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Körperliche Nähe zu den Eltern - was ist "normal"?

Kuschelt ihr mit euren Eltern?

Dauerhafte Umfrage
Körperliche Nähe zu den Eltern - was ist "normal"?
Hallo alle zusammen,

Weihnachten ist rum und somit sind es auch die Pflichtbesuche bei der Familie.

Mein Verhältnis zur Mutter ist sehr - nett ausgedrückt - schwierig. Es bestand auch 7 Jahre lang keinerlei Kontakt. Jedenfalls, aufgrund schwerer Erkrankung, kam der Kontakt vor einem Jahr wieder. Und da ist mir immer wieder etwas aufgefallen, was mir jedes Mal unangenehm aufstößt.

Meine Mutter wünscht und nimmt sich für meinen Geschmack zu viel Nähe in Form von kuscheln oder über den Kopf streicheln, Küsse auf die Stirn etc.

Ich habe nichts gegen eine Begrüßung in Form einer Umarmung und Kuss auf die Wange. Oft will sie dann aber einen Kuss auf den Mund, was ich auch nicht normal finde. Ich denke das kommt daher, weil das Verhältnis immer schon so schlecht war.

An Weihnachten war es wieder ganz besonders schlimm, da hat sie sich neben mich auf die Couch gesetzt und eben genau das gemacht wie oben geschildert.

Dabei spricht sie auch oft mit höher verstellter Stimme oder gibt mir Kosenamen... zB Maus. Alles sehr unangenehm und verstörend für mich.

Ich habe das Gefühl, dass sie da irgendwie versucht etwas nachzuholen oder besser zu machen, wobei der Zug ja schon lange abgefahren ist (ich bin mittlerweile 25). Bisher habe ich es stillschweigend über mich ergehen lassen, wollte sie nun mal auch nicht verletzen. Dennoch jetzt über Weihnachten wollte sie dann am gleichen Abend ein zweites Mal diese extreme Nähe, bei der es mich schüttelt und das habe ich dann auch höflich kund getan. Ihre Reaktion war - wie bei vielen Dingen - Unverständnis und keine Akzeptanz. Sie reagiert i.d.R oft beleidigt und mit Vorwürfen, das lässt sie einen gern spüren. Nun gut, damals hat es mich eingeschüchtert oder dazu geführt, dass ich lauter wurde. Das hat in dem Moment natürlich eher für sie gesprochen, statt für mich. Heute kann ich es gekonnt ignorieren.

Meine Fragen sind:
• habt ihr Kosenamen?
• wie handhabt ihr das denn?
• kuschelt ihr mit euren Eltern?
• ist euch das auch so unangenehm? •Oder findet ihr das ok?
Sie schreibt:
Mir wäre das genauso unangenehm wie Dir. Ich würde Dir raten, deiner Mutter immer wieder die Grenze zu setzen und es auf gar keinen Fall über Dich ergehen zu lassen. Respektiert sie das nicht, würde ich körperlich auf Distanz gehen.
Klar und deutlich „Mama, ich mag das nicht, wenn Du mich so berührst, streichelst, küsst. Hör bitte auf damit.“ Fährt sie damit fort, würde ich aufstehen und mich von ihr weg setzen. Sollte es dann zu einem weiteren Übergriff kommen - und das ist es und nichts anderes - würde ich klipp und klar sagen, dass wenn sie dieses Verhalten nicht augenblicklich einstellt, Du das Haus/die Wohnung verlässt (oder sie eben gehen muss). In meinen Augen ist das absolut nicht in Ordnung.

