Kommunikation der Stillen

Wenn man davon ausgeht, dass Menschen von Natur aus soziale Wesen sind, dann folgt daraus ein in Kontakt treten.
Das kann sicherlich auf unterschiedliche Weise geschehen.
Die Sprache dürfte wohl eine der einfachsten mit der höchsten Komplexität und geringsten Fehlertolleranz sein (wie schrecklich..).
Wenn ich im Miteinander etwas bewirken will, dann ist der Erfolg durch möglichst präzise Informationen am höchsten.

Also warum nicht reden?
Kontaktängste aufgrund negativer Erfahrungen in früher Kindheit.
Folglich mangelnde Übung und Schutzstrategien.
Einstieg ist unter Poly-Vagal-Theorie ( Porges) und Bindungs-/ Entwicklungstraumatisierung zu finden...

Ich sehe das gar nicht als Ungleichgewicht an, da kommuniziert wird. Es ist für mich ein schönes Beispiel, wie es funktionieren kann.

Ich spreche für mich. Als Kind und Jugendlicher war ich Introvertiert. Dies habe ich je Älter ich werde aufgegeben. Der Satz schreibt sich sehr leicht. Leider musste ich schwer kämpfen. Dank meinem Freundeskreis konnte ich meine Zurückhaltung aufbrechen. Introvertiertheit war für mich eine Flucht. Ich konnte unangenehmes mit Schweigen aussitzen. Eine sehr einfache Strategie. Je älter ich wurde desto weniger klappte es. Mobbing war dann der Preis. Ich musste mich ändert, fand ich. Mit der Faust wäre es zu einfach gewesen. Mein Gewissen und mein Kopf fanden dies ist der falsche Weg. Ich fand die Lösung in der Kommunikation. Also den Teil der in der Kindheit ,denn ich bewusst ignoriert habe.
Heute bin ich jeher extrovertiert.
Nun zur anderen Stille, der Moment an dem die Sonne über dem Meer unter geht. Geniesst man in der Stille. Stille. Im Bewusstsein den Moment ohne Worte gemeinsam zu geniessen, können tausend Worte nicht genügen. Diese Erkenntnis ist wie ein guter Orgasmus.

Gruss Aragon

Aus einem Artikel in der Brigitte zu Silent Treatment:

Narzissmus und die Schweigebehandlung

Das Silent Treatment wird oftmals von Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung betrieben, da sie damit ihr Bedürfnis nach Bewunderung und Anerkennung befriedigen. Sie machen ihr Gegenüber mit diesem Verhalten emotional abhängig, denn die andere Person möchte das Problem lösen und kommt immer wieder auf den oder die Narzisst:in zu. Dafür schrecken sie nicht vor manipulativen Verhaltensweisen zurück, mit denen sie das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl eines Menschen in kurzer Zeit zerstören.

Gleichzeitig zeigen sie mit diesem Verhalten ihre Verletzlichkeit, ziehen sich zurück und schützen sich vor Kränkungen des eigenen Egos. Sie legen diese Verhaltensweise aus Selbstschutz an den Tag.

Gründe, aus denen Narzisst:innen das Silent Treatment einsetzen:

Du hast eine andere Meinung.
Du hast in einer Auseinandersetzung bessere Argumente.
Du hast eine Lüge aufgedeckt.
Du hast etwas kritisiert.
Du bist im Recht.

https://www.google.de/amp/s/www.brigitte.de/amp/liebe/beziehung/silent-treatment--infos-zum-toxischen-schweigen-13139530.html

Ich kann besonders den letzten Absatz unterstützen, wenn es zuvor eine Schuldumkehr gegeben hat. Der Mensch erklärt sich zum Opfer und stoppt das Gespräch, sobald man mit klaren Argumenten diese Behauptung objektiv widerlegt.

Und schon habe ich dann einen Termin gesetzt.
Den schlimmsten Fall angenommen und angesprochen.

Entweder hatte ich Recht, und konnte seine Bedenken und Zweifel oder Ängste beseitigen oder er sagte dann von sich aus, dass es sooo schlimm gar nicht sei, sondern...

Was mich am Anfang unserer Beziehung ransend machte war, dass wir gar nicht streiten konnten .Sich Luft machen, kann oftmals helfen.

Tat er nie.
Also brauchte ich eine Strategie.

Was an solchen Veröffentlichen stört ist, dass sie geradezu dazu einladen, Narzissmus zu unterstellen, wenn jemand aus irgend einem Grund die Kommunikation abbricht.

