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Hysterektomie und Nachwirkungen

*******mun Frau
182 Beiträge
Themenersteller 
Hysterektomie und Nachwirkungen
Also es gibt bisher einige Beiträge zur Hysterektomie und sexueller Funktion, aber ich wollte mich mal erkundigen, wie es denn mit anderen Nachwirkungen ausschaut?

Gab es bei Euch eine Blasensenkung? Habt ihr Blasenprobleme?

Wird bei jeder das Netz eingesetzt? Auch wenn der Hals intakt bleibt?

LIebe Grüße und vielen Dank im Voraus für Erfahrungsberichte
****lag Frau
1.073 Beiträge
Moin, ein Netz? Ich weiß das man mir, um der Blasensenkung vorzubeugen, "Bänder" eingesetzt hat. Und toitoitoi, Nachwirkungen hatte ich keine, außer das ich jeden Monat mit schöner Regelmäßigkeit immer noch pünktlich Blutungen habe und so dermaßen schmerzhaft, dass ich die Pille erneut verschrieben bekommen habe. Bei der Hysterektomie hat man festgestellt, dass ich unter Endometriose leide. Also statt monatelange Dauerblutungen nun wieder pünktlich und schmerzhaft
******ird Frau
1.350 Beiträge
Netz wird nicht mehr empfohlen weil es einwächst und auch wenn es Probleme bereitet deswegen nicht mehr entfernt werden kann.
Band einsetzen kenn ich auch nur.

Würde mir(!) ein Arzt Netz vorschlagen würde ich weglaufen. Dann sind die nicht auf einem modernen Stand.
*****i11 Frau
30 Beiträge
Meine Hysterektomie mittels LASH ist gut 1,5 Jahre her. Der Hals ist dabei erhalten geblieben.

Eingesetzt wurde nichts. Auch habe ich bis heute keinerlei Nebenwirkungen. Seitdem auch keine Tage mehr, fühle mich wie neugeboren, eine mega Freiheit. 😃

Ich würde den Eingriff wieder durchführen lassen.
*******mun Frau
182 Beiträge
Themenersteller 
Das freut mich echt mega zu hören. Mir wird oft von Frauen berichtet, die danach Blasenprobleme haben. Deshalb wollte ich mich mal erkundigen *g*

Aus welchen Grund wurde sie bei dir entfernt, wenn ich fragen darf?
*****i11 Frau
30 Beiträge
Myome, die unter anderem auf die Blase gedrückt hatten. Also hatte ich vorher Blasenprobleme. 😉
Hallo,
meine Hysterektomie (Hals noch da) wurde vor 8 Monaten per Roboter durchgeführt. Blasenprobleme gab es vorher aufgrund eines doch beachtlichen Myoms. Deshalb auch die OP Indikation. Nachdem alles verheilt ist und ich nun regelmäßig zum Sport gehe hat sich alles wieder normalisiert. Beckenbodentraining ist (nach einer gewissen Pause zur OP) auch sehr sinnvoll.

Alles Gute für dich!
*****e_M Frau
148 Beiträge
Hallo
Meine ist mittlerweile ca 7/8 Jahre her
Ich würde es immer wieder machen. Allerdings war nicht nur der Eingriff sondern auch die Geburten (5 Stück) mit zu tun hatten das ich mittlerweile eine Reiz- & Stressblase habe und der Enddarm immer wieder Schwierigkeiten macht.
Ich bereue es nicht wirklich. Klar ist der Enddarm und die Blase immer wieder ein Thema aber man lernt damit zu leben.
**********97076 Frau
9.407 Beiträge
Meine Hysterektomie wurde vor 7 Jahren durchgeführt, besonders der Gebärmutterhals musste wegen Krebsverdachts entfernt werden. Eine Blasensenkung habe ich nicht, ich betreibe Yoga schon seit vielen Jahren (auch schon vor der OP). Das ist ein gutes Beckenboden Training. Deswegen musste auch kein Netz oder ähnliches eingesetzt werden.

Andere Nachwirkungen gab es, die mir vorab kein Arzt mitgeteilt hatte (und die ich aber in Gesprächen mit anderen Betroffenen sehr häufig gehört habe):

Aufgrund der Entfernung durch die Vagina musste dort die OP Wunde antiseptisch versorgt werden. Das hat das Gleichgewicht der Vaginalflora so gestört, dass ich eine Pilz Infektion bekam. Nur mit Antibiotika konnte die Infektion wieder beseitigt werden.

Auch das Verdauungssystem / der Darm brauchte Wochen (bei mir Monate), bis er sich im Körper wieder sortiert hatte. Blähungen und Verstopfungen haben mich lange begleitet. Auch eine Ernährungsumstellung hat dabei nicht viel geholfen. Ich habe auf Anraten eines Internisten im Bedarfsfall zu einem entsprechenden Abführmittel gegriffen.
****76 Mann
241 Beiträge
Ich werde mich jetzt mal als Kerl zudem Thema äußern und auf einige getätigte Aussagen eingehen.
Es geht nicht darum, euch zu korrigieren sondern um „Licht ins Dunkel zu bringen“!

Alles was ich schreiben werde MUSS der ambulante Gynäkologe mit euch besprochen haben, bevor er euch zu einer OP in die Klinik schickt.

Bei der OP Planung, MUSS der Arzt (Ich gender nicht!) klar die Indikation zu OP, die möglichen Risiken und Alternativen nennen. Erst wenn das erfolgt ist und ihr keine Fragen mehr habt, darf operiert werden.

So sollte es zumindest sein und so sieht es der Gesetzgeber vor.
****76 Mann
241 Beiträge
Fangen wir mal mit der Indikation, also dem Grund für die OP an.

• dolle Blutungen (Hypermenorrhoe), die mit konservativen Maßnahmen also z.B. einer Pille oder auch Spirale, oder einer OP also einer Ausschabung und ggf. einer Endometriumablation nicht in den Griff zu bekommen sind und euch im Leben einschränken also einen Leidensdruck erzeugen

• ein Uterus myomstosus, also eine Gebärmutter mit Muskelknoten, die sehr groß sind und auf Harnblase und oder Darm drücken und somit Beschwerden machen können

• schnell wachsende Myome, die auch mal bösartige Bestandteile (dann Sarkom genannt) haben können.

• spezielle bösartige Befunde im Bereich des Gebärmutterhalses, da ist es hauptsächlich das Zervixkarzinom

• auffällige Befunde, die im Bereich des Gebärmutterhalses liegen und nicht ausreichend gut abgeklärt werden können

• bestehende teilweise oder vollständige Senkung der Gebärmutter, bis hin zum vollständigen herausschauen der Gebärmutter aus der Scheide

• das sind eigentlich die Hauptgründe für eine Gebärmutterentfernung
****76 Mann
241 Beiträge
Nun zu den OP‘s

Wie schon gesagt keine OP ohne ausführliche Aufklärung!

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten der Gebärmutterentfernung.

• komplett, also Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals, oder

• suprazervikal, das heißt Gebärmutterkörper kommt raus und der Gebärmutterhals bleibt drin
****76 Mann
241 Beiträge
Nun zu den OP‘s

Wie schon gesagt keine OP ohne ausführliche Aufklärung!

Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten der Gebärmutterentfernung.

• komplett, also Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals, oder

• suprazervikal, das heißt Gebärmutterkörper kommt raus und der Gebärmutterhals bleibt drin

Welche Variante für die Frau zu empfehlen ist, ist abhängig von den oben genannten Indikationen und den Wünschen der Frau.

Es gibt auch noch die OP, bei der der Gebärmutterkörper drin bleibt und der Gebärmutterhals fast vollständig entfernt wird, aber das ist keine Hysterektomie.
****76 Mann
241 Beiträge
Nun zu den OP Techniken.

Die vollständige Entfernung der Gebärmutter geht als

• abdominale Hysterektomie mit einem Bauchschnitt, meist quer auf Höhe der Schamhaargrenze, so wie bei einem Kaiserschnitt, oder eher seltener längs, wenn es nötig ist

• als vaginale Hysterektomie, durch die Scheide

• als laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH)

• als totale laparoskopische Hysterektomie (TLH)

Die suprazervikale Hysterektomie geht nicht als vaginale OP, die geht nur über Bauchschnitt oder Laparoskopie.
****76 Mann
241 Beiträge
Nun zu den Risiken, wobei ich nichts zudem Risiken der OP sage, sondern zu den Spätkomplikationen, nach denen gefragt wurde.

Die sind natürlich abhängig von der Art der OP.

• Generell kann es bei OP‘s immer Komplikationen geben, die hinterher zu Problemen führen. Das wäre in dem hier gefragten Fall die Verletzung von Harnblase und (End)Darm.

• Es kann immer nach einer OP zu Verwachsungen kommen, die können nach Jahren auftreten und schmerzen machen

• Es können Zellen (Myom- Tumor- und bzw. oder Schleimhaut Zellen in den Bauchraum verschleppt werden. Dann können im Bauchraum Myome oder Endomeriumkarzinome wachsen. Oder es können Endometriosherde entstehen.
Das Risiko ist bei der TLH am größten, aber MUSS auch bei allen anderen oben genannten Operationen mit aufgeklärt werden.

• Wenn der Gebärmutterhals drin bleibt, kann dort weiter das Zervixkarzinom wachsen. Deshalb muss diesbezüglich weiter eine Vorsoge gemacht werden.
Es können im Bereich der Gebärmutterhalses Schleimhautzellen „sitzen“ und deswegen kann es weiter zu einer Regleblutung kommen, die meist deutlich geringer ist, als vorher.

• Wenn die Gebärmutter komplett raus kommt, egal wie, dann wird der Beckenboden mehr „geschädigt“ als wenn der Gebärmutterhals drin bleibt. Deswegen ist das Risiko einer Senkung der Scheidenstumpfes erhöht.
Damit steigt auch das Risiko von Senkungen der Blase oder des Darmes.
****76 Mann
241 Beiträge
Die Senkung von Blase und Darm sind üblicherweise Defekte der Vaginalwand. Diese Senkung treten auch unabhängig von Hysterektomien auf.
Insbesondere, wenn die Frauen viele Kinder vaginal entbunden haben oder körperlich schwer gearbeitet haben. Eine genetische Komponente spielt auch eine Rolle.

Wenn Senkungen da sind, muss man sich anschauen wo, wie stark und welche Senkung denn vorhanden ist.
Dann muss man schauen, ob die Frau deswegen schon mal operiert wurde und muss dann eine OP planen.

Es gibt immer noch zugelassene Netzt und die werden in gewissen Situationen immer noch eingesetzt.

Ich vermute mal, dass die Bänder von denen hier gesprochen wurde, wegen einer Inkontinenz eingesetzt wurden.

Generell wünscht man sich das einwachsen der Netze und Bänder, denn nur so werden die im Gewebe gehalten.
Was man sich nicht wünscht ist dass die Netze oder Bänder in die Blase, den Darm oder andere Organe einwachsen. Genau so wenig wünscht man sich, dass ein Band in der Scheide zum Vorschein kommt, weil die darüber liegende Scheidenschleimhaut warum auch immer zugrunde gegangen ist.

Ja es ist sehr schwierig oder eher unmöglich die Bänder oder Netze bei Komplikationen wieder zu entfernen und ja man setzt sie nicht mehr so unkritisch ein. Einige Hersteller produzieren die Netze nicht mehr und andere weisen auf eine strenge Indikationsstellung hin.

Es ist aber falsch zu behaupten ein Arzt, der das empfiehlt ist nicht auf dem neusten Stand.
****76 Mann
241 Beiträge
Jetzt ist es insgesamt ein sehr langer Text geworden, sorry dafür.

Ich hoffe, ich hab nichts vergessen zu erwähnen und die Rechtschreib- und Grammatikfehler halten sich in Grenzen.
Hab alles auf Telefon geschrieben, da geht das mit den Fehlern schnell. 🤷‍♂️

Ein Beitrag wurde irgendwie zur Hälfte und dann noch mal abgespeichert, ich bekomme den Halben aber nicht gelöscht. 🤷‍♂️

Wenn noch Fragen zu meinem geschrieben sind, fragt einfach nach.
******ird Frau
1.350 Beiträge
@****76 ich bezog mich bei der Kritik der Netze auf die angefragte Blasenproblematik. Und dort pauschal Netz als Lösung vorzuschlagen halte ich wirklich für veraltet.
Hier gibt es zum Glück mehr Alternativen mittlerweile.

Es gibt auch noch die OP, bei der der Gebärmutterkörper drin bleibt und der Gebärmutterhals fast vollständig entfernt wird, aber das ist keine Hysterektomie.
Blöde Frage, aber muss nicht irgendeine "Öffnung" bleiben für die Monatsblutung?
****76 Mann
241 Beiträge
Zitat: „Blöde Frage, aber muss nicht irgendeine "Öffnung" bleiben für die Monatsblutung?“

Das ist wie bei der Konisation, da wird einfach ein deutlich größer Teil (fast der gesamte) des Gebärmutterhals entfernt. Die OP nennt sich Trachelektomie und wird bei jungen Frauen mit Zervixkarzinom gemacht, wenn sie unbedingt noch Schwanger werden wollen.

Hat das deutliche Risiko von Früh- und Fehlgeburten, weswegen dann bei bestehender Schwangerschaft häufig ein Muttermundsverschluss gemacht werden muss. Vor Entbindung muss dieser Verschluss dann ggf. wieder geöffnet werden.

Häufig folgt dann nach Schwangerschaft zeitversetzt doch die Hysterektomie.
Huhu

rein zur Blase und MEINE Erfahrung und Empfindung.

ca. 4 Wochen nach der Op, massive Blasenschwäche. Gefühlt 50 x am Tag auf die Toilette.
Info vom Arzt dazu: Es dauert eine Zeit bis die Organe sich einrichten.
Mehr habe ich nicht nachgefragt.

Jetzt wieder alles normal.
@*******8_84

Trotzdem eine Katastrophe oder?
Haben die das vor der OP gesagt oder danach.
****76 Mann
241 Beiträge
Zitat von *******8_84:
Huhu

rein zur Blase und MEINE Erfahrung und Empfindung.

ca. 4 Wochen nach der Op, massive Blasenschwäche. Gefühlt 50 x am Tag auf die Toilette.
Info vom Arzt dazu: Es dauert eine Zeit bis die Organe sich einrichten.
Mehr habe ich nicht nachgefragt.

Jetzt wieder alles normal.

Das ist tatsächlich nichts ungewöhnliches. Die Anatomie hat sich über Jahre hinweg verändert. Die Senkung ist ja nicht plötzlich da.
Aber bei der OP wird die Anatomie innerhalb einer Stunde (oder weniger) annähernd in den Ursprung eurer Jugend zurück gesetzt.

Das mit den Miktionsbeschwerden, sowohl Harnverhalt, als auch Inkontinenz, steht auch im Aufklärungsbogen den du unterschreiben hast. Mit deiner Unterschrift hast du bestätigt, dass du den Bogen komplett genesen und verstanden hast und du hast bestätigt keine weiteren Fragen zu haben.
Außerdem gehört der Hinweis auf Miktionsbeschwerden explizit im Gespräch erwähnt.
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