„Mir scheint Bindung - also Bindungsstärke und Geschwindigkeit des Bindungsschlusses - abhängig zu sein von der Menge übereinstimmender Ansichten, Meinungen, Denkmuster, Ideen, Psychopathien etc zwischen zwei PartnerInnen.
Je mehr subjektive Übereinstimmung zwei Menschen in ihrem Weltsicht-Konglomerat aufweisen, desto stärker scheint das Verbundenheitsgefühl zu sein. Wobei zu bemerken ist, dass das Verbundenheitsgefühl keineswegs bei beiden Bindungs-PartnerInnen gleich stark vorhanden sein muss. Verbundenheitsgefühl ist sehr subjektiv und kann sehr einseitig sein.
Die Geschwindigkeit, mit der der Bindungsschluss eingegangen wird ("einrasten" wurde von
@****54 verwendet), ist nicht nur abhängig von der Stärke dieses Verbundenheitsgefühls, sondern zusätzlich auch abhängig von der Fähigkeit, so etwas wie Bindung zuzulassen. Ich würde diese Fähigkeit Bindungsvertrauen nennen. Nach der n-ten zerbrochenen Bindung wird vielleicht anfänglich "blindes" Bindungsvertrauen etwas modifiziert und das Verbundenheitsgefühl wird genauer unter die Lupe genommen.
Also je stärker das Verbundenheitsgefühl (je mehr subjektive Übereinstimmung), desto stärker die Bindung.
Und je stärker das Bindungsvertrauen, desto schneller der Bindungsschluss.
Und um auf die Frage der TE zu kommen:
Bindung beginnt, sobald eine der beiden PartnerInnen Verbundenheitsgefühl bemerkt (Hunger beginnt, sobald Hungergefühl hochkommt).
Als schön wird gemeiniglich empfunden, wenn Verbundenheitsgefühl und Bindungsvertrauen bei beiden gegenseitig ungefähr ähnlich stark ausgeprägt sind.
Danke für diesen sachlichlich formulierten Beitrag auf die gute Frage.