Im Zuge der Unnatürlichkeit und des entsprechenden Umgangs käme noch das Thema Intimität auf den Tisch.
Ist die "Unnatürlichkeit" eine Fassade, die ich zwischen meinem inneren Ich und der Außenwelt schalte, käme die Frage auf, ob die immer zwischen uns ist. Die Sorge derer, die auf Natürlichkeit stehen ist nicht, das man sich das Gesicht anmalt. Sondern das mit dem Anmalen eine Fassade entsteht, die immer dazwischen ist und unter allen Umständen gewahrt ist.
Das wäre dann ein Intimitätsverhinderer. Ich kann jener Person nicht nahe kommen, ich werde immer vor der Fassade stehen.
Was dann auch eine Erklärung für den Erfolg von Tussis ist. Denn der Erfolg setzt oft dann ein, wenn der Mann zuvor "reingekrochen" ist, und mit dem immer vor einer Fassade stehen auch Unverbindlichkeit verbindet. Er schätzt die Fassade, das innen drinnen ist ihm nicht so wichtig.
Was sich dann wiederum in Threads wiederspiegelt, wo es darum geht, wenn sich eine Frau nicht wirklich gemeint und angenommen fühlt- auf ihr inneres Ich bezogen. Doch, doch, der Mann meint dich, aber eben nur die Fassade.
Was dann wieder den Bogen zu diesem Thread spannt. Geht es bei der Frage nicht im Grunde nicht darum ob das, was ich an mir tue mein Ich unterstützt- oder ob es dazu da ist eine Fassade aufzubauen.
Wenn ich merke Das "Unnaturlichkeit" eine Fassade ist, werde ich diese Person nicht begehrenswert finden, weil ich mich immer für das hinter der Fassade interessiere. Und Fassaden halten bei mir nicht stand. Wenn aber alle Energien in die Fassade gesteckt werden (optisch und vom Verhalten her), sieht das innere dahinter oft (nicht immer) nicht so prickelnd aus.
Ich bin vom wesen her nicht der Typ, der sich an einer Fassade erfreuen kann. Das ist einerseits gut, aber macht es auch oft kompliziert.