„„Täte man sich in dem Fall in einer geschlossenen Beziehung leichter, oder gäbe es da das gleiche Problem?
Das Problem bleibt, für alle Zeit. Aber es ist beherrschbarer.
Gerade AD(H)S haben Probleme Strukturen zu halten, wenn es zuviele Alternativem gibt. Mit Heimz, Björn, Dieter und Phillip können die nicht gelingend eine Beziehung leben. Es muss entweder einer sein der die Struktur vorgibt und auch immer nachsetzt.
ODER, du findest jemanden, der sich deine Rolle mit dir teilt. Beide Männer haben eine diesselbe Struktur und tragen dafür Sorge.
Letzteres würde z.Bsp. mich entlasten. Aber wer will das denn?
Da das keiner will, und jeder nur sein Spaß mit ihr wöllte, würde die Struktur zu halten für mich unglaublich schwer- worüber mich auch keine andere Frau hinwegtrösten könnte.
Bist du mit einem Partner zusammen, der sowas hat, bist du immer das Arschloch und der Knechter für andere. Das ist so. Es kann kaum einer nachvollziehen, was genau dein Job ist, und warum das nicht anders geht.
Gerade wenn es um eine Familie geht, bist du der, der alles zusammenhalten muss, ob du willst oder nicht. Der sich nicht zu fein sein darf um mal die Peitsche rauszuholen (was dir draußen auch noch nachteilig ausgelegt wird), während du für alle nur das beste willst.
Und das meine ich mit vorsichtig mit Öffnungen. Man muss sich klar sein, wer welche Rollen im Beziehungsgefüge inne hat. Und ob die auch dann noch funktionieren, wenn mehr Menschen beteiligt sind. Und die "mehr Menschen" ganz andere Intentionen haben. Wenn man das nicht im Auge hat, kollabiert etwas und dann ist Krach vorpogrammiert.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es auch positive Auswirkungen auf den Partner mit ADHS haben kann, wenn man die Beziehung öffnet.
Mein Mann hat ADHS und neigt dazu sich komplett auf mich zu fokussieren. Teilweise auch in völlig unverständlichen Situationen. Selbst wenn er den ganzen Tag mit sich beschäftigt war, musste ich bei ihm sein. Irgendwann habe ich das einfach nicht mehr ertragen. Es hat mich regelrecht erdrückt. Und egal wie oft ich mit ihm darüber gesprochen habe, er konnte es nicht lassen. Hinzu kommt die habe Verantwortung die ich alleine tragen musste. Für mich, für ihn und für uns.
Natürlich hatte ich Zweifel, ob er mit einer offenen Beziehung überhaupt klar kommt. Aber es funktioniert. Er wird gezwungen sich auf etwas anderes zu fokussieren, wenn ich nicht da bin. Es löst ihn aus seiner Komfortzone, aber es tut ihm auch echt gut.
Und da ich in meiner zweiten Beziehungen meine devote Art ausleben kann, muss ich nicht immer und überall Verantwortung übernehmen.
Es ist natürlich immer noch ein Prozess und ohne regelmäßige und intensive Kommunikation funktioniert es nicht!