Was ist Sapiosexualität?

@**********ucher

Es spielt auch für den sex selbst nicht der Intellekt im Bett eine Rolle. Viel mehr ist es so, dass die sexuelle Anziehung es ausmacht ob derjenige sexuell interessant ist.
Für mich werden Männer nicht nur aufgrund äußerer Attribute sexuell anziehend sondern in Kombination mit Bildung, Intellekt und vorhandener Intelligenz.

Mein Ex zb war faktisch betrachtet optisch nicht attraktiv, doch die tiefsinnigen, analytischen, intelligenten Gespräche mit ihm, plus die Chemie und Wellenlänge hat es knallen lassen.

Es ist einfach so
Gutes Aussehen ja, wird man feucht, doch nass werde ich erst wenn man sich unterhält außerhalb der komfortzone die da lautet Small Talk.
Es geht also nicht darum Platon, Lord Byron, Aristoteles und co im Bett zu rezidieren, sondern um die Anziehung überhaupt.

Wo andere sich manche erst schön trinken müssen oder wo menschen die ein selbes hobby erst vereint sie sexuell interessant macht, so geht es bei sapiosexuellen um die herausfordernden, interessanten Gespräche.

Ich selbst rede trotzdem tachelles, frei von der Leber weg wird gesagt was ich denke und das bezieht sich auf alle Bereiche.

Nur weil du es vielleicht nicht nachvollziehen kannst ist es völliger Unsinn?

Wie ist es denn mit poly, mono, Freundschaft plus und viele andere Begriffe, die so im Alltag auftauchen, auch alles völliger Unsinn für dich?

Ausnahmsweise meine Zustimmung (sorry, kommt nicht wieder vor)

Aber zum Glück ist Sapiosexualität ja auch nichts Ausschließliches - auch der sapiosexuelle könnte sich ja hin und wieder von niederen Instinkten leiten lassen ...

Ich würde mich als sapiosexuell bezeichnen, allerdings weniger "von Natur" als aus der Erfahrung heraus, dass geistig schlichter gestrickte Männer (schlichter als ich) mir entweder schnell langweilig werden oder aber sie mit mir überfordert sind. Ein anfänglicher Reiz aufgrund anderer positiver Eigenschaften (körperlich, charakterlich) verfliegt einfach zu schnell, wenn der geistige Austausch fehlt oder zu sehr kränkelt, und dann (meinerseits) Und ohne Reiz am gesamten Menschen kommt meine Libido schnell zum erliegen. Das ist dann wohl der sog. demisexuelle Anteil, und dass ich generell nur längerfristige Sachen suche, wo man eben auch mehr macht als nur Bettgetümmel.

Bei einem männlichen Äquivalent zu Frau Katzenberger hätte ich persönlich selbst mit Knebel in seinem Mund keine Lust auf Interaktion, egal wie hübsch er wäre. So weit würden wir meinerseits nie kommen, weil ich meinen Fluchtreflex nicht unter Kontrolle kriegen würde. Ein in Sachen geistiger/intellektueller Themen beweglicher Sparringpartner mit wachem Geist und vielseitigen Interessen dagegen - der müsste nicht besonders gut aussehen. Aber wenn er gut aussieht (nach meinen Maßstäben) - um so besser. Unschlagbar.

Geist schlägt also Körper, Körper niemals fehlenden Geist. Niemals und unter keinen Umständen.

Das verstehe ich unter sapiosexuell - und nicht, dass man bei einem Vortrag über Gravitationsfelder erregt ist.

Der/die sympathische Sapiosexuelle:
Kann mit geistigen Tieffliegern nix anfangen und gut ist.

Der/die bekennende Sapiosexuelle:
Trägt die Monstranz vor sich her, aber wie war das gleich nochmal mit Dunning & Kruger ...

Aber halt nur mit einem entsprechenden Partner und nicht mit Hugo Kirnbichler (aus MAD - kennt den noch wer?).

Und wie war gleich nochmal das Threadthema?

@*********oman

Ich denke auch, genau so, wie du es beschreibst, ist Sapiosexualität gemeint.

Und weil ich genau gegenteilig empfinde, hatte ich eben die Beispiele prominenter Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben genannt, wo ich sagen würde, da ist Geist, Intellekt und Intelligenz zu finden, nur halt kein zündender erotischer Funke für mich.

Ich finde es spannend, wie bei solchen Themen so vielen Leser:innen immer gleich die Gefühle weh tun. So berechenbar...

Ohoh, Herr Auskenner - dünnes Eis! Jeder trägt vor sich her, was er hat - Du, Ich - vier alle! Titten, Sixpax, Nasenpiercings. Keiner ist schlechter als der andere (spar mir mal da f****n gendern) - aber jeder hat eigene Vorlieben, und das ist ja auch gut so.

Aber unterschätzt Du da die Katzenberger nicht? Ich mein, ich kenne sie nicht persönlich, und im TV hab ich auch nicht allzu viel von ihr gesehen. Aber kann man solchen Menschen (Verona Pooth oder Shirin David sind nur weitere Beispiele) komplett die Intelligenz absprechen, wenn sie es immerhin so weit geschafft haben? Oder haben sie einfach eine andere Art von Intelligenz, etwa eine Art soziale Intelligenz? Und um beim Thema zu bleiben - ziehlt Sapiosexualität dann auf eine bestimmte Art von Intelligenz ab?

