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Kommunikation der Stillen

****Wo Paar
2.788 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zurück zum urspünglichem Thema:

Es ist in Beziehungen/Partnerschaften eher von Vorteil, wenn zwei ähnliche Konflikt-Temperamente zusammen kommen.
Zwei "Laute", die gewohnt sind, Probleme direkt anzusprechen, werden sich eher verstehen, auch wenn es manchmal krachen sollte und zwei "Leise" werden möglicherweise eine harmonischeren Alltag haben.

Jedenfalls ist das meine Erfahrung, meine längsten und besten Beziehungen waren immer mit ähnlichen Konflikt-Typen.
Mit einem potentiellen Schweiger ist es einfach nie soweit gekommen.

Erst mal deutlich leichter. In der Folge weniger Wachstumspotential und weniger Polarität...
(Er)
*********Seil Paar
620 Beiträge
Zitat von *****sin:
Sobald wie jemand in ner Kommunikation meint, sich über den anderen zu erheben und den erzieherischen Zeigefinger zu heben, wars das mit Augenhöhe, finde ich.

Das klingt aber nur bei oberflächlicher Betrachtung schlau und richtig.
Wenn man mal genau darüber nachdenkt, dann gehen die meisten Menschen mit der Annahme in ein Gespräch, dass sie selbst im Recht sind und das Problem besser verstanden haben, als der Andere.
Damit stellt man sich automatisch über den Anderen, d.h. die vermeintliche Augenhöhe ist da schon mal nicht gegeben.

In der Auflösung des Dilemmas scheidet sich die Spreu vom Weizen:
• Die Ignoranten verweigern die Kommunikation.
• Die Dummen versuchen, den Anderen vom eigenen Standpunkt zu überzeugen.
• Die Schlauen versuchen herauszufinden, warum der Andere einen anderen Standpunkt hat.
*****_54 Frau
11.803 Beiträge
@****Wo
Das mit dem Wachstumspotential und der geringeren Polarität würde ich jetzt nicht unterschreiben.
Vielleicht ist es so, wenn zwei Stille zusammen kommen.
Eigentlich heißt es ja, dass im Konfliktbereich eine ähnliche Einstellung günstiger sein soll.

Jedenfalls kann ich dir versichern, das Wachstum muss auch in der Beziehung von zwei "Lauten" stattfinden und für Polarität bleiben schon noch eine ganze Menge anderer Bereiche über, z.B. Introversion und Extraversion, Kopfmenschen und Bauchmenschen, Theoretiker und Pragmatiker, von diversen sexuellen Prägungen ganz zu schweigen ....
@*********Seil wenn es um Grundsatzdiskussionen geht, mag das vielleicht der Fall sein, aber nicht bei zwischenmenschlichen Problemen. Wenn mein Partner kein Sex mehr mit mir hat und mich das schmerzt, hat das nicht wirklich etwas mit Recht haben zu tun. Die Ignoranten verweigern insofern die Kommunikation, das sie kein Problem sehen, das ist richtig. Ich bin nicht dumm, wenn mein Standpunkt ist „das es mir nicht gut geht“ und ich möchte, das mein Partner das weiß.

Wir sprechen hier nicht über einen Diskurs, welcher Fußballverein nun der bessere ist.
*********Seil Paar
620 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*********Seil wenn es um Grundsatzdiskussionen geht, mag das vielleicht der Fall sein, aber nicht bei zwischenmenschlichen Problemen. Wenn mein Partner kein Sex mehr mit mir hat und mich das schmerzt, hat das nicht wirklich etwas mit Recht haben zu tun. Die Ignoranten verweigern insofern die Kommunikation, das sie kein Problem sehen, das ist richtig. Ich bin nicht dumm, wenn mein Standpunkt ist „das es mir nicht gut geht“ und ich möchte, das mein Partner das weiß.

