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Mir tun die devoten Seelen Leid, die sich durch eine solche Ausschlussmatrix Möglichkeiten verbauen.
Zugegeben, dieser Satz triggert mich hart. Es ist diese ewige Lamentiererei, dass man doch was "verpassen" würde, wenn man
sich nicht auf etwas einlässt, dass man nicht mag.
Frag mal in die Runde - insbesonders die Frauen - wie oft sie sich schon von einem Mann anhören durften, dass die Entscheidungen, die sie für sich in der Sexualität treffen, "schade" seien, weil sie sich doch so viele Möglichkeiten verbauen und so viel veprassen könnten.
Egal, um welches Thema es geht.
"Wie, ich bin dir zu alt? Ältere Männer sind doch viel erfahrener und wissen überhaupt erst, was die Frau will. Du verpasst was!"
"Wie, du magst kein anal? Das könnte dir Tore zu multiplen Orgasmen öffnen, nimm dir doch nicht selbst diese Horizonterweiterung weg!"
Und erst vor Kurzem in meinem Postfach: "Dein Partner ist viel zu jung für dich, der kann dir gar nicht bieten, was du brauchst. Wie, du stehst nur exklusiv ihm zur Verfügung? Du willst niemand anderen? Du weißt ja gar nicht, was du verpasst, wenn du mich ablehnst!"
Ich werde das Gefühl nicht los - und das habe ich seit Jahren - dass solche Argumente immer dann kommen, wenn ein Mensch es nicht ertragen kann, dass er nicht wenigsten
theoretisch von jedem als sexuell attraktiv wahrgenommen wird. Da sind Leute, die nix mit einem anfangen würden, weil man irgendwas ist/hat/tut/mag, das die nicht mögen, und obwohl man von denen eigentlich auch nix will, regt man sich über deren Geschmack und Ausschlusskriterien auf. Und zückt auch noch die Mitleidskarte, die armen, armen Leutchens?
Ist mir völlig egal, wer mich nicht will, ich will den- oder diejenige in der Regel auch nicht. Alles schick.