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Sprüche und ihre Geschichte

**********ede56 Mann
6.201 Beiträge
Themenersteller 
Sprüche und ihre Geschichte
Mir geht es öfter so, dass ich einen Spruch höre und denke, woher kommt der, was ist seine Geschichte.
Heute in der Kommunikation mit @*****olf fiel der Spruch

Hopfen und Malz verloren

Wenn Hopfen und Malz verloren sind, dann geht gar nichts mehr - egal, wie sehr man sich vorher angestrengt hat. So besagt es zumindest diese Redewendung. Sie kommt übrigens aus der Bierbrauerei: Hat es nicht geklappt, ein Bier ordnungsgemäß zu brauen, dann sind die Zutaten verloren. Und diese Zutaten, das sind bei Bier eben der Hopfen und das Malz.

Wer kennt andere Sprüche und mag uns deren Hintergrund erläutern?
Alles in Butter.

Zur Zeit, als noch mit Kutschen, Schiffen die Ware transportiert wurde, wurden brüchigen Dinge in Butter transportiert. Dazu wurde Butter flüssig gemacht das z.B. zarte Porzellan rein gelegt und als die Butter wieder hart war, konnte es transportiert werden. Sie hat dann die Stöße, das Ruckeln angefangen.

Leicht abgewandelt wird heute gesagt, wenn alles in Ordnung ist. Alles in Butter
Ein Satz heißer Ohren.

Das kommt unter anderen aus Herrenhäusern / Schlösser, die eine Dienerschaft hatten. Früher waren die Rohre Aufputz Verkehr und als es anfing, dass die Häuser beheizt wurde, floss warmes Wasser durch die Rohre. Die Zimmer waren noch nicht so isoliert wie heute (Luftschächte) und manche Diener haben ihr Ohr ans Rohr gehalten, um zu lauschen. Das viel natürlich auf, weil das Ohr rot war und in vielen Fällen haben sie dazu noch eine Ohrfeige kassiert.

Daher wird heute in dieser Verbindung. Es gibt einen Satz heißer Ohren gesagt.
****ero Frau
6.848 Beiträge
Wenn du aufißt, dann gibt's morgen gutes Wetter *sonne*

Diese Redensart beruht auf einem Missverständnis.
Im plattdeutschen hieß es: "dann gifft dat morn goods wedder." Das bedeutet, dass es morgen wieder etwas gutes zum Essen gibt.

Aus "goods wedder" wurde "gutes Wetter"
********chen Frau
3.380 Beiträge
Auf der Leitung stehen

fe-pictures / Fotolia
Wenn jemand sehr lange braucht, um etwas zu begreifen, dann steht er redensartlich "auf der Leitung". Wie diese deutsche Redensart entstand, erzählen wir euch hier

Madita versucht bereits zum vierten Mal, ihrer Schwester Pia eine komplizierte Formel aus dem Physikunterricht zu erklären. Doch Pia runzelt nur verwirrt die Stirn: "Hä? Das verstehe ich einfach nicht! Ich stehe wohl auf der Leitung..."
So entstand die Redensart "Auf der Leitung stehen"

Wenn jemand redensartlich auf der Leitung steht, dann begreift dieser einen Sachverhalt nur äußerst schwer oder gar nicht. Die Redewendung stammt aus einer Zeit, als die Telefontechnik noch in den Kinderschuhen steckte.

In den Anfangszeiten war die Qualität der Übertragung äußerst schlecht - je weiter weg Anrufer und Empfänger sich voneinander befanden, desto schlechter war die Verbindung. Wenn das Gespräch während eines Telefonats abbrach oder der Gesprächspartner nur schwer zu verstehen war, herrschte in den Köpfen damals die (falsche) Vorstellung, irgendwo würde jemand auf der Telefonleitung stehen und damit das Signal verschlechtern.