Die Gründe, warum sich deine Mutter so verhält zu ergründen würde zu weit in Spekulationen führen, die ich hier nicht anstellen möchte. In meinen Augen ist es aber absolut nicht normal.
****ni Frau
867 Beiträge
Bei uns wird nicht gekuschelt, ne Umarmung und gut. Dabei hab ich ein gutes Verhältnis zu meiner Mama.
Davon abgesehen, wie es andere Handhaben ist völlig egal. DU willst es nicht, das darf man als "Kind" durchaus äußern und die Mutter hat es zu akzeptieren, ob es ihr nun passt oder nicht 🤷🏼‍♀️
*********ubana Paar
513 Beiträge
Sie schreibt:

Der Text klingt für mich so als schreibt die Dame, daher meine Erfahrungen.

Bei einem engen und guten Verhältnis finde ich den Kuss auf den Mund normal, das war bei uns früher auch Gang und gebe - in Familie und bei Freunden, bis die Eifersucht ins Spiel kam.

Da ich selbst sich ein eher schwieriges Verhältnis zu meinen Eltern habe und auch dieses Stimme verstellen gut kenne, finde ich es unangebracht. Persönlich empfinde ich es auch als Bevormundung und nicht ernst genommen werden. Hierbei kommen jedoch auch weitere Faktoren ins Spiel.

Bei einem guten Verhältnis würde ich diese Nähe mit kuscheln und küssen bei Mutter wie Vater genießen.
********e_68 Frau
3.569 Beiträge
Ich habe nie körperliche Nähe von meinen Eltern in Form von Liebe und Fürsorge bekommen.
Nie kuscheln, auch nicht als kleines Kind.
Die Form von Körperlichkeit die ich bekam, war sehr grenzüberschreitend und immer mit Küssen auf den Mund.
Das habe ich aber ab der Pubertät nicht mehr zugelassen.
Ich habe seit 17 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern.
So wie du deine Mutter beschreibst, hört es sich sehr toxisch an.

Ich habe 2 Mädchen in der Pubertät und wir haben, als sie noch klein waren immer gekuschelt, und ein Bussi zur Gute Nacht oder zur Verabschiedung auf den Mund
gegeben.
Aber irgendwann so mit 11 oder 12 Jahren hört das automatisch auf.
Und das sollte es auch!

Wir umarmen uns und drücken uns natürlich noch, aber keine Küsschen mehr auf den Mund und natürlich auch nicht kuscheln.
Wenn sie mal sehr krank sind und von sich aus Körperkontakt suchen, ist es was anderes.

Du bist 25 - bitte lerne Grenzen zu setzen.
Dann ist deine Mutter eben beleidigt.
Nicht dein Problem
**********sDown Frau
70 Beiträge
Ich habe bei meiner Mutter wegen Grenzüberschreitungen ein halbes Jahr Funkstille durchgezogen. Jetzt respektiert sie Grenzziehungen.

Wichtig ist, womit du dich wohlfühlst. Dafür zu sorgen ist pro Beziehung, nicht gegen sie, da man auf Dauer nur gute Beziehungen pflegen wird.
********_bln Frau
11.887 Beiträge
Was ist schon normal? Die einen mögen es blöd finden und andere die gar keine Nähe Ihrer Eltern bekommen, die wünschen es sich.

Also ich habe mit meinen Eltern nähe gelebt. Gerade und speziell im Alter war es uns wichtig. Zur Begrüßung gab es immer einen Schmatzer, meist auch auf den Mund. Für mich ist das in Ordnung und auch nicht befremdlich, da es unsere Art von Herzlichkeit war.

Kosenamen im eigentlichen Sinne gab es nicht, nur eine Verkürzung des eigentlichen Vornamen. Ansonsten saß ich oft neben meiner Mutti oder Paps auf dem Sofa. Habe die Hand gehalten, Sie oft in den Arm genommen. Zuneigung und Nähe gezeigt auf nicht partnerschaftlicher Ebene. Wie gesagt, war im Alter in der Pflege später mehr als in jüngeren Jahren. Für uns also ein normal herzlicher Umgang.

In dem was Du beschreibst kann ich aber die gewünschte Distanz nochvollziehen, wenn das Verhältnis schwierig ist.