@**********ucher

Es geht ja um die sexuelle erotische Komponente. Und wie du schon sagst, manche sind als Gesprächspartner super, dh jedoch nicht automatisch das auch sexuelle Anziehung deswegen vorhanden ist.
Optisch visuelle Reize gehören genauso dazu.

Du kannst aussehen wie Adonis, kommt jedoch gequirlte Scheiße zb aus deinem Mund, wird meine Kleine null komma null nass.
Umgekehrt kannst du hochbegabt sein, aber mangelt es an Empathie und für mich sexuell optische Reize, bleibt auch hier die Küche kalt.
Und bei sapiosexuellen macht es die Kombination aus. Diesen Anspruch hat man.
Natürlich dezimiert sich dann dahingehend die Auswahl stark, doch das nimmt man in kauf. Ich zumindest. Man hats ja nicht eilig

... Es geht um das 'ob', nicht um die 'Qualität'

Wwow
Jetzt hast Du es mir intellektuell ja mal so richtig gegeben. Und sogar mit Fremdwort. Mein kleines sapiosexuelles Wesen als brasilianische Feenfrau ist derartigst erquickt vor Freude, dass ich jetzt ganz aufgeregt auf dem Stuhl hin- und herrutsche. Sogar mein wiehert mit, ob all der Gewandheit Deiner Worte.

Das Überbrücken intellektueller Unterschiede ist auch eine geistige Leistung, zu der offenbar Sapiosexuelle nicht in der Lage sind (falls sie selbst wirklich intelligent sind) oder welche sie von Anderen erwarten, falls sie selbst nicht so richtig...
Naja, da kann sich dann Jeder seinen Teil dazu denken, inwiefern das wirklich schlau ist.

In grauer Vorzeit hätte ich vermutlich den Mann bevorzugt, der besonders stark ist und der mit der Keule unsere Höhle beschützt - der ein sicheres und geborgenes Gefühl gibt.

Heute imponieren mir tatsächlich Bildung und dieser gewisse Intellekt, Fürsorge, ... das gewisse Etwas, was für mich zum Gefühl von Geborgenheit gehört.
Ich finde es toll, wenn ich meinen Partner was fragen kann und wenn ich das Gefühl habe, dass ich in so mancher Situation von ihm lernen kann - und umgekehrt.
Auf Augenhöhe und doch hat es vielleicht auch was mit dem Wunsch nach einer speziellen "Dominanz" zu tun.
Wer weiß...

Ich würde es "Bauernschläue" nennen.

Das verstehe ich vollkommen und ich denke, es ist auch ein legitimer Wunsch, auf mehreren Ebenen angesprochen zu werden, um sich wirklich auf jemanden einzulassen und ihn attraktiv zu finden. Natürlich reduziert sich mit zunehmender Anzahl an "Ansprüchen" in sexueller Hinsicht die verbleibende Auswahl stark.

Und ich glaube, da ticken Männer oft grundsätzlich anders. Muss doch irgendetwas mit urzeitlicher Prägung zu tun haben, fürchte ich.

Interesse hat verschiedene Motive, das menschlichste darunter ist kindliche Neugier - Dinge zu ergründen, die einem unbekannt sind. Das setzt einen nicht unwesentlichen Grad an Offenheit voraus. Mit steigender Anzahl an Jahren kristallisiert sich diese Veranlagung zwar, rechtfertigt aber nicht die schlecht verdeckte Häme so mancher Beiträge hier. Ich vermute individuell tieferliegende Issues mit dem Thema - oder „diskutiert“ man andere Präferenzen in ähnlicher Wortwahl oder stolz ignoranter Vehemenz?

Ich, nicht sapiosexuell.

(ohne Namen zitiert, weil ich es nicht persönlich meine)

Genau das ist es.
Besser kann man fast gar nicht illustrieren, was an "Sapiosexualität" so triggert.

Ich habe mittlerweile eine andere Theorie, weil ich gerade auch über die mögliche (!) Verteilung der Geschlechter in dem Bereich nachdenke:

Männer haben mitbekommen, dass "sapiosexuell" nicht gut ankommt.
Sieht man ja in jedem Thread zum Thema.
Und da Männer oft auch dies lesen/ erfahren:
dass man als Mann hier wenig Chancen hat,
würden sie sich wohl eher nicht mit einer Eigenschaft outen, die unbeliebt ist.

Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich eine Partnerin brauche (und auch gefunden habe), mit der ich mich geistig auch messen kann und die mich auch zu mehr Aktivitäten auf dieser Ebene anregt.
Allerdings ist das aus meiner Erfahrung heraus hauptsächlich deswegen wichtig, weil man schnell dahin kommt, einen Partner, der weniger schlau ist, abzuwerten… und das ist nicht gut

Nur gut, das keiner das Forum nutzt, um auf sich aufmerksam zu machen, da hätten hier einige ganz schlechte Karten und hinterher wird eventuell noch beschwert „ich hab hier keinen Erfolg und ich bekomme keine Antwort“.

Das ist ein völlig harmloses Thema und dennoch strotzt es vor Vorurteilen, den Versuch der Überlegenheit, es lächerlich machen/nicht ernst nehmen und persönliche Anfeindungen.