Danke für die indirekte Bestätigung.
Wenn du schlau wärst, dann würdest du versuchen herauszufinden, warum dein Partner keinen Sex mehr mit dir will. Nur so lässt sich das Problem lösen.
@*********Seil woher weißt du, dass es nicht erfolgt? Wie gesagt, der Ignorante sieht meist nicht das Problem. Aber jemanden dumm in der Öffentlichkeit zu nennen, ist natürlich eine sehr hervorragende Kommunikation. Nein, so lässt sich das Problem nicht lösen, es muss erst einmal auf den Tisch. Denn der Schlaue kann noch so viel versuchen herauszufinden, wenn der andere boykottiert, bringt das nix. Beide sollten gesprächsbereit sein.

Wenn der andere nicht weiß, das mich das schmerzt, was soll sich dann ändern? Selbst wenn der Schlaue weiß, warum es keinen Sex mehr gibt?

Keine Sex mehr zu wollen, ist im ersten Stepp nicht das Problem, sondern die Konsequenz daraus. Wenn es keine Konsequenz gibt, gibt es auch kein Problem.
******ind Mann
696 Beiträge
Es soll ja auch Menschen geben, in derer Kopf ständig "Action" ist, und die aufgrunddessen zu "Stillen" werden.
Oder bei/unter Stress in eine Form "AD-paralyse" verfallen, sodaß ein Gespräch in dem Zustand unmöglich wird/ist.

Bei solchen Themen wird (leider) allzuoft eine einseitige, nennen wir es neurotypische Verallgemeinerung eines Kommunikations-Status-Quo als das Maß betrachtet, dem sich alle und alles irgendwie zu fügen hat.

Wir sollten auch nicht vergessen, dass sich seit und durch die Digitalkontakte wie I-web, Schneidbrett zum telefonieren usw. die direkte Sprach- und Kommunikationskultur drastisch verändert hat; und sogar Menschen, die "früher"(TM) eher zu den -Lauten- gehörten, nach und nach zu den -Stillen- wurden....

Wenn ich zB einen Overload hatte/habe, und irgendjemand will "mit mir reden" - geht gar nix. Da ist NULL Gespräch möglich und wer dann dennoch meint, unbedingt "etwas besprechen" zu müssen/wollen trotz des Hinweises """OVERLOAD""" und das missachtet sorgt nurmehr dafür, dass das Schweigen/die Stille zunimmt, schlicht, weil es alles nur Kraft kostet.

*********************************************************
Irgendwer sprach hier NVC nach Rosenberg an:
Nette Idee, nur im Alltag kaum umsetzbar und v.a. in der Art wie es entstand nicht mehr "zeitgemäß". Als Konzept sicherlich inhaltlich in manchen Aspekten in Ordnung, vernachlässigt aber, dass wir emotionale Wesen sind.
NVC hat mMn auch die Crux, dass sie vermeintliche Lösungen bieten soll um Verhalten, Perspektivwechsel, ...aber Du.... Ansprachen zu manipulieren (Manipulation an sich ist wertfrei!) und Aspekte in uns zu transformieren - nur: das bedarf eben teils auch lange lange Zeit. Und da sind wir bei dem was ich hier schon schrieb:
Wenn Kommunikation/Gespräche ohne die Kondiztionierungen, Programmierungen, Vorbehalte etc. (die wir ALLE haben) möglich wäre, ist das eine gute Ausgangsbasis für wirklich konstruktive Diskussion oder bei Beziehungs wasauchimmer Themen.
Und dazu bedarf es aber Zeit.
*******elle Frau
35.859 Beiträge
Ich bin die Lebhafte, die Laute, Lebendsfrohe, Schnelle
Pragmatische.
Mein Mann ein Stiller, in sich gekehrter, der Langsame, eher Schüchterne Mensch.

Ich habe gelernt ihn zu lesen.
Sehe ihm an, wenn etwas ist, womit er kämpft.

Spreche das an, lasse es bei ihm sacken.
Gebe ihm Zeit.

Denke aber selber alle mögliche Probleme und Lösungen dafür durch.

Nach einer Zeit frage ich erneut, teile ihm meine Gedanken mit, und meistens kann er sich dann dazu äußern.

Das funktioniert seit 35 Jahren.

Und ja, in seiner Familie wurden Probleme totgeschwiegen.

