„Offene Beziehung die perfekte Lösung?
Mein Beitrag soll keine Wertung diese Beziehungsform sein. Sondern eher diesbezüglich einige Fragen aus reiner Neugier.
Ist es denn besser während der offenen Beziehung immer wieder wechselnde Partner zu haben, oder konzentriert ihr euch auf nur eine Affaire?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Entstehung einer starken emotionalen Bindung zur Affaire ggf. auch zur Trennung vom eigentlichen Partner führen könnte.
Ist jemandem das schon so ergangen und hat sich dann getrennt?
Oft liest man ja im Forum, dass die offene Beziehung das Allheilmittel ist, wenn einem der beiden Partner oder sogar beiden nur ein Sexualpartner auf Dauer nicht reicht?
Ist das tatsächlich so? Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Servus Blond1963
Ganz grundsätzlich gilt: Für jede Person, für jedes Paar und auch für jeden Lebensabschnitt, in dem sie sich befinden, kann die perfekte Lösung jeweils ganz anders sein. Mit 18 hätte ich keine o.B. führen können; wir haben bisher 3 Pausen eingelegt, wenn ich mich recht erinnere, seitdem wir mit Anfang / Mitte 20 damit zu experimentieren begonnen haben und ich hab keine Ahnung, wie ich/wir in 20 Jahren empfinden und denken.
Aaaaber nun zur konkreten Erfahrung:
ICH persönlich mag Sex / rummachen mit Leuten, die ich kenne und denen ich vertraue, weil ich mich da am besten fallen lassen kann und am wenigsten in einen "Leistungsdruck" reinrutsche (Ich taste mich langsam auch gedanklich mehr in die andere Richtung, aber das ist eine andere Geschichte..).
Deshalb hatte ich bisher fast alle sexuellen Kontakte im Freundes- und Bekanntenkreis. Die Wiederholung ist bei mir nicht nur Nebenprodukt, sondern auch erwünscht! Ich schätze diese Menschen, sie schätzen mich, alle wissen, wo sie stehen, auch da gibt es mitunter jahrelange Pausen (wenn einer zB eine Beziehung führt, sich in seinem Körper gerade nicht so wohlfühlt, ne schwere / stressige Zeit hat oder aus sonstirgendwelchen Gründen [gerade] nicht will), sie kennen meine Frau und diese sie. Sie kann sie gut einschätzen und hat keinerlei Ängste, dass irgendeine mich "wegnehmen" will noch hat sie Bedenken, dass ich Probleme in der Beziehung umgehe, indem ich mich einfach in die nächste Beziehung stürze.
Ich verliebe mich sehr selten, also WIRKLICH selten. Das letzte Mal im Jahr 4 oder 5 unserer Beziehung, wenn ich mich richtig erinnere, also mit 22 / 23 herum. Ich hab das damals festgestellt, war verwundert, dass man sich verlieben kann, obwohl man seinen Partner sehr liebt und ihn schätzt, das Gefühl genossen, aber mir war auch klar, was mögliche Ursachen sein könnten (klar, man mag die Person, es gibt sexuelle Anziehung, aber ev. hat diese Person etwas, was man am Partner/der Beziehung vermisst).
Ich hab das analysiert, mit meiner Frau sehr offen gesprochen (diese hatte sich mit 20 in nen anderen verliebt und auch da haben wir sehr klar und offen und ehrlich und ohne Vorwürfe und Drama drüber geredet) und natürlich auch darauf geachtet, dass ich mich selbst in nichts reinreite, sprich: Weniger oft treffen, keine Hirngespinste, sondern Dinge rational betrachten. Wir hatten auch unsere Beziehung frisch geöffnet und eine unserer Regeln war: Wenn man sich verliebt, dann sind weitere (sexuelle) Treffen erstmal Tabu. Mit der Dame lief dann auch nichts, auch wenn grundsätzlich beide Lust gehabt hätten.
Sollte ich jemals diese Beziehung beenden dann nicht "wegen einer anderen", sondern weil es bei uns intern kriselt. Da mag Verliebtheit ein Katalysator sein - aber sie wäre nicht der GRUND. Und selbstredend achte ich auch darauf, dass die sexuellen Treffen halt dann auch nicht zu häufig sind. Man ist ja doch auch Mensch, aber zeitliche und räumliche Abstände verringern das Risiko zusätzlich - für alle Seiten.
Ich hoffe, damit konnte ich etwas aufklären.
LG
Soja (m)
Edit:
Ein befreundetes Pärchen hat ihre ganz frisch geöffnet und bei denen gilt: Innerhalb eines Kalenderjahres nur einmal mit der Person - und auch eher Fremde als Bekannte (auch wenn nicht explizit ausgeschlossen). D.h. jedes Paar geht da seine eigenen Wege und probiert ggf. herum, was klappen kann für sich und für die Beziehung (und für die 3. Person) und was nicht.