Sprüche und ihre Geschichte

https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/newsletter-gesundheit-im-blick/kalte-fuesse-machen-krank-1070252

https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/siegburg/unser-haus/aktuelles/detail/news/was-uns-kalte-haende-und-fuesse-verraten/

bitte - gerne

Es wäre super, wenn wir zum eigentlichen Sinn des Threads "Sprüche und ihre Geschichte" zurück kommen könnten, statt Einzelnes hier zu sezieren.

Steinreich sein, bedeutet heute wohlhabend

Das kommt ursprünglich auch aus dem Mittelalter. „Normale“ bis arme Menschen konnten sich Häuser nur aus Holz leisten. Steine mussten im Steinbruch gehauen und transportiert werden und das konnten sich nur wohlhabende/reiche Leisten und demnach in Häuser aus Stein wohnen.

„Sich aus dem Staub machen“ – verschwinden, flüchten

Wenn ein Soldat die Nase voll vom Krieg hatte und verbotenerweise verschwinden wollte, so nützte er fazu die dreckigen Staubwolken des Schlachtgetümmels, um sich unbemerkt davonzuschleichen.

Jugendsprache is ja manchmal auch speziell.

Gerade kommt die Kleine nach Hause und sagt: "Heute hatten wir in der Schule einen fetten Beef."
Ich hab dreimal nachgefragt, weil ich dachte, ich hab sie nur nicht verstanden und dann meint sie: "Na du weißt schon, Beef wie Streit."

Nein, weiß ich nicht, also hab ich gegoogelt:

Beef bedeutet im Hip-Hop-Jargon eine aggressive Auseinandersetzung zwischen zwei Rappern, oft auch unterstützt durch andere Künstler ihres Plattenlabels, die offen über die Medien und im Speziellen über die Musikveröffentlichungen der beiden Parteien ausgetragen wird.

Wie genau „Beef“ zum Ausdruck für Konflikt wurde, ist unklar. Es gibt Hinweise, dass das Wort schon im 19. Jahrhundert unter Bauern oder Soldaten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten so genutzt wurde. Wenn zum Beispiel Soldaten sich über ihre Lebensmittelrationen beschwerten, führte das „Beef“ zum Streit.

Wie das Rind jetzt ins Klassenzimmer kam ist mir trotzdem ein Rätsel. Die Erzählung macht auch ohne Fremdwörter null Sinn für mich. Nachdem sie beim Schildern aber Tränen gelacht hat und alle noch befreundet sind, kanns nicht so schlimm gewesen sein.

Schwamm drüber

sinngemäß: "vergessen wirs" oder "ich vergebe dir"

In Kneipen und Wirtshäusern des Mittelalters war es gerade bei Stammgästen üblich, anschreiben zu lassen. Das bedeutet, dass Stammgäste nicht bei jedem Besuch bezahlten. Stattdessen beglichen sie die gesamte Rechnung am Ende einer Woche oder eines Monats. In der Zwischenzeit schrieb der Wirt ihren Namen und die geschuldete Summe auf eine Tafel in seinem Gasthaus. Die Tafel war einsehbar. Der Schuldner selbst, aber auch Nachbarn und alle anderen Gäste konnten sehen, dass er Schulden hatte. Auf diese Weise stellte der Wirt sicher, dass der Schuldner zahlte, denn dieser wollte nicht öffentlich als Zechpreller bekannt werden.

Waren die Schulden beglichen, löschte der Wirt Namen und Summe von der Tafel. Dafür nutzte er einen Schwamm.

Und wenn der Wirt unlauter war, hat er den betrunkenen Gast betrogen, indem er ihm
ein X für ein U vormachte,

In der römischen Zahlenschreibweise bedeutet V = 5 und X = 10
Wenn der Wird die Schenkel des V nach unten verlängerte, hatte der Schuldner halt 10 Bier statt 5 zu bezahlen.
Weil zu der Zeit ein U ebenfalls als V geschrieben wurde, hieß es: Ein X für ein U vormachen.

Schwedische Gardinen

Weil schwedischer Stahl härter und damit ausbruchsicherer war, wurde er bevorzugt für Gefängnisgitter genutzt. Deshalb sitzen Straftäter hinter "schwedischen Gardinen".

