Was mich immer etwas irritiert, dass von einer Person mit devoten Neigungen bzw. einer devoten Seele bei vielen einschlägigen BDSM-Events eine ganz generelle Unterwürfigkeit oder Bereitschaft zur Unterordnung erwartet wird - wahllos und unabhängig vom jeweiligen Gegenüber.
So kenne ich FemDom-Events (vergleichbar zu entsprechenden MaleDom-Veranstaltungen), in denen die Erwartungshaltung besteht, dass alle anwesenden subs allen Ladies in gleichem Umfang zur Verfügung zu stehen haben oder dies zumindest sollten. Natürlich gibt es auch hier immer - zumindest für Solo-subs - die Möglichkeit des "Nein", aber ich sage es natürlich nur ungern, um nicht unnötig zu verletzen. Schöner wäre es, wenn von vorneherein nicht generell vorausgesetzt würde: "du bist sub, also hast Du zu gehorchen".
Natürlich bin ich zu jedem Menschen höflich und freundlich und habe die größte Hochachtung vor dem weiblichen Geschlecht allgemein - mich ganz und gar zu unterwerfen und anzuvertrauen, ist bei mir aber immer ganz eng mit dem jeweiligen Menschen verbunden. ich begreife und erlebe mich als sehr devote Seele, aber eben nicht wahllos.
Insofern fällt es mir bereits schwer, einen generellen Neigungsbogen auszufüllen. Meine Tabus hängen stark davon ab, wie sehr ich mich zu einer FemDom hingezogen und mit ihr verbunden fühle. Auf einem Zettel allen Ladies gleichermaßen mitzuteilen, was meine Neigungen sind, meine Grenzen, meine Tabus, das vermag ich gar nicht zu leisten - es hängt viel zu sehr von meinem Gegenüber ab. Das reicht dann soweit, dass ich von der einen Lady vielleicht nicht mal angefasst werden mag, bei einer anderen hingegen für mich Tabus gar nicht mehr wirklich denkbar sind, so groß ist der Wunsch, in Ihrem Willen ganz und gar aufgehen zu dürfen.
...und so ist es eben auch bei contest-artigen Castings: Meine "Leistung", das Ausmaß meiner Hingabe, meiner Belast- und Nutzbarkeit ist nicht allgemein messbar, sondern immer der Situation und der Person geschuldet, deren Willen ich im jeweiligen Moment erfüllen darf.