Gravierende! Krebs, Tod, Selbstmord zum Beispiel.
*******n71 Frau
1.743 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******elle:
Ich bin die Lebhafte, die Laute, Lebendsfrohe, Schnelle
Pragmatische.
Mein Mann ein Stiller, in sich gekehrter, der Langsame, eher Schüchterne Mensch.

Ich habe gelernt ihn zu lesen.
Sehe ihm an, wenn etwas ist, womit er kämpft.

Spreche das an, lasse es bei ihm sacken.
Gebe ihm Zeit.

Denke aber selber alle mögliche Probleme und Lösungen dafür durch.

Nach einer Zeit frage ich erneut, teile ihm meine Gedanken mit, und meistens kann er sich dann dazu äußern.

Das funktioniert seit 35 Jahren.

Und ja, in seiner Familie wurden Probleme totgeschwiegen.

Gravierende! Krebs, Tod, Selbstmord zum Beispiel.

Das hört sich für mich völlig „lautlos“ abgestimmt an und bringt so eine gegenseitige Akzeptanz und Harmonie
rüber *hutab*
*******elle Frau
35.859 Beiträge
@*******n71
Das hast du gut erkannt. Ich bin fein damit, er wohl auch.
****ga Frau
1.101 Beiträge
Ich habe ja hier zu Hause auch die Kombi der "Gegensätzlichen" und empfinde es manchmal als stressig, aber meistens als ergänzend.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zunächst @******ind : NVC nach M. B. Rosenberg vernachlässigt nicht, dass wir alle emotionale Wesen sind, sondern baut sogar darauf (und auf dem 4Seiten-4Ohren-Modell des F. Schulz v. Thun) auf, beschreibt einfach nur ein Kommunikationstool, um sich trotz Emotion nicht gegenseitig niederzureden, sondern miteinander zu sprechen.
__________

Weiterhin scheint mir die Diskussion hier schon länger immer mehr dahin zu gleiten, dass die "Stillen" zugleich Kommunikationsverweigerer genannt werden. Ich will das gar nicht kritisieren, wer das so sehen möchte, bitteschön, aber es schlittert m. E. komplett an der Realität vorbei: Auch nicht zu reden ist kommunizieren.
Gerade in Krisen zeigt es sich, inwieweit ein Paar kommunizieren kann. Das hat mitunter nichts mit dumm oder schlau zu tun, sondern auch mit dem erlernten, was erlernt wurde.

Mein Partner und ich mussten es zwischenzeitlich auch lernen, denn reden heißt nicht immer, dass auch das auf den Tisch kommt was wichtig ist und hier wurde für uns deutlich, dass einander ernst nehmen, die Grundlage ist, auf die aufgebaut wird. Ich wurde zwischenzeitlich auch mal stiller, weil ich mich nicht gehört gefühlt habe.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Auch Schweigen oder still Sein ist Kommunikation. Nur etwas komplizierter.
Ein jeder darf sich überlegen ob er die Energie hat sich mit dem anderen Stil auseinander zu setzen und nach einem Konsens trachtet...
Schweigen ist in der Regel ein Alarmzeichen, egal aus welchen Gründen.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******leyn:
Schweigen ist in der Regel ein Alarmzeichen, egal aus welchen Gründen.
Warum? Wieso? Weshalb? (ich habe das noch nie so gesehen oder erlebt, deshalb frag ich so "dumm")
Zitat von ****p35:
Zitat von *******leyn:
Schweigen ist in der Regel ein Alarmzeichen, egal aus welchen Gründen.
Warum? Wieso? Weshalb? (ich habe das noch nie so gesehen oder erlebt, deshalb frag ich so "dumm")

Es erfolgt, wie wir hier u.a. lesen aus unterschiedlichen Motiven.

• als Strafe
• Hilflosigkeit
• nicht gehört werden
• die Problematik nicht ernst nehmen
• Ignoranz
• Angst (falls mein Gegenüber z.B. aggressiv ist)
• Gleichgültigkeit
• Willen durchsetzen

Alles beinhaltet eine „Störung“ in der Kommunikation.

