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Kommunikation der Stillen

Zitat von *****_54:
Zitat von ****ka:
„Wer schweigt hat die Macht“

Hm ... wie man es sieht.
Wer schweigt hat die Macht, die man ihm gibt.

Ich habe jedenfalls erfahren, dass Menschen, denen man diese Macht entzieht, indem man erst einmal zur Tagesordnung übergeht, nicht weiter insistiert und mit etwas Geduld abwartet, ganz oft von selbst ankommen und das Problem ansprechen.

Genau das meine ich, wenn man es weiß, muss man Geduld haben und den anderen seine Ruhe lassen…

Schwer wird es wenn man selbst unter Verlustängsten leidet, die ebenfalls ihre Ursprünge in der Kindheit haben…
Ich selbst kenne beide Situationen, die in der ich unfähig war zu reden aber auch jene in der ich Angst hatte einen geliebten Menschen zu verlieren…
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von ********agus:
Dennoch hadere ich mit den vielen Verweisen auf vorhandene Kindheitsmuster. Das kann ich Ur bis zu einem gewissen Grad annehmen. Irgendwann ist Mensch in einem Alter, in dem er sich nicht mehr auf seine Kindheit berufen kann. Dann muss auch die Bewältigung dieser Muster abgeschlossen sein und das Ankommen im Erwachsenen- Ich vollzogen worden sein. Mir ist bewusst, dass es nicht immer von allein gelingt. Ist es wirklich so eine hohe Hürde die Hilfe von Coaches und Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Oder wird dies gar nicht mit sich in Zusammenhang gebracht?
Wie geht es euch damit, das würde mich mal interessieren.

Ich sehe das durchaus auch so, "irgendwann ist das mit der Kindheit echt mal vorbei", meine Kinheit hat mich geprägt, aber was ich daraus mache ist und wir weit ich mich aus dem löse ist eben das "Erwachsen-Sein".
Bezüglich Therapie etc.
Konfliktscheue bzw. konfliktvermeidende Personen kommen oft in ihrem Alltag super
zurecht, sind in der Regel nicht anstrengend für ihre Mitmenschen und verspüren deshalb auch wenig Leidensdruck. Sie kennen es halt nicht anders. Sie für sich fühlen sich nicht falsch, eher fühlen sich für sie Menschen coachbedürftig an, die ...hm... sehr konflikt- und diskussionsfreudig sind.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Irgendwie finde ich es hier gerade wirklich schön und wertschätzend.
Danke euch allen..
Ersetzt vielleicht mal das Wort „kindisch“ mit „menschlich“.
Zitat von *****ite:
Zitat von ********agus:
Dennoch hadere ich mit den vielen Verweisen auf vorhandene Kindheitsmuster. Das kann ich Ur bis zu einem gewissen Grad annehmen. Irgendwann ist Mensch in einem Alter, in dem er sich nicht mehr auf seine Kindheit berufen kann. Dann muss auch die Bewältigung dieser Muster abgeschlossen sein und das Ankommen im Erwachsenen- Ich vollzogen worden sein. Mir ist bewusst, dass es nicht immer von allein gelingt. Ist es wirklich so eine hohe Hürde die Hilfe von Coaches und Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Oder wird dies gar nicht mit sich in Zusammenhang gebracht?
Wie geht es euch damit, das würde mich mal interessieren.

Ich sehe das durchaus auch so, "irgendwann ist das mit der Kindheit echt mal vorbei", meine Kinheit hat mich geprägt, aber was ich daraus mache ist und wir weit ich mich aus dem löse ist eben das "Erwachsen-Sein".
Bezüglich Therapie etc.
Konfliktscheue bzw. konfliktvermeidende Personen kommen oft in ihrem Alltag super
zurecht, sind in der Regel nicht anstrengend für ihre Mitmenschen und verspüren deshalb auch wenig Leidensdruck. Sie kennen es halt nicht anders. Sie für sich fühlen sich nicht falsch, eher fühlen sich für sie Menschen coachbedürftig an, die ...hm... sehr konflikt- und diskussionsfreudig sind.

