Nochmal ein bisschen
von mir….
zum einen bin ich persönlich der Meinung, dass der Mensch im Leben ja viele „Rollen“ spielt.
Ein Mann ist ein Sohn, ein Vater, ein Bruder, ein Angestellter, eine Führungskraft, ein Kumpel….
All diese „Rollen“ werden ständig neu abgeglichen, nachjustiert, hinterfragt, verändert.
So ist man als Sohn zu Beginn das Kind, wird im Laufe der Zeit für die Eltern aber durchaus auch zur Orientierungsperson, zur helfenden Hand, auch wenn man immer Kind bleibt…
Daher ergibt sich für mich auch in der Sexualität die Möglichkeit mich in eine Rolle hineinzufinden.
Die eine erfülle ich gut, die andere so la la, die andere total schlecht, einige verändere ich, andere verlasse ich und manchmal, da fühlt es sich einfach so gut an dann weiß ich, hier bin ich richtig!
Dann fülle ich diese Rolle voll und ganz aus.
In meinem Fall „natürlich dominant“. Dies ist meine „Basisrolle“.
So sehr, dass sie sich sogar durch alle anderen Lebensbereiche hindurch zieht.
Mein roter Faden….
Ich verstehe daher, was mit „natürlicher Dominanz oder Devotion“ gemeint ist, aber dennoch ist Rollenverhalten für mich nicht starr.
Da sind nämlich noch andere Menschen und manchmal kommt es vielmehr nur auf die Interaktion zwischen zwei (oder mehreren) Personen an.
Da darf auch ein dominanter Mann sich bei mir fallen lassen ohne sein Gesicht zu verlieren.
Er darf Kraft schöpfen und sich aufgehoben fühlen.
Einen Ort haben an dem ich mich ihm annehme, an dem er zur Abwechslung mal „abgeben“ darf.
Dennoch bleibt er, wer er ist und um es überspitzt auszudrücken zwingt ihn ja keiner plötzlich zum extremen Kriecher zu mutieren.
Sich aufgrund der eigenen gefestigten Person all seinen Facetten hingeben zu können ist ein großes Glück nimmt Druck und schafft viel Freiheit und Entspannung.
Ich kann mein Wesen und meine Art auch nicht an und abschalten, dennoch fühle ich mich an manchen Tagen stark und an manchen schwach.
Ich persönlich gehe an „schwachen“ Tagen nicht in die Interaktion mit einem Sub, wenn ich merke dass ich in dem Moment oder an dem Tag nicht fähig bin ihn zu führen und ihm Geborgenheit zu schenken.
Da kenne ich meine Grenzen, ziehe mich mit einem Buch zurück und habe auch noch andere Möglichkeiten Kraft zu tanken.
Ich wähle daher zunächst mal nicht den Weg über Devotion Kraft zu schöpfen, aber das ist ja jedem selbst überlassen!
Und wer weiß ob auf dieser Welt nicht doch ein Mann existiert, dem ich in all meiner Dominanz so sehr vertraue und es so gut passt, dass ich bei ihm doch den Drang verspüre ihm zu dienen?
Vielleicht habe ich ihn einfach nur noch nicht kennengelernt, vielleicht gibt es ihn nicht….aber ich bleibe gerne im Austausch mit mir und mit anderen.
Definiere und Kommuniziere meine aktuellen Bedürfnisse und habe eventuell das Glück mein passendes Gegenstück für dieses Bedürfnis oder jenes zu finden.
Daher wie gesagt… die Möglichkeiten sind unendlich, da der Mensch ein wundervolles und Komplexes Wesen ist.
Meine Wunschaufgabe als Femdom ist es den Menschen, den ich aus Sympathie und Passung heraus erwählt habe und der mich erwählt hat, so anzunehmen wie er ist und seinem Wunsch mir, auf seine Art und Weise zu dienen, zu entsprechen.
Das hat nun nichts mit Erfüllungsgehilfin oder Wunschzettelsubs zu tun, aber ich möchte mein Gegenüber durchaus kennen und ihm nicht mit Gewalt meine Weltanschauung und Vorstellungen aufdrängen.
Innerhalb der Sexualrollen darf ein Dom also nicht wechseln, aber innerhalb seiner Lebensrollen ist „der Switch“ völlig akzeptabel?
Die Führungskraft in der Firma wird zum Sub, aber der Dom darf das nicht?
Soll er doch einfach machen, was sich gut für ihn anfühlt ohne von anderen (die nicht er sind) diskreditiert zu werden. Andersherum genau so!
Eine so intime Verbindung ist eine Art Emulsion zweier Individuen die am Ende im Idealfall zu einer Symbiose führt 🤗