Ich habe das Gefühl, dass sie da irgendwie versucht etwas nachzuholen oder besser zu machen, wobei der Zug ja schon lange abgefahren ist (ich bin mittlerweile 25). Bisher habe ich es stillschweigend über mich ergehen lassen, wollte sie nun mal auch nicht verletzen. Dennoch jetzt über Weihnachten wollte sie dann am gleichen Abend ein zweites Mal diese extreme Nähe, bei der es mich schüttelt und das habe ich dann auch höflich kund getan. Ihre Reaktion war - wie bei vielen Dingen - Unverständnis und keine Akzeptanz. Sie reagiert i.d.R oft beleidigt und mit Vorwürfen, das lässt sie einen gern spüren. Nun gut, damals hat es mich eingeschüchtert oder dazu geführt, dass ich lauter wurde. Das hat in dem Moment natürlich eher für sie gesprochen, statt für mich. Heute kann ich es gekonnt ignorieren.

An sich Spekulation die Euch beide nicht weiter bringt. Auch etwas auszuhalten um andere nicht zu verletzen ist an sich ein Eigentor. Damit gehen wir Konflikten aus dem Weg, nehmen uns selbst nicht ernst und erwarten es aber doch häufig von den anderen. Schwierig in meinen Augen, denn damit geben wir zudem den anderen überhaupt nicht die Chance zum Wachstum und zur eigenen Veränderung. Nehmen diesem Menschen die Verantwortung für sich selbst zu handeln.

Solange diese Themen wertschätzend kommuniziert werden, gesagt wird wie es einem damit geht, wie man es eigentlich haben möchte, ist doch alles in Ordnung. Wie in Deinem Fall, die Mama es aufnehmen will liegt in Ihrer Verantwortung. Rechtfertigt sicherlich nicht die Ignoranz, aber dran bleiben wird Veränderung bringen.

Kannst Du denn aber Ihre Reakton wenigstens ein stückweit nachvollziehen? Schlussendlich hast Du es lange Zeit toleriert und das wird sie wohl etwas nach hinten geworfen haben.

An der gemeinsamen Kommunikation dürft Ihr vielleicht beide etwas verbessern, denn die eine wie die andere Haltung scheint Euch nicht näher zu bringen.

Die Frage ist dabei, willst Du es überhaupt? Z.B. auch den Besuch als Pflichtveranstaltungen zu benennen bedeutet für mich, für sich selbst keine Verantwortung zu übernehmen. Sich daran dann evtl. zu stören, dass andere das Verhalten (also Pflichtbesuch) und Grenzen nicht tolerieren und ist für mich persönlich ein unglücklicher Ansatz. Damit kann alles nur schief gehen, weil beide nicht Ihre Wahrheit sprechen.

Manchmal hilft es die Verletzungen für sich erst einmal aufzuarbeiten und da scheint viel vorzuliegen. Hier darf man sich selbst und dem anderen verzeihen, was damit nicht bedeutet etwas gutheißen. Es geht dabei um den eigenen Seelenfrieden und ja, da darf man auch sich selbst verzeihen. Eben weil man vielleicht etwas länger als nötig ausgehalten hat.

Wir dürfen bei uns den emotionalen Keller erst einmal aufräumen, um erneut in den Kontakt zu gehen. Damit man -sinn gemäß- das Schwert senkt um auch wirklich für beide eine gute Lösung zu finden.

Bleib dran, auch wenn es erst einmal unrund ist. Nur weil man plötzlich etwas anders macht als bisher, so wird es nicht sofort klappen. Jeder darf sich neu sortieren.

Das laut werden klingt für mich nach gelebter Hilflosigkeit. Was bräuchte es, damit Du klar und wertschätzend in der Kommunikation bleiben kannst ohne Dich getriggert zu fühlen?