Oh ja das stimmt…👍🏻
Zitat von ***si:
Zitat von ********agus:
Zitat von *******eyn:
Das ist ein Punkt, an dem ich oft scheitere, was ist dieses erwachsen sein? 😀

Danke, das ist eine wirkliche gute Frage. Ich komme mit diesen Zeilen aus Wikipedia sehr gut zurecht: „ Allgemein geht man davon aus, dass der Erwachsene jene notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse erworben hat, die ihn befähigen, die für sein Leben und Fortkommen notwendigen Entscheidungen selbständig und eigenverantwortlich zu treffen. Neben dem Datum der Mündigkeit, als zentrales Abgrenzungsmittel von Kindern und Erwachsenen, stellt auch die Sexualität eine wichtige Demarkationslinie zwischen diesen beiden Lebensphasen dar. Zu den bedeutsamsten Kriterien, mit denen man das Erwachsensein identifiziert, gehört die Reife.“

Naja.....ein Mensch, der aus Konfliktunfähigkeit schweigt, hat die für sich richtige Entscheidung getroffen und fühlt sich sicherlich auch reif. Wie Andere das sehen, ist ja dann wieder eine ganz andere Schiene.

Ich glaube, das ist dann das Gegenteil von Reife und Reflektiertheit, das ist Egoismus.
@********agus nicht komplett. Manche schweigen, weil sie meinen keine Wahl zu haben und auch wenn sie etwas sagen, sich nichts ändern kann.
Zitat von *******eyn:
@********agus nicht komplett. Manche schweigen, weil sie meinen keine Wahl zu haben und auch wenn sie etwas sagen, sich nichts ändern kann.

Ok, das ist ein wichtiger Aspekt
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*******eyn

Aber wenn sie dieses Verhalten bei behalten, dann ändert sich auch nichts.
Ich finde es immer sehr bereichernd, wenn ich irgendetwas überwunden habe, weil es meist auch auf andere Gebiete positive Entwicklungen hat.
Und eine gewissen Eigenverantwortungen kann man auch niemandem ab nehmen.
Manchmal ist da auch schon ein Widerspruch ins sich, wenn jemand etwas nicht aus spricht weil was zugrunde gelegt wird, was gar nicht zutreffend ist.
Und wenn ich einerseits Selbstbestimmung will, dann kann ich nicht andererseits in Starre verfallen bei der Umsetzung. Das manches nicht einfach ist, ist unstrittig, aber wo steht geschrieben, das man sich da nicht Hilfe holen kann?
Es macht schon einen Unterschied, wenn man etwas merkt und dagegen an geht und wenn man es alleine nicht schafft, aber mit Hilfe schon, ist das doch der bessere Weg.
WiB
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Das "Nichtssagen" geht ja in beide Richtungen. Die "Stillen" schlucken viel runter, machen das meiste mit sich aus und für sie ist dieses Verhalten angemessen und reflektierten, als jeden Pups in die Welt rauszutröten, mal salopp gesagt.
Gleiches wird dann aber auch vom Gegenüber erwartet bzw. angenommen.

Manchmal ist man selbst aber einfach noch nicht so "durchsortiert", als das man irgendetwas von sich geben könnte.
Ich kann mich an eine Situation mit meinem Mann erinnern, vor Öffnung der Beziehung. Er fragte wie es mit uns weitergehen. Ich konnte dazu nichts sagen, ausser "ich weiß nicht". Zuviele Bälle in der Luft, wenn erst einmal etwas ausgesprochen ist, dann ist es mehr Realität, auch wenn es nur aus dem Augenblick heraus entspringt. Dann lieber gar nichts sagen, bis man sich selbst klar geworden ist.
@********lack ich stimme dir zu. Ich habe nur an Situationen gedacht, in denen es nicht wirklich möglich ist/war, weil es das Gesetz behindert.