Viele Menschen stellten sich damals vor, dass Nachrichten und Gesprächsfetzen durch die Leitung fließen würden wie Wasser durch ein Wasserrohr. Stünde nun jemand auf der Telefonleitung, verenge er damit also die Bahn und die Verbindung würde schlecht, so die Vorstellung.

Daraus entwickelte sich mit der Zeit die Redensart "ich stehe auf der Leitung", wenn jemand vorrübergehend Probleme mit dem Verständnis hatte - ohne jedoch ein schlechtes Licht auf die allgemeine geistige Fähigkeit zu werfen. Die Redewendung hat sich bis heute in unserem Wortschatz gehalten.
********chen Frau
3.380 Beiträge
Alle Register ziehen

Um auszudrücken, dass man nichts unversucht lässt und alle seine Chancen nutzt, um etwas zu erreichen, verwendet man häufig die Redewendung "alle Register ziehen". Sie bezieht sich auf das Orgelspielen: Als "Register" bezeichnet man eine Reihe ähnlich klingender Pfeifen in der Orgel - je mehr Register seines Instruments der Organist also zieht, desto voluminöser und reicher klingt sein Spiel.
Beides kommt aus der Zeit, als noch alle zusammen in einem Bauernhaus gewohnt haben.

Leg mal einen Zahn zu.

Es wurde über einem offenen Feuer in einem Topf gekocht und der Topf hin an einer Kette und die an so einem Ding mit Zähnen (ähnlich Raster). Kam man vom Feld, dann hieß es, leg mal einen Zahn zu, sprich, gehe ein paar Stufen mit dem Topf runter Richtung Feuer, damit das Essen heiß bzw. gar wurde.

Heute wird es für alles mögliche verwendet, um zu sagen „mach mal schneller“

Den Löffel abgeben.

Zu dieser Zeit haben alle zusammen gegessene und die Brettchen, Schüsseln standen zusammen und die Holzlöffel hangen in einem runden Brett. Starb dann einer der Helfer, wurde sein Löffel / also der Platz frei und es hieß, er hat den Löffel abgegeben,
****ero Frau
6.848 Beiträge
etwas auf die hohe Kante legen

Der Spruch stammt daher, dass früher das kleine Säckchen mit den Münzen am Kopfende des Bettes auf die Kante gelegt wurde, wenn man schlafen ging. *heia*
Eventuelle Diebe konnten da dann nicht ohne weiteres dran, weil die Gefahr groß war, dass der Schlafende dadurch wach wurde.

Und das Kopfende des Bettes ist ja höher, alsdann Fußende. Somit ist da die hohe Kante.
**********lchen Mann
12.829 Beiträge
Vögeln

Der Begriff kommt aus dem frühen 19JH (oder 18JH? *nachdenk* ) na egal. Jedenfalls galt es für Frauen höheren sozialen Status als chick einen Singvogel im Käfig zu halten. War der Mann außer Haus, stellte die Frau den Käfig ans Fensterbrett und der Vogel fing in seiner natürlichen Umgebung an zu singen. Und dies war das Zeichen für die Liebhaber oder Frau das ihr Mann nicht im Haus ist und sie hatten Sex. Daher voegeln *smile*
****53 Mann
1.347 Beiträge
Weg vom Fenster sein.

Vornehmlich "Ruhrpott", Bergbau
Im Ruhestand gab es früher für die Älteren
wenig Abwechslung. Also legten sie ein Kissen auf`s
Fensterbrett auf welches sie die Arme stützen konnten
und beteiligten sich so "am Leben" auf der Straße.
War aber Opa "wech vom Fenster"
war er auch "wech aus`m Leben"

Synonym für: aus dem Leben geschieden
oder auch gebräuchlich für: nicht mehr (in dies oder jenes) involviert sein.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Auf der Burg Altena gibt es eine schöne Dauerausstellung zu dem Thema. Dort werden auch einige Sprüche und deren Herkunft anschaulich erklärt. Mir fällt ein:

"Etwas auf dem Kerbholz haben"

