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Was bedeutet für euch persönlich Feminismus?

****bo Frau
3.896 Beiträge
Da hier viel von den eigenen Kindern zu lesen ist..
Meiner Tochter, fast 18 mittlerweile, hab ich immer vermittelt das sie zumindest bei mir darf was sie möchte..
Sie hat auch rosa, Glitzer und Prinzessinnen geliebt um es irgendwann komplett abzulehnen.., obwohl ihr Schrank voll damit war
Seit paar Jahren ist rosa, Pink wieder einer ihrer Lieblingsfarben, die ihr im Gegensatz zu mir ausgezeichnet steht..
Sie spielt sehr gern mit ihren weiblichen Reizen und ist dennoch oft so feministisch und zwar gegen Sexismuss, Allltagsrassismus, Diskriminierung, Bodyshaming etc. in sämtliche Richtungen, das es mir oft schon "too much" war..
Wir reden sehr viel, auch über solche Themen miteinander, oft sind wir genervt aneinander geraten..
Aber ja natürlich hatte sie aus ihrer Sicht Recht, wie ich aus meiner..
Das Grundproblem ist uns beiden klar geworden, das uns völlig verschiedene Dinge vorgelebt wurden, ich deshalb über für mich normale Dinge, egal ob Sprachgebrauch, Redewendungen ietc. nichtmal wirklich nachgedacht habe, während sie wirklich alles in Frage gestellt hat.., sogar warum überhaupt es überhaupt Herren- und Damenabteilubgen gibt..
Sie testet sogar ihre Freunde, wie sie reagieren, wenn sie denen die Nägel lackieren möchte. Müssen die für sich persönlich nicht mögen, der Grund und die Art wie es abgelehnt wird ist aber sehr aufschlussreich..
Sie mag ebenso Jungs die zu ihrer weiblichen Seite stehen, wie auch sehr "männlich" wirkende, nur keine Menschen die nicht beides tolerieren, bzw daraus gleich eine sexuelle Neigung ableiten.
Was sie sieht sind Menschen, mit Ihren individuellen Stärken, Schwächen,.Vorlieben, Neigungen unabhängig ihres Geschlechts., bezeichnet sich selber als pansexuell...
Die meisten von uns sehen leider immer zuerst Mann oder Frau, "normal" oder "anders"..
Nur das extreme gendern der Sprache ansich, macht und mag sie mittlerweile selber nicht mehr, was uns beide entspannt.. *zwinker*
Hier wird ein für mich ganz wichtiger Punkt angesprochen, der Kontext. Ich spreche aus einer ganz anderen Erfahrung, wie älter, oder jüngere.
Zitat von *******bre:
Ähem - das es ausufernd „Jungssachen“ in blau, schwarz mit Superhelden und tarnfleck und „Mädchensachen“ in rosa, Glitzer und Barbei drauf gibt, ist weniger das Ergebis eines misogynen, rückwärtigen Zeigeists, als Marketingentscheidungen geschuldet.

Wenn man heute noch wie in meiner Kindheit für Bruder und Schwester den selben Nicki-Pulli in drei Farben und dieselbe Cordhose in blau weitergeben würde und alle dieselbe Schauma-Shampooflasche benutzen, gingen dem Handel Milliarden flöten….

Absolut richtig, und ür mich schließt sich das nicht prinzipiell aus-
(obwohl ich mich hier eher nicht auf misogyn berufen hätte.)
****bo Frau
3.896 Beiträge
Und alle die sie "lieben" nehmt es mir nicht übel, Pippi Langstrumpf, so feministisch sie damals von Astrid Lindgren sicher gemeint war, halte ich für ein zweifelhaftes Vorbild..
Wird hier nicht in erster Linie vermittelt das jeder Leben kann wie es ihn/ihr beliebt, klingt ja schön erstmal..
Als Vorrausetzung wird allerdings die physische Stärke und der reiche Papa gleich mitgeliefert. Die "tolle" körperliche Überlegenheit dieses sonst eher auch nervigen Kindes bis zum Erbrechen gefeiert, z.b Bildung als überbewertet dargestellt..
Mag irgendwo eine subtile positive Botschaft geben, die Kinder aber erstmal kaum erfassen können..
*********kend Paar
14.124 Beiträge
Ich schätze das Lindgren Kinder an sich und nicht speziell nur Mädchen stärken wollte. Von daher spielten sich die Abenteuer vor allem in Kind=Pippi versa Erwachsener=Brusseliese etc ab.

