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Kommunikation der Stillen

@********er75 ja, es war im Bezug auf, ich muss die Geschichte kennen, dann werden ich auch schon richtig verstanden. Hierzu sage ich, wir kennen ganz oft die Geschichte nicht und schaffen dennoch einen guten Einstieg. Gilt aber auch für beide Seiten, dass die Seite mit der Geschichte etwas voraussetzt, was zu dem Zeitpunkt gar nicht möglich ist/sein kann.
Fingerfertig
****ody Mann
13.298 Beiträge
Zitat von *******n71:
Zitat von ****ody:
Ich war auch mal eher ein Stiller. Ich konnte gut reden, in heiklen Beziehungsfragen aber nicht. Ich schwieg in Auseinandersetzungen, ich schwieg, wenn Erwartungen, Entwicklungen, Pläne an meinen Wünschen und Vorstellungen vorbei liefen. Das ging so lange, bis meine Belastungsgrenze erreicht und ich raus war.

Das führte zu Leidensdruck und zu dem Entschluss, etwas zu ändern. War kein einfacher Weg. Warum das so war, weiß ich nicht. Reden ist ganz, ganz wichtig.

Magst du mal sagen, wie du da für dich gelöst hast? Dass du jetzt reden kannst?

Ich habe angefangen zu reden. Ich habe gesagt, wenn mir alles zu schnell ging, wenn ich eine Liebe noch nicht in dem Maße erwidern konnte, wie sie mit entgegengebracht wurde, wenn ich nicht über Zukunftspläne reden wollte, weil ich mir meiner Gefühle noch nicht sicher war und auch wenn ich mich dahingehend bedrängt fühlte. Ich brauche meine Zeit, um zu wissen, wie ich für jemanden empfinde. Wenn ich das aber weiß, bin ich sehr beständig.

Und ich bin in Streitgespräche eingetreten, wenn mir jemand so wichtig war, dass ich mir diesen Stress antun wollte. Ich lernte das Streiten (by doing) und zu artikulieren, was ich wollte und was nicht.

Heute betrifft mich das Schweigen nur noch, wenn mich jemand auf die Art verletzt, die allgemein als schwerwiegend anerkannt werden würde. Das suggeriert mir die Gleichgültigkeit eines anderen. Aber auch nur, wenn es mich kalt erwischt. In den letzten 25 Jahren hat das aber nur ein sehr guter Freund und eine Frau geschafft.
*********1960 Mann
139 Beiträge
die Redner wollen immer etwas erreichen,
etwas klarstellen,
beurteilen,
etwas verändern am anderen,
was ja sowieso nicht geht,
man kann nur seine eigene Einstellung ändern.

Da hab ich Sympathie für die Stillen.
Oft kommt man in der Stille
auf die tatsächlich wichtigen Themen.

Schweig doch auch mal mit dem Partner,
liebevoll,
so vieles geht ohne Worte.

Und wenn du reden willst:
nun - wofür gibt es Freundinnen *g*
@*********1960 wenn ich unglücklich mit meinem Partner bin, dann nützt mir doch kein Reden mit einer Freundin. Natürlich möchte ich etwas ändern, denn ich bin schließlich unglücklich. Etwas anzusprechen heißt noch lange nicht, dass der Partner sich ändern muss, dieser sollte nur schon darüber Bescheid wissen und es obliegt ganz ihm, ob er an dieser Situation etwas ändern möchte.
*********ad_sz Mann
261 Beiträge
Gute Kommunikation besteht aus senden (Reden) und empfangen (Zuhören). Aus eigener Erfahrung kann man auch in die Rolle des Stillen gedrängt werden, wenn z.B. das Gegenüber nur senden als Form der Kommunikation kennt.

Wahrscheinlich gibt es aber unzählige Ursachen das jemand Still ist...
****610 Frau
781 Beiträge
@*******nee
Danke für den tollen Link zu den 5 Axiomen
*********1960 Mann
139 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*********1960 wenn ich unglücklich mit meinem Partner bin, dann nützt mir doch kein Reden mit einer Freundin.

aber doch! *g*
Ich würde jedenfalls allen Frauen eine Freundin wünschen,
die da hilfreich sein kann.