Vor dem Mittelalter gab es keine Schuldscheine. Wenn jemand Schulden hatte, dann machte man eine entsprechende Anzahl Kerben in ein Brettchen und spaltete dieses. Schuldner und Gläubiger bekamen jeweils eine Hälfte, damit man beim zusammenfügen erkennt, ob nachträglich etwas manipuliert wurde.
**********ede56 Mann
6.201 Beiträge
Themenersteller 
Heute wird das mit dem Kerbholz eher auf kriminelle Taten bezogen.
********ch_4 Frau
288 Beiträge
Mach mal keine Fisimatenten

Der Ausdruck wird verwendet für "Blödsinn/Unsinn machen".
Eine Herleitung kommt aus der Zeit der napoleonischen Kriege. Die Offiziere seinerzeit luden die Damen mit der Einladung "visitez ma tente" für ein Rendezvous zu sich ins Zelt ein
*****_54 Frau
11.681 Beiträge
Den Kürzeren ziehen

Das Ziehen der Holzstäbchen war früher eine Methode der Rechtssprechung, um scheinbar unlösbare Angelegenheiten zu entscheiden und das Ergebnis wurde als Urteil Gottes angesehen.
Wer "den Kürzeren zieht" hat, hat verloren.
****769 Frau
2.557 Beiträge
"Auf Tuchfühlung gehen"
*g*

Die Redewendung "Auf Tuchfühlung gehen" geht auf die Soldatensprache zurück. Denn beim Antreten stehen Soldaten oft so dicht nebeneinander, dass das Tuch der Uniform das Tuch des Nebenmanns berührt. Sie gehen also wortwörtlich "auf Tuchfühlung". Mittlerweile wird diese Redewendung auch für alltägliche Situationen gebraucht, zum Beispiel, wenn zwei Menschen sich vorsichtig annähern und kennenlernen.
*******_man Mann
5.325 Beiträge
"Der hat kalte Füße bekommen", heißt, er hat von einem Vorhaben einen Rückzieher gemacht, einen Plan aufgegeben, etc.

Früher war es wichtig, nicht krank zu werden. Eine banal erscheinende Erkältung konnte fatale Folgen haben, da man noch keine hochwirksamen Medikamente zur Verfügung hatte. Außerdem war Fieber, wo man friert, ein ernstes Signal.

Zwar waren viele sicherlich besser abgehärtet als heute, dennoch war ein Hinweis auf eine drohende Erkrankung kalte Füße. Deshalb war es meist verständlich, dass dieser Mensch sich nach Hause ins Bett aufmachte. Somit konnte er sein eigentliches Vorhaben nicht zeitnah durchführen und fiel aus.

Anders als heute hatte man damals oftmals mehr Verständnis für den Rückzug.
*******ter Frau
5.044 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Alles in Butter.

Zur Zeit, als noch mit Kutschen, Schiffen die Ware transportiert wurde, wurden brüchigen Dinge in Butter transportiert. Dazu wurde Butter flüssig gemacht das z.B. zarte Porzellan rein gelegt und als die Butter wieder hart war, konnte es transportiert werden. Sie hat dann die Stöße, das Ruckeln angefangen.

Leicht abgewandelt wird heute gesagt, wenn alles in Ordnung ist. Alles in Butter

Ich muss mal den Klugscheißer Spielen.
In der Zeit in der der Spruch seinen Ursprung hatte, war Butter selten und ein Luxusprodukt.
Man hat die zerbrechliche Ware in Fett, als Schmalz eingegossen welches bekanntlich haltbar war und am Zielort weiter verarbeitet werden konnte. Mit Butter wäre das nicht gegangen.

Aus Fett/ Schmalz wurde erst im Wirtschaftswunderland Butter. Und es wundert mich schon fast das nicht das Stück Butter zum deutschen Wappentier ernannt wurde.
*******ter Frau
5.044 Beiträge
Zitat von *****_54:
Den Kürzeren ziehen

Das Ziehen der Holzstäbchen war früher eine Methode der Rechtssprechung, um scheinbar unlösbare Angelegenheiten zu entscheiden und das Ergebnis wurde als Urteil Gottes angesehen.
Wer "den Kürzeren zieht" hat, hat verloren.

