen von Verwandten nicht möchten, etc. ist das doch gar nicht zu vergleichen.
Und ich lese beim EP auch nicht, dass sie einfach wie ein trotziges Kind reagiert. Sie sagt wiederholt, dass sie das einfach nicht mag. Warum sollte dies noch einer Erklärung nötig sein? Ist "nicht mögen" nicht schon eine Erklärung? Ich hatte mal einen Freund, der mochte es nicht, gestreichelt zu werden. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, ihn mehrfach zu fragen, warum genau denn nicht. Für mich heißt "mag ich nicht" = "finde ich nicht angenehm". Ist doch eine gute Erklärung und bedarf für mich keiner tieferer Ausführung.
Ich hatte auch keinerlei Zweifel an unserem Vertrauensverhältnis. Im Gegenteil, ich hätte das Gefühl, es selbst zu überschreiten, hätte ich gesagt "Diese Erklärung stellt mich nicht zufrieden, das genügt mir so nicht, um Ruhe zu geben.".
Aber über sowas spreche ich auch am Anfang einer Beziehung. Und wenn ich weiß, dass ich mein Leben nicht mehr ohne Oralsex verbringen möchte, die andere Person aber nicht drauf steht, dann passt das halt irgendwie nicht so richtig.
@*******ics ich weiß nicht so ganz, wo du den Männerhass hernimmst. Soweit ich das gelesen habe, geht es den meisten darum, dass ein Nein akzeptiert werden soll. Wenn jemand eine sexuelle Praktik nicht möchte, finde ich es nicht in Ordnung, nach Möglichkeiten zu suchen, die Person "doch noch zu überzeugen". Gilt aber für jedes Geschlecht oder Gender in jeder Kombination.
„Zum Thema: Ich könnte mir gut vorstellen lieber TE, daß, wenn Du da tatsächlich den für deine Frau geringsten Weg des Widerstandes gehst, dies im Zweifel bei zukünftigen Präferenzen (oder deren dynamischer Änderung) unkommentiert und ohne weitere, sachliche Begründung akzeptierst, wird deine Frau vielleicht in zwanzig Jahren vor dir stehen und dir vorwerfen, daß sie genug von eurem langweiligen Ehesex hat und das sie nun einen Lover hat, der all diese Blockaden bei ihr gelöst hat.
Begründung könnte sie gleich mitliefern, schließlich hast Du ja ihre individuellen Ablehnungen nie hinterfragt und dich ja wohl nicht im Mindestmaß um die zufriedenstellende Ausgestaltung euer Sexualität gekümmert.
Du tust so, als wäre die Frau des TE kein mündiger Mensch, der selbständig entscheiden kann, was gefällt und was nicht.
Wenn sie irgendwann in 20 Jahren über langweiligen Ehesex klagt, ist sie a) mit Schuld, da zu diesem Thema alle Beteiligten gehören, und b) wird es vermutlich nicht daran liegen, dass er sie nicht lecken durfte.