Rollendenken im BDSM: Welchen Einfluss hat es?

@********iebe

Ja, ich glaube, das war immer schon so, teilweise jedenfalls. Der Prozentsatz derjenigen, die aus innerem Bedürfnis BDSM praktizieren, ist gesamtgesellschaftlich gesehen, ja eher klein.
Es hat auch früher immer schon "abweichende" sexuelle Präferenzen gegeben, die nicht unbedingt mit dem übereinstimmen mussten, was die Gesellschaft und lange Zeit die Kirche als "normal" vorgegeben hat.

Die Entstehung von sexuellen Vorlieben, die aus dem "üblichen" Rahmen fallen, liegen etwas tiefer und sind nicht nur mit gesellschaftlichem Druck oder vorgegebenem Rollenbild erklärbar.

Ein Seestern muss nicht unbedingt devot sein. Wer sagt denn, daß sich eine Femdom oder ein Maledom nicht bedienen lassen sollte?

Der Firmenchef möchte sich einfach nur mal sexuell fallen und sich von der Domina bedienen lassen, der braucht überhaupt nicht devot zu sein. Böse Zungen behaupten auch, daß so manche Subs,
Geschlecht egal, noch nicht mal einen Dom brauchen, ein Reaktionsfetischist reicht vollkommen. BDSM ist ja zum Glück sehr facettenreich und basiert nicht immer auch Machtgefälle.

Das ist dann der Pascha, der weiter ob so gut ankam?


Genau diese Klientel meinte ich, die als Standardbeispiel für die Thesen vom Ausgleich herhält.

@****al
Den Pascha wollen die wenigsten...zumindest nicht die ganzen Hausfrauen, die haben ja schon einen zu Hause sitzen...wenn wir schon bei den Klischees sind

Also meinen mentalen Masochismus spricht das total an. Es gibt demnach tatsächlich das Komplementär dazu.
Männliche Tops empfinde ich persönlich in der großen Mehrheit als viel zu stark auf die Sub, ihre Befriedigung und ihre Fantasien ausgerichtet. Das finde ich nicht so sexy.

(Sein Mädchen)

Das kann schon recht gut gehen - temporär. Und auch Befriedigung bringen für beide Teile.
Aber auch auf Dauer in dieser Einseitigkeit?

Leider hat die Sache nämlich (manchmal!) einen versteckten Haken. Denn oft ist ein Verfallsdatum absehbar. Nicht unbedingt für die äußere Beziehung, aber für das beidseitige Begehren.
Nach einer gewissen Zeit (meist 1-2 Jahren) wird es dem Empfänger in seiner Rolle langweilig und er/sie orientiert sich anderwärtig.

Gibt genügend Beispiele dafür und dann hört man: "Ich hab doch alles für ihn/sie gemacht und ihm/ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und jetzt geht er/sie einfach ... "

Rollen haben fast immer ein Verfallsdatum, wenn sie starr und unverrückbar sind. Ist vielleicht auch gut so. Vielleicht merkt man es nicht von außen, aber innerlich ist quasi der Ofen aus.

ist es ein Rollenspiel.. oder geht das einher mit seht tiefer Einlassung auf den Menschen gegenüber...ich nenne das was ich erlebe auch Spiel , weil ich es in spielerischer Leichtikeit
erlebe und erfahre, das geht aber emotional schon ordentlich darüber hinaus und ensprechend
hoch kann Verletzlichkeit damit einhergehen... kaputt nen Neuen...ne ...alles sehr schwer vergleichbar sehr sehr schwer wieder zu bekommen. ...mit ner neuen Rolle wärs nicht getan..

Gehts bei Seestern (wo kommt das eigentlich her? ) und Pascha nicht eher um Passivität vs Aktivität?
Hat für mich jetzt erstmal nichts mit Dominanz unf Submission zu tun.

Ich meinte damit auch nicht sämtliche Subs, sondern genau die Art "Jetzt gebe ich mal die Verantwortung ab, die ich sonst trage, und lasse mich so richtig passiv verwöhnen." Wobei "verwöhnen" meist nach individueller Wunschvorstellung auszufallen hat.

Das ist aber nicht das, was hier so allgemein als Seestern gesehen wird.