Zukünftig vielleicht mit der Haltung. for you for me, for us ins Gespräch gehen, sagen welche eigentliche Bedürfnisse jeweils dahinter stecken wäre doch ein Anfang.

Dazu braucht es aber auch das Interesse am anderen, um zu verstehen und klar zu sein, wo die eigenen Grenzen und die eigenen Wünsche liegen.

Sei mutig *blume*
Klare Grenzen setzen und diese unmissverständlich kommunizieren
Fertig ist die Laube.

Gehört zum Erwachsenwerden und sich abnabeln dazu.

Da braucht man jetzt hier nicht die große küchenpsychologie Kiste aufmachen.
*********erker Mann
11.917 Beiträge
Ich lese hier sehr oft, das das Verhältnis zu den eigenen Eltern schwierig war oder immer noch ist.
Bei mir sieht das Ganze etwas anders aus… liegt wohl auch daran, weil ich eine von den seltenen Exemplaren bin, die bereits ein halbes Jahrhundert mit den Eltern unter einem Dach leben.
Da ist das Verhältnis einfach zu normal und wir vermissen uns eben auch nicht, das wir beim Wiedersehen überschwänglich kuscheln müssten.
Das funktioniert, weil Jeder seine eigene Wohnung hat und sich auch Niemand ungefragt in das Leben des Anderen einmischt.
Toleranz und ein ausgeprägter Familiensinn sind natürlich auch wichtig.
Ich kann die Thematik aber auch aus Sicht der Eltern betrachten. Mein Sohn ist 32 und ich würde ihn oftmals gerne mehr drücken und knuddeln, weil ich ihn eben sehr liebe!
Aber ich weiß auch, das er das nicht so mag und deswegen belasse ich es halt beim Drücken, wenn wir uns begrüßen und verabschieden.
Wichtig ist halt immer, dass man den Menschen, den man liebt oder mag, nicht mit den eigenen Gefühlen oder Bedürfnissen überfährt.
Und als Eltern ist es eben wichtig, das man die Kinder irgendwann los lässt, ihre Bedürfnisse achtet und sich dann auch selbst einfach zurück nimmt.
Einer Mutter fällt das aber in der Regel immer schwerer als einem Vater.
Man sollte eben darüber sprechen… ohne Vorwürfe oder emotionalen Ausbrüchen.

Ich finde es immer sehr schade, wenn das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern schwierig ist, aber als Eltern hat man seine Aufgabe erfüllt sobald die Kinder flügge sind und eigene Wege gehen… das ist dann nicht undankbar, sondern normal. Hat man ja selbst auch so gemacht.
Und den Kindern sei gesagt… Eltern sind nicht perfekt. Die Meisten versuchen ihr Bestes zu geben bei der Erziehung… Vielen gelingt es, Manchen aber auch nicht.
Da kann man als Kind nur versuchen, ed bei den eigenen Kindern besser zu machen!
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Zitat von ****rx:


Ich habe das Gefühl, dass sie da irgendwie versucht etwas nachzuholen oder besser zu machen, wobei der Zug ja schon lange abgefahren ist

Ich bin in einer ähnlichen Situation, man muss lernen sich abzugrenzen. Das ist legitim, Du bist erwachsen. Ich kann dieses Geknuddel und Gefummel und "Ach mein kleiner Junge" auch nicht leiden. Das kam alles 35 Jahre zu spät. Mir ist es mittlerweile egal wenn meine Mutter deswegen beleidigt ist, sie hat sich die meiste Zeit meines Lebens auch nicht um meine Gefühle geschert.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich wurde als Kind von meinen (Stief)Eltern und auch Pflegeeltern nicht umarmt, gekuschelt oder gestreichelt. Ich kenne das aus Kind-Perspektive also nicht. Ich habe zum ersten Mal wirklich mit jemandem gekuschelt, als ich 18 war und das war jemand in meinem Alter.

Ich habe nach wie vor kein inniges Verhältnis zu meinen Eltern und kenne meine Mutter nichtmal richtig.


