Gesprächs-Themen beim ersten Date

würde ich so nicht sagen, vielleicht hätte es ja sexuell und auch zwischenmenschlich recht gut gepasst. Man muss ja nicht immer die komplett gleiche politische Einstellung haben.

Was ich damit sagen wollte, Gespräche über politische Themen können schwierig sein.

Also als erstes würde ich mal festhalten wollen, dass ein erstes Date keine Befragung ist. Es ist ein dynamisches geben und nehmen von Gesprächsanfängen auf die der eine eingeht und der andere nicht. So entwickelt sich das Gespräch mit der Zeit.
Für mich gibt es keine No gos an Gesprächsthemen. Wenn jemand ein Thema gerade nicht besprechen möchte ist es für mich okay. Irgendwann ergibt sich wieder die Gelegenheit für dieses Thema davon würde ich zumindest ausgehen.

Ich merke gerade, dass ich mit meinen bisherigen Kontakten und Dates wohl viel Glück hatte.

für mich ist das allerdings kein Widerspruch: Interesse an der Person zeigt sich meiner Ansicht nach auch darin, dass die Antwort auf eine Frage aufgenommen wird und zu einem Ausgangspunkt zu einem weiteren Gesprächszweig führt. Aus dem heraus man noch mehr über den Menschen erfährt

"Befragt werden" verstehe ich hingegen so, dass es den Eindruck macht, als würde nur eine im Kopf vorhandene Liste abgehandelt und Punkt für Punkt abgehakt werden wollen.

Dazu eine kleine Geschichten aus dem Dating-Alltag:
Ich hatte da mal eine erstes Telefonat. Auf die ihre im Grunde harmlose Frage "ob ich Kinder hätte", meine Antwort war in etwa "Nein. Das hat sich nie ergeben", erhielt ich ihr nüchternes Resultat, dass ich nichts für sie wäre. Danach war das Gespräch eigentlich tot und wir konnten uns nur noch verabschieden. Mir blieb die Frage, was diese Frau eigentlich suchte, einen Menschen oder eine Person männlichen Geschlechts, die sich um ihre Kinder kümmert ... welche eigentlich schon aus dem Haus waren.
Ich war für sie nicht passend, weil ich keine Kinder habe und sie war für mich absolut uninteressant, weil ihr das Abfragen und -haken von Randdaten wichtiger war, als ein Gespräch zuführen.

Da ein erstes Date für mich erst stattfindet, wenn man schon einen gewissen Gesprächsfluss schriftlich gefunden hat, gibt es für mich keine echten Tabus beim ersten Date.
Es gibt natürlich rote Flaggen (so finde ich es grundsätzlich völlig in Ordnung, wenn das Thema auf eine frühere Beziehung kommt, aber nicht, wenn man sich darin verliert und womöglich noch voller negativer Emotionen darüber spricht).
Auch Politik muss kein no go sein, ich kann ein relativ breites Spektrum an Meinungen gut akzeptieren und sehe sie nicht als Zankapfel, und die, die ich dann nicht mehr akzeptieren kann, die will ich lieber schon vor dem ersten Date erfahren (kein Sex mit Nazis)

Habt Ihr Euch schon mal mit folgender Frage auseinander gesetzt:

Du teilst Dir ein Zugabteil mit einem fremden Menschen über mehrere Stunden.
Ihr unterhaltet Euch angeregt.
Wer weiß am Ende der Fahrt mehr über den Anderen?

Ich kann mich für mein Gegenüber interessieren und meine Neugier stillen...
...ohne dass sich das wie ein Verhör anfühlt oder eben das Abarbeiten eines Fragebogens.

Wie immer ist das was gesagt wird, ja nur ein (kleiner) Teil der Kommunikation, die stattfindet. Selbst beim zwanglosen Plaudern über Gott und die Welt lerne ich so viel von meinem Gegenüber, dass ich konkrete Fragen gar nicht so häufig stellen muss.