Beim Seestern geht es nur darum, dass man faul ist im Bett. Das bedeutet überhaupt nicht, dass man einen Wunschzettel hat, den der andere abarbeiten soll.
Wenn das so verstanden wird, korrigiere ich mich. Dann bin ich alles andere als ein Seestern.

Sie

Widerspricht sich das?
Aber ja, der "Seestern" kommt natürlich vom Bild ausgestreckter Gliedmaßen bei geringer Beweglichkeit.

Weiter oben hatte ich ja was von Gegenpole geschrieben. Bin da absolut deiner Meinung, daß Rollen nicht starr sein können oder dürfen. Schließlich besteht ein Mensch aus vielen Facetten und lebt viele Rollen. Ständig sich nur bedienen zu lassen oder den Performer zu geben, bringt auf Dauer nichts. Habe ich zum Beispiel in meiner allerersten BDSM Beziehung gelernt, bzw in Erfahrung bringen müssen.

Eine Beziehung besteht nunmal aus Geben und Nehmen, beiderseits natürlich. Im besten Falle ergänzen sich zwei oder mehrere Menschen.

Natürlich!
Wenn man faul ist im Bett und einfach gern benutzt wird, bedeutet das nicht automatisch, dass man einen Wunschzettel hat.
Ich bin tatsächlich gern passiv beim Sex.
Aber ich brauche keinen Servicedom. Ich möchte, dass er mit mir das macht, was ER will.

Sie

Was ich schon oft beobachtet und in Gesprächen erfahren habe daß aktiv mit dominant gleich gesetzt wird und passiv mit devot.
Also aktive Handlungen werden als dominant eingestuft und führen dazu, dass Sub eventuell in die dominante Position fällt oder besser gesagt sich nicht mehr devot genug fühlen.

Bekomme auch ständig in der Anbahnungsphase erzählt, ich darf alles machen was mir gefällt, solange wie in die Devotion meines Gegenübers rein passt. Devotion bedeutet nicht, ständig den Seestern zu machen, ständig einen Seestern zu bespielen finde ich sehr anstrengend. Fühlt sich nämlich so an, als wären die Wünsche von Sub vordergründig.

Ich werde den Teufel tun und mich auf eine Diskussion einlassen, in der von Vornherein klar ist, dass man mir was unterstellen und mich absichtlich falsch verstehen will. Dazu ist mir meine Zeit zu schade.

Und übrigens bin ich nicht immer ein Seestern. Mein Herr könnte da was erzählen über gewisse Fähigkeiten...

Sie

Habe ich dich persönlich angesprochen?
Wenn ich jemanden persönlich anspreche, mache ich das in der Regel mit @*********Koala zum Beispiel. Ansonsten sind meine Beiträge einfach nur als Beiträge zum Thema zu verstehen.

Ja, ja, da bin ich sicher.

Sie

Kann ich total nachvollziehen. Ich persönlich möchte auch nicht die ganze Zeit passiv sein und den Seestern machen, das wäre mir zu einseitig und ich würde mir vorkommen wie die Prinzessin auf der Erbse, was ich auf keinen Fall sein will.
Daher ist es mir wichtig, die ganzen Tricks und Kniffe zu kennen, um ihn sexuell zu verwöhnen. Mir macht das Spaß, ich bin gerne sowohl passiv als auch aktiv.

(Sein Mädchen)

Seestern... gefühlskalt den Korallenstoch leersaugen und weiter bewegen zum nächsten...

ob das jetzt tatsächlich zu übertragen ist...das gleichgültige , kalte...

Jedem das seine, wenn es beiden Spaß macht. Ich hatte mal eine Anfrage, bei dem ich „Seestern“ sein sollte, da ging es ganz alleine um meine Reaktionen.

Fand ich befremdlich, weil ich bis dahin nicht wusste, was ein Reaktionsfetischist ist.

Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich, das ich es nicht versucht habe. 😅

Jetzt ist der Seestern auch noch gefühlskalt. Leute!
Es fehlt hier echt der Humor.
Ich fand das mal wirklich witzig, als @*******ant meinte, in dieser oder jener Situation darf ihr innerer Seestern raus.
Aber was Ihr jetzt hier draus macht, ne, da bin ich raus.

Sie

#Seestern


Lg. M (Er)