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Offene Beziehungen – wie geht ihr mit Eifersucht um?

*******r_52 Mann
3.951 Beiträge
Zitat von **********herin:
Oh ja. Und für mich gehört es im besten Falle dazu, dass ich mich verliebe und die Person sehr viel Aufmerksamkeit von mir geschenkt bekommt. Das muss man als Paar tragen können.

du neigst also dazu polyamorie zu leben und gefühle bis hin zu liebe für einen weiteren mann zu empfinden.
wenn alle beteiligten damit klar kommen und einverstanden damit sind bestimmt die ideale lebens und liebesweise.
*******a123 Mann
7 Beiträge
Ich glaube ja fast, dass hier im Joy Club weit mehr Menschen als polyamor oder beziehungsanarchisch bezeichnet werden könnten, als jeder sich selbst versteht!
****ody Mann
13.081 Beiträge
Ich glaube, dass das Selbsturteil Polyamor oder Beziehungsanarchisch ganz oft einfach nur anstelle von Beziehungsschwierig verwendet wird. D.h. ich glaube, es sind viel weniger Menschen polyamor oder beziehungsanarchisch als angegeben.
*******a123 Mann
7 Beiträge
Ich glaube nicht, dass diese Wörter Ausflüchte sind! Was ist schon einfach? Wieso sollte monogamie einfacher sein, als viele Menschen leben zu wollen und Zuneigung zu vielen Menschen spüren zu wollen? Sich mit Beziehung zu beschäftigen, ist neben Spaß eben einfach auch Arbeit
*******a123 Mann
7 Beiträge
Korrektur: Viele Menschen lieben zu wollen…
Es ist ein Unterschied, ob der Partner defintiv ein Date mit jemandem hat, wo auch sexuell ganz gewiß etwas passiert oder ob der Partner lediglich allein in den Swingerclub geht, wo letzteres zwar passieren könnte, aber nicht muss.

t.
****ody Mann
13.081 Beiträge
Zitat von *******a123:
Ich glaube nicht, dass diese Wörter Ausflüchte sind! Was ist schon einfach? Wieso sollte monogamie einfacher sein, als viele Menschen leben zu wollen und Zuneigung zu vielen Menschen spüren zu wollen? Sich mit Beziehung zu beschäftigen, ist neben Spaß eben einfach auch Arbeit

Meine Erfahrung bezieht sich auf Menschen, die heute mono sind, dann mal poly bis es kracht, wieder mono bis das auch kracht, dann hedonistisch bis ihnen Wärme und Nähe fehlt usw. Keine Verbindung ist einfacher als die andere, sollte das mit der Bindung sowieso unsicher sein. Selten profitieren alle Partner gleichermaßen von einem Beziehungskonzept.
*******r_52 Mann
3.951 Beiträge
Zitat von *******a123:
Korrektur: Viele Menschen lieben zu wollen…

ich finde es durchaus schön wenn die partnerin zusäötzlicvh die selben gefühle für weitere personen aufbringt wie für mich. ja der gedanke das sie gerade ein date mit jemand hat für den sie auch innere gefühle hat finde ich sogar erregend.
Hallo zusammen!
Ich kann leider nachwievor nichts positives aus ner offen Beziehung sehen.
Zu Anfang wars ja okay, da wir alle einen festen Partner hatten.
Mitlerweile lebt seine Freundin in Scheidung.
Mein ,,Mann", lebt bei ihr . ( Ich wollte das er geht um seine Gefühle, Gedanken zu sortieren.
Es gibt seit Wochen keinerlei Nähe......mehr.
Er weiß, das er sie liebt.
Er weiß nicht ob er mich liebt.
Poly, ist auch definitiv keine Option für mich.
Ich habe es ausprobiert und das Kind ist in den Brunnen gefallen.
LG
******978 Paar
2.138 Beiträge
Zitat von *******a72:
Hallo zusammen!
Ich kann leider nachwievor nichts positives aus ner offen Beziehung sehen.
Zu Anfang wars ja okay, da wir alle einen festen Partner hatten.
Mitlerweile lebt seine Freundin in Scheidung.
Mein ,,Mann", lebt bei ihr . ( Ich wollte das er geht um seine Gefühle, Gedanken zu sortieren.
Es gibt seit Wochen keinerlei Nähe......mehr.
Er weiß, das er sie liebt.
Er weiß nicht ob er mich liebt.
Poly, ist auch definitiv keine Option für mich.
Ich habe es ausprobiert und das Kind ist in den Brunnen gefallen.
LG

Sie schreibt; schade, dass das bei dir solche Wendung genommen hat.