Ich kann nur aus der Eltern-Perspektive sprechen, da ich Mutter einer 11jährigen bin. Gut, das ist wirklich noch ein Kind, keine erwachsene Frau. Mein Kind sucht aktiv den körperlichen Kontakt zu mir und unsere Beziehung ist auch körperlich sehr innig. Es wird viel gekuschelt, gestreichelt, umarmt, Küsschen gegeben. Mir ist aber extrem wichtig, die Individualdistanz meines Kindes nicht zu verletzen. Ich will nicht übergriffig sein und möchte nichts tun, was ihr unangenehm ist. Nur weil sie ein kind ist, heißt das nicht, dass sie Nähe ertragen muss, die sie nicht will.

Sie sucht sehr viel Nähe und ich gebe ihr diese. Ich finde das Verhältnis so sehr schön, würde mich aber absolut zurückhalten, wenn ich merke, oder sie mir sagt, dass sie das nicht will.

Ich geh ja nichtmal ohne Klopfen in ihr Zimmer. Sie will auch im Bad ihre Ruhe haben und allein sein. Privat- und Intimsphäre sind auch mir sehr wichtig und das muss ich dann auch bei ihr respektieren. Ich finde es sogar sehr wichtig, einem Kind klarzumachen, dass es diese Grenzen ziehen darf und dass man sie als Eltern respektiert. Denn dann entwickeln sie auch diesen hohen Standard für Respekt, der verhindert, dass irgendwelche Luschen, die sich übergriffig verhalten wollen, einen Fuß in die Tür bekommen.

Eltern müssen die Grenzen ihrer Kinder respektieren - erst recht, wenn diese erwachsen sind. Es ist verstörend für mich, wenn Eltern ihre Kinder dazu bringen, etwas zu ertragen, das sie nicht wollen, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen bekommen, weil man ihnen dann Vorwürfe macht.
Man muss so etwas nicht ertragen, auch nicht für die Eltern. Man kann versuchen, es freundlich zu kommunizieren, sodass es hoffentlich nicht kränkt, aber man muss sich nicht für diese Grenzen schämen oder entschuldigen.
*****019 Mann
583 Beiträge
Ich hatte eigentlich schon immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, aber zB gekuschelt, oder gedrückt wurde bei uns nie. Mir hat das auch nie gefehlt und wir machen das auch mit unseren Kindern nicht, obwohl auch hier ein gutes Verhältnis besteht.
Ich selber mag das absolut nicht, wenn mich jemand zur Begrüßung, oder bei der Verabschiedung drückt. Alle meine Bekannten wissen das aber auch.
Der einzige Mensch, bei dem ich mich dabei wohlfühle, ist meine Frau (und noch jemand).
Danke für all' eure Antworten

@********_bln

Da hast du auf jeden Fall recht. Häufig habe ich nichts gesagt oder habe die Berührungen ignoriert, bin einfach gar nicht drauf eingegangen, um ihren anschließenden Unmut nicht spüren zu müssen. Das das eigentlich keine sinnvolle Lösung ist, weiß ich im Inneren. Ist aber vorher der für mich einfachere Weg gewesen.

Nein, ich will ihr nicht näher kommen. Zumindest körperlich nicht. Wir haben mittlerweile viele engere Gespräche darüber gehabt, weshalb sie so ist wie sie ist.
Ich kann das alles auch nachvollziehen.
Was ich nicht verstehe, ist, dass sie so überhaupt gar keine Selbstreflektion walten lässt. Gespräche im Bezug auf mich finden daher gar nicht statt und die Vorfälle habe ich in den letzten Jahren mit mir selbst ausgemacht. Was mir auch gut getan hat, mal alle Geschehnisse zu reflektieren. Auch bin ich an einem Punkt, an dem ich sage, sie hat ihr bestmöglichstes versucht (zu mehr war sie halt nicht fähig).