Genauso ist es. Zuhören, in die Augen schauen und auf Mimik und Gestik achten. Auf beiden Seiten.
Mehr braucht es fast gar nicht mehr. In der nonverbalen Kommunikation liegen soviele Erkenntnisse, die ich aus ihr ziehen kann.
Das geht aber nur, wenn ich weder unter Druck stehe noch bedürftig bin. Bei einem Date habe ich Zeit für mein Gegenüber und gebe uns beiden Raum.
Diese Zeit nehme ich mir auch immer noch bis einen Tag nach dem Date. Ich möchte nachspüren, was gewesen ist. Ganz oft verarbeite ich Dinge in der Nacht. Mein Bauchgefühl am nächsten Morgen ist dann immer nochmal ein ganz guter Entscheidungsfinder und es kann gut sein, dass der Abend einfach nur toll verlief, sich aber am nächsten Morgen Zweifel anmeldeten, über die ich dann nochmal nachdenken musste. Da ist mann dann schon mal vom Hocker gefallen aufgrund dessen, dass ich ihn trotz schöner Stunden nicht wiedersehen wollte.

Jetzt, gerade beim Schreiben, kommt wieder dieses Gefühl hoch, wie schön es ist/wäre, wenn beide Menschlein sich einfach nur auf ein Date freuen, ohne Druck, ohne Zwang sich zu verstellen, ohne die größten Erwartungen zu haben. Dagegen einfach nur dasitzen, locker quatschen, Spaß haben, zuhören, nachfragen und anschließend dankbar zu sein, dass der Abend schön verlaufen ist. Erstmal nicht mehr und nicht weniger.

Wird sofort in meinen Wortschatz aufgenommen

Das ist aus meiner Sicht die Beste Vorgehensweise. Denn man kann ja schlecht eine Absicht planen wenn man sie nur von sich aus denkt. Wenn es gemeinsame Absichten gibt dann sieht das natürlich nochmal ganz anders aus.
Ich für meinen Teil finde Absichtslosigkeit entspannter.

Du sprichst mir aus der Seele

Ja, mir auch...
Darum sind zufällige Begegnungen so schön, weil keiner mit irgendwas rechnet und ganz entspannt ist dabei.

Man kommuniziert doch mindestens per PN schon (außerhalb vom JC iäuft es eh anders). Somit ist man ja neugierig auf bestimmte Dinge, im besten Fall die Person selber. Mich haben aber auch schon der Beruf/ein Bestimmtes Hobb /Haustiere wie Schlangen o Vogelspinnen etc interessiert und das Texten nahm solche Ausmasse an, daß wir beschlossen, das Gespräch live bei nem Kaffee o ESSEN fortzusetzen. Bei dem Einen bestand von Beginn an 0 sexuelles Interesse von meiner Seite, bei anderen....
Und Fragen darf mich jeder alles bei nem Date. Ich bin ja froh, wenn sie reden . Falls es ein Thema ist, was ihn echt nix angeht, oder worüber ich in dem Moment nicht reden kann o will, kann ich das doch dann mitteilen. Es steht ja keinem auf der Stirn geschrieben.

Lg, lolita

Sehr schön beschrieben.
Mittlerweile finde ich das Nachspüren auch sehr wichtig - gerade, wenn ich irgendwie unentschlossen bin nach einem Date. Obwohl oder gerade deshalb, wenn aus dem ersten -an sich positiven- Gefühl durch den schriftlichen Austausch im realen Leben trotzdem eine gewisse Unsicherheit bleibt bzw. keine "Entscheidungsfreude " aufkommt.

Am Ende war es trotz allem, wie ich finde, in den meisten Fällen ein netter und entspannter Austausch mit einem sympathischen Menschen.

@********brav Die Deppen gibt es natürlich leider. Da hilft nur ruhig bleiben und die Situation zu überstehen.

Und sollte es Übergriffigkeit geben dann gibt es hoffentlich hilfsbereite Passanten.

So kann man das Resümee schließen und an denen die keinen Deppen sind kann man ja festhalten und mit ihnen weiteres aufbauen.
Gut, dass deine klaren Ansagen helfen.

Mit Absichtslosen möchte ich mich nicht treffen. Das bedeutet nicht, dass unbedingt "etwas laufen" muss. Es kommt darauf an, dass die Partner zueinander passen. Aber absichtslos finde ich das nicht.

Die Forumsthemen sind ein unterhaltsames Gesprächsthema

Ich sage selten einfach "wir schreiben uns", sondern erbitte mir dann erstmal "Bedenkzeit" mit der Maßgabe meine Entscheidung danach mitzuteilen.
In meinen Augen keine Verarsche, sondern die freie Entscheidung meines Gegenübers dazu seine Meinung kundzutun.

Und bisher war kein Mann dabei, der umsonst Auslagen hatte... Entweder es gab ein zweites Date - oder ich habe gleich selbst bezahlt. 😁

übers wetter, über die arbeit, musik, hobbys und je anch dem woher man sich kennt