g/w
Ich lese hier interessiert mit und muss sagen, dass ich selten so einen friedlichen Forenstrang gesehen habe! Wunderbar, weitermachen!
Für mich ist Feminismus überhaupt nicht Männerfeindlich, es geht nur darum Ungleichheit zu erkennen und zu beseitigen, das ist doch durchaus auch im Interesse der Männer.
Ich als Mann - und ich gehe davon aus, dass nicht wenig Männer diesen Thread verfolgen - finde das Thema interessant und die Art und Weise, wie die Teilnehmerinnen den Diskurs respektvoll hinbekommen einfach klasse. Ich finde die Diskussion -eben- nicht einseitig, sondern er hat sehr viele Schattierungen und Grautöne. So wie das Leben nun mal ist.

Also: Mach einfach einen eigenen Thread mit deinem Thema auf. Und lerne, dich zu beherrschen.
@****bo
"Gefeiert"? Bei mir zuhause nicht.
Aber, wir waren früher im Thread ja schon bei den Märchen:
Ich finde, Pippi Langstrumpf darf als "Gegenentwurf" zu vielem, was in der Kinder- und Jugendliteratur so passiert(e), und wir reden hier ja von Fiktion, *zwinker* , genau so co- existieren wie z. B. Jungs in Glitzerkleidern, auch wenn sie so nicht in den Kindergarten gehen würden.

(Warum soll körperliche Stärke für Mädchen unrealistisch sein? Dass sie in dem Fall übertrieben ist, nun ja: Fiktion.
Und Huckleberry Finn und Consorten waren auch nicht auf der Uni).
*****ica Frau
363 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*******erl das ist einer der Punkte gegen die ich mich sträube, es würde wegen den Erwachsenen getan und sowas ärgert mich auch.

Ich möchte es nur als Beispiel aufnehmen, warum mich das ärgert. Es gibt in der Mode immer wieder Vorgaben, was für Farben gerade In sind und es gab ein Jahr, da waren es Farben die ich nicht mochte und die mir nicht standen. Ich weigere mich einfach, dass andere darüber bestimmen wollen.
Aber bei meinem Beispiel geht es nicht um Mode, sondern um Rollen.
Und es ging nicht um die Entscheidung von Erwachsenen, sondern dass das auch Kinder ungefragt betrifft.
Rollenzuschreibung beinhaktet mMn Gestik, Kleidung, Eigenschaften,....
********tion Frau
549 Beiträge
Ich selbst nehme ja ebenfalls sehr genußvoll und freiwillig mein Recht war, keine Kinder haben zu müssen.
Dennoch macht mich das Thema Sorgerecht sehr nachdenklich.
Because:
My mother was a Rolling Stone *lol*
Mein Vater hätte mich als Kind sehr gerne genommen, aber geteiltes Sorgerecht gab es damals gar nicht und sie hat es ihm ebenfalls verwehrt.
Ich sehe aber ebenfalls, dass er es sehr viel leichter hatte, als meine Mutter.
Der Grund weshalb sie mich behalten hat, obwohl sie als hochgebildete, berufliche erfolgreiche und weltweit bereiste Frau überhaupt keinen Bock hatte, war schrecklichste artreinste Misogynie der gesamten Gesellschaft!
Als Mutter und Frau, darf man sich heute immer noch erheblich weniger Fehler erlauben, als Männer.
Alleinerziehende Väter werden in den Himmel gelobt, bei einer Frau ist es dagegen selbstverständlich.
Natürlich hab auch ich als weibliches Kind am untersten Ende, diesen gesamten Misogynen Hass auf meine Mutter ausbaden müssen.
Auch wenn sie problematischer ist als mein Vater, sie hat es wirklich deutlich schwerer, als er.
Genau das wird in diesem Punkt auch heutzutage immer noch gerne übersehen.

Manchmal denke ich auch, dass das Konzept der Individualschuld ein sehr männliches ist.
Frauen haben eben nicht diesselbe Freiheit und Allmacht.
Nur wenige sind wirklich genauso frei und viele merken ihre Unfreiheit auch gar nicht.
Diese Gesellschaft fördert Frauen, die dem gewohnten Rollenbild entsprechen nämlich sehr viel stärker.
Somit haben diese auch mehr Freiheit und stoßen im gesamten auf weniger Einschränkungen.
Es ist aber wirklich reinster Zufall, an welche Grenzen und Möglichkeiten Menschen im Leben stossen.

