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Aber: Meine D/s-Seite könnte ich nicht wirklich mit ihm leben. Das wäre dann mehr ein Rollenspiel (gab es auch zwischendrin als absichtliche Provokation), weil ich ihn nicht als wirklich dominant wahrnehme. Zumindest nicht mit der Dominanz, die ich bräuchte um D/s wirklich zu leben.
Trifft das was Du bei Deinem Rigger erlebt hast nicht aber auch auf viele rein dominante Menschen zu?
Ich habe genug Leute erlebt die soooo naturdominant sind und sich lieber einen Finger abreißen würden als irgendwas devotes an sich zu sehen, die ich persönlich nicht ernst nehmen konnte. Dagegen hatte ich auch schon einen Sub der mit meinem letzten Dom im Alltag den Boden aufgewischt hätte ...
Auch ist es so, daß ein Switcher für mich nicht dominant genug wirken würde um eine 24/7 D/s-Beziehung zu führen, was für mich mittlerweile die Grundlage für eine Beziehung wäre.
Auch da muß ich wieder sagen: das hat nichts mit Switcher zu tun. Auch rein dominate/ devote Menschen ticken nicht alle 24/7 und einer der es braucht passt mit jemandem der nicht so tickt eben nicht zusammen.
Switcher sind aber in vielen Fällen keine 24/7 tickenden Menschen , daher ist da trotz allem ein Stück Wahrheit dran, aber nicht aus Mangel an Dominanz sondern wegen differierender Neigungen und Bedürfnisse.
Ich finde devote Anteile bei Männern tatsächlich unattraktiv und als Ausschlußkriterium für eine Beziehung mit mir, da ich selbst jemanden brauche, der dominanter ist als ich.
... und da ist es wieder das Vorurteil ... Switcher sind ja nicht richtig dominant, oder nur ein bisschen dominant. Absoluter Unsinn. Ob Switch oder nicht hat mit der Stärke nichts zu tun.
Ich finde devote Anteile bei Männern tatsächlich unattraktiv und als Ausschlußkriterium für eine Beziehung mit mir.
Warum kannst Du das nicht einfach so hinstellen und vertreten, so wäre es völlig legitim.
Switchern aber weil sie eben meist nicht in Dein BBeuteschema passen zu unterstellen, sie seien eben nicht dominant genug ist einfach schon wieder daneben.
Muß man andere denn immer kleinreden und deomontieren nur um seine eigenen Kinks irgendwie logisch zu rechtfertigen?
Kinks sind nicht logisch und werden es auch dadurch nicht.
Die wenigsten Menschen ticken immer in eine Richtung.
Ich kenne in der Tat in meinem riesigen Bekanntenkreis nur zwei Wesen die immer und jedem gegenüber devot sind und nur einen der immer und jedem gegenüber dominant auftritt.
Die meisten Menschen brauchen für Dominanz und Devotion den passenden Empfänger.
Devote Menschen kriechen in der Regel nicht vor jedem. Sie knien nicht vor dem Postboten nieder und senken auch nicht jedem gegenüber den Blick.
Menschen die wild "herumdommen" sind meist alles andere als naturdominant, das sind meist ziemliche Würstchen die krampfhaft versuchen dominant rüber zu kommen und beim ersten Gegenwind davongeblasen werden.
Dabei ist es eigentlich so, daß ich die komplette Kontrolle abgeben möchte. Gleichberechtigte Beziehungen sind nichts mehr für mich, seitdem ich es anders kennengelernt habe.
Bei den meisten Menschen legt sich der Schalter vom "Neutralmodus" zum devoten Fühlen (oder dominanten Fühlen) erst mit dem passenden Gegenpart um. >Beim Switcher ist das in der Regel ganz genauso. Ich bin genauso im Neutralmodus wie die meisten "Reinfühlenden" auch und ein passendes Gegenüber legt eben den Schalter um. In der Regel bleibt er bei dieser Person dann auch da wo er ist, das Machtgefälle zwischen den beiden besteht also genau wie bei einem reinfühlenden im Hintergrund immer. Ob es nun nur im Verborgenen vorhanden ist und durch bestimmte Trigger hervor kommt oder 24/7 aktiv ist, steht auf einem anderen Blatt, das ist wieder Neigungsabhängig.
Für eine Beziehung würde ein Switcher für mich nicht in Frage kommen. Schon alleine deshalb, weil ich Mono bin und weder selbst switchen kann noch akzeptieren könnte, wenn sich jemand den Teil extern holt. Somit würde in einer Beziehung mit mir dauerhaft ein Teil von ihm nicht befriedigt werden.
In einem Punkt bin ich völlig bei Dir.
Wer mono tickt wird mit einem Poly oder Swinger nicht glücklich. Einzige Variante beide Seiten in einer Mono-Beziehung zu leben, wären zwei Midsessionswitcher unter einander, aber wie schon gesagt, die sind äußerst selten.
Wer Mono tickt wird auch mit einem Menschen der bisexuell ist und das ausleben will, nicht glücklich werden und auch nicht mit dem Swinger den es nach fremder haut dürstet.
Kurz gesagt: Ein Monogam tickender, monoamorer Mensch wird mit einem Swinger oder Poly auch ganz ohne BDSM nicht glücklich. Das kann man auch nicht lernen, denn das ist wie dom/dev, homo/ hetero usw. einfach Neigung finde ich.
Aber es gibt tatsächlich auch mono tickende Switcher. Wird bei ihnen eine Seite durch einen Partner in Monobeziehung getriggert verschwinden die Bedürfnisse der anderen, als würden da sozusagen die Fühler dafür eingeklappt, so springen sie eben auf die reize anderer Menschen und auch auf deren Dominanz/ Devotion nicht mehr an. Ist auch eher selten aber gibt es. Sollte die Beziehung zerbrechen ist die Bahn wieder frei, ob die nächste wieder die selbe Richtung des Machtgefälles hat ist offen.
Oft genug liest man hier von rein dominanten oder rein devoten Menschen, die das Bedürfnis nach dem Ausleben dieser Neigung schwinden sehen oder plötzlich gar keines mehr danach haben, meist bedingt durch Lebensumstände. Das ist bei Switchern nicht anders.
Genau wie nicht jeder BDSMler der nicht Switcht permanent seine Neigungen auslebt können diese auch beim Switcher in den Hintergrund treten wenn sich Prioritäten verschieben.
Zugegeben, sehr viele Switcher sind nicht monogam und nur wenige haben die Neigung zu einem 24/7 aktiven Machtgefälle, beim 24/7 Mono wird die Trefferquote daher gering ausfallen.
Viele devote Männer haben einen Fußfetisch ... aber nicht jeder Devote ist zwangsläufig auch Fußfetischist.
Viele Switcher sind Poly oder Swinger, aber eben auch nicht alle.
Zwangskoppelungen von Neigungen gibt es nicht, aber natürlich häufig gemeinsam auftretende Vorlieben.