Sie ist ein wirklich schwieriger Mensch, hat nicht viele soziale Kontakte. Ihre Schwester distanziert sich zum Beispiel auch arg von ihr.

Das mit dem laut werden war wirklich auf "damals" bezogen, soll heißen als Jugendliche. So bin ich natürlich nicht mehr. Mit ihrem Wegfall bin ich menschlich aufgeblüht.

Triggern tut es mich manchmal schon noch, aber das zeige ich dann nie. Ich habe es mir angeeignet Dingen keine Beachtung zu schenken, sie nach außen schlicht zu ignorieren. Eine Konfrontation bedeutet da auch immer Stress, da sie sich i.d.R immer direkt angegriffen fühlt. Kritik- und Konfliktmanagement so gut wie nicht vorhanden, da kommen dann Sätze wie: ,,was hast du gegen mich?" Oder: ,,was willst du von mir?" Oder: ,,was hab ich dir getan?"
*****nne Frau
3.413 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****rx:
Meine Fragen sind:
• habt ihr Kosenamen?
• wie handhabt ihr das denn?
• kuschelt ihr mit euren Eltern?
• ist euch das auch so unangenehm? •Oder findet ihr das ok?

Das Verhältnis zu meiner Mutter würde ich als "normal" bezeichnen. Ich besuche sie mindestens einmal die Woche, manchmal telefonieren wir und bei der Begrüßung und Verabschiedung drücke ich sie herzlich. Sie hat immer ein Ohr für mich und meine 5 Geschwister, wir können mit ihr über fast alles reden.

Kosenamen, wie Maus oder Schnecke, gibt es bei uns nicht.
Wir küssen uns auch nicht, nicht mal auf die Wange, geschweige denn auf den Mund. Ich finde das auch nicht schön, wenn sich Erwachsene Familienangehörige (außer Ehepaare o.ä.) auf den Mund küssen.

Mit meinen Kindern halte ich es übrigens genau so. Wobei mir mein jüngerer Sohn schonmal einen Kuss auf die Wange gibt. Das ist mir nicht unangenehm. Er ist eben auch *herz*lich. *zwinker*
*******mlos Frau
2.512 Beiträge
einfach mal die Rolle umkehren...sie begrabbeln und Kleinkind betatschen...das könnte ein Wink
mit dem Zaunpfahl sein..
******lin Mann
608 Beiträge
@****rx
Ja, kenne ich so ähnlich.
Ähnlich, weil ich weiterhin keinen Kontakt zu meiner Mutter habe, da auch sie toxusch, verletzend usw. ist.

Kailyn hat es Mal wieder sehr gut auf den Punkt gebracht.
Genauso sah und sehe ich es auch so, damals bei meinem älteren Kind und heute bei den Enkelkindern.
Gibt noch ein weiteres Kind, aber da ist die Situation anders und das Verhältnis gestört; gehört hier nicht zum Thema.
********_bln Frau
11.887 Beiträge
@****rx klingt auch schwierig. Vielleicht wird es auch nie eine richtig gute Lösung geben für Euch zwei. Möglicherweise aber dennoch ein recht neutraler Umgang langfristig, was ja schon mal gut wäre. Ohne diese körperlichen und für Dich unnötigen Zeichen.

Es klingt etwas danach, dass Deine Mama vieles selbst nie gelernt und vorgelebt bekommen hat.
******lin Mann
608 Beiträge
P.S.
...und so wie es @********_bln beschrieben hat, mit Hand halten und / oder Umarmen, halte ich es mit allen Familienmitgliedern und Freunden, wenn sie es auch so möchten und brauchen.
****na Frau
1.279 Beiträge
@****rx

"[...] Nimmt sich für meinen Geschmack zu viel Nähe in Form von kuscheln oder über den Kopf streicheln, Küsse auf die Stirn etc.