Ebenfalls lach ich über heutiges Vätergejammer nur!
Die meisten unehelichen Väter versuchen ja nicht mal das Sorgerecht zu bekommen.
Die kümmern sich einfach um nichts und heulen dann.
Von den heutigen Möglichkeiten hätten ich und mein Vater nur träumen können!

Es ist auch richtig, dass uneheliche Väter gerichtlich so streng überprüft werden!
Ein Kind ist ein Lebewesen, dass kann man
a) nicht jedem dahergelaufenen Postboten mit gefakedem DNA Test aushändigen kann
und b)
geht die Mutter "naturgezwungen" erst mal körperlich und finanziell in Vorleistung!
Deshalb sollte sie natürlich auch das Recht haben mitzuentscheiden.

Außerdem können Frauen, als auch Männer heutzutage durchaus sehr gut, ein Kind alleine groß ziehen!
Es braucht immer noch ein ganzes Dorf ein Kind großzuziehen, aber das muss wirklich nicht der/die leibliche ErzeugerInn sein, geschweige denn ein gegengeschlechtliches Elternteil.
Es braucht vorallem sehr viel Freude und Begeisterung für Kinder, um ein gutes Eltern zu sein.
Genau das sehe ich durch die aktuellen antifemisitischen Rückwärtsschritte am meisten gefährdet.
****3or Frau
4.904 Beiträge
Ich selbst sehe mich durchaus in vielen Dingen komplett im Rollenklischee. Zumindest was Kleidung etc. betrifft. Ich weiß nicht, wie es geworden wäre, wenn es da keine gelebten Vorbilder gegeben hätte, woher auch.

Und alle, die immer sagen ‚Ich bin gerne Frau‘: Ich auch. Trotzdem frage ich mich, ob ich mich in einem komplett anderen Umfeld anders entwickelt hätte.

Es gab eine Studie, die zeigte, dass Babys ab bereits … (aus dem Gedächtnis) drei Monaten derlei geprägt sind, dass ein Mann mit rotem Lippenstift sie irritiert.
Für mich ist Feminismus einfach alles, Ich bin so Hardcore. 😂 aber ich behalte meine Meinung im Alltag für mich, damit sich niemand schlecht fühlen muss.

Es bedeutet für mich, dass Frauen dasselbe Recht haben glücklich zu sein, Wie Männer.
Man kann dann aber nicht Männer und Frauen einfach dasselbe geben, da wir anders sind.
Man muss Individuell auf die biologischen Geschlechter eingehen und dann sich darum kümmern, dass beide gleiche Chancen haben, glücklich zu werden.

Wenn hier andere Feministinnen sind, schreibt mir gerne *g*
****3or Frau
4.904 Beiträge
Nö, wir schreiben hier *skeptisch*
****_t Mann
305 Beiträge
bisher noch ungeklärt:

was ist feministische Außenpolitik ?

Es darf mitgeraten werden *zwinker*
*****_54 Frau
11.813 Beiträge
Kinder ahmen nicht nur nach oder lassen sich beliebig "biegen", sie entwickeln in verschiedenen Phasen ihren "eigenen" Charakter - wenn man sie nur lässt.
Dafür ist die sogenannte Trotzphase und auch die Pubertät da, beides wichtige Etappen, in denen sich auch Identitäten ausbilden, die keineswegs immer nur von Bezugspersonen Peer-Gruppen vorgegeben werden.
Die suchen sich schon auch sehr früh Dinge nach ihrem eigenen Lustprinzip aus und solche, die ihren Neigungen entsprechen.

Kinder kommen nicht als weißes Blatt auf die Welt und lassen sich beliebig mit Muster und Zeichen füllen.
Es gibt Studien, die beweisen, dass nicht nur Kinder vom ersten Lebenstag von ihren Bezugspersonen mit geprägt werden, sondern dass auch umgekehrt eine Beeinflussung stattfindet.
Das erklärt u.a. auch, warum Eltern mit manchen ihrer Kinder ganz unbewusst besser oder schlechter klar kommen.
****3or Frau
4.904 Beiträge
Kinder kommen mit einem Charakter auf die Welt, das denke ich auch.

Aber sie werden eben auch geprägt.

Die Trotzphase als Zeichen für ‚Nichtprägung‘ … weiß nicht. In der Phase wollen sie ja einfach alles testen, also beinahe wahllos. Und wenn ich jetzt kleinlich sein will, dann können Eltern eben in der Phase sehr gut wählen, was sie durchgehen lassen und was nicht und das prägt halt das Kind.
********tion Frau
549 Beiträge
Zu der Debatte mit nichtgenderneutralem Spielzeug/Klamotten für Kinder:

Das Problem seh ich nicht darin, dass es diese Sachen gibt und Kinder daraus wählen bzw. etwas bevorzugen.
Das Problem seh ich eher in der unbewussten Verwahrlosung, der restlichen Fähigkeiten, die dadurch maximiert wird.

Vor kurzem hab ich irgendwo einen Post von einem Mann gelesen, den ich sehr interessant fand.
Er war oder ist sprachlich hochbegabt, wurde aber von seinen Eltern überredet sein Abitur im naturwissenschaftlichen Bereich zu machen.
Bei mir als Mädchen war das genau andersherum.
Ich bin in den Naturwissenschaften deutlich besser als in Sprachen.
Hab ich aber auch erst mit 18 selbst herausgefunden, weil mich unbewusst auch niemand in diesem Bereich wirklich konkret begeistert und gefördert hat.

Es mag sein, wenn andere ebenfalls "genderverwahrloste" Kinder über einen Jungen im rosa Kleid lachen.
Das erfordert viel Mut sowas zu zu tragen, aber ist die Tragik nicht eigentlich, dass all diese anderen Kinder nur sehr einseitig gefördert werden?
Dass sie selten ihr volles Potential leben und erfahren können, weil mit all diesem Kinderkram auch bestimmte Fähigkeiten vermittelt werden? (Beispiel Lego und Technik vs Babypuppe und Carearbeit)
Das was unserer Gesellschaft heutzutage vorallem fehlt ist echt Begeisterung und Lebensfreude.
Wie will das ein Kind finden, dass noch gar nicht über das Vorstellungsvermögen verfügt, was es wirklich alles gibt.
Es ist traurig, dass diesen Job andere kleine Kinder machen müssen, denen per Zufall mehr Möglichkeiten haben.
Generell herrscht aber leider immer noch eine gigantische Betriebsblindheit, was die Förderung von kindlichen Fähigkeiten angeht.
*****_54 Frau
11.813 Beiträge
Zitat von *******enne:
Die Trotzphase als Zeichen für ‚Nichtprägung‘ … weiß nicht. In der Phase wollen sie ja einfach alles testen, also beinahe wahllos.

Richtig, aber da bildet sich bereits "Eigenes" heraus, in dem sie testen, sich selbst und andere und neue Wege ausprobieren.
Das geht nur gut, wenn sie es dürfen.

Die sogenannte "Schwarze Pädagogik" setzt gerade in diesem Lebenalter vehement an und versucht zu "brechen".
****3or Frau
4.904 Beiträge
In ihrer Trotzphase hat meine Tochter mich im Bus zur Weißglut getrieben. Egal, welchen Sitzplatz wir eingenommen haben, sie oder ich ausgesucht, immer hieß es nach 10 Sekunden ‚da sitzen‘ und auf einen anderen Platz gezeigt.

Eine Fahrt habe ich sie mal gewähren lassen und wir haben wirklich einfach bis zum Schluss auf fast jedem Platz mal gesessen.

Es geht um Macht *yoda*
Mir fällt da gerade eine Anekdote ein:
Ein Vater, seinen ca.3jährigen Sohn auf dem Arm, sehen mir ) körperliche Arbeit, kurze Haare, trotzdem Wimperntusche und erkennbare Möpse beim schuften zu.
Der Kleine:
"Papa, was macht der Mann?"
Ich lächle den Kleinen an und sage dann ganz trocken:
"Weißt du, du solltest dir überlegen, an deinem Frauenbild zu arbeiten. Später könnte es schwierig werden."
Dem Vater ist vor Lachen fast das Kind heruntergefallen.

Andere Situation: selbe Arbeit, selbes Aussehen, Vater mit 3jähriger Tochter.
Sie: "Was macht die Dame da?"
Vater und ich haben uns scheckig gelacht.

Solche Momente feiere ich, *g* .
Zitat von *******erl:
Zitat von *******eyn:
@*******erl das ist einer der Punkte gegen die ich mich sträube, es würde wegen den Erwachsenen getan und sowas ärgert mich auch.

Ich möchte es nur als Beispiel aufnehmen, warum mich das ärgert. Es gibt in der Mode immer wieder Vorgaben, was für Farben gerade In sind und es gab ein Jahr, da waren es Farben die ich nicht mochte und die mir nicht standen. Ich weigere mich einfach, dass andere darüber bestimmen wollen.
Aber bei meinem Beispiel geht es nicht um Mode, sondern um Rollen.
Und es ging nicht um die Entscheidung von Erwachsenen, sondern dass das auch Kinder ungefragt betrifft.
Rollenzuschreibung beinhaktet mMn Gestik, Kleidung, Eigenschaften,....

Ja, ich wollte damit aussagen, dass ich mich gegen Fremdbestimmung sträube. Egal ob es eine Farbe, oder eine Rolle ist und ich würde ungern, eine Fremdbestimmung gegen eine andere tauschen. Denn auch wenn all diese Dinge weggelassen werden, ist es für mich eine, denn die Wahl bleibt weg. Letztendlich seine es Erwachsene die diese Rollen bestimmen und Dinge für Kinder wegzulassen, weil Erwachsene etwas nicht hinbekommen, halte ich nicht für den richtigen Ansatz.
Zitat von **********ophee:
Ich selbst nehme ja ebenfalls sehr genußvoll und freiwillig mein Recht war, keine Kinder haben zu müssen.
Dennoch macht mich das Thema Sorgerecht sehr nachdenklich.
Because:
My mother was a Rolling Stone *lol*
Mein Vater hätte mich als Kind sehr gerne genommen, aber geteiltes Sorgerecht gab es damals gar nicht und sie hat es ihm ebenfalls verwehrt.
Ich sehe aber ebenfalls, dass er es sehr viel leichter hatte, als meine Mutter.
Der Grund weshalb sie mich behalten hat, obwohl sie als hochgebildete, berufliche erfolgreiche und weltweit bereiste Frau überhaupt keinen Bock hatte, war schrecklichste artreinste Misogynie der gesamten Gesellschaft!
Als Mutter und Frau, darf man sich heute immer noch erheblich weniger Fehler erlauben, als Männer.
Alleinerziehende Väter werden in den Himmel gelobt, bei einer Frau ist es dagegen selbstverständlich.
Natürlich hab auch ich als weibliches Kind am untersten Ende, diesen gesamten Misogynen Hass auf meine Mutter ausbaden müssen.
Auch wenn sie problematischer ist als mein Vater, sie hat es wirklich deutlich schwerer, als er.
Genau das wird in diesem Punkt auch heutzutage immer noch gerne übersehen.

Manchmal denke ich auch, dass das Konzept der Individualschuld ein sehr männliches ist.
Frauen haben eben nicht diesselbe Freiheit und Allmacht.
Nur wenige sind wirklich genauso frei und viele merken ihre Unfreiheit auch gar nicht.
Diese Gesellschaft fördert Frauen, die dem gewohnten Rollenbild entsprechen nämlich sehr viel stärker.
Somit haben diese auch mehr Freiheit und stoßen im gesamten auf weniger Einschränkungen.
Es ist aber wirklich reinster Zufall, an welche Grenzen und Möglichkeiten Menschen im Leben stossen.

Ebenfalls lach ich über heutiges Vätergejammer nur!
Die meisten unehelichen Väter versuchen ja nicht mal das Sorgerecht zu bekommen.
Die kümmern sich einfach um nichts und heulen dann.
Von den heutigen Möglichkeiten hätten ich und mein Vater nur träumen können!

Es ist auch richtig, dass uneheliche Väter gerichtlich so streng überprüft werden!
Ein Kind ist ein Lebewesen, dass kann man
a) nicht jedem dahergelaufenen Postboten mit gefakedem DNA Test aushändigen kann
und b)
geht die Mutter "naturgezwungen" erst mal körperlich und finanziell in Vorleistung!
Deshalb sollte sie natürlich auch das Recht haben mitzuentscheiden.