Des Weiteren, versuche ich nicht von mir auf andere zu schließen. Es wäre natürlich schön, wenn alle so toll wären wie ich (kleiner Scherz).
**********t_OWL Mann
802 Beiträge
Das "Nichtssagen" geht ja in beide Richtungen. Die "Stillen" schlucken viel runter, machen das meiste mit sich aus und für sie ist dieses Verhalten angemessen und reflektierten, als jeden Pups in die Welt rauszutröten, mal salopp gesagt.

/quote]
Danke, sehr schön und treffend.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*****ite

Dabei wird aber oft ausser Acht gelassen, das es gar nicht darum geht eine Lösung zu haben.
Und die auch noch auf Knopfdruck.
Erst geht es doch darum zu verinnerlichen das es ein Problem gibt, das Auswirkungen auf beide Seiten hat.
Und damit kann man umgehen und noch wichtiger, drauf aufbauen.
Was will man auf Schweigen auf bauen?
Alleine die Worte "gib mir etwas Zeit", reicht da doch schon.
Ich finde es wird auch viel zu oft verdrängt, das genau dieses Schweigen dazu führt, das die andere Seite geht.
Und das macht schon einen Unterschied ob die Entscheidung " Trennung" von beiden so gesehen wird, oder nur einseitig.
WiB
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von ********lack:
@*****ite

Dabei wird aber oft ausser Acht gelassen, das es gar nicht darum geht eine Lösung zu haben.
Und die auch noch auf Knopfdruck.
Erst geht es doch darum zu verinnerlichen das es ein Problem gibt, das Auswirkungen auf beide Seiten hat.
Und damit kann man umgehen und noch wichtiger, drauf aufbauen.
Was will man auf Schweigen auf bauen?
Alleine die Worte "gib mir etwas Zeit", reicht da doch schon.
Ich finde es wird auch viel zu oft verdrängt, das genau dieses Schweigen dazu führt, das die andere Seite geht.
Und das macht schon einen Unterschied ob die Entscheidung " Trennung" von beiden so gesehen wird, oder nur einseitig.
WiB


Du sprichst was Wahres an.

Die Lösung eines Konfliktes hat erstmal gar keine Priorität. Viel wichtiger ist mir, dass ein Wunsch/Bedürfnis/komisches Gefühl erstmal nur angehört wird. Er/es ist ja nun mal da und hat seine Berechtigung. Hier dann in Ruhe drüber zu reden, beide Seiten anzuhören, ist eine hohe Kunst.
Mit Schweigen findet kein Austausch auf Augenhöhe statt, stattdessen fühlt sich der Thematisierende abgewertet und falsch, eben als nicht richtig mit seinem Gefühl.
****ody Mann
13.245 Beiträge
Zitat von *****ite:

Manchmal ist man selbst aber einfach noch nicht so "durchsortiert", als das man irgendetwas von sich geben könnte.
Ich kann mich an eine Situation mit meinem Mann erinnern, vor Öffnung der Beziehung. Er fragte wie es mit uns weitergehen. Ich konnte dazu nichts sagen, ausser "ich weiß nicht". Zuviele Bälle in der Luft, wenn erst einmal etwas ausgesprochen ist, dann ist es mehr Realität, auch wenn es nur aus dem Augenblick heraus entspringt. Dann lieber gar nichts sagen, bis man sich selbst klar geworden ist.

