Generell kann nicht jeder Mensch mehrere Menschen gleichzeitig lieben.
Auch die offene Beziehung ist nichts für jeden.
Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung und der eigenen Gefühlsgrenzen.
Es wird etwas metaphilosophisch, wenn wir beginnen uns darüber zu unterhalten ob die monogame Beziehung ein patriarchales Konstrukt ist, das in sich noch durch Dinge wie Disneyliebesgedöns romantisiert und glorifiziert wird.
Man mag in einer Diskussion sogar zu dem Schluss gelangen, dass alle Beteiligten dem zustimmen.
Das ändert aber nichts daran, dass eine Person, die nicht damit umgehen kann einen Partner oder eine Partnerin zu teilen, das eben nicht kann. Dazu muss dieser Mensch nicht einmal groß eifersüchtig sein. Manche Menschen kommen mit monogamen Beziehungen wunderbar zurecht. Das muss okay sein.
Passt dieser Mensch dann mit einem Partner zusammen für den oder die das anders ist?
Nein. Denn einen Kompromiss wird man da nicht finden können, wenn Person A auf Monogamie besteht, während Person B auf Poly- oder offene Beziehungen besteht.
Weitergehende Frage: Wie kann man auf Polygamie bestehen? Für Polygamie braucht es eine weitere geliebte Person. Wenn die am Anfang gar nicht da ist empfände ich die Abmachung von Polybeziehungen als schwierig.
Ein Mensch der ohne weitere Loveinterests polygam leben möchte möchte eigentlich offen leben.
Bei Polyamorie ist die Liebe zu weiteren Personen immanent. Sind da bisher gar keine weiteren Personen, dann kann man auch nicht Poly leben. Dann lebt man maximal offen mit nicht wechselnden Partner*innen, sondern zusätzlichen F+.
Aber hier wird es wieder sehr philosophisch.
Für mich war das immer so:
Entweder lebe ich monogam oder offen. In beiden Fällen kann es passieren, dass ich mich in eine weitere Person verliebe. Wenn das passiert muss die Liebe zum eigentlichen Kernpartner nicht sterben, weil ich weiß, dass ich mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann. Das passiert aber nicht mal eben so, denn Liebe ist nicht das Gefühl des verliebtseins und es ist schon gar nicht mit schierer Geilheit zu verwechseln. Liebe ist ein sehr starkes Wort. Wenn Polyamorie also aufkommt, dann spreche ich mit der betreffenden Partnerin. Ist diese dafür offen, dann ergibt sich kein Problem. Hat diese Person damit ein Problem, dann müsste ich abwägen wie ich damit umgehe. Dann gibt es erneut keine Kompromissmöglichkeiten. Will ich dann die bestehende Beziehung für eine andere beenden? Will ich die Möglichkeit der neuen Beziehung fallen lassen um in der alten zu bleiben? Da gibt es kein Patentrezept für.
Polyamorie, bzw. polygame Beziehungen möchte ich generell genauso wenig auf ein Podest stellen wie Monogamie. Oben schrieb ich, dass monogamie historisch ein patriarchales Konstrukt ist, es aber dennoch gefühlt gut funktionieren kann. Polyamorie, bzw. Polygamie wird von einigen Kreisen als der next-Level Shit bezeichnet. Argumentiert wird dies mitunter als kontrast zur patriarchalen Monogamie. Damit wird die Polygamie als freiheitlicher dargestellt. Nun unterhalte man sich aber mal bitte mit Haremsfrauen in einem islamistischen Staat darüber wie freiheitlich diese Polygamie finden. Da wird man keine Freunde gewinnen.
Es kommt also am Ende erneut nicht darauf an eine Beziehungsform allgemein zu werten - wenn man das tut, dann hat man schon verloren, weil das schlicht nicht geht -, sondern darum für sich selbst zu eruieren und zu entscheiden, was einem selbst am meisten Glück und Zufriedenheit bringt.
Dafür gibt es keinen allgemeinen Index. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch.
Für mich galt lange Zeit, dass ich Liebe und Sex trennen kann. Emotionalität aber nicht.
Der Exklusivitätsanspruch gilt bei mir im Kopf und im Herzen (was ein romantisches Gesäusel...).
Und dann wurde selbst diese Sicht durch Parallelliebe zu einer zweiten Person erschüttert, weshalb ich heute sagen muss, dass sich im Leben, das immer unvorhersehbar ist, Dinge einfach ergeben können mit denen wir dann umzugehen haben. Das Leben ist Chaos und der Kampf nach Ordnung ein beständiges Streiten gegen die Natur der Welt selbst.
Heute sage ich, dass ich Monogamie für mich ablehne, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein einziger Mensch bis ans Ende des eigenen, oder seines, Lebens alle sexuellen Bedürfnisse und Vorlieben mitgehen kann. Das erachte ich gar als riesige Bürde gegenüber dieser Person.
