„"Der hat kalte Füße bekommen", heißt, er hat von einem Vorhaben einen Rückzieher gemacht, einen Plan aufgegeben, etc.
Früher war es wichtig, nicht krank zu werden. Eine banal erscheinende Erkältung konnte fatale Folgen haben, da man noch keine hochwirksamen Medikamente zur Verfügung hatte. Außerdem war Fieber, wo man friert, ein ernstes Signal.
Zwar waren viele sicherlich besser abgehärtet als heute, dennoch war ein Hinweis auf eine drohende Erkrankung kalte Füße. Deshalb war es meist verständlich, dass dieser Mensch sich nach Hause ins Bett aufmachte. Somit konnte er sein eigentliches Vorhaben nicht zeitnah durchführen und fiel aus.
Anders als heute hatte man damals oftmals mehr Verständnis für den Rückzug.
Das ein Zusammenhang zwischen Kältegefühl, egal ob in den Füßen oder an anderen Stellen und Fieber oder Erkrankung gibt glaube ich.
Ich verwehre mich hingegen gegen die Idee, dass warme Füße wichtig sind, um Erkrankungen vorzubeugen. Die Füße dürfen kalt sein, genauso wie andere periphere Körperteile (Hände, Gesicht) ohne direkt zu Schaden zu kommen. Natürlich ist das nicht gut auf die Dauer, aber es ist ok barfuß zu gehen, sogar bei kälterem Wetter, solange man dies nicht über einen zu langen Zeitraum betreibt.