Meine Beschneidung - ein Kurzbericht
Vor 11 Jahren musste ich mich aus medizinischen Gründen einer Beschneidung unterziehen. Haderte doch einige Zeit damit, es machen zu lassen oder nicht. Also, bis ich dann wirklich mich entschied. Schließlich ist es eine OP und ich lasse eigentlich nicht gerne an mir "rumschnipseln".
2 von 3 Urologen empfahlen mir - aufgrund von gesundheitlichen Problemen (meine Vorhaut war zu lang, was zu einer Reihe von weiteren Problemen führte) - die Vorhaut zuindest tlw. (etwa 2/3) zu entfernen, da diese (trotz tlg. Hygiene) zunehmend mehr und mehr Probleme in meinen 20iger Jahren bereitete. Diese "Probleme" waren zunehmend stärker werdende Schmerzen über die Jahre hinweg - also am Beginn, als ich erstmals bei einem Urologen vorstellig wurde, war's noch relativ "halb so wild" bis dann etwa 4 Jahre später die Schmerzen regelmäßig waren.
Kurzum: durch die zu lange Vorhaut gab es im Grunde zwei bis drei größere Probleme und ein paar kleinere Probleme.
- Rissige, trockene Haut ganz an am Ende der Vorhaut an der Eichel, die mit Feuchtigkeitscreme kaum in den Griff zu bekommen war. Diese führte zu weiteren zwei Problemen: Brennen beim Urinieren, weil in die (blutigen) Hautrisse Urin eintrat und das brennt ordentlich. Wie Salz in der Wunde sprichtwörtlich. Und dann hatte ich zunehmend Schwierigkeiten, die Vorhaut hinter die Eichel zu ziehen, da diese dadurch gedehnt wurde und die Hautrisse erst so richtig aufgedehnt wurden dadurch. Auch mit ordentlich Schmerzen verbunden.
Diese beiden Aspekte wurde dann auch immer schlimmer über die Zeit hinweg, obwohl ich die Tipps der Ärzte annahm.
- Beim Urinieren wurde jedes Mal meine Eichel regelrecht "umspült" mit Urin bevor dieser heraus kam. Ausserdem tropfte immer etwas Urin nach. Zwar hatte ich mich schon daran gewöhnt, diesen auszudrücken, aber am Abend war der Uringestank in der Unterhose jeden Tag präsent.
- Natürlich wusch ich mich tgl. im Intimbereich, so auch unter der Vorhaut. Brachte aber nur bedingt was, da durch meine zu lange Vorhaut die Selbstreinigung beeinträchtigt ist, wie mir die Urologen erlärten.
- im erigierten Zustand umhüllte meine Vorhaut zur Gänze die Eichel und bei Zurückziehen dieser, waren die Schmerzen durch die Hauteinrisse doch erheblich bzw. wurden schlimmer über die Zeit hinweg, weil das Körpergewebe vernarbte und Narben noch weniger elastisch sind, als normale Haut.
Nun, nach rund 4 Jahren des Leidens entschied ich mich, die Vorhaut gänzlich zu entfernen, statt nur 2/3, wie es mir die beiden Urologen empfahlen. Vom Eingriff her, ist es gleich. Ob der Arzt weiter vorne oder hinten schneidet, spielt keine Rolle.
Bin somit "radikal" beschnitten bzw. verläuft die Schnittlinie etwa 1-2cm hinter der Eichel auf der Oberseite - auf der Unterseite ist es deutlich mehr. High & tight wird dieser Beschneidungsstil bezeichnet. Bereue es bis heute nicht - ausser dass ich damals so lange für die Entscheidungsfindung brauchte. Die Hoffnung, dass es ohne OP geht, war dann doch immer da.
Es hat sich aber so einiges dadurch verändert aus meiner Sicht:
- meine oben geschilderten Probleme sind alle weg seither. Klar, was weggeschnitten ist, kann nicht schmerzen.
- meine Unterhosen sind am Abend komplett geruchsfrei - zumindest kein Uringestank mehr.
- tägliche Hygiene ist viel einfacher und geht schneller. Einfach während des Duschens drüberfahren und das war's schon. Bisher habe ich es noch gar nicht probiert, wie es ist, wenn ich mehrere Tage mich untenrum nicht wasche - daher keine hygiensischen Erfahrungen damit.
- die Empfindsamkeit hat doch merklich nachgelassen - daher ist meine Ausdauer beim Sex merklich gestiegen, was ja nicht schlecht ist per se. Aber Frau kann intensiver und länger unten rum arbeiten. Die Erektionsfähigkeit ist gleich geblieben, aber die Zeitspanne von Erektion bis zum Höhepunkt ist deutlich länger.
- wenn ich selbst Hand anlege, dann brauche ich immer ein Gleitmittel (Gleitgel, Sheabutter, Öle), sonst ist es unangenehm und kein Genuss mehr. Auch dabei habe ich mehr Ausdauer bis zum Höhepunkt.
- meine Eichel erscheint seither größer/voluminöser als vorher - sowohl im erigierten wie auch schlaffen Zustand.