Das bedeutet aber nicht, dass ich von vornherein auf sexuelle Gespielinnen aus bin. Eine offene Beziehung zu führen bedeutet für mich, dass die Möglichkeit besteht und man diese bereits klärte. Wenn ich dann aber 5 Jahre mit einer Partnerin alleine glücklich und sexuelle total befriedigt bin, mich total ausleben kann, warum sollte ich dann noch nach weiteren Personen schauen, gerade wenn selbst die spontane Möglichkeit mich nicht reizt? Offen bedeutet nicht, dass man noch mit anderen rumficken muss. Es sagt nur, dass die Möglichkeit besteht.
Und diese gilt für meine Partnerin dann natürlich auch. Wenn ich schon sagen würde, dass wir zwar offen leben, ich aber starre Regeln aufstelle wie etwa "du darfst, aber dann nur mit Frauen und nur wenn der Mond im Zeichen des Bären steht", während ich mir hingegen alle Freiheiten nehme, dann ist das keine offene Beziehung mehr, sondern eine einseitig geöffnete und am Ende eher toxische.
Und "offen" bedeutet auch nicht, dass man permanent den Fuss in der Tür hat um einen "easy way out" zu haben, sollte sich mal eine andere Primärbeziehung als Möglichkeit abzeichnen. Das würde den emotionalen Kern einer Liebensbeziehung entkernen. Das würde bedeuten, dass Menschen wie Ware behandelt werden. Ich schrieb es bereits in einem früheren Statement. Menschen sollten keine Ware oder Dienstleistungen sein.
Ebenso gehe ich mit den weiteren Personen, denen man im Zuge einer offenen Beziehung begegnet, nicht willkürlich um. Am Ende begegnen wir stets Menschen mit Gefühlen. Natürlich kann der spontane Fick mal vorkommen. Der ist okay, wenn alle Beteiligten wissen, dass es nur ein spontaner Fick ist.
Und Ehrlichkeit gilt in offenen Beziehungen genauso wie in monogamen.
Das man in offenen Beziehungen, ebenso wie in Polybeziehungen, nicht fremdgehen könnte ist ein Trugschluss. Natürlich kann man dort genauso unehrlich, hinterfotzig, verlogen und emotional missbräuchlich umgehen. In meiner Wahrnehmung brauchen solche Beziehungsformen sogar mehr Absprache, mehr Paarrituale und mehr Ehrlichkeit als es schon die monogame Beziehung braucht.
Auch die offene Beziehung ist nichts für jeden.
Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung und der eigenen Gefühlsgrenzen.
Es wird etwas metaphilosophisch, wenn wir beginnen uns darüber zu unterhalten ob die monogame Beziehung ein patriarchales Konstrukt ist, das in sich noch durch Dinge wie Disneyliebesgedöns romantisiert und glorifiziert wird.
Man mag in einer Diskussion sogar zu dem Schluss gelangen, dass alle Beteiligten dem zustimmen.
Das ändert aber nichts daran, dass eine Person, die nicht damit umgehen kann einen Partner oder eine Partnerin zu teilen, das eben nicht kann. Dazu muss dieser Mensch nicht einmal groß eifersüchtig sein. Manche Menschen kommen mit monogamen Beziehungen wunderbar zurecht. Das muss okay sein.
Passt dieser Mensch dann mit einem Partner zusammen für den oder die das anders ist?
Nein. Denn einen Kompromiss wird man da nicht finden können, wenn Person A auf Monogamie besteht, während Person B auf Poly- oder offene Beziehungen besteht.
Weitergehende Frage: Wie kann man auf Polygamie bestehen? Für Polygamie braucht es eine weitere geliebte Person. Wenn die am Anfang gar nicht da ist empfände ich die Abmachung von Polybeziehungen als schwierig.
Ein Mensch der ohne weitere Loveinterests polygam leben möchte möchte eigentlich offen leben.
Bei Polyamorie ist die Liebe zu weiteren Personen immanent. Sind da bisher gar keine weiteren Personen, dann kann man auch nicht Poly leben. Dann lebt man maximal offen mit nicht wechselnden Partner*innen, sondern zusätzlichen F+.
Aber hier wird es wieder sehr philosophisch.
Für mich war das immer so:
Entweder lebe ich monogam oder offen. In beiden Fällen kann es passieren, dass ich mich in eine weitere Person verliebe. Wenn das passiert muss die Liebe zum eigentlichen Kernpartner nicht sterben, weil ich weiß, dass ich mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann. Das passiert aber nicht mal eben so, denn Liebe ist nicht das Gefühl des verliebtseins und es ist schon gar nicht mit schierer Geilheit zu verwechseln. Liebe ist ein sehr starkes Wort. Wenn Polyamorie also aufkommt, dann spreche ich mit der betreffenden Partnerin. Ist diese dafür offen, dann ergibt sich kein Problem. Hat diese Person damit ein Problem, dann müsste ich abwägen wie ich damit umgehe. Dann gibt es erneut keine Kompromissmöglichkeiten. Will ich dann die bestehende Beziehung für eine andere beenden? Will ich die Möglichkeit der neuen Beziehung fallen lassen um in der alten zu bleiben? Da gibt es kein Patentrezept für.