Nun haben wir aber gerade auch hier in diesem Thread immer wieder Beispiele drin, dass sich Leute in der Kommunikation ausgesprochen unkooperativ und egozentrisch verhalten, auf berechtigte Kritik hin die eingeschnappte Leberwurst spielen, Beleidigung unterstellen etc. pp.
Bei Beziehungsproblemen kommt dann oft noch dazu, dass Fragen ganz offensichtlich nicht aus Interesse an einer Antwort sondern eher als rhetorische Falle gestellt werden, dass Kommunikation nicht lösungsorientiert geführt wird, sondern vorwurfs- und problemlastig.
Und wer sich dann dem übergriffigen Kommunikationsverhalten entzieht, dem wird dann noch Narzissmus unterstellt. Na danke! Das ist alles Andere als hilfreich.

Was hier unter anderem passiert ist gashlighting

• das interpretierst du nur
• du bist zu emotional, kannst nicht klar denken
• das habe ich nicht gesagt
• dass stimmt so nicht
• das Problem bin ganz sicher nicht, sondern du

Und die Umkehr. Es wird unterstellt, wenn ich xy dann soll ich auf einmal xy sein? Dabei handelt sich lediglich um einen Artikel, der niemanden hier etwas unterstellt.

Zitat von AnneBoleyn:

Ich gebe zu bedenken, dass das meines Erachtens so sein kann, aber keineswegs muss.

Schweigen wurde mir gegenüber bereits spürbar als Machtmittel eingesetzt und Gaslighting kam ebenfalls aus dieser Richtung, das schon!

Auch kenn' ich bei mir selbst Schweigen aus Angst vor einem von mir als völlig toxisch empfundenen Menschen und Schweigen aus völliger Verunsicherung in überfordernden Situationen.

Das sind alles Hinweise auf Störungen, jepp.

Aber Schweigen zum Beispiel aus dem Gefühl heraus "Ich habe soeben nix beizutragen zu dem Thema!" ist für mich kein pathologisches Verstummen.

Zwischen "mir fehlen die Worte" und "ich verweigere die Aussage" ist eine Menge Raum.

Manchmal denke selbst ich, da hat aber jemand viel geredet und nichts gesagt!

Was dabei oft vergessen wird ist, das es ja eigentlich zwei Menschen sind, die in einer Beziehung zueinander sind. Aber auch da gibt es nun einmal Probleme, die den Verlauf beeinflussen oder gar beeinträchtigen. Es sollte in erster Linie nicht um Schuld oder Unschuld gehen, sondern um die Lösung des Problems und die Ursachen, die dazu geführt haben. Bestenfalls mit dem Ziel das es Beiden wieder gut geht in der Beziehung. Einem Miteinander statt nur nebeneinander her.

Houston, wir haben ein Problem!
Denn nicht nur Houston hat es (denn diesen Funkspruch hat es als solchen auch nie gegeben).
Es ist trotzdem zum "geflügelten Wort" geworden.
Aber damit fängt schon alles an.
Denn es ist als solches erst mal nur eine Feststellung. Alleine das sollte jeder erst mal verinnerlichen.
Und dabei sollte man auch nicht vergessen, das es oftmals eine längere Entwicklung gab, die sich nicht at hoc ändern läßt. Wichtiger ist nicht das wie es zu einer Lösung kommt, sondern das man gewillt ist auf beiden Seiten dazu bei zu tragen, das sich wieder etwas positives für Beide daraus ergibt.
WiB

Ich kann-aus eigener (schmerzhafter) Erfahrung- sagen, das genau das in meiner ehemaligen Beziehung der Fall war.

Allerdings habe ich als Beteiligter das auch nicht gesehen...

Nach der Trennung ging diese (Fehl-)Kommunikation noch weiter-und ich habe es nur Dank Hilfe eines sehr sensiblen Joy-Mitgliedes geschafft aus diesem Loch herauszukommen ohne zu ertrinken...

Vermutlich poche ich daher immer auf das Thema "Kommunikation"....

Man sollte aber immer auch trennen, ob man über eine Beziehung zwischen zwei "gesunden" Menschen spricht-oder einer (oder beide) eine Verhaltensauffälligkeit haben (wie z.B. Borderline, narzisstische Persönlichkeitsstörung etc...)...

Bei letzterem hilft keine Kommunikation-denn als "normaler" Mensch fehlt uns ein gesamtes Leben voller Erfahrung mit Manipulationen-die ein Narzisst meisterhaft beherrscht....

Seid doch so lieb und lasst mal die negativen Zuschreibungen weg. Narzissten, Gestörte, Probleme, etc.

Es geht doch immer um Betonungen, Ausprägungen, Veränderungswünsche etc.

Dies ganzen Bezeichnungen existieren nur im Vergleich.

Gibt es eigentlich narzisstische Paare oder löst sich der eine Narzisst dann auf und wird zu was anderem?

Geht es nicht eigentlich nur darum: fühle ich mich wohl oder nicht?

Vielleicht mal für einen anderem Thread...
(Er)

Leider eben nicht...

Deine Aussage ist so, als würdest du sagen "Jammer nicht über dein gebrochenes Bein, es ist doch nur gebrochen, weil du es mit nicht-gebrochenen vergleichst".

Es geht hier ja um Beziehungen zwischen zwei Menschen-und die unterschiedliche Art und Weise, auf die diese miteinander kommunizieren (oder nicht).

Dabei ist es legitim, darauf hinzuweisen, das es eben auch Menschen gibt, die NICHT (offen) kommunizieren wollen, sondern durch ihre Art und Weise der Kommunikation den anderen Partner manipulieren.

Und wenn du jetzt glaubst, das sei nur eine kleine Minderheit, dann täuschst du dich (leider)...

@****TdO

Ich finde es wesentlich interessanter, wenn man revue passiert, ab wann und wie sich etwas verändert hat.
Ab wann etwas sich auf der Waage nach unten verschoben hat.
Kommunikation ist das Eine, handeln das Andere!
Z.B. wenn es wirklich noch Streit über die nicht zugedrehte Zahnpastatube geht...
wenn da der Schweiger schweigt und danach eine Tube kaufen geht und benutzt, die man nicht zudrehen muß, da wäre mir das SCHNURZ.
Es heißt nicht umsonst "das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden!"
Aber das heißt doch nicht. das man das zwischenzeitlich nicht auch machen kann!
Am Totenbett ist alles gelaufen, wir leben aber im hier und jetzt.
Da bringt es viel mehr wenn man hinterfragt wenn ungute Gefühle auf tauchen und dabei auch die eigene Position die man da hatte/hat.
Manches klärt sich einfach, nur weil man etwas klären konnte, was beiden vorher eben nicht klar war.
Anders braucht Zeit, das kann man auch nicht übers Knie brechen. Da müssen sich auch Beide ne Pause gönnen und dann weiter machen, selbst wenn die dann von beiden Seiten unterschiedlich kommen.
Manches muß erst mal sacken...es klingt so banal, aber es ist so, weil man dann auch automatisch überlegt was passiert wenn und auch mal nicht aus dem Auge verlieren, das man die Beziehung als solches verlieren kann.
Dann dann haben immer Beide verloren.
WiB

Es gibt Dinge, über die lohnt es nicht zu streiten..Das bekannte Beispiel mit der Zahnpasta-Tube ist nur eins davon...

Aber es geht eben (fast) nie um die Tube...sondern es liegen andere Dinge darunter-und die Tube ist nur das Ventil...

Aber selbst wenn-in einer Partnerschaft, in der ein Partner mit der Tube ein Problem hat-und ein anderer nicht:

Wer soll sein Verhalten aus Liebe zum Partner jetzt ändern?

Wir lösen solche "kleinen" Dinge manchmal so, dass ich meine Tube zerquetschen darf und mein Mann seine ordentlich aufrollen. Ich kann doch nicht über ihn bestimmen und er über mich. Deshalb liegen dann dort U.U. zwei Tuben.

@****TdO

Das man auch auf seine eigene Art und Weise auf den Partner/in zugehen kann und sollte.
Und dann sollte man bemüht sein auf beiden Seiten "den Ball flach zu halten".
Statt eines nachtragenden Kommentars a la "siehste" ist ein Lächeln da besser.
Was nützt alle das nachkarren und breit treten, das spekulieren und hätte hätte Fahradkette,
wenn am Ende nichts Gutes dabei rum kommt.
Und selbst wenn die Erkenntnis dabei raus kommt, das sich das Problem nicht lösen läßt, ist es wesentlich besser, wenn daraus kein Rosenkrieg wird.
WiB

Die Idee ist gut. Wird nur schwierig mit den Klodeckeln, wenn es nur ein Bad gibt.

@****ga

Oder so, dann eben mit zwei Tuben.

@****TdO

Mir ist selbst klar, das so eine "Tube" eigentlich nur die Spitze von einem Eisberg ist.
Aber wenn man das erkennt, dann kommt man drumrum, wenn nicht, das geht man unter.

WiB