Sich zurück ziehen, es sacken lassen ist nicht gleich bedeutend mit Stille, in der Regel weiß der Partner das auch, oder es wird kurz kommuniziert.

Alles andere ist ein Warnsignal.
Es kann auch mangelnder Selbstwert sein, zu meinen, dass was ich zu sagen habe, ist nicht wichtig. Höchstwahrscheinlich dadurch, dass es erlebt wurde, mit abwinken, ist doch nicht schlimm, was hast du denn, das ist doch Quatsch etc.

Klassisches Beispiel kein Sex. Die Gründe sind erst einmal zweitrangig, vorrangig ist, warum redest du nicht mit mir darüber.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@*******eyn
So gesehen schon, ja, das sehe ich ein. - Hm... *nachdenk* ...andererseits kann es ja doch auch noch so viele andere Gründe haben, warum jemand still ist (manch unproblematisches wurde ja auch genannt) und wie gesagt:
Niemand kann nicht kommunizieren usw
@****p35 daher wohl auch. Kommunikation in Stille als Titel. Es kann zig Gründe habe, es sollte bestenfalls nur sein, dass es keine Gründe zum Schweigen gibt.

Es sind manches mal auch nur Kleinigkeiten wie.

• du hast doch keine Ahnung
• red nicht so einen Blödsinn
• rede nur, wenn du gefragt wirst
Uvm
Erschwerend kommt die soziologische Struktur hinzu. Wie bin ich aufgewachsen und in welchem Umfeld bewege ich mich.
*******_82 Mann
1.175 Beiträge
Danke für das Thema.

Rückblickend war meine Kindheit etwas merkwürdig. Ich habe mit der Sprache herumexperimentiert und-geblödet. Habe Worte erfunden, die es nicht gab. Ich musste lernen wie die Kommunikation, Interaktion und der Umgang dem gegenüber konventionell verhält. Habe Grenzen überschritten, aber niemals mit böser Absicht. Einiges hat in meinem Umfeld lustige Situationen gegeben, aber es gab auch Probleme. Je älter ich wurde, desto klarer wurde mir welche Sprache ich mich identifiziere. Doch man ließ mich nicht zu. Dafür musste ich einen Weg gehen, die mir sehr schwer fiel, aber hatte keine andere Wahl. (Warum das so ist, möchte ich hier nicht eingehen, dann das würde hier der Rahmen sprengen.)
Im Verlaufende Zeit bevorzugte eher eine beobachtende Rolle zu übernehmen und meine Gedanken für mich zu behalten. Es sie denn ich wurde gefragt, dann antwortete ich.
Ich identifiziere als "ruhige","stille" Person. Bin gerne der Beobachter, aber auch lösungsorientiert. Dafür muss man die Zeit nehmen und versuchen für beide Parteien eine Lösung zu finden, in dem beide zufrieden sind. Dafür ist u.a. Geduld und Empathie gefragt.

Es gibt Menschen, die eher ruhig oder höflich distanziert sind. Ich glaube das hat auch alles mit Vertauen und Selbstvertrauen zu tun. Man müsste auch selbstbewusst genug sein, welches Anliegen man hat. Wie hier geschrieben wurde kann es auch um Selbstschutz gehen, aber das muss nicht sein. Vielleicht auch weil man zu dem Thema nichts äußern kann, da man sich nicht befasst hat. Oder aus Unsicherheit. Oder mit den Überlegungen noch nicht durch ist.

Manchmal kann eine Aussage schief gehen. Aber permanentes Schweigen ebenso.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
@*******eyn Ich kann mir nicht helfen, aber bei mir ist das Schweigen halt gar nicht so negativ konotiert.
@****p35 es ist ein Alarmzeichen, dass heißt nicht, dass es durch und durch negativ ist. Schweigen kann auch ein Schutz sein.
*****_54 Frau
11.803 Beiträge
Wenn es keinen gravierenden Konflikt gibt, kann gemeinsames freundliches Schweigen für beide etwas sehr Verbindliches und Schönes sein.
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