Ist bzw. sollte Sex bei einer Session ein Muss sein?

Vielleicht ist das Ficken für ihn zu sehr ausschließlich mit Nähe besetzt, sodass es sich für ihn wie ein Bruch in einem ansonsten distanzierten SM-Setting anfühlt. D.h. er müsste dann jedes Mal aus dem Dom-Modus herauswechseln.

Man kann GV aber auch sadistisch instrumentalisieren, eine Frau mit dem Schwanz in Besitz nehmen, als Eigentum markieren, man kann mechanisch und lieblos ficken, ohne dabei plötzlich Blumenwiesen-Bilder im Kopf zu haben. Geht alles, muss man aber bewusst als Gedankenbilder in den Kopf einspielen.

Ist aber auch nur eine Möglichkeit von vielen.

Das ist jetzt aber ein ganz besonderer Spezialfall: ein Dom, also mit einger Sicherheit ein "BDSM-Rollenspieler", versucht sich in einem SM-Setting - und das auch noch distanziert.
Aber warum nicht? Es gibt bestimmt gibt es auch rosafarbenen Einhörner im deutschen Wald.

Session mit Sex ist Lust und Erfüllung. Session ohne Sex ist Therapiestunde und kostet extra.
Der Superdom

Das ist eine ziemlich abfällige Beschreibung dessen, wie zwei (oder mehr) Menschen ihre Sexualität ausleben.


Das erklärt natürlich alles!

Zur eigentlichen Frage, liebe TE: Wenn euch das Miteinander ohne Geschlechtsverkehr, aber mit jede Menge Intimität und auch Erotik, so glücklich macht, dann bitte: Lebt euren BDSM auch ohne den eigentlichen Akt! Wichtig ist, wie ihr euch dabei fühlt - beziehungweise danach. Was eventuelle Superdoms dazu sagen, sollte euch herzlich egal sein.

Es gibt doch jede Menge Spielarten im großen Katalog BDSM, die auch ohne den Akt möglich sind. Das fängt beim Fesseln ja schon an, was viele erlernen und praktizieren, ohne dass es dabei sexuell intim wird.

Da muss überhaupt kein GV dabei sein, um genau zu sein soll nicht, für mich zumindest.
Meine Erfahrung ist aber leider das die meisten Doms darauf bestehen( Beispiele, kann man hier ja lesen) und ich damit als Sub sofort durchs Raster falle... gut, ist dann halt so...

Das gibt es bestimmt.
Aber sogar auch umgekehrt. Ich habe in meiner Datingphase einen Dom kennengelernt, bei dem es nur Sessions ohne GV gegeben hätte. Da musste ich dann halt leider ablehnen.

Sie

Ich denke das dein Master sich an die anfangs getroffene Absprache hält ehrt ihn. Sicher würde er das ein oder andere mal vllt auch GV mit einbeziehen wollen, aber dann müsste er das sagen. Weil er aber deinen Wunsch respektiert, tut er es nicht. Für ihn ist ein Blowjob auch angenehm, als Geschenk seiner Sub.

Es ist eben nicht jeder so das er sich nimmt was er braucht.

Wenn er sagt es ist Ok dann muß es nicht zwangsweise Ok sein. Das ist so ein bisschen wie in dem Sketch von Knallerfrauen mit dem Nein im Auto sitzend. Die unterschiedlichen Betonungen wenn Sie Nein sagt.

Ich kenne euch beiden nicht persönlich, kann an dieser Stelle auch nur reindeuten. Sein Ok kann eben auch unterschiedliches bedeuten.

Eine Session sehe ich als Sex an weil es Intimität zwischen zwei oder mehr ist. Kaum ein Mensch geht plakativ auf die Straße um seine Sexualität zu äußern. Sie gehört den Beteiligten in der Situation.

Wenn Dir Zweifel wegen seinem Ok gekommen sind, solltest Du ihm das sagen. Das wichtigste , finde ich, ist das die Basis stimmt. Dazu muß Vertrauen und Kommunikation vorhanden sein. Weil alles in Veränderung ist, kann sich auch in einer Beziehung zu einem Menschen was verändern.

Danke für deine berechtigte Frage.

Wer sagt, dass eine SM-Session ohne Sex eine Therapiestunde ist, hat nicht wirklich Ahnung von SM. Diese polemische Äußerung dient wohl nur dem Erhaschen von Aufmerksamkeit, die er sonst nicht bekommt.

Jede echte SM-Session ist Sex pur. Es bedarf keiner Penetration, um Befriedigung zu erhalten. Das ist nebensächlich.