Perlen vor die Säue werfen

Wenn du jemandem etwas schönes präsentierst, er es aber nicht zu schätzen weiß

Das geht tatsächlich auf die Bibel zurück, genauer das Matthäus-Evangelium

"Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen."
(Mt 7,6)

Fünf gerade sein lassen

heute umgangssprachlich für:
nicht alles so übergenau, eng, verbissen, pedantisch sehen.
(Warum kommt mir da Butter, Fett und Schmalz in den Sinn?)
Stammt aber jetzt nicht aus dem Bereich der (Würfel)Spiele
eher aus der Zeit, als man Kämpfe oftmals mit der Faust austrug.
Wenn also "fünf (Finger)gerade"waren und nicht zur Faust
geballt, legte derjenige keinen Wert auf eine Auseinandersetzung.

Du hast doch von Tuten und Blasen keine Ahnung

Die Redewendung hat ihren Ursprung von der im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Dort galt die Tätigkeit des Nachtwächters, dessen Arbeit – zu voller Stunde in ein Horn zu blasen – als anspruchslos und war schlecht bezahlt.

Auf keinen grünen Zweig kommen

Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Jemand, der Grund erworben hatte, bekam dazu einen, in einen Klumpen Erde des Grundstückes gepflanzten, grünen Zweig. Im Umkehrschluss ist also jemand, dem es nicht gelungen war, einen grünen Zweig zu bekommen, jemand, dem es nicht gelungen war, eigenen Grund und Boden zu besitzen.

Witzig, das kenne ich aus meiner Kindheit.. Einen Beef mit oder auf jemanden haben..

Ich würde Beef auch nicht zur Jugendsprache zuordnen. Da gibts ganz andere grausige Formulierungen, ich schwöre Diggi Brudi whalla.

sorry, ich habe gerade überlegt, was in 500-700 Jahren für eine Redewendung dann dabei raus kommt.

Nachdem es Hinweise gibt, dass das Beef schon im 19 Jh. zur Redewendung wurde, is das mit der "Jugendsprache" wohl nicht ganz richtig, aber ich hab das echt noch nie gehört und hab der Reihe nach die anderen Kids gefragt, ob sie wissen, was das heißen soll.

Die Antworten:
• Echt jetzt? Wo bist du denn aufgewachsen?
• MAMA!! Wie alt bist du eigentlich?
• Du bist lustig, Mütterchen.

Kindermund tut Wahrheit kund
Da muss man durch.

Auch du, Brutus?

Das war aber dann ein "Generationen Beef" der besonderen Art

Nö, in Wirklichkeit ganz anders:
ALLE Glieder von sich strecken!

"Auch du, Brutus?"- so ruft Shakespeares Julius Cäsar auf Lateinisch, als er unter den Dolchstössen der dreiundzwanzig Verschwörer zusammenbricht. Aber dieser Ruf ist in Wahrheit nur ein Blick gewesen; Sueton, der das bald nach der Tat kolportierte letzte Wort anderthalb Jahrhunderte später als Erster überliefert, bezeugt zugleich, Cäsar habe nur beim ersten Hieb ein Stöhnen, doch kein Wort hören lassen. Dem entspricht die Schilderung Plutarchs, die offenkundig auf einem Augenzeugenbericht beruht: Als der bereits mehrfach Getroffene auch Brutus auf ihn eindringen sah, habe er seinen Kopf mit der Toga verhüllt und seinen Leib den Angreifern preisgegeben.
https://www.nzz.ch/article7PXIR-ld.22011

"Ein guter Ficker wird niemals dicker."

Denn Sex verbrennt jede Menge Kalorien. Kein Zumba oder BOP-Kurs im Fitnessstudio, der da spaßtechnisch mithalten könnte. Eine durchschnittliche Nummer verbrennt immerhin 225 Kalorien. Und wer mehrere Runden wagt, der kann noch weitere Kalorien verbrennen.

Der Spruch passt am Anfang des neuen Jahres ,viele haben den Vorsatz abzunehmen also ,ran an die Mutter

In dem Zusammenhang, bildlich gesehen, tatsächlich lustig

Ich sehe da jetzt ganz deutlich einen Seestern!