> Natürlich möchte ich etwas ändern, denn ich bin schließlich unglücklich.
Stimmt - und jede/r ist für sein Glück selbst verantwortlich.

> Etwas anzusprechen heißt noch lange nicht, dass der Partner sich ändern muss, dieser sollte nur schon darüber Bescheid wissen und es obliegt ganz ihm, ob er an dieser Situation etwas ändern möchte.

jupp!

Dumm nur,
dass man meistens erst etwas begreift,
wenn es zu spät ist...
Solange die Partnerin das mitmacht,
sieht man keinen Grund für Veränderung.
Insofern:
viel Kraft.
********wald Paar
2.150 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe eine Bekannte, die ist ständig unzufrieden. Eigentlich mit allem, was ihr Mann tut, oder nicht tut.
Sie thematisierte neulich sein Schweigen. "Und wenn ich was sage, dann guckt er nur beleidigt und sagt gar nichts." - Ja. kein Wunder. Mancher schweigt, wenn er überhäuft wird. Manche Menschen merken gar nicht, wie verletzend sie sind.

Für mich persönlich ist entscheidend, was der andere von mir will.
Gibt es ein gemeinsames Problem? Bin ich das Problem für den anderen?
Will jemand nur einfach was loswerden und erwartet eigentlich nur Zustimmung?

Wenn jemand mit mir von oben herab spricht, eigentlich keine Lösungen sucht, sondern sein Vorwürfe. schlechte Laune whatever loswerden will, wenn jemand respektlos ist, sich zu eskalieren droht, - dann braucht es nicht viele Worte.

Manchmal werden auch die falschen Fragen gestellt. *zwinker*

Ich habe gerade so einen Fall in der Familie, da habe ich mir einiges angehört. Die Sichtweise ist so konträr zu meiner, da spare ich mir meine Worte. Lasse das Problem beim anderen. Man muss wissen, wann es sich lohnt und wann nicht mehr. Früher habe ich versucht zu erklären, zu vermitteln, meine Sichtweise darzulegen... Heute spare ich mir die Energie. Ich akzeptiere, dass es verschiedene Welten gibt.

Mit meinem Partner habe ich zum Glück solche Probleme nicht. Wir lassen uns so sein, wie wir sind.
Sachfragen werden meist unkompliziert gelöst. Das ist unglaublich entspannend.

Noch ein weiterer Gedanke, manche Menschen können Stille/ Schweigen nicht gut aushalten. Mir persönlich macht das gar nichts. Ich fühle mich nicht unter Zwang, noch mehr sagen zu müssen, nur weil mein Gegenüber schweigt. Ich kann auch mit schweigen.

Natürlich erwarte ich auch eine Reaktion, wenn ich etwas anspreche. Das kann aber auch einfach ein OK, nehme ich mit. Ich denke drüber nach. etc. sein Mir kann dann auch schon ausreichen, dass der andere es angehört hat. Manchmal muss man Gehörtes auch einfach sacken lassen. Es kommt immer darauf an, worum genau es geht.
*******n71 Frau
1.743 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********1960:
die Redner wollen immer etwas erreichen,
etwas klarstellen,
beurteilen,
etwas verändern am anderen,
was ja sowieso nicht geht,
man kann nur seine eigene Einstellung ändern.

Da hab ich Sympathie für die Stillen.
Oft kommt man in der Stille
auf die tatsächlich wichtigen Themen.

Schweig doch auch mal mit dem Partner,
liebevoll,
so vieles geht ohne Worte.

Und wenn du reden willst:
nun - wofür gibt es Freundinnen :-)

Nehmen wir doch ein einfaches Beispiel:
Gerade noch (mehrjährige Beziehung natürlich oder so ähnlich) ist alles schön. Man hat Spaß zusammen, man pflegt einen harmonischen Umgang, der Sex ist gut…nix zu meckern.

Im Laufe einiger Tage schlägt es um. Ich mache alles wie immer. Mein Partner aber ist mürrisch, weist mich schon beim Morgenkaffee ab, ist gereizt, will keine Unternehmungen wie sonst…usw.