Wenn das einen zu schnellen Prozess verlangsamt, ist es ein gutes Mittel. Wenn es nicht hilft, muss man doch etwas sagen.
Zitat von ***si:
Zitat von ********lack:
@*****ite

Dabei wird aber oft ausser Acht gelassen, das es gar nicht darum geht eine Lösung zu haben.
Und die auch noch auf Knopfdruck.
Erst geht es doch darum zu verinnerlichen das es ein Problem gibt, das Auswirkungen auf beide Seiten hat.
Und damit kann man umgehen und noch wichtiger, drauf aufbauen.
Was will man auf Schweigen auf bauen?
Alleine die Worte "gib mir etwas Zeit", reicht da doch schon.
Ich finde es wird auch viel zu oft verdrängt, das genau dieses Schweigen dazu führt, das die andere Seite geht.
Und das macht schon einen Unterschied ob die Entscheidung " Trennung" von beiden so gesehen wird, oder nur einseitig.
WiB


Du sprichst was Wahres an.

Die Lösung eines Konfliktes hat erstmal gar keine Priorität. Viel wichtiger ist mir, dass ein Wunsch/Bedürfnis/komisches Gefühl erstmal nur angehört wird. Er/es ist ja nun mal da und hat seine Berechtigung. Hier dann in Ruhe drüber zu reden, beide Seiten anzuhören, ist eine hohe Kunst.
Mit Schweigen findet kein Austausch auf Augenhöhe statt, stattdessen fühlt sich der Thematisierende abgewertet und falsch, eben als nicht richtig mit seinem Gefühl.

Das ist ein sehr guter Punkt, den ich weiter vorne auch schon angesprochen hatte.
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Zitat von ********lack:
Alleine die Worte "gib mir etwas Zeit", reicht da doch schon.

Selten. Es wird oft mit irgendeiner Form von Ultimatum verbunden. Dabei ist Zeit nicht der Faktor.
Es ist ja nicht so, dass die Schweigsamen einen Konflikt nicht spüren.
Ich komm in erster Linie aus mir raus, wenn ich das Gefühl habe, der andere gibt mir Raum.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen: Ich bin ungeübt in Konflikten, die mein Innerstes berühren. Beziehungen, Liebesbeziehungen insbesondere. Ansonsten find ich mich "normal".
Wenns ans Eingemachte geht, weiß ich selbst nicht, was hinten rauskommt. Bin ich alleine, ist es egal, ob ich Tränchen vergießen oder irgendwas gegen die Wand schmeiße. Ich komm mir ab und zu wie Hulk. Besser nicht in Gegenwart anderer.
Da bin ich in der Tat auf jemanden angewiesen, der Fingerspitzengefühl hat, und mit solchen Menschen umgeben ich mich auch, soweit ich kann.
Von daher gibt es dann von Natur aus recht wenig Reibungspunkte und Disbalancen.
******uja Frau
6.959 Beiträge
Zitat von ****ody:
Was ich bis heute aber nicht verstanden habe, ist wie jemand, der Angst vor einer Gesprächssituation hat, in der er mit Wut des Gesprächspartners konfrontiert wird oder diesen einfach nicht verletzen will, dennoch Ängste überwindet, um Dinge tun zu können, die vorhersehbar zu solchen Gesprächen erst führen. Dinge, die wissentlich jemanden verletzen.

@****ody
Prioritäten, Stärke anderer Bedürfnisse. Und ich denke, je mehr die unbewussten Prioritäten von dem abweichen, was man moralisch für richtig hält oder was man rational gerne hätte, desto schwieriger sind sie zu greifen, desto weniger offenbaren sie sich. Was dann zu scheinbar irrationalem Verhalten führt und zu Sprachlosigkeit und "Ich weiß nicht" gegenüber der Person, die man dadurch verletzt hat. Weil man in dem Moment des Handelns vielleicht anders gekonnt hätte, aber nicht anders wollen konnte.
******uja Frau
6.959 Beiträge
Ich ergänze: Es ist für mich (und vermutlich auch für viele andere Menschen) relativ leicht, jemandem zu sagen, dass ich ihn liebe – wenn es das ist, was ich fühle. Jedenfalls deutlich leichter, als einem Partner, der mir eigentlich nichts getan hat (und auf den ich also nicht guten Gewissens einfach wütend sein kann), zu sagen, dass ich ihn nicht mehr liebe. Dann würde ich mich an die Momente klammern, in denen ich noch Zuneigung fühle, und diese auch weiterhin zum Ausdruck bringen; halb als Vogel-Strauß-Taktik; halb in der Hoffnung, mich selbst davon zu überzeugen.