Ich habe nichts gegen eine Begrüßung in Form einer Umarmung und Kuss auf die Wange."


Genau das solltest du deiner Mutter kommunizieren: was dir zu viel ist und was für dich okay ist. Du musst ihr gegenüber nicht begründen, warum dir etwas zu viel ist. Einfach stur wiederholen, was du oben geschrieben hast. Wenn sie mit der Begrüßungsumarmung und einem Kuss auf die Wange nicht auslangt, dann muss sie selbst sehen, von wem sie sich die Zärtlichkeiten holen kann, die sie gerne hätte. Du bist nicht ihre Puppe, mit der sie machen kann, was sie will. Dein Körper gehört dir - nur dir. Und du bestimmst, wer dich wie und wie oft und wo berühren darf.

Sollte sich daraufhin ihr Verhältnis zu dir wieder abkühlen, dann ist das eben so. An deiner Stelle würde ich ihr dann durchaus klar sagen, dass du den Kontakt auch wieder ganz sein lassen kannst, wenn sie sich nicht an deine Regeln/Grenzen hält.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Mit meinen Kindern hab ich viel gekuschelt. Jetzt wo sie groß sind kommen die von selbst ab und zu an und holen sich Kuscheleinheiten ab. Küsschen auf den Mund gibt es aber nicht mehr, auf die Stirn.
Und wenn ich mal gedrückt werden will frag ich nach. Zumeist wird das gönnerhaft gewährt. *mrgreen*

Eigene Eltern: Mit steigendem Alter wurde meine Mutter auch immer distanzloser und übergriffig und verlor das Gespür für andere (nicht für sich *muede*). Das war auch grundsätzlich eine sehr emotional besetzte Ebene, da wären Argumente eh falsch, also auf der "du liebst mich nicht mehr"-Ebene angekommen.
Und ja, auch mein Verhältnis zu meiner Mutter war zeitlebens wenig liebevoll und übergriffig. Ich vermute, sie hat im Alter im Zuge von Resten von Selbstreflektion das Gefühl gehabt, irgendetwas gut machen zu müssen.
Und zum anderen hat sie mich irgendwie als ihren Besitz angesehen.
*********s_sg Mann
1.566 Beiträge
So direkten körperlichen Kontakt gabs kaum . Ok, mal ganz selten eine Ohrfeige wenn man Quatsch gemacht hatte.
Auch heute in unserer Familie eher unüblich so mit Bussi und Umarmungen. Das kam hier eher in den letzten Jahren überhaupt auf. Kann mich nicht erinnern, dass dies hier früher irgendwie Brauch war.
Einzig bei Exfrau und einer Tochter gibts das noch. Aber begrenzt sich auf Umarmung.
Bei Eltern wärs auch etwas schwierig. Sind beide längst verstorben.

Für mich jeweils auch immer etwas strange, da Umarmungen und Küsschen austeilen mit Leuten, die man kaum kennt. Aber scheint in Mode zu sein.
*******070 Frau
1.144 Beiträge
kuscheln mit meiner mutter war immer gut.

küsschen gab es zeitlebens auf die wange oder abends auf die stirn,auch als kind.
für mich ( und auch für sie ) waer das sehr creepy gewesen auf den mund zu küssen. das ist doch eher eine "partnerzone".
und als kind oder mutter bin ich nicht der partner.
als eltern sollte man nichts erzwingen.
jeder kennt die phase, in der kinder nicht mehr zum abschied geküsst oder umarmt werden wollen.
lernte selber, das dies ok ist und somit respektier *ja* e ich dies bei meinen jungs auch.
ab einem gewissen alter kommen kids selber, wenn sie naehe brauchen und wollen.
und es steht jedem zu zu entscheiden, wieviel er zulässt.
ein nein ist nein und es ist wichtig, dass jeder es akzeptiert. auch familie.
auch besuch . wie erleichternd war es, dass mutter der tante klar machte, das ich nicht geknutscht werden will und das ok ist und sie zu respektieren hat.