Inwiefern können mir meine Freundinnen nun helfen, außer eher noch mit der Vermutung zu kommen, dass es eine andere gibt? Was aber gar nicht der Fall ist. Sondern im Beruf ist was gründlich schief gelaufen. Was ich ja nunmal nicht weiß. Stattdessen lege ich mich Abends schlaflos neben meinen völlig veränderten Partner und vermute nun auch noch einen Betrug.

Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn auch ich werde mich verändern und mehr und mehr auf Abstand gehen.

Helfen dann auch die Freundinnen, diesen immer größer werdenden Keil wieder zu entfernen? Wenn ja, wie stellen sie das an?
********wald Paar
2.150 Beiträge
JOY-Angels 
Im Laufe einiger Tage schlägt es um. Ich mache alles wie immer. Mein Partner aber ist mürrisch, weist mich schon beim Morgenkaffee ab, ist gereizt, will keine Unternehmungen wie sonst…usw.

Ich würde ihn einfach in Ruhe lassen und mir den Schuh nicht anziehen.
Wenn es etwas mit mir zu tun haben sollte, was aber nicht danach aussiet wenn
Ich mache alles wie immer.
Und wenn es etwas it mir zu tun hat, sage ich mir: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. *g*
******_73 Mann
2.531 Beiträge
Meckern, und über etwas reden zu wollen, um es zum Positiven zu verändern, sind zwei ganz verschiedene Dinge, leider nicht immer von außen gut zu unterscheiden.

Niemand kann immer nur einstecken, das gilt auch für den, der versucht, durch Reden die Situation zum besseren zu ändern.
Ja, man kann auch Dinge kaputt reden.
Aber, wenn jemand unzufrieden ist, und sich nichts ändert, geht eine Beziehung auch leicht vor die Hunde. Da hilft dann eben nur Reden, aber das Reden will gelernt sein, eben so das darauf reagieren.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich kann mindestens so gut reden wie schreiben 😁😎

Allerdings bin ich tatsächlich in Bezug auf meine Befindlichkeiten eher eine von den Stillen.
Ich versuche immer erst, meine Emotionen in eine Sprache oder Bilder zu bringen, von der ich annehme, dass andere meinen Standpunkt, mein Problem, mein Weh nachvollziehen können. Das kann mitunter sehr lange dauern, denn je mehr etwas schmerzt, desto weniger mag ich es vorher teilen oder zur Disposition stellen. Es ist mein ! Ach und Weh.

Kann creepy wirken. Aber hat den Vorteil: wenn ich meine, „wir“ müssen reden, dann weiß man drei Dinge:
a) Vasen-Flug-Gefahr gering, dh es ziept vermutlich nur ein bisschen.
b) ICH muss mit DIR reden. Jetzt.
c) Der Konflikt hat einen Namen - und oft schon einen Lösungsansatz.
********aika Frau
1.689 Beiträge
Zitat von *********ad_sz:
...Wahrscheinlich gibt es aber unzählige Ursachen das jemand Still ist...

Genau, und nach diesen hat ja die TE auch gefragt.

Es muss ja schon heftige Gründe für den Schweigenden geben (also in einer Situation, wo er vom Partner angesprochen wurde und nicht antwortet), dass es ihm lieber ist, durch sein Schweigen den Partner unglücklich zu wissen oder womöglich die Beziehung vollends gegen die Wand zu fahren, als zu reden. Selbst wenn er nur sagen würde, er versteht das Problem, kann aber wegen xy nicht darüber reden. Dann gäbe es ja noch die Möglichkeit mit prof. Unterstützung. (Uuups... jetzt kam mir grad der Gedanke, vielleicht wollte der Schweigende ja eh die Beziehung beenden, traute es sich aber nicht, und hofft auf diese Weise, den Partner zur Trennung zu bringen... *schweig* ).

In dieser Rolle war ich noch nie, nur andersrum war ich schon die Stille insofern, dass ich ein Thema erst gar nicht mehr angesprochen habe.
*****n66 Mann
34 Beiträge
Zitat von *********ad_sz:
Gute Kommunikation besteht aus senden (Reden) und empfangen (Zuhören). Aus eigener Erfahrung kann man auch in die Rolle des Stillen gedrängt werden, wenn z.B. das Gegenüber nur senden als Form der Kommunikation kennt.

Wahrscheinlich gibt es aber unzählige Ursachen das jemand Still ist...

Sehe ich ähnlich. Ein System strebt ja einem Gleichgewicht entgegen. Und wenn die Position des Sprechenden besetzt ist, muss auch die Position des Schweigenden besetzt werden, selbst wenn ich mit meiner Rolle als bspw. Schweigender unzufrieden bin.
Ziel wäre es ja, dass beide Personen sowohl Sprechender, als auch Schweigender sein können und das auch leben. Dann bin ich auch auf einem positiven Weg. Wenn ich mich nur einseitig ausdrücken oder nicht ausdrücken kann, entsteht oft Unzufriedenheit - ging mir zumindest so.
*******n71 Frau
1.743 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********aika:
Zitat von *********ad_sz:
...Wahrscheinlich gibt es aber unzählige Ursachen das jemand Still ist...

Genau, und nach diesen hat ja die TE auch gefragt.

Es muss ja schon heftige Gründe für den Schweigenden geben (also in einer Situation, wo er vom Partner angesprochen wurde und nicht antwortet), dass es ihm lieber ist, durch sein Schweigen den Partner unglücklich zu wissen oder womöglich die Beziehung vollends gegen die Wand zu fahren, als zu reden. Selbst wenn er nur sagen würde, er versteht das Problem, kann aber wegen xy nicht darüber reden. Dann gäbe es ja noch die Möglichkeit mit prof. Unterstützung. (Uuups... jetzt kam mir grad der Gedanke, vielleicht wollte der Schweigende ja eh die Beziehung beenden, traute es sich aber nicht, und hofft auf diese Weise, den Partner zur Trennung zu bringen... *schweig* ).

In dieser Rolle war ich noch nie, nur andersrum war ich schon die Stille insofern, dass ich ein Thema erst gar nicht mehr angesprochen habe.

Bei meiner Idee zu diesem Thread gehe ich jetzt mal davon aus, dass derjenige nicht die Beziehung absichtlich vor die Wand fahren will 😂.

Sondern wirklich nur darum, herauszufinden, was zum Schweigen führen kann.

Ich glaube nämlich, dass genau das oft so verstanden wird…kein Interesse mehr und will die Beziehung gar nicht. Und derjenige kann aber einfach nicht. Nur warum?
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Ich bin auch eher auf der Seite der "Stillen".
Hat wirklich Ursachen in der Kindheit, dauerhafte Erfahrungen damit, dass eigene Sichtweisen, Ängste, Gefühle überhaupt, bewertet wurden (nicht unbedingt wohlwollend) und einem erwachsen und eloquent erklärt wurde wie falsch man liege und wie dumm das alles sei. Also im Prinzip unter anderem das, was man heute so knackig unter "Gaslighting" zusammenfasst.
Irgendwann zieht man sich zurück. Konsequent.
Fällt mir immer noch schwer.
"Problembereder" haben es ganz schwer mit mir. Denn die wenigsten wollen wirklich die andere Seite hören und verstehen.

Schlimmerweise hab ich mich auch schon ab und zu dabei erwischt, wie ich das Muster meiner Mutter bei meinen Kindern übernommen habe *panik*, und diese prompt auch mit Rückzug und Zumachen reagiert haben. Da bin ich aufgewacht. War echt schwer, das Vertrauen in dann wieder aufzubauen.
Ich bewundere Menschen, die manipulationsfreie und wertschätzende Kommunikation mit ihren Kindern hinkriegen. Das ist sooo wertvoll.
Davon ausgehend, dass sich die Frage um diejenigen dreht, die nicht für sich selbst sprechen, hier die Begründung meines Ex:

„Ich weiß nicht, wie ich erklären soll was ich fühle, da ich oft überhaupt nicht weiß was es ist. Und wenn ich es sagen würde, würde ich mich ja verwundbar machen.“

Leider hat er bis heute nicht gelernt, dass sich auseinandersetzen nicht gleichbedeutend mit Streit ist, sondern den gegenteiligen Effekt haben kann.

Er sagt:
„Ich surfe lieber an der Oberfläche rum, dann muss ich mich auch nicht mit mir selbst beschäftigen.“

1a Vermeidungsstrategie
*******nist Mann
554 Beiträge
Ich hab’s schon anderswo gepostet, hier einfach noch einmal der Tipp: « 8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte « ist eines der Bücher von John Gottman, das anhand von Beispielen darstellt, was (und wie) in einer Paarbeziehung kommuniziert werden sollte.

Persönlich ergänze ich gerne immer noch die « 5 Sprachen der Liebe « , in dem wiederum beschrieben wird, wie unterschiedlich Worte gewichtet sein können. Wer den eigenen Mix und jenen seiner Mitmenschen wirklich kennt, wird auch die oben erwähnten 8 Gespräche besser oder einfacher führen können.

Niemals sollte man dabei die Streit- und Konflikthandhabung der Beteiligten ausser Acht lassen. Die Basis für alles Tiefgreifende sind drei wichtige Grundelemente: Vertrauen, Respekt und Zuneigung. Fehlt oder mangelt es an mindestens einem dieser Elemente, wird die Kommunikation schwierig.

Und, wie bereits erwähnt wurde: gute Kommunikation ist zu einem grossen Teil gutes Zuhören, acht- und aufmerksam die Gefühle der anderen genauso wahrnehmen und akzeptieren wie die eigenen.

Was ich in relativ wenigen Worten zusammengefasst habe, ist für viele Menschen nicht das, was im Alltag geschieht und gelebt wird. Das JC Forum ist ein Sammelsurium an Problemen, die auf mangelhafte Kommunikation zurückzuführen sind, oft schon von Anfang einer Beziehung an. Und das mit dem/n Menschen, die einem am nächsten stehen.

Da könnte das Büchlein « Richtig verlieben « von Alain de Botton hilfreich sein, der darin schnörkellos beschreibt, wie wichtig Offenheit und Ehrlichkeit sind, vom allerersten Moment an.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Laut P. Watzlawick kann kein Mensch "nicht kommunizieren". Demnach sagt auch Stille und Schweigen etwas aus.

Wenn ich im Gespräch schweige, dann deshalb, weil mir die passenden Worte (noch) fehlen, mich besser auszudrücken.

Ein anderer Aspekt, der mir hier noch einfällt (und ich sollte dazu sagen, dass ich dies gar nicht werte!), wäre:
Manche Menschen, so scheint's mir tatsächlich, denken, um zu reden, andere reden vielleicht, um zu denken.
Ich gehöre wohl eher zur ersten Kategorie, meine Ex sah sich selbst eher in der letzteren Gruppe. Da gab es manchmal Konflikte deshalb, aber als wir uns dieses Aspektes mal bewusst geworden waren, konnten wir sehr oft auch herzhaft drüber lachen.
*******n71 Frau
1.743 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******nist:
Ich hab’s schon anderswo gepostet, hier einfach noch einmal der Tipp: « 8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte « ist eines der Bücher von John Gottman, das anhand von Beispielen darstellt, was (und wie) in einer Paarbeziehung kommuniziert werden sollte.

Persönlich ergänze ich gerne immer noch die « 5 Sprachen der Liebe « , in dem wiederum beschrieben wird, wie unterschiedlich Worte gewichtet sein können. Wer den eigenen Mix und jenen seiner Mitmenschen wirklich kennt, wird auch die oben erwähnten 8 Gespräche besser oder einfacher führen können.

Niemals sollte man dabei die Streit- und Konflikthandhabung der Beteiligten ausser Acht lassen. Die Basis für alles Tiefgreifende sind drei wichtige Grundelemente: Vertrauen, Respekt und Zuneigung. Fehlt oder mangelt es an mindestens einem dieser Elemente, wird die Kommunikation schwierig.

Und, wie bereits erwähnt wurde: gute Kommunikation ist zu einem grossen Teil gutes Zuhören, acht- und aufmerksam die Gefühle der anderen genauso wahrnehmen und akzeptieren wie die eigenen.

Was ich in relativ wenigen Worten zusammengefasst habe, ist für viele Menschen nicht das, was im Alltag geschieht und gelebt wird. Das JC Forum ist ein Sammelsurium an Problemen, die auf mangelhafte Kommunikation zurückzuführen sind, oft schon von Anfang einer Beziehung an. Und das mit dem/n Menschen, die einem am nächsten stehen.

Da könnte das Büchlein « Richtig verlieben « von Alain de Botton hilfreich sein, der darin schnörkellos beschreibt, wie wichtig Offenheit und Ehrlichkeit sind, vom allerersten Moment an.

Ja…Gottmann mMn eine sehr wichtige Beziehungsliteratur.

Eben auch seine 5:1 Regel: Um eine negative Erfahrung wieder gut zu machen, braucht es fünf positive.

Und seine 5 apokalyptischen Reiter: Kritik, Verteidigung, Verachtung, Rückzug, Machtdemonstration!
Für mich ist die Basis, ernst und wahrgenommen werden. Ist das nicht vorhanden nützt alles andere nichts. Vertrauen vertieft sich meist, wenn sich jemand öffnet und dadurch kann auch Zuneigung entstehen, oder sich vertiefen, beides muss meiner Meinung zu dem Zeitpunkt nicht vorhaben sein. Wir kennen es doch bestimmt alle

• nicht antworten, egal welcher Kommunikationsweg
• so rede ich mit dir nicht
• das ist doch kein Problem
• haben wir nicht andere Probleme?
• stell dich nicht so an
• das ist doch nicht schlimm
Etc.

Das alles dient letztendlich dazu kein Gespräch zuzulassen, es wird abgewürgt.

Selbst wenn jemand lauter wird, ist das zwar keine gute Basis, um etwas zu klären, dennoch kann auch hier ein Gespräch erfolgen, indem es zum Beispiel erst einmal vertagt wird.

Wäre ein Thema für jemanden wirklich nicht der Rede wert, würde es sicherlich nicht erwähnt werden. Ich kann nicht von meinem Bedürfnis auf andere schließen und das ist für mich der Kern. Hier die Balance zu finden ist mitunter nicht einfach.
*******n71 Frau
1.743 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******eyn:
Für mich ist die Basis, ernst und wahrgenommen werden. Ist das nicht vorhanden nützt alles andere nichts. Vertrauen vertieft sich meist, wenn sich jemand öffnet und dadurch kann auch Zuneigung entstehen, oder sich vertiefen, beides muss meiner Meinung zu dem Zeitpunkt nicht vorhaben sein. Wir kennen es doch bestimmt alle

• nicht antworten, egal welcher Kommunikationsweg
• so rede ich mit dir nicht
• das ist doch kein Problem
• haben wir nicht andere Probleme?
• stell dich nicht so an
• das ist doch nicht schlimm
Etc.

Das alles dient letztendlich dazu kein Gespräch zuzulassen, es wird abgewürgt.

Selbst wenn jemand lauter wird, ist das zwar keine gute Basis, um etwas zu klären, dennoch kann auch hier ein Gespräch erfolgen, indem es zum Beispiel erst einmal vertagt wird.

Wäre ein Thema für jemanden wirklich nicht der Rede wert, würde es sicherlich nicht erwähnt werden. Ich kann nicht von meinem Bedürfnis auf andere schließen und das ist für mich der Kern. Hier die Balance zu finden ist mitunter nicht einfach.

Das stimmt! Nur weil es dem anderen nicht wichtig erscheint, kann es für mich aber (übertrieben gesagt) die Welt bedeuten.
******ind Mann
696 Beiträge
Still zu sein heisst nicht zwangsweise, immer zu Schweigen oder teilnahmslos alles hinzunehmen. Das ist leider ein Vorurteil und fast schon stereotyp Vorstellung.

In der hektischen, ohnehin lauten und reizüberfüllten Welt / Zeit ist häufig weniger mehr. Wir reden oft viel, aber sagen doch so wenig (mit Worten).
Unserem derzeitigen Zeitgeist FEHLT Stille, Ruhe... Kommunikation funktioniert auf vielen Ebenen - Sprache ist eine (die Bekannteste).

Warum Menschen still sind? Tausend Gründe....
Introvertiert, Hochbegabt, Geräuschempfindlich, Konditionierung, Trauma, Erleuchtet worden, erkannt was wirklich wichtig ist im Leben, Stoiker, Krankheit; kein Interesse an Gebrabbel uvm.

Die vielen "Redner" oder "Lauten" da draussen, könnten auch hinhören, WENN ein Stiller Mensch etwas sagt. Denn oftmals reden sie wenig, aber haben (wenn es passt) viel zu sagen.
*******ins Mann
81 Beiträge
Zitat von ****ba:
Ich verstehe, dass die redende Person ja genau diesen Grund erfahren möchte. Aber das geht halt nicht. Aus meiner Sicht braucht es im 1. Schritt das Verständnis, das Reden gerade nicht geht. So verrückt das klingen mag, mir hilft es, wenn jemand dann mit mir schweigt. Wirklich innerlich anwesend ist, seinen innerlichen Frieden unabhängig von mir hält und mir so zeigt, dass er/sie damit klar kommt, dass ich gerade mit etwas nicht so klar komme und einfach da ist. Das gibt mir den Raum mich innerlich zu sortieren und dann auch tastende Versuch zu unternehmen, das nach außen zu transportieren. Sei es durch Sprache oder durch ein Lächeln oder eine Berührung.

du hast das gut beschrieben...man kann auch gut für so eine situation ein "code-wort" nutzen, wie z.B. ich kann, oder ich möchte im augenblick nicht drüber sprechen. wird dies angenommen fällt eine unglaubliche last von einem der in seiner stille versinkt und nicht herauskommt.
es ist der druck den - ich denke - jeder "stille" in sich spürt. man ist sich natürlich über sein tun und die folgen bewusst kann aber im moment einfach nicht aus seinem gefängnis ausbrechen...verständnis und kleine gesten vom gegenüber zeigen einem daß man trotzdem geliebt und respektiert wird, vorwürfe macht sich der "stille" in jedem falle genügend selber...er hat bestimmt oft gesehen und erlebt was am ende herauskommt.
durch verständnis kann vertrauen entstehen welches jedoch stetig aufgefrischt werden muss...kindheit, prägung, anerlernte verhaltensmuster...dafür kann niemand etwas...es hilft jedoch sich mit menschen zu umgeben die anders sind, vielleicht auch eine vorbildfunktion haben, es tut gut zu sehen wie es andere machen und damit erfolg haben...das muss man alles erst mal wieder neu lernen, übung macht den meister...und es ist jedesmal eine unglaubliche überwindung...denn die angst vor enttäuschung kann sehr groß sein.
helfen kann man sich lassen, das ist eine gute sache wenn man den richtigen findet, denn auch einem professionellen helfer muss man erst mal vertrauen können. hat man sich gefunden dann kann es eine große hilfe sein. man lernt soviel über sich und warum man eigentlich so tickt wie man tickt. stichwort "verhaltenstherapie"...man lernt die muster zu erkennen sobald eine aktion die "anerlernte" reaktion hervorruft, man wieder gefahr läuft seinem muster zu folgen...hat man verstanden dann ist man in der lage sich zu entscheiden es anders zu machen, man hat gelernt. so ein moment in dem einem das auffällt ist ein unglaublicher triump für einen selbst...was für jemand aussenstehenden eigentlich völlig normal erscheint...
*******ins Mann
81 Beiträge
Das eine noch...

Urvertrauen bekommst du im besten Falle...hast du es nie erfahren fehlt es dir ein Leben lang
Vertrauen, selbstvertrauen, sich selbst zu spüren und sich selbst zu behaupten, oder auch sich selbst zu lieben...kann man lernen. Der eine hat die chance, der andere merkt das erst viel später was ihm eigentlich fehlt...Das muss man selbst wollen und das kann einem niemand abnehmen, auch nicht der Partner den man liebt...
Man muss immer damit rechnen dass die Welt für sein Gegenüber völlig anders aussieht wie für einen selber
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