Auch ich kann auch im Dom-Modus ganz gut ficken. Ganz im Gegenteil ist das "in Besitz nehmen" und "benutzen" auf diese Art wesentlicher Bestandteil unserer D/S-Empfindung. Auch diese Benutzung als reines Fickstück kann sehr distanziert erfolgen.

Aber auch ich ficke in der Regel nicht auf Veranstaltungen oder in der (beschränkten) Öffentlichkeit. Dieses ficken und einspritzen ist etwas bei dem ich mich selbst etwas mehr gehen lasse als es für mich in dieser "Öffenlichkeit" angemessen erscheint. Dazu gibt es genügend andere Möglichkeiten und es gibt auch in einer Session ohne Fick hundert andere Höhepunkte für mich.
In einer Session mit (... weitgehend unbekannten) Zuschauern bin ich zu sehr auf die situative Kontrolle fokussiert als dass ich mich wirklich fallen lassen könnte. Außerdem turnt mich selbst das Bild schwanzfokussierter Doms mit heruntergelassener Hose nicht sonderlich an.

Ich ficke in der Regel auch keine reine oder gar flüchtige Spielbeziehung. Ich ficke nur "was mir auch gehört", das ist eben dem schon weiter oben genannten Besitzdenken geschuldet. So rein unverbindlich bringt mir GV leider zu wenig, ist er zu körperlich orientiert, fehlt mir ein wesentlicher Bestandteil.

Das ist aber einfach meine ganz persönliche Einstellung. Ich habe gar kein Problem damit wenn andere Doms das anders sehen, auch wenn ich dann manchmal einfach ein gewisses Lächeln im Gesicht habe wenn ich solche Szenen beobachte und die (Dom)Spannung sich mit dem Abspritzen oft schlagartig gegen Null bewegt.

LG, BoP (m)

Böse Zungen könnten jetzt auch das für eine Verallgemeinerung halten.
Bei uns ist das nicht nebensächlich, sondern ein Bestandteil.

Sie

Für mich ist es kein Muss und ich bin auch nicht enttäuscht, wenn es nicht zur Penetration kommt.
Ich schreibe es deswegen so gestelzt, da Sm bereits für mich Sex ist (ähnlich wie bei einigen meiner Vorredner).

Wenn SM als Vorwand/Vorspiel zur Penetration angesehen wird bin ich jedoch raus.
Vieles darf sein und kann es auch soweit die beteiligten Personen okay damit sind.
Das hier ist mein Empfinden zu der ganzen Geschichte und ich bin per se kein Freund von dogmatischen Gedankengängen.

@**********urple Finde mich in Deinen Schilderungen ausdrücklich wieder.

Paragraph 1 lautet aber: Der Dom hat immer recht.
Und Paragraph 2 dann: Sollte der Dom einmal nicht recht haben, tritt automatisch Paragraph 1 in Kraft!

Das war im alten Jahrtausend so.

Juhu, es lebe das Vorurteil!

Mit Toleranz habt ihr es nicht so, oder?

Die beiden sind KEIN Paar, kennen sich aus dem Freundeskreis und haben keine Beziehung miteinander (aber ggf. ja mit anderen, was hier aber nix zur Sache tut).
Die TE hat als NoGo GV angegeben und für ihren Dom ist das okay. Zumal er vermutlich trotzdem sexuell seinen Spaß hat, da das Blasen dazu gehört.

Freundschaften können sich signifikant verändern, wenn Sex dazu kommt. Und oft wird es schwierig im gemeinsamen Freundeskreis, wenn es dann irgendwann miteinander sexuell und/oder beziehungsmäßig nicht mehr hinhaut.

Auch könnte es sein, dass er in seiner Beziehung (ob Lebenspartnerin oder weitere Sub) ebenfalls entsprechende Absprachen hat. Eine Beziehung scheinen die beiden Beteiligten ja nicht anzustreben, da finde ich das gefundene Arrangement doch eigentlich prima, weil es schon lustvoll ist, bei einem Ende aber eine gute Chance besteht, dass nicht auch die Freundschaft in Scherben liegt, weil doch eine gewisse Distanz gehalten wird.

Warum muss man das so rüde abkanzeln? Lasst andere doch einfach ihr Ding machen.

Für doch so einige unverständlich, welche SM lediglich als Staffage in ihren BDSM betrachten und wo ich selbst die Grenze zwischen SM und D/S ziehe.

Auf das Eingangsposting bezogen: Es gibt keine blöden Fragen. Offenbar treibt dich die Frage um, oder du vermißt etwas, ansonsten hättest du die Frage nicht gestellt.


