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Kommunikation der Stillen

********lack Frau
19.358 Beiträge
@*******elle

Für mich macht es schon einen Unterschied, ob man nichts zu sagen hat oder sich nicht traut.

Aber natürlich gibt es auch die Zeit wo man gemeinsam schweigen kann, das hat aber eine ganz andere Qualität.

WiB
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Jeder handelt wie er kann. Wer nicht kann hat entweder triftige Gründe oder unbewusste Strategien sich zu schützen. Über sinnvoll oder nicht zu diskutieren macht da wenig Sinn, da man identisch handeln würde, wenn man on der selben Haut stecken würde... (zum nachdenken *zwinker*).
Fakt ist, dass man nur (halbwegs) gerichtet auf sein Außen einwirken kann, wenn man sich äußert. Dies möglichst leich entschlüsselbar für die Zielperson.
Wer sich nicht äußert, begibt sich in eine passive Position und bleibt letztlich vom Handeln des Außens abhängig.
Ich war still um mich zu schützen, die Gründe können vielfältig sein. Als kleines Kind notwendig. Als Erwachsener mit dem Wunsch nach Selbstbestimmtheit zerstörerisch.
Natürlich übernimmt man dann Verantwortung für sein Sein. Vielleicht hat der ein oder andere Angst davor sich zu zeigen.

Zerreden und "sich drehen" sind ebenso Schutzstrategien. Sie lenken von dem eigentlichen Thema ab.

Letztlich macht es immer die Mischung....
(Er)

PS.: mit Wohlwollen geht egal was deutlich entspannter *top2*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von ****Wo:
Wer sich nicht äußert, begibt sich in eine passive Position und bleibt letztlich vom Handeln des Außens abhängig.
Manche leiden lieber statt zu handeln, grundsätzlich.
Und manche handeln lieber (oder eben reden als Vorform des Veränderns) statt zu leiden, auch das dann oft grundsätzlich.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Kommunikation hat viele Melodien. Mit nur einem Tanzschritt lässt sich auch nicht mit jeder Musik schwingen... *zwinker*
*****_54 Frau
11.806 Beiträge
Zitat von *****_54:
Diejenigen, die die Probleme ansprechen und äußern, sind die sogenannten "Lauten" und die anderen, die nicht darüber reden wollen, sind die sogenannten "Stillen".

Ergänzung:
Eine Person, die sonst eher wenig redet, die aber Probleme erkennt und anspricht, kann also durchaus zu den "Lauten" gehören.
Während einer, der viel und gerne spricht, zu einem "Leisen" wird, wenn er Probleme ignoriert und zur Seite schiebt.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Genau, und wenn man dann gesagt bekommt man konstruiere Probleme wo keine sind und eine „Maulsperre“ vom Partner kriegt, dann werden manche still. So war es bei mir häufiger der Fall.

Wenn jemand sagt „ich habe ein Problem“, dann sollte die andere Seite zumindest anerkennen, dass der andere ein Problem hat und das nicht „kleinreden“ und ausblenden.
********lack Frau
19.358 Beiträge
@****Wo

Wenn beide das wollen schafft man das sogar zu "Take5" feisgrins

WiB
****Wo Paar
2.788 Beiträge
@********lack
Wollen reicht im Regelfall nicht...
Und zwischen Schwingen und motiviert stolpern liegen Welten...

Bin mir mit der Zahl nicht ganz sicher:
Über 90% der Paare die zur Paartherapie gehen bleiben nicht zusammen.

Vermutlich beim Stolpern zu viele blaue Flecke bekommen...

Früh übt sich....
*******ers Paar
1.578 Beiträge
Die Stillen werden sich kaum äussern, solange sich manche hier nicht auch mal für einen Moment zurück nehmen und bei einem sensiblen Thema einen Moment nachdenken, bevor sie etwas schreiben. Statt dessen wird mit Kadenz alles andere Erdrückt.

