„Warum liest er nicht meine Gedanken?
Bei mir ist es immer wieder so, dass ich im Grunde unmögliches von einem Mann verlange: Er soll wissen, was ich will, ohne dass ich es ausspreche. Ich tue das ganz intuitiv, es liegt mir eben nicht, das so offen zu sagen. Wenn ich dann mit etwas Abstand drüber nachdenke, ist mir schon klar, dass das so eigentlich nicht geht, aber in der Situation kann ich einfach nicht anders...
Hi, ich lese gerade zufällig das Buch "Männer sind anders, Frauen auch" von John Gray (das wird in "Die Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit" angesprochen; die "Männer sind vom Mars, Frauen sind von der Venus" Idee, die das Problem ausdrückt, wie aneinander vorbeikommuniziert wird).
Da wird genau dieser Punkt angesprochen, dass Männer normalerweise darauf angesprochen werden müssen, weil sie das unter Männern so kennen und weil sie so denken.
Als Vorgehen wird empfohlen, einen Liebesbrief in einer bestimmten Form zu schreiben, in dem die Gefühle zum Ausdruck gebracht werden, aber auch Verständnis ausgedrück wird. Außerdem muss darin geschrieben sein, dass Du den Empfänger des Briefs liebst. Das Buch hat zig Beispiele.
Der Brief hat ein Postscriptum. Darin steht: "Die Antwort, die ich gerne von Dir hören würde: ..." und dann formulierst Du selber direkt einen Antwortbrief, der Dank/Verständnis o.ä. ausdrückt, was er tun will und dass er Dich liebt.
Diese Form ist dafür gedacht, Bewusstsein zu schaffen, was Du wirklich brauchst. Der Antwortbrief ist noch wichtiger, als der Liebesbrief. Schreibe ihn ohne zu erwarten, dass der Partner weiß, was er zu sagen hätte.
Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, die Briefe mit dem Partner zu teilen. Zum Beispiel, dass der Empfänger beide Briefe laut vorliest und dann selber eine Antwort gibt. Es kann auch sinnvoll sein, zuerst den Antwortbrief zu lesen. Alternativ liest Du sie vor, oder der Empfänger bekommt sie zum in Ruhe Lesen in 24 Stunden mit. Die Antwort beinhaltet auch immer, sich die Hand zu halten und zu bedanken.
Weil der Autor der Briefe in dem Moment der Öffnung sehr verletzlich ist, ist es wichtig, die Briefe mit der richtigen Absicht zu übergeben und der Empfänger muss respektvoll mit den Gefühlen des Autors umgehen.
Es gibt noch andere Varianten dieser Briefe, z.B. an sich selbst, ganz andere Leute (die den Brief aber nicht bekommen), einen Brief in dem man sich richtig ärgert und den dann verbrennt u.a. - je nach Absicht.
Ich habe auch schon erlebt, dass die Brief-Technik auf Seminaren eingesetzt wird.
Ich kann jetzt nicht alles darüber schreiben, das Buch deckt viele Seiten zu dem Thema ab (und natürlich wie Männer und Frauen denken und kommunizieren und wie man die Sprache des jeweils anderen spricht).
Vielleicht ist es eine nützliche Anregung für Dich.