Allerdings, das ist meine ganz eigene Meinung, hat diese Situation nichts mit dem Konzept oder mit dir oder der Scheidung der Gegenüber zu tun. Sondern einzig mit dem Umgang deines Mannes und eurer Beziehung. Das kann in jeder Beziehungsform passieren. 💋
Ich habe niemanden damit persönlich angesprochen.
Ich wollte euch ausschließlich meine Erfahrungen schildern.
Ich freue mich für euch,,Alle ", wenns bei euch funktioniert.
LG
****ody Mann
13.081 Beiträge
Zitat von ******978:
Zitat von *******a72:
Hallo zusammen!
Ich kann leider nachwievor nichts positives aus ner offen Beziehung sehen.
Zu Anfang wars ja okay, da wir alle einen festen Partner hatten.
Mitlerweile lebt seine Freundin in Scheidung.
Mein ,,Mann", lebt bei ihr . ( Ich wollte das er geht um seine Gefühle, Gedanken zu sortieren.
Es gibt seit Wochen keinerlei Nähe......mehr.
Er weiß, das er sie liebt.
Er weiß nicht ob er mich liebt.
Poly, ist auch definitiv keine Option für mich.
Ich habe es ausprobiert und das Kind ist in den Brunnen gefallen.
LG

Sie schreibt; schade, dass das bei dir solche Wendung genommen hat.

Allerdings, das ist meine ganz eigene Meinung, hat diese Situation nichts mit dem Konzept oder mit dir oder der Scheidung der Gegenüber zu tun. Sondern einzig mit dem Umgang deines Mannes und eurer Beziehung. Das kann in jeder Beziehungsform passieren. 💋

Warum kann das nicht auch am Konzept der Offenen Beziehung liegen, die zu aufwändig und kompliziert ist und nach einer so starken Selbstreflexion und Kommunikation verlangt, die die meisten Menschen nicht aufbringen?
******978 Paar
2.138 Beiträge
Zitat von ****ody:
Zitat von ******978:
Zitat von *******a72:
Hallo zusammen!
Ich kann leider nachwievor nichts positives aus ner offen Beziehung sehen.
Zu Anfang wars ja okay, da wir alle einen festen Partner hatten.
Mitlerweile lebt seine Freundin in Scheidung.
Mein ,,Mann", lebt bei ihr . ( Ich wollte das er geht um seine Gefühle, Gedanken zu sortieren.
Es gibt seit Wochen keinerlei Nähe......mehr.
Er weiß, das er sie liebt.
Er weiß nicht ob er mich liebt.
Poly, ist auch definitiv keine Option für mich.
Ich habe es ausprobiert und das Kind ist in den Brunnen gefallen.
LG

Sie schreibt; schade, dass das bei dir solche Wendung genommen hat.

Allerdings, das ist meine ganz eigene Meinung, hat diese Situation nichts mit dem Konzept oder mit dir oder der Scheidung der Gegenüber zu tun. Sondern einzig mit dem Umgang deines Mannes und eurer Beziehung. Das kann in jeder Beziehungsform passieren. 💋

Warum kann das nicht auch am Konzept der Offenen Beziehung liegen, die zu aufwändig und kompliziert ist und nach einer so starken Selbstreflexion und Kommunikation verlangt, die die meisten Menschen nicht aufbringen?

Selbstverständlich kann dies ein Grund sein, ABER in dem Fall und genau das was du beschreibst sehe ich das Defizit nicht im Konzept, sondern in denen, die es umsetzen, bzw es auf ihre Weise vielleicht auch "missbrauchen".