Und wenn ich nicht gut aufpasse, würde ich darüber womöglich den Zeitpunkt verpassen, an dem ich mich emotional (von jenen Inseln der Zuneigung abgesehen) bereits so weit distanziert habe, dass ich beziehungsschädigend handle, ohne es vorher anzusprechen. Das halte ich nicht für fair und moralisch nicht für richtig. Aber ich weiß aus der Vergangenheit, dass es mir passieren kann, und kann nur hoffen, mittlerweile ausreichend gereift und reflektiert zu sein, dass ich anders vorgehen könnte.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Zitat von ********agus:
Danke für die letzten Beiträge, besonders @******uja , @*********blues und @****ody . Ich selbst kann mit konfliktunfähigen Menschen wirklich sehr schlecht umgehen, dass ist immer harte Arbeit für mich, egal in welchem Kontext.
Dennoch hadere ich mit den vielen Verweisen auf vorhandene Kindheitsmuster. Das kann ich Ur bis zu einem gewissen Grad annehmen. Irgendwann ist Mensch in einem Alter, in dem er sich nicht mehr auf seine Kindheit berufen kann. Dann muss auch die Bewältigung dieser Muster abgeschlossen sein und das Ankommen im Erwachsenen- Ich vollzogen worden sein. Mir ist bewusst, dass es nicht immer von allein gelingt. Ist es wirklich so eine hohe Hürde die Hilfe von Coaches und Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Oder wird dies gar nicht mit sich in Zusammenhang gebracht?
Wie geht es euch damit, das würde mich mal interessieren.

Aufgrund deines Alias bin ich ein Wenig irritiert.
Der Vargus ist elementarer Teil unseres Seins und die Grundlage von Porges Polyvagal-Theorie, die wiederum Grundlage der Bindungs-/Entwicklungstraumatik ist.
Die Wiederum erklärt sehr einfach, warum unsere Kindheit elementar für unsere Strukturen ist und nicht einfach mal anders gemacht werden kann...
(Er)
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********agus:
Danke für die letzten Beiträge, besonders @******uja , @*********blues und @****ody . Ich selbst kann mit konfliktunfähigen Menschen wirklich sehr schlecht umgehen, dass ist immer harte Arbeit für mich, egal in welchem Kontext.
Dennoch hadere ich mit den vielen Verweisen auf vorhandene Kindheitsmuster. Das kann ich Ur bis zu einem gewissen Grad annehmen. Irgendwann ist Mensch in einem Alter, in dem er sich nicht mehr auf seine Kindheit berufen kann. Dann muss auch die Bewältigung dieser Muster abgeschlossen sein und das Ankommen im Erwachsenen- Ich vollzogen worden sein. Mir ist bewusst, dass es nicht immer von allein gelingt. Ist es wirklich so eine hohe Hürde die Hilfe von Coaches und Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Oder wird dies gar nicht mit sich in Zusammenhang gebracht?
Wie geht es euch damit, das würde mich mal interessieren.

Ich vermute: jein!

Das Bewusstsein, dass man nicht redet ist da. Auch dass es dadurch schwierig werden kann. Die Hürde zu nehmen, sich dann noch einem fremden Menschen anzuvertrauen ist kaum zu nehmen. Und noch schwieriger, wenn die Meinung vertreten wird, dass das alles „Firlefanz“ ist. „Wie soll ein Coach/Therapeut da helfen? Der kennt mich doch gar nicht!“

Oder noch schlimmer…“Die brauchen doch selber alle einen Therapeuten“!