Polyamorie, bzw. polygame Beziehungen möchte ich generell genauso wenig auf ein Podest stellen wie Monogamie. Oben schrieb ich, dass monogamie historisch ein patriarchales Konstrukt ist, es aber dennoch gefühlt gut funktionieren kann. Polyamorie, bzw. Polygamie wird von einigen Kreisen als der next-Level Shit bezeichnet. Argumentiert wird dies mitunter als kontrast zur patriarchalen Monogamie. Damit wird die Polygamie als freiheitlicher dargestellt. Nun unterhalte man sich aber mal bitte mit Haremsfrauen in einem islamistischen Staat darüber wie freiheitlich diese Polygamie finden. Da wird man keine Freunde gewinnen.
Es kommt also am Ende erneut nicht darauf an eine Beziehungsform allgemein zu werten - wenn man das tut, dann hat man schon verloren, weil das schlicht nicht geht -, sondern darum für sich selbst zu eruieren und zu entscheiden, was einem selbst am meisten Glück und Zufriedenheit bringt.
Dafür gibt es keinen allgemeinen Index. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch.
Für mich galt lange Zeit, dass ich Liebe und Sex trennen kann. Emotionalität aber nicht.
Der Exklusivitätsanspruch gilt bei mir im Kopf und im Herzen (was ein romantisches Gesäusel...).
Und dann wurde selbst diese Sicht durch Parallelliebe zu einer zweiten Person erschüttert, weshalb ich heute sagen muss, dass sich im Leben, das immer unvorhersehbar ist, Dinge einfach ergeben können mit denen wir dann umzugehen haben. Das Leben ist Chaos und der Kampf nach Ordnung ein beständiges Streiten gegen die Natur der Welt selbst.
Heute sage ich, dass ich Monogamie für mich ablehne, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ein einziger Mensch bis ans Ende des eigenen, oder seines, Lebens alle sexuellen Bedürfnisse und Vorlieben mitgehen kann. Das erachte ich gar als riesige Bürde gegenüber dieser Person.
Das bedeutet aber nicht, dass ich von vornherein auf sexuelle Gespielinnen aus bin. Eine offene Beziehung zu führen bedeutet für mich, dass die Möglichkeit besteht und man diese bereits klärte. Wenn ich dann aber 5 Jahre mit einer Partnerin alleine glücklich und sexuelle total befriedigt bin, mich total ausleben kann, warum sollte ich dann noch nach weiteren Personen schauen, gerade wenn selbst die spontane Möglichkeit mich nicht reizt? Offen bedeutet nicht, dass man noch mit anderen rumficken muss. Es sagt nur, dass die Möglichkeit besteht.
Und diese gilt für meine Partnerin dann natürlich auch. Wenn ich schon sagen würde, dass wir zwar offen leben, ich aber starre Regeln aufstelle wie etwa "du darfst, aber dann nur mit Frauen und nur wenn der Mond im Zeichen des Bären steht", während ich mir hingegen alle Freiheiten nehme, dann ist das keine offene Beziehung mehr, sondern eine einseitig geöffnete und am Ende eher toxische.
Und "offen" bedeutet auch nicht, dass man permanent den Fuss in der Tür hat um einen "easy way out" zu haben, sollte sich mal eine andere Primärbeziehung als Möglichkeit abzeichnen. Das würde den emotionalen Kern einer Liebensbeziehung entkernen. Das würde bedeuten, dass Menschen wie Ware behandelt werden. Ich schrieb es bereits in einem früheren Statement. Menschen sollten keine Ware oder Dienstleistungen sein.
Ebenso gehe ich mit den weiteren Personen, denen man im Zuge einer offenen Beziehung begegnet, nicht willkürlich um. Am Ende begegnen wir stets Menschen mit Gefühlen. Natürlich kann der spontane Fick mal vorkommen. Der ist okay, wenn alle Beteiligten wissen, dass es nur ein spontaner Fick ist.
Und Ehrlichkeit gilt in offenen Beziehungen genauso wie in monogamen.
Das man in offenen Beziehungen, ebenso wie in Polybeziehungen, nicht fremdgehen könnte ist ein Trugschluss. Natürlich kann man dort genauso unehrlich, hinterfotzig, verlogen und emotional missbräuchlich umgehen. In meiner Wahrnehmung brauchen solche Beziehungsformen sogar mehr Absprache, mehr Paarrituale und mehr Ehrlichkeit als es schon die monogame Beziehung braucht.