Auch dem geht eine viel ältere Tradition voraus, die meist zu Neujahr gepflegt wurde und die Opa und Oma vielleicht noch kennen.

Das ziehen am Ziehknochen.

Der Ziehknochen ist ein Y förmiges Stück (Gabelbein) oberhalb des Brustbeins.

Wer beim ziehen das längere Ende erwischt, darf sich etwas wünschen.
**********lchen Mann
12.829 Beiträge
Zitat von *******ter:
Zitat von *******eyn:
Alles in Butter.

Zur Zeit, als noch mit Kutschen, Schiffen die Ware transportiert wurde, wurden brüchigen Dinge in Butter transportiert. Dazu wurde Butter flüssig gemacht das z.B. zarte Porzellan rein gelegt und als die Butter wieder hart war, konnte es transportiert werden. Sie hat dann die Stöße, das Ruckeln angefangen.

Leicht abgewandelt wird heute gesagt, wenn alles in Ordnung ist. Alles in Butter

Ich muss mal den Klugscheißer Spielen.
In der Zeit in der der Spruch seinen Ursprung hatte, war Butter selten und ein Luxusprodukt.
Man hat die zerbrechliche Ware in Fett, als Schmalz eingegossen welches bekanntlich haltbar war und am Zielort weiter verarbeitet werden konnte. Mit Butter wäre das nicht gegangen.

Aus Fett/ Schmalz wurde erst im Wirtschaftswunderland Butter. Und es wundert mich schon fast das nicht das Stück Butter zum deutschen Wappentier ernannt wurde.

Aber sogar Wikipedia sagt das so mit der Butter *nachdenk*
*******ter Frau
5.044 Beiträge
Aber denk doch mal nach.
**********lchen Mann
12.829 Beiträge
Zitat von *******ter:
Aber denk doch mal nach.

Wie viele andere kommt auch diese Redewendung aus dem Mittelalter. Damals wurden teure Gläser aus Italien über die Alpen nach Deutschland transportiert. Blöderweise gingen die meisten davon – bei all dem Gewackel – schnell zu Bruch.

Ein gewitzter Händler hatte schließlich den rettenden Einfall: Er legte die Gläser in Fässer und goss dann heiße, flüssige Butter darüber. Als die Butter abgekühlt und fest geworden war, waren damit auch die Gläser fixiert. Jetzt konnte ihnen das Gerumpel auf dem Wagen nichts mehr anhaben. Selbst wenn eines der Fässer von der Kutsche fiel, blieben die Gläser heil. Und so war eben "alles in Butter"!
*******ter Frau
5.044 Beiträge
Wie viele Kühe / Liter Milch braucht es um einen Liter Butter her zu stellen und wieviel Butter bräuchte man um ganze Schiffsladungen in "Butter" zu verpacken?

Und das zu einer Zeit wo die Leute nichts zu Essen hatten. Unlogisch oder? Butter war ein Luxusgut und stand auf dem Tisch der Könige.

Wenn jetzt noch einer Butterfahrten ins Spiel bringt schrei ich.
Laut der Hitorie gibt es Butter schon seit Tausende von Jahren. Es ist aber durchaus möglich, dass die Redewendung maßgeblich von den Reichen entstanden ist, die sich zum einen das Geschirr und auch die Butter leisten konnten. Ich schließe nicht aus, dass es nicht auch mit Fett oder ähnlichem geschah.
**********lchen Mann
12.829 Beiträge
Vielleicht wurde ja beides gemacht. Ist doch egal.

Nur wenn es so auf diversen Seiten steht wird ja wohl was dran sein.
Ware haben sich meist nur die Reichen leisten können und die Redewendung wurde mir in einem Schloss erklärt, dessen Könige sich so ihr feines Geschirr etc. liefern haben lassen.
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