Selbstverständlich ist trotzdem das Konzept nicht für Jeden das Passende.
****TdO Mann
223 Beiträge
Zitat von *******a72:

Er weiß, das er sie liebt.
Er weiß nicht ob er mich liebt.
LG


Fühl dich mal (virtuell) gedrückt.....habe selbst eine Trennung hinter mir, und kann mir vorstellen, wie du dich fühlst...

*knuddel2*
*****rrz Mann
262 Beiträge
Disclaimer: ich beschreibe hier nur mein persönliches Empfinden und verteidige/kritisiere damit kein "Konzept"

Mit Eifersucht kann man tatsächlich umgehen (lernen). Das mMn größere Problem bei einer offenen - oder vlt. eher polyamoren - Beziehung ist, wenn gleichzeitig Bedürfnisse entstehen, z.B. nach Zeit und Nähe, um die sich aber nicht gleichzeitig gekümmert werden kann.
Das ist dann nicht unbdedingt Eifersucht, sondern einfach ein Mangel an Zuwendung der bei einem der Partner entstehen kann - trotz Zuneigung oder Liebe, die zwischen den Partnern existieren mögen.
Für mich ist das die größte Herausforderung einer polyamoren Beziehung - so schön der Gedanke daran auch sein mag.
*******r91 Mann
2.322 Beiträge
Zitat von ********sche:
Wie definieren wir das? Was ist denn der Kerngedanke dessen? Wenn eine offene Beziehung Grenzen hat, ist sie dann noch offen?

Mein Eindruck ist, dass es sich oft um einen Hype handelt, in dem einer von beiden einen klaren Vorteil zieht und der andere mitmacht.

Zunächst sollte man sich die Kernfragen des Lebens stellen, wer bin ich und was will ich?
Und dann das richtige Beziehungsmodell zu wählen.
*danke*

Ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich würde sagen jeder definiert seine Beziehung ganz individuell als offen wie es für den jeweiligen Menschen als angenehm empfunden wird. Das würde ich vergleichen einer Definition vom swingen. Du hast vielleicht vom swingen schon eine klare Vorstellung wie das abläuft. Genau so könnte ein anderer sich darunter wilden Sex ohne Regeln vorstellen.

Und die Grenzen würde ich so ziehen, dass sie dort sind wo die Grenzen des Individuums gezogen werden und trotzdem würde ich das als offen bezeichnen.
Als Gegenfrage: Leben wir ein Leben in Freiheit oder sind wir dadurch gefangen, weil wir durch die Gesellschaft in bestimmten Dingen eingeschränkt werden?

Auf gewisse Weise kann man aus vielen Situationen einen Vorteil aus Situationen ziehen. Es kommt aus meiner Sicht immer ganz darauf an aus welcher Perspektive man die Situation betrachtet. Ich wünsche allen lesenden einen angenehmen Tag. *hutab*
*******_mv Mann
3.648 Beiträge
Zitat von *******r91:
Als Gegenfrage: Leben wir ein Leben in Freiheit oder sind wir dadurch gefangen, weil wir durch die Gesellschaft in bestimmten Dingen eingeschränkt werden?

Freiheit hat man nur dann, wenn andere in Unfreiheit leben.
Weil will ich etwas müssen für den Erfolg des Wollens viele Menschen exakt das machen, was ich erwarte. Weil wenn der Busfahrer fährt, wohin er will, Die Läden und Tankstellen auf- und zumachen, wann sie lustig sind usw. bin ich nicht mehr frei. Und in meinen Möglichkeiten stark eingeschränkt.

Weswegen mit Freiheit in Konflikten immer die eigene gemeint ist, und man den Anderen versucht darauf festzunageln das er ja nicht unberechenbar wird.
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von *******_mv:

Weswegen mit Freiheit in Konflikten immer die eigene gemeint ist, und man den Anderen versucht darauf festzunageln das er ja nicht unberechenbar wird.

Kann man so machen. Oder man versucht in Konflikten die Freiheiten zu verhandeln. Gerade in Partnerschaften würde ich zweiteres vorziehen.

