„Ich führe gerne offene Beziehungen, da ich mir genau des Umstandes bewusst geworden bin, dass ein Mensch alleine nicht meine Bedürfnisse decken kann. Ich habe soviele Interessen, gerade auch im kulturellen Bereich, die ich mit einer F+ etc. decken kann. Ich muss meinen Partner dann nicht immer dazu "nötigen".
Aktuelles Beispiel. Ich habe meinen Partner / Herrn. Ich möchte aber gerne mein Wissen um Bondage aktiv erweitern. Er würde sich aber nicht von mir Fesseln lassen, da ich seine Sub bin. Also taste ich mich gerade mit einer anderen Frau, als Ropebunny, heran. Das ist so vollkommen OK für ihn.
Ich treffe mich mit ihr z. B. Wenn er Spätschicht (bis 23 Uhr) hat Abends mit ihr.
Ihm wird also weder Zeit noch die Aktivität, die er eh nicht mitmachen möchte, genommen.
Ich bin auch Poly, bloß leider habe ich gemerkt, dass Verfechter von poly meist sehr egozentrisch sind und zu freiheitsliebend. Das funktioniert als WIR mit Familie nicht.
Deine Aufzählung, die kulturelle Interessen und Fesselübungen erwähnt, verlangt für mich nicht unbedingt nach einer offenen Beziehung. Wenn es um Sex und sexualisiertes SM ginge, sähe ich mehr Sinn in einer Öffnung.
Unter Bedürfnissen, wirklichen Bedürfnissen, zähle ich das Liebhaben und Liebgehabtwerden, klassischen Sex und SM-Sex. Wenn ich eine Partnerin habe, die all das mit mir teilt, bleibt an echten zwischenmenschlichen Bedürfnissen im Grunde nichts übrig. In meiner Erfahrung.
Und Polyamorie sehe ich nicht als Bedürfnis sondern als Fähigkeit, mehrere Menschen gleichermaßen (geschlechtlich, vielleicht auch platonisch) lieben zu können, wenn es sich ergeben sollte.