Meldet man sich trotzdem, artet die Diskussion schnell aus. Und dann wird gelöscht. Dann war eh alles umsonst.

Es ist die Mühe nicht wert, hier was zu schreiben. Die Lauten finden hingegen ihre Spielwiese der Selbstbestätigung.
Zitat von ****Wo:
Bin mir mit der Zahl nicht ganz sicher:
Über 90% der Paare die zur Paartherapie gehen bleiben nicht zusammen.

in anbetracht der tatsache, dass viele da erst hingehen, wenn es irgendwie längst "zu spät" ist, eigentlich kein wunder, auch wenn mir die zahl dann doch etwas hoch scheint.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
@*******ers
Klingt nach der Denke eines "Leisen".
Sich nicht äußern, da es eh keinen Sinn hat.
Folge daraus ist keine Teilnahme.
Was löst denn das für Gefühle und Ängste in dir aus?
Lass die "Lauten" teilhaben. Das ist die Fragestellung der TE.

Ohne Äußerungen kein Dialog...
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Zitat von *********albe:
Zitat von ****Wo:
Bin mir mit der Zahl nicht ganz sicher:
Über 90% der Paare die zur Paartherapie gehen bleiben nicht zusammen.

in anbetracht der tatsache, dass viele da erst hingehen, wenn es irgendwie längst "zu spät" ist, eigentlich kein wunder, auch wenn mir die zahl dann doch etwas hoch scheint.

Tja. Von wem lernen wir Beziehung und Kommunikation in erster Linie?
Einen Hundeführerschen braucht man...

"Wir irren uns empor" (by Stefan Frädrich)
********lack Frau
19.358 Beiträge
@****Wo

Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte ist, wenn zwei eine Sache angehen und sich da einspielen, dann klappt das sogar bei schwierigen Stücken.

Ich finde es bringt einen ja selbst weiter, wenn man bei sich selbst eine "Schwachstelle" bemerkt.
Seltsam finde ich es eher, das man für den Arbeitsplatz einiges an Fortbildung tut, aber es dann nur dort benutzt wo es auch Vorteile bei Paar Kommunikation bringt.

WiB
Zitat von ****Wo:
Tja. Von wem lernen wir Beziehung und Kommunikation in erster Linie?
Einen Hundeführerschen braucht man...

da sagste was...
vermutlich wäre die menschheit aber sonst längst ausgestorben. letztlich haben wir ja alle unsere geschichte, da herauszuwachsen & zu heilen, ist ja oft ein langer & steiniger weg. & den will auch nicht jeder gehen:

Zitat von ****77:
„Ich surfe lieber an der Oberfläche rum, dann muss ich mich auch nicht mit mir selbst beschäftigen.“

********lack Frau
19.358 Beiträge
@*********albe

Reden gilt doch als Grundbedürfnis.
Und wo Worte nicht möglich sind, gibt es Gebärden (gehörlos)und Lumen(gehörlos und blind).

WiB
*******Punk Frau
5.727 Beiträge
Meine "Stille" hat über 5000 Gedichte hervor gebracht.
Zitat von ********lack:
Reden gilt doch als Grundbedürfnis.

@********lack ist das so? ich bin nicht sicher.
man kann auch viel reden, ohne was zu sagen. ohne sich zu öffnen. ohne sich verwundbar zu machen.
*******1978 Frau
6.207 Beiträge
Ich habe die TE so verstanden, dass sich die Beziehung (bereits mehrere Jahre bestehend / etabliert) für sie gefühlt (!) plötzlich verändert hat.

Sie spürt bei einem (ebenfalls gefühlten) vermeintlichen unveränderten Verhalten ihrerseits, dass bei ihrem Partner irgendwas los zu sein scheint, da sein Verhalten (Stille, Rückzug) sich verändert hat.

Mich würde dahingehend interessieren, liebe @*******n71, ob es eine solche Situation bei euch bereits einmal gab (daher ggf Rückschlüsse möglich oder durch dich ggf jetzt "falsch" annehmend) oder dies zum ersten Mal passiert? *nachdenk*

Kommunikation, auch innerhalb einer Beziehung, bedarf ja dennoch des sich gegenseitig aufeinander einstellen, Lernens, gemeinsame Basis finden etc. Dies an sich kann ja auch schon eine ganze Weile dauern. 🙂

Ich habe hier schon viele, für mich selber hilfreiche Gedankengänge und Tipps gelesen, *danke* dafür!

Meiner Meinung nach kann man niemanden zum Sprechen "zwingen", nur den Raum dafür öffnen. Ich finde es völlig ok, wenn du einfühlsam, wertschätzend, respektvoll, liebevoll deinen Partner darauf angesprochen hast und somit deine Sorge, Unsicherheit, Angst kommuniziert hast. Damit weiß dein Gegenüber dies. Wichtig!

Jetzt kommt das vermutlich Schwierigere, aber meiner Meinung nach genau so Wichtige: ab genau danach würde ich versuchen, dies NICHT mehr anzusprechen, bis mein Gegenüber sich selber dazu fühlt... ihm/ihr eben versuchen, den ganz offensichtlich von ihm/ihr gerade benötigten Raum zu geben. Wenn möglich, ohne wiederholt nachzufragen.

(Ich gehe hier bei dem stillen Part übrigens von einem Menschen aus, der nicht "manipulativ", "desinteressiert" oder so schweigt, sondern eher einen eigenen anderen Umgang mit Kommunikation aus welchen Gründen auch immer, hat.)

*my2cents*
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von ********n_84:
Wenn jemand sagt „ich habe ein Problem“, dann sollte die andere Seite zumindest anerkennen, dass der andere ein Problem hat und das nicht „kleinreden“ und ausblenden.
Genau. Es klang hier schon mehrmals an, dass anscheinend einige in der Beziehung definieren möchten (es sogar durch ihr Verhalten tun?), was ein Problem ist und was bloß zu einem hochgeredet wird.

So eine Betrachtungsweise erkennt die Gefühle der/der Partner*in weder an, noch werden sie ernst genommen.
Das heißt, ich negiere die Erfahrungs- und Gefühlswelt meines Gegenübers und sehe meine als den Nabel der Welt bzw. Beziehung an.
So stelle ich mir keine Liebesbeziehung vor.
Egal, wie fern mir ein Problem meines Partners ist, es ist sozusagen auch meins, weil er sich aktuell nicht wohl fühlt und wir zumindest darüber reden "müssen" (wenn er das signalisiert- ungefragt darf er natürlich sein Leben selbst regeln), und umgekehrt.
Wer sich da ausklinkt, weil es ihm/ihr zu blöd/sinnlos/albern/nicht ist, definiert eine besondere Art von Beziehungsführung.
*****yUp Mann
599 Beiträge
Zitat von ****Wo:
@*******ers
Klingt nach der Denke eines "Leisen".
Sich nicht äußern, da es eh keinen Sinn hat.
Folge daraus ist keine Teilnahme.

Wie ich selbst schon geschrieben habe, ist das eher eine Angst vor Ablehnung durch andere Menschen, Fehler durxh das Antworten zu machen, vor Anderen nicht so gut da zu stehen.
War früher als Jugendlicher sehr still. Hatte einen klasse Therapeuten der mir sehr gut geholfen hat auf Menschen zu zugehen. Seitdem war es kein Problem mehr eine Frau anzusprechen, auf Menschen(gruppen) zu zugehen usw..

Die Hürde vor Ablehnung durch den Partner ist dennoch eine sehr Hohe und da gelingt es mir schlecht diese zu meistern.
Liegt wahrscheinlich mit daran daß ich ein Harmoniemensch bin, wie manch einer dagt "leidenschaftlich streiten" liegt mir gar nicht.

