Zitat von **********sburg:
„Glaub das es zum ganz großen Teil einfach eine Kopfsache ist ob man einen unterschied merkt
Wenn ich die ganze Zeit den Gedanken habe, er hat nen Gummi dran, ich fühl nix, dann wird es sich wohl auch so anfühlen
Ich als Frau merk da ehrlich gesagt kein großen Unterschied ob mit oder ohne, ....
Bin beim Sex mit anderen Sachen/Gefühlen beschäftigt
LG Meli
Was ist für wen der Unterschied?
Beide "Parteien" leben vom Gefühl der Bewegung / Reibung und ggfls des Drucks / Angeschmiegtsein. Mir fällt jetzt kein besserer Ausdruck ein.
Beim Mann ist es die Reibung an der Eichel, der Innenseite der Vorhaut, dem Zug des Bändchen an der Eichel, und den ganzen Schaft entlang. Bewegung ist der Bringer.
Wenn aber das Kondom übergezogen ist, wird an diesen Oberflächen nichts mehr unmittelbar bewegt. Sie sind mit einer statischen Sache überzogen, die sich aus Sicherheitsgründen der Funktion nicht bewegen darf. Was bleibt, ist eine spürbare Bewegung auf dessen Außenseite. Aber das Kondom hat keine künstlichen Nervenenden, die mit den körpereigenen verbunden sind. Deshalb ist die Empfindung gedämpft, so als wenn man sich durch einen Latexanzug streichelt. Man fühlt den Druck unverändert, nicht jedoch die Berührung / Bewegung / Reibung in natürlicher Intensität. Selbst das Fummeln durch ein Baumwollhöschen ist intensiver, weil sich das dabei bewegt und an der Klitoris reibt und die reine Druckempfindung der "äußerlich" bewegten Finger deutlich verstärkt.
Haut an Haut, flutschig gemacht durch die extra dafür produzierte Scheidenflüssigkeit, entlang geschoben und so die empfindsamen Stellen gerieben, ist etwas anderes als das, was mit einem Kondom möglich ist.
Tatsächlich ist es so, dass die Empfindung für den Mann bei Verwendung von Femidomen wesentlich stärker bestehen bleibt, weil hier der Penis weiterhin innerhalb von etwas bewegt wird, es entsteht also Reibung an den relevanten Stellen im Femidom. Gut, das mag sich leicht anders anfühlen, wird aber der geringen Gefühlsreduktion der Frau bei Verwendung üblicher Kondome sehr nahe kommen.
Bei der Frau besteht der Reiz aus der Bewegung / Reibung sowie Druck / Angeschmiegtsein des Penis in der Vagina. Nichts daran ändert sich bei Verwendung eines Kondoms. Sensible Frauen könnten die "Glättung" der Oberflächenstruktur bemerken. Der Effekt ist aber gering. Deshalb haben sie kaum bis keine Gefühlseinbußen durch Kondome.
Da es in der Regel um das Schutzbedürfnis der Frauen geht und es für sie keine Gefühlseinbußen gibt, ist klar, dass sie das entsprechend stark einfordern, während die Männer, die mit der Reizreduzierung ein Problem haben, das ganz anders sehen.
Kondome sind nicht erst seit Aids ein einfaches Mittel und von jeher wesentlich verbreiteter und billiger als Femidome. Im Swingerclub werden sie nie angeboten. Viele Frauen werden noch nie eines gesehen, geschweige denn benutzt haben.
Gerade junge Männer haben die beschriebenen Reizprobleme in einem Kondom eher nicht, im Gegenteil, sie könnten als zu schnell zu stark sexuell reizbare Personen sogar dankbar für die Reduktion sein. Im Lauf der Jahrzehnte kippt das bei vielen Männern langsam. Gerade auch die beschnittenen Männer können unter einer Desensibilisierung der Eichel und dem Verlust der Vorhautinnenseite leiden.
Fazit: Femidome sind "gefühlsechter", aber kaum verbreitet. Mit Kondom oder nicht, macht für den Mann einen Unterschied. Aber was soll er machen, wenn die Frau drauf besteht? Er wird kaum ein Femidom aus der Tasche zaubern wollen. Also wird es immer dabei bleiben.