Außerdem können Frauen, als auch Männer heutzutage durchaus sehr gut, ein Kind alleine groß ziehen!
Es braucht immer noch ein ganzes Dorf ein Kind großzuziehen, aber das muss wirklich nicht der/die leibliche ErzeugerInn sein, geschweige denn ein gegengeschlechtliches Elternteil.
Es braucht vorallem sehr viel Freude und Begeisterung für Kinder, um ein gutes Eltern zu sein.
Genau das sehe ich durch die aktuellen antifemisitischen Rückwärtsschritte am meisten gefährdet.

Aha, nur weil eine Frau ein Kind gebärt, macht es sie nicht zur guten Mutter und ich werde bei Aussagen, dass es ganz natürlich ist, Männer zu überprüfen, ob sie etwas taugen richtig wütend. Das ist für mich fast wie im Mittelalter und es wird etwa umgesetzt, wogegen sich Frauen zu Recht und Erfolgreich gewehrt haben. Welches Recht sollte ein Mensch haben, um über einen anderen zu bestimmen? Ich dachte Feminismus kämpft genau dagegen an?
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Vier Jahre nach meiner Geburt durften die Frauen in der *schweiz* zum ersten Mal wählen. Das war 1970.
Ich wurde noch mit Fräulein angesprochen und angeschrieben und Frau Doktor hatte nicht studiert, sondern war einfach verheiratet mit einem Mann, der promoviert hatte.... In meinem Beruf arbeiteten früher ausschließlich Frauen und heute noch fast ausschließlich Frauen. Wenn ich in Rente gehe, werde ich arm sein, weil ich so dumm war einen "Frauenberuf" zu ergreifen und diesen tatsächlich auch Jahrzehnte auszuüben. ...

Es hat Entwicklung stattgefunden, aber es braucht noch mehr. Eine Schwalbe macht keinen Sommer und eine Alt-Bundeskanzlerin bedeutet nicht, dass alle Ungleichheiten und Benachteiligungen ausgeräumt sind.
Es braucht noch mehr. Wenn wir eine Päpstin haben, haben wir es vielleicht in diesem Teil der Welt geschafft.

Eine meine Schwestern ist Polizistin, sie wird weniger respektiert als männliche Kollegen....

In meiner Welt gibt es noch viel Luft nach oben....

Ich danke allen, die vor mir da waren und gekämpft haben und allen, die sich weiter einsetzen, damit unsere Kinder in einer gerechteren Welt leben können.

Neben Pipi Langstrumpf habe ich Ronja Räubertochter geliebt und versucht diese Liebe auch in die Herzen meiner Kinder zu sähen.
*******017 Frau
454 Beiträge
Das ist ein wirklich interessanter Thread mit vielen Aspekten... Ertappe eigene Blindheit an mehreren Punkten.
Obwohl ich selbst meine Berufsbezeichnung immer in der weiblichen Form verwendet habe, ist es mir ziemlich Wurscht, ob andere Frauen es genauso halten. Ich sehe das nicht zwangsläufig als Beleg für einen Mangel (an Verständnis, Bewußtsein für etc.).
Andererseits hat mir mal ein Landrat ernsthaft zu erklären versucht, es gäbe das Wort "Bundeskanzlerin" ja gar nicht *haumichwech* und war leicht beleidigt, weil ich nur erwidert hab: "Doch jetzt schon." (ist laaange her)
Ich muss auch zugeben, dass meine Frauensolidarität Grenzen hat. Wird sie immer dann haben, wenn es um Kompetenzen geht, denn es ist mir total gleichgültig ob es m/w/d daran mangelt. Umgekehrt gilt das genauso. Und Frauen-Seilschaften können sogar hervorragend funktionieren *g*
Mir fehlt bei der ganzen "mein Kind darf/ dürfte alles sein und bevorzugen"- Argumentation (die ja begrüßenswert ist, keine Frage!):

• Kindern/ Jugendlichen ist das Gefühl, einer Gruppe anzugehören, prinzipiell wichtig.
Auch dann, wenn sie sich von Gruppen abgrenzen.
(Hat noch nie wer behauptet, der Mensch sei ein "Herdentier" oder ein soziales Wesen?)

Der andere Punkt, ich kann es nicht genug betonen:
Wir befinden uns hier im Austausch mit relativ (im Verhältnis) aufgeklärten Personen.
Es existieren der facto noch andere Lebenswirklichkeiten außerhalb "unserer" kuscheligen Bubble hier.
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