Bei solcher Argumentation macht man dann auch nix mehr!
Zitat von ****Wo:
Zitat von ********agus:
Danke für die letzten Beiträge, besonders @******uja , @*********blues und @****ody . Ich selbst kann mit konfliktunfähigen Menschen wirklich sehr schlecht umgehen, dass ist immer harte Arbeit für mich, egal in welchem Kontext.
Dennoch hadere ich mit den vielen Verweisen auf vorhandene Kindheitsmuster. Das kann ich Ur bis zu einem gewissen Grad annehmen. Irgendwann ist Mensch in einem Alter, in dem er sich nicht mehr auf seine Kindheit berufen kann. Dann muss auch die Bewältigung dieser Muster abgeschlossen sein und das Ankommen im Erwachsenen- Ich vollzogen worden sein. Mir ist bewusst, dass es nicht immer von allein gelingt. Ist es wirklich so eine hohe Hürde die Hilfe von Coaches und Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Oder wird dies gar nicht mit sich in Zusammenhang gebracht?
Wie geht es euch damit, das würde mich mal interessieren.

Aufgrund deines Alias bin ich ein Wenig irritiert.
Der Vargus ist elementarer Teil unseres Seins und die Grundlage von Porges Polyvagal-Theorie, die wiederum Grundlage der Bindungs-/Entwicklungstraumatik ist.
Die Wiederum erklärt sehr einfach, warum unsere Kindheit elementar für unsere Strukturen ist und nicht einfach mal anders gemacht werden kann...
(Er)

Danke für die gute Deutung, ich fühle mich erkannt. Nur sehe ich den Grund für deine Irritation nicht. Denn von einfach mal anders machen sprach ich nun gerade nicht, sondern von bewusster Arbeit daran. Das Verharren im Kinder - Ich hat seine Ursachen, aber daran kann ich arbeiten.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
@********agus
*g* , dann wird dir ja klar sein, dass der begrenzende Faktor Angst ist bzw. der Schmerz noch nicht ausreicht den Schritt auf einem unbekannten Weg zu gehen...
Resilienz ist halt nicht jedem in ausreichender Menge zu eigen...
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von ***si:
[...] Mit Schweigen findet kein Austausch auf Augenhöhe statt, stattdessen fühlt sich der Thematisierende abgewertet und falsch, eben als nicht richtig mit seinem Gefühl.
Verstehe diesen Gedanken und das Gefühl, im Schweigen nicht ernst/wahrgenommen zu werden, gut, sehe es nur - vlt auch bezogen auf völlig differente Situationen - teilweise aus einer anderen Perspektive heraus und will da doch nochmal die Kehrseite der Medaille beleuchten.

Ich musste gerade an den Roman "Momo" von Michael Ende denken. Die Geschichte, in der das Mädchen Momo den seit langem verstummten Kanarienvogel zum Zwitschern bringt. Gefragt, wie sie das wohl gemacht habe, allein dadurch, dass sie vor dem Käfig saß, antwortet sie: "Ich glaub', man muss ihm einfach nur zuhören."

Mir geht es als teilweise stillerer Mensch oft so, dass ich das Gefühl habe, andere würden mir eh nicht ausreichend zuhören, wenn ich meine zuweilen cracy abgefahrenen Gedanken darzustellen versuchen würde... naja, und dann schweige ich zuweilen auch lieber von vornherein, als mich zu äußern zu versuchen und dann nach der Hälfte meiner Rede doch irgendwie von z. B. Ungeduld meines Gegenübers geprägt unterbrochen zu werden, wobei dann auch für mich selbst nur Unsinn aus meinen Worten rauskäme (wenn die Quintessenz meines Gedanken fehlen würde). Die Unterbrechung ist oft gar nicht böse gemeint, manchmal weiß mein Gegenüber tatsächlich schon früher als ich selbst, was ich eigentlich sagen will, aber das hilft mir nie, denn ohne meine Gