Freundschaft ist ein uralten Begriff, und auch uralt present. Hat nix mit Anglizismen zu tun.
Was allerdings unter dem Begriff "Freund/in", erst recht unter "F+", landläufig verstanden wird, ist wirklich sehr unterschiedlich. Man möge z.B. an folgende zwei extreme denken (ich gendere nun mal nicht, weil des beim Schreiben zur Buchstabensalat führt, ist aber für alle Geschlechter und "Kombinationen" gemeint):
-neuerdiings ist ein Freund im Internet wohl oft mal jemand mit dem man mehr als einmal kommuniziert,
-hat dies aber irgendetwas vergleichbares zu tun wie mit einem Schulfreund womit man seit jahrzehnten regelmäßig Kontakt hat und man sich seit "ewig" über Gott und die Welt austauschen kann (ja, oft auch über Intimes)?
Nein, nix!
Ja stimmt, der Internetfreund kommt begriffsmäßig wohl aus Amerika. Sowas ist für mich aber fast eine Beleidung des Begriffs "Freund", sowas darf man meiner Meinung nach allenfalls Bekanntschaft nennen, wenn überhaupt.
Zudem, aber auch nur meine Erfahrungen, sollte sich aus einer Freundschaft wieso und warum auch immer eine "+" werden, ist es erst mal supi. Freundschaft bleibt, + kommt hinzu.
Vorteil, meiner Erfahrungen nach, sollte das + irgendwann mal wegfallen kann die Freundschaft trotzdem wunderbar weiter gehen. Bei sgn. Liebesbeziehungen ist bei der Auflösung zumindest bei mir immer eine teils bittere und teure (für beiden) Katastrophe entstanden.
Unter Freundschaft verstehe ich ganz einfach, man ist für einander da wenn's nötig ist, durch dick und dünn, egal ob ein + dabei ist oder nicht, und auch wenn des durch den Lauf des Lebens nun mal einige Hunderd km weit weg ist.
Alles andere, und das sind bei mir weitaus die meisten, nenne ich bestenfalls gute Bekannten. Zum Kreis meiner Freunden rechne ich jedoch nur eine einstellige Zahl von Personen. Und ja, eine davon ist, schon lange, eine +-Beziehung.