Ich glaube auch nicht, daß bei jedem Stillen das Problem in der Kindheit, Jugend, Erlebnissen oder psychischen Probleme zu suchen ist. Alle Menschen sind verschieden. Ein Stiller traut sich vielleicht nicht was zu sagen, dafür steht er selbstbewusst an der Abbruchkante der Schlucht und genießt die Aussicht, während andere sich nicht heran trauen - alles Bildlich gesehen.
****99 Mann
59 Beiträge
Zitat von ****Wo:

Bin mir mit der Zahl nicht ganz sicher:
Über 90% der Paare die zur Paartherapie gehen bleiben nicht zusammen.

Weil Paartherapie meistens ganz falsche Ansätze verfolgt. Emotionale Probleme werden menthalisiert und dann "gelöst" in Form von Kompromissen, Strategien, weit in der Zukunft liegenden Zielen. Man schüttet also eine emotionale Ebene zu und irgendwann hat man sich dann "auseinandergelebt".
Gute Paartherapie erkennt die Beziehung als Spiegel - jeder weiß, dass man das Bild im Spiegel nur ändern kann, indem man sich selbst ändert.

Und das gilt für jeden - ganz gleich ob man nun "das Problem" mit einem Lauten oder einem Leisen als Gegenüber hat.
********lack Frau
19.358 Beiträge
@*********albe

Die Fähigkeit zu nutzen und wie, liegt bei jedem selbst.
Schwierig ist es erst, wenn man sie verliert und sie nicht mehr nutzen kann.
WiB
*****_54 Frau
11.806 Beiträge
Zitat von ******_ts:
Und das gilt für jeden - ganz gleich ob man nun "das Problem" mit einem Lauten oder einem Leisen als Gegenüber hat.

Ja, beide sind beteiligt.

Der "Laute" könnte lernen, auch mal eine gewisse Zeit des Schweigens auszuhalten, um dem Partner den Raum zu geben, den der braucht - was einigen nicht leicht fallen wird.
Und der "Stille" könnte lernen, über seinen Schatten zu springen und verstehen, dass der Graben umso tiefer wird, je länger er im Schweigen verharrt.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *****_54:
[...] Es geht doch hier nicht um Labern über smalltalk-Themen [...] sondern um Probleme in Beziehungen, die von einer Seite gesehen und angesprochen werden und von der anderen Seite abgeblockt werden, weil sie keine Probleme sehen oder nicht sehen wollen.
Diejenigen, die die Probleme ansprechen und äußern, sind die sogenannten "Lauten" und die anderen, die nicht darüber reden wollen, sind die sogenannten "Stillen".
So gesehen wäre dann mein vorangegangener Beitrag bitte als Themaverfehlung zu missachten, weil zu den Problemleugnern gehöre ich nicht, obwohl ich in bisherigen Beziehungen stets eher den stilleren Part einnahm, ...
...gleichfalls kann ich nicht behaupten, dass alles, was meine redseligeren PartnerInnen so von sich gaben, immer wirklich inhaltliche Substanz hatte, es gab da im Gegenteil auch viel Small-Talk, der aber ebenfalls ausgesprochen werden musste, um dem eigentlichen Kernproblem etwas näher zu kommen.

=> Ich denke:

Wenn wir die "Stillen" oder auch die "Lauten" von vornherein in solcher Weise pathologisieren, werden wir der eigentlichen Tiefe des EPs nur schlecht gerecht werden können. Nach meinem Verständnis sind die Kategorien von "Problemlösungsgesprächen" und "Labern" nicht so klar voneinander zu trennen (wäre vlt schön, wenn so einfach).

Vielmehr hat Kommunikation m. E. mehrseitige Ebenen, die miteinander funktionieren.
Auch stille Menschen kommunizieren immer, auch Small-Talk ist Beziehungsgespräch.
*****_54 Frau
11.806 Beiträge
@****ps
Ich habe das von dir Zitierte gleich danach noch ergänzt.

Kommunikation der Stillen

Aber von "Pathologisieren" habe ich nichts geschrieben.
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