Das kommt ganz darauf an, welche gemeinsame Schnittmenge bei den sexuellen Vorlieben, Phantasien und Bedürfnissen man hat. Idealerweise streben beide nach dem Gleichen - sexueller Erfüllung. Ob diese durch das Ausleben eines Fetisches, D/S, S/M, Bondage oder welche sexualisierte Verhaltensweise, die mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselspielen in Zusammenhang stehen erreicht werden, spielt in meinen Augen keine Rolle.

Die Frage die im Raum steht, ist nicht ob Sex bei einer Session ein Muss ist, sondern ob du das bei einer Session brauchst, um sexuelle Erfüllung zu finden. Wenn dir das "bespielt werden" und das befriedigen seiner sexuellen Bedürfnisse (Blowjob) genügt, dann ist ja alles fein...

Was für eine wundervolle Antwort. Dankeschön @***is !

Die Frage ist wirklich, wie die Beziehung ausserhalb des BDSM zwischen den Mitspielern geartet ist. Es soll Paare geben, die finden ihre Erfüllung des BDSM nicht innerhalb der jeweiligen Ehe und leben es in einer tiefen Verbindung aus, die aber den GV dem jeweiligen Ehepartner vorbehält.

Es gibt kein Handbuch für Sessions an das man sich zu halten hat damit man es BDSM-Session nennen darf. Ihr gestaltet euch das selbst so wie ihr das gemeinsam ausleben möchtet und damit ist es gut. Für mich ist es immer geben und nehmen, wo man sich immer wieder austauscht um das Setting sollte es notwendig werden anzupassen, kommt es nicht zu Einwänden ist es aus meiner Sicht so stimmig. Für mich brauchen Sessions nicht zwangsläufig Sex.

Nochmal abschließend zusammengefasst: Es ist alles was man möchte eine Sache der Absprache. Wenn alle mit den Abmachungen zufrieden sind ist es doch super. Ein Dom würde sich sicher äußern wenn ihm das so nicht gefällt wie es läuft.

Und ein Sub ist nicht per se mundtot!

@*******lave

Einige können BDSM und Sex (=ficken) voneinander trennen, wollen oder müssen das sogar. Das kann am Rollenverständnis liegen oder eben auch an der Konstellation, von wegen Spielbeziehung. Es gibt nicht den einen Grund, warum das dazugehört oder auch nicht. Wenn er also sagt dass ihm da nichts fehlt und du damit auch glücklich bist, dann ist es doch tutti. Ich denke auch, dass du dir nicht seinen Kopf zerbrechen solltest- es wirds dir schon sagen wenn er was vermissen würde. Du fragst aber auch wie andere denn so ticken, also...:

BDSM ist für mich keine Erweiterung meiner Sexualität- es IST meine Sexualität. Egal ob SM, D/s oder was auch immer davon und daraus, erregt und befriedigt mich derart, dass ich penetrativen Sex dabei oder danach sogar als störend empfinden würde. Meist ist das auch rein techn. schon gar nicht mehr möglich weil ich mental schon überbefriedigt bin. Abgesehen davon schließe ich alle anderen sex. Praktiken nicht aus sondern def. ein- ausser eben ficken. Auch, weils mir einfach nix mehr gibt. Es ist mir lästig und daher gibts das nur selten. Und wenn ich selten sage, meine ich selten! Es fehlt mir also nichts, im Gegenteil, ich habe alles was ich brauche. Ich kann darauf verzichten. Wenn Sub darauf auch verzichten kann, ist auch hier alles tutti. Sollte es für sie aber zwingend dazugehören, wäre das ein Problem. Denn ich kann mir ja keine Lust dazu machen, das ginge ziemlich in die Hose...

Ein Klischee das wohl jeder kennt ist: BDSMer ficken nicht! Darüber habe ich früher gelacht und ich bin mir nicht mehr sicher ob es wirklich nur ein Klischee ist. Schließlich bin ich nicht der einzige der so empfindet aber es ist wie es ist. Ich kann und will das nicht ändern. Ich würde es also tun wenn ich Lust dazu hätte. Habe ich aber nicht, also fehlt mir auch nichts. Für mich ist das voll ok. Ich unterscheide hier auch nicht ob der Beziehungskonstellation. Es gibt mir halt nur nix, das ist alles.

Es müssen sich halt die passenden dazu finden, aufs ficken will halt nicht verzichten, ausser er empfindet es nicht als Verzicht. Und wenns bei euch so passt, ists doch super!

Natürlich ist sie das nicht. Das würde ich auch niemals so bezeichnen. Sie scheint sich nicht ihm gegenüber zu äußern. Also ist aus meiner Sicht alles gut.

Ja, hab ich meistens auch. Aber nein, warum das obligat sein?