kuss auf den mund: für mich zu überhriffig.
hätt ich nicht zugelassen
Mit meiner Mutter gibt's keinerlei körperlichen Kontakt, will ich nicht und sie auch nicht.
Unsere erwachsene Tochter kuschelt regelmäßig mit uns, Küsschen auf die Stirn zur Begrüßung und zum verabschieden, Umarmungen und ein ich habe dich lieb sind an der Tagesordnung.
*******669 Mann
138 Beiträge
Mal umarmen und drücken geht für mich in Ordnung, zur Begrüßung oder zum Abschied, aber meine Mutter wird mir auch etwas zu "aufdringlich", sie streicht mir auch immer mal über den Kopf oder gibt mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
Ich kenne das von früher nicht, das Verhältnis zu meinen Eltern war immer sehr gut, aber körperliche Kontakte sind mir unangenehm.
Naja, ich lasse es heute über mich ergehen, weil ich merke, dass es meiner Mutter, die nun über 80 ist, gut tut und wichtig ist. Sie ist dement, aber noch so, dass sie alle engen Familienmitglieder ganz normal erkennt, sie vergisst nur eben sehr viele Dinge, ob aktuelle Sachen oder auch Vieles von früher. Und sie weiß und merkt es noch selbst, was ich ganz schlimm finde... Es muss sehr belastend sein, wenn man selbst erkennt, wie man abbaut, und das Einzige, was jetzt noch bleibt, sind die engen Familienmitglieder.

Im Freundeskreis sieht es aber anders aus, da wird sich gern ausgiebig gedrückt, manche geben und bekommen auch ein Bussi, einige Wenige sogar auf den Mund. Es ist sowas wie eine zweite Familie, wir sind in einem Club, ähnlich einem Motorradclub (wir fahren auch fast alle Motorrad). Als ich vor mehr als 10 Jahren überhaupt erst Einblick in diese Szene bekam und regelmäßig solche Clubhäuser und Veranstaltungen besucht habe waren mir solche herzlichen Begrüßungen und Verabschiedungen noch fremd, aber nicht unangenehm. Ich merkte schnell, dass diese Freundschaften ehrlich sind, und je nach Sympathie wird eben entweder nur die Hand gegeben mit einer kurzen Umarmung, und je nachdem, wie gut und lange man sich kennt und mag, geht es eben bis zum Bussi.
Das sind Freunde, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, mit denen wir mehr Zeit verbringen als mit unseren Familien, selbst Urlaube verbringen wir regelmäßig (alle 2 Jahre) zusammen, ausserdem Ausflüge, Festivals, Konzerte usw.
**********terin Frau
4.342 Beiträge
Einerseits kann ich die Antworten nachvollziehen, weil früher vieles anders war und auch mein Verhältnis zu den Eltern nicht immer einfach war und trotzdem haben mich die Antworten überrascht. Wenn ich in meinem Umfeld die jungen Familien sehe, dann wird sehr viel mit den Kindern gekuschelt. Es ist ganz normal, dass das Kind ins Bett der Eltern kommt und das Eltern ihre Kinder auf den Mund küssen. Mütter allerdings eher als Väter. Auch in der Öffentlichkeit wird gekuschelt und die Kinder fordern es auch ein. Ab einem gewissen Alter lässt das zwar nach, aber glaubt man den Eltern, wollen die Kinder in den eigenen 4 Wänden ab und zu trotzdem kuscheln. Das Mütter und ältere Kinder zur Begrüßung oder Abschied sich auf den Mund küssen, erlebe ich auch immer wieder.
Was ich wirklich schade finde ist, dass Väter sich nicht trauen mit ihren Kindern zu baden. Das wird gleich komisch beäugt und andererseits hat das leider seine Gründe. Für die Väter tut es mir trotzdem leid.
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