Aber ja, Freiheit gibt es für Menschen in einer funktionierenden Gesellschaft nur relativ - oder immerhin relativ. Wie man es eben sehen möchte.
********ears Frau
14 Beiträge
Ich will mal damit aufräumen, dass Eifersucht nicht okay ist. Ich mag das nicht daran rum zu manipulieren und das so darzustellen, dass das inkompetent oder unreif ist so zu reagieren, spricht es doch deutlich für ein intaktes und aktives Bindung-System. Da geht was an, ist in Alarm, ob eines drohenden Verlustes oder das jemand eindringt ins intime Terrain. Das ist erstmal völlig ok und wenn dieser erste Schritt, seine eigenen Ängste und Bedürfnisse zu kennen übergangen wird, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Viele gehen in die offene Beziehung mit der Vorstellung:" Geil da kann ich endlich rumficken, wie ich will" Dabei steckt da enorm viel Beziehunsgarbeit dahinter das überhaupt ohne Blessuren tun zu können. Da müssen sich beide Partner gesehen und zu einhundert Prozent geliebt fühlen. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Bindung darf nicht erschüttert oder gefährdet werden davon. Und das wird oft übergangen. Den meisten rate ich von offenen Beziehungen ab. Sie kommen intern oft schon nicht klar, können kaum bis gar nicht eigenen Bedürfnisse / Befindlichkeiten gewaltfrei kommunizieren, hängen in alten Kindheitstraumata fest etc. und wollen dann wo anders hin, weil es womöglich schwierig wird. Wenn der Grad der Bindung wächst, dann wird es für Ängstliche Kandidaten in Beziehung schwierig. Die wollen dann gern mal weg, Ausbüchsen, um nicht mit eigenen Themen konfrontiert zu werden. Ich habe in neun Jahren offen Lieben gelernt: nicht alles, bzw. kaum eine Beziehung, die offen lebt, kann es auch wirklich. Die meisten sind schon vorher total weit voneinander weg. Eifersucht ist keine Schwäche. Sondern ein Zeichen sich mit den eigenen Bedürfnissen in der Beziehung auseinander zu setzen. Matchen diese dort nicht, muss über die Art der Beziehung und oder den Partner nachgedacht werden. Aber Eifersucht darf man haben und man darf auch die Wände hoch gehen, wenn der geliebte Mann, der es geil und gut kann zu einer anderen geht. Hallo, da rastet man aus und hat Schiss. Völlig normal, voll okay. Aber kann man damit umgehen? Das ist die Frage und mein Statement ist: Sich selbst zu bescheißen und ne Duftkerze anzumachen und Om zu machen und zu sagen: Nein ich bin cool. Ist meistens leider nicht die Lösung. Denn dann läuft man vor sich selbst davon. Aber bei vielen geht es in offenen Beziehungen auch genau darum: Möglichst weit von sich selbst (und womöglich dem Partner) weg zu sein. Amen und Hellau. Schöne Grüße
@********ears danke für diesen Beitrag! Ich sehe vieles ähnlich.
Wenn ich von mir ausgehe, dann würde ich behaupten eigentlich kein besonders eifersüchtiger Typ zu sein. Eigentlich. Es kommt immer auf die Konstellation an und das Gefühl der Sicherheit. Letztlich Vertrauen. Natürlich hat das im Prinzip auch ganz viel mit mir selbst zu tun. Aber mein Mann und ich führen eine Art offene Beziehung. Ich drücke mich wage aus, weil ich diese Definitionen sehr schwierig finde. Es ist sehr individuell. Ich spüre Eifersucht als eine Art Kribbeln, aber es wird ganz schnell zur positiven Aufregung, die im besten Fall am Ende in Erregung mündet. Ich fühle mich sicher und aufgehoben. Ich vertraue ihm.
In neuen Verbindungen bin ich sicher gerade am Anfang eifersüchtiger, weil unsicherer. Und das hat nicht nur mit dem Verhalten des neuen Partners zu tun, sondern natürlich auch mit der Art wie ich das jeweilige Verhalten deute. Mit viel offener Kommunikation und Geduld, wächst aber das Vertrauen.
********ears Frau
14 Beiträge
@**********herin ja, genau das ist auch meine Erfahrung. Und ich finde diesen Begriff / diese Definition "0ffene Beziehung" auch schwierig, denn es ist kein Status oder ein Ist-Zustand, sondern etwas das im Moment gerade so erlebt / gelebt wird. Das muss nicht dauerhaft sein. Aber wenn man mich fragt "lebst du in offener Beziehung / polyamorie etc" hat das für mich immer die Komponente von "ist immer so". Ist aber natürlich nicht immer so. Was so ist, dass wir unsere Liebe nach gewissen Maßstäben/ Werte wie Freiheit und Selbstbestimmung / Vertrauen / Loyalität / offene Kommunikation auszurichten versuchen und das kostet viel Mühe, ist sau zeitaufwändig und macht von Zeit zu Zeit auch keine Lust oder fucked up weil es auch Krisen gibt durch die man muss. Dafür ist aber die Qualität der Beziehung hoch und ich fühle mich dauerhaft wohl darin. Ich wähle lieber den schwierigeren Weg, versuche auch mit mir nicht liebsten Emotionen klarzukommen (wie Eifersucht / Wut) weil ich glaube das der glücklich macht. Ich sehe es auch ähnlich, wenn die Emotion ein wenig brennen durfte wandelt sie sich und das sexuelle Feuer darunter wird sichtbar. Wut ist enorm sexuell, Eifersucht auch. Ist doch total geil das auszuleben und auch mega die Wut zu schieben, hier und da. Man sollte halt damit umgehen können und nicht direkt die Bude abfackeln, musste ich auch lernen *zwinker* Danke für deine Erfahrungen / Eindrücke!
******ara Paar
417 Beiträge
Eine "offene Beziehung" ist im Grunde ein Auslaufmodell. Eine gefestigte Beziehung mit sexueller Freiheit ist etwas völlig anderes. Offen ist etwas nur dann, wenn es nicht entschieden ist. Das kam hier in einigen Antworten im Nebensatz, daher sollte es betont werden: Eine stabile, integre Beziehung mit offener Kommunikation und im Wesentlichen erfüllendem Inhalt ist per se nicht offen, sondern wohldefiniert. Es wäre ein guter Anfang, diese Begrifflichkeit auch in der Öffentlichkeit zu verbessern.

Eifersucht ist mangelndes Vertrauen:
Vertrauen in die Umwelt - wird man meinen Partner oder Partnerin so massiv verführen, dass er/sie irgendwann schwach wird und mich verlässt? Gegenargument: Wenn das alternative Angebot so viel besser ist als das Leben, das ich bieten und gestalten kann, warum sollte ich einer geliebten Partnerin dann nicht dieses viel bessere Leben, diese größere Erfüllung gönnen und mich neu verpartnern mit einer Partnerin, die eher meine Kragenweite ist? Unabhängig davon, ob ich dafür wachse oder sie einfach realistischer ausgewählt wurde?
Vertrauen in die Partnerin / Partner - wird mein Partnerwesen das gemeinsam erarbeitete Vertrauen rechtfertigen? Wird der innere Wertekompass in die vereinbarte Richtung zeigen? Wenn ja, warum nicht auch mal woanders was lernen? Es wird in jedem Falle eine Bereicherung sein.
Vertrauen in mich selbst - kann ich mein Partnerwesen jeden Tag neu überzeugen, erobern, glücklich oder zufrieden machen? Kann ich als Partnerwesen einen wirklich stabilen, inneren Wert für mich selbst finden? Bin ich attraktiv genug? Bin ich wettbewerbsfähig? Brauche ich diesen Wettbewerb? Bin ich in Symbiose oder in Partnerschaft? Im Falle einer Symbiose bin ich selbst massiv gefährdet und damit verletzlich, im Falle einer Partnerschaft bin ich souverän und durchaus selbstbestimmt in der Lage, glücklich und zufrieden zu leben. Selbständig.

Eifersucht kann nur dann entstehen, wenn man Ängste hat, die aus verletztem oder primär mangelndem Vertrauen resultieren. Somit steht die Frage im Grunde nicht in der gestellten Form. Es ist nicht wichtig, wie man mit der Eifersucht umgeht, es ist wichtig, wie man mit dem gestörten Vertrauen umgeht, das der Eifersucht zugrunde liegt. Die Eifersucht selbst kann man bestenfalls ertragen, aber ohne eine Betrachtung der zugrundeliegenden Basisangst ist das ein Hamsterrad.
****ody Mann
13.081 Beiträge
@******ara Ich würde gerne alles ohne wenn und aber bejahen, wenn das sich Einlassen bei bestehendem Vertrauen nicht durchaus auch auf fehlerhafter Kommunikation bei gleichzeitig mangelnder Transparenz fußen kann. Ängste müssen nicht aus der Vergangenheit mitgebracht sein, die können in einer Offenen Beziehung auch sehr real sein, bzw. dort erst entstehen. Bindung braucht Nahrung, vollwertige Nahrung.
******ara Paar
417 Beiträge
Zitat von ****ody:
@******ara Ich würde gerne alles ohne wenn und aber bejahen, wenn das sich Einlassen bei bestehendem Vertrauen nicht durchaus auch auf fehlerhafter Kommunikation bei gleichzeitig mangelnder Transparenz fußen kann. Ängste müssen nicht aus der Vergangenheit mitgebracht sein, die können in einer Offenen Beziehung auch sehr real sein, bzw. dort erst entstehen. Bindung braucht Nahrung, vollwertige Nahrung.

Spricht ja nichts dagegen. Vertrauen entsteht durch das wiederholte Erleben erwarteter Verhaltensweisen. Entsprechend kann es nur langsam gewonnen und schnell zerstört werden. Angst ist der Übergang vom Gewissen zum Ungewissen. Diese Ungewissheit ist natürlich Folge von mangelnder Transparenz, was untrennbar mit Kommunikation zusammengeht. Vertrauen ist also das Ergebnis von klaren Ansagen und dem wiederholten Erfahren des Verhaltens gemäß dieser Ansagen, was im Sinne der Transparenz jede Form relevanter Information einschließt. Von daher sind wir da komplett beieinander.

Natürlich können Ängste mitgebracht wie in der Beziehung gezüchtet sein. Da Angst im Sinne des Übergangs vom Gewissen zum Ungewissen den Zustand vermeintlich oder tatsächlich schlechter Informiertheit und damit einen Kontrollverlust abbildet, hat man diese Situation natürlich durch schlechte Transparenz im handeln und schlechte Kommunikation im Vorfeld der Handlung herbeigeführt.

Egal, ob man nun promiskuitiv oder polyamor lebt (allein die allgemein beliebten Verwechslungen und Umdeutungen dieser beiden Begriffe lassen Ströme von Blut fließen), in beiden Fällen stehen erhöhte Anforderungen an Kommunikation und Transparenz. Das setzt zunächst eine gewisse rhetorische Eleganz und Sprachpräzision voraus, aber auch eine gewisse Selbstreflektion, da man schon Klarheit über die eigenen Ziele, Wünsche und Bedürfnisse haben muss, bevor man diesen entsprechend handeln kann. Dasselbe trifft für beide oder alle Partnerwesen zu. Sage, was du denkst, tue, was du sagst, sei, was du tust. So frei nach Herrhausen. Mit einem Wort: Authentizität.

Authentische Menschen in authentischen Partnerschaften können gar nicht anders als konsistent und kongruent kommunizieren und handeln, was wiederum Ängste praktisch irrelevant macht, wodurch es keine Eifersucht, sondern eben ständig nachwachsendes, immer fester werdendes vertrauen entsteht. Ja, das muss man immer wieder befeuern und bestätigen, denn Zweifel gibt es ja auch noch und die Umwelt flüstert auch immer wieder ihre vielleicht sogar wohlmeinende Weltsicht ins nicht wertende Unterbewusstsein. Da muss man halt eine gewisse Gelassenheit und Souveränität haben. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sind da schon ganz hilfreich - siehe wieder oben.
****ody Mann
13.081 Beiträge
Ich stimme Dir in allem zu. Für authentische Menschen ist fast jedes Beziehungskonzept machbar, während mich deucht, dass die Offene Beziehung viele andere auch anzieht, deren Selbstfindung überhaupt nicht annähernd abgeschlossen ist. Dann fließt gerne Blut, dann gibt es extreme Selbstzentrierung, dann wird Promiskuität für Polyamorie gehalten usw.
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