Bei einem guten Date hat man mehr Themen, als Zeit.....
Wie ich (er) es in der Datingepoche gehalten habe:
Ich habe grundsätzlich Treffen in Lokalen und ohne ein festes Endziel gesucht. Dies aber ohne monatelange Vorbereitung. Wenn ,ich ein Profil fasziniert hat, wollte ich den Menschen kennenlernen und nicht irgendein Bild, welches man virtuell und auf telefonische Distanz leicht basteln kann. Auch unbeabsichtigt und durch falsche Interpretation des Sendungsempfängers.
Im Date war es inhaltlich stets einfach. Als Einstieg bietet sich der Strauß an Klassikern an - Der Ort, die Anfahrt, das Lokal, das Wetter, irgendwelche Besonderheit um das Treffen. So kommt man gut in eine Kommunikation, ohne dass jemand zu unangenehmer Offenheit gezwungen wird. Natürlich sollte hierbei nicht vergessen werden, dem Gegenüber zu zeigen, dass man ihn/sie wahrnimmt. Ein ehrliches und nicht übertriebenes Kompliment. Hört doch jeder gerne und an jedem Menschen gibt es irgendetwas positives.
Danach gerne etwas persönlicheres, wie beispielsweise Urlaube, Urlaubsplanung, Freizeitgestaltung, kulturelle Vorliebe und ähnliches. Normalerweise leiten sich daraus unendliche Ansatzpunkte ab, um weitere Infos auszutausch und ein Gefühl für den anderen Menschen zu bekommen.
Wenn bis hier in beiden Richtungen alles gut gelaufen ist, kann ja auch auf speziellere Fragen gezielt eingegangen werden, wie beispielsweise Erwartungen an eine Beziehung, oder durchaus auch KO-Kriterien.
Immer entscheidet der Gesprächsverlauf darüber, welche Themen als nächste in Ordnung sind.
Ich hatte mal ein Date, wo schnell klar wurde, dass wir nicht weiter kommen werden, aber dennoch war die Stimmung so gut, dass wir ohne Ende gelacht haben, tiefsinniges besprachen und ich auch einen detaillierten Bericht bekam, wie sie von der Liebe auf den ersten Blick überfallen wurde und wir der Abend genau verlief.
Solche Dinge passieren aber nur, wenn beide sich wohl fühlen und kein Ergebnisdruck über der Begegnung schwebt.
Allerdings war meine Erwartung auch niemals die schnelle Nummer, sondern immer eine „Beziehung“ in irgendeiner Form. Also eine Begegnung mit Wiederholungs- und Entwicklungschance.
Zwei Themen finde ich bei allen Treffen heikel. Das sind Politik und Gesundheit. Niemand will wissen, welcher Muskel sich beim morgendlich als erster verärgert zu Wort meldet und Politik wird schnell peinlich, wenn entweder ein Diskutant einen abweichenden Kenntnisstand hat, eine Meinungslage unglücklich formuliert wird, oder in Unkenntnis der Lebenslage der anderen Person treffsicher wunde Stellen belastet werden (Integration, Teilhabe, Klima, Gesundheitswesen, Verkehrspolitik, Familienrecht, etc.). Natürlich strecke auch ich immer meine Antennen aus, um extremen Einstellungen zu entgehen. Das bekommt man aber auch oft schon über eigentlich neutrale Themen mit.....
Ansonsten war für mich jedes erste Date ein tolles Abenteuer. Ich lerne einen Menschen kennen. Danach bin ich immer schlauer, als vorher. Und obendrein gibt es noch die Chance, vielleicht einen neuen Menschen für meinen engeren Kreis zu finden. Wenn das alles nicht passt, habe ich doch wenigstens etwas dafür getan, tolle Menschen zu finden.
Das kann die digitale Welt nicht für mich erledigen.
Beispiel aus Männersicht:
Eine Frau mit den magischen 60-90-60, einem tollen Profilgesichtsbild, passenden Interessen und auch passenden sexuellen Vorlieben. - Jackpot!?
Einige nette Mails.
Erstes Treffen - Sie stänkert an allem herum und macht deutlich, eigentlich nur einen gefügigen Versorger zu suchen. Natürlich sind an allen negativen Dingen in ihrem Leben die anderen schuld. Möglichst noch mit Pauschalierungen, wie die Männer, die Firma, die Poltiker und so weiter.
Dann hilft nur noch ein zügiger Abschluss des Dates, aber es sind alle Fragen geklärt, für die Telefonate und Mails nur schwer helfen.
Das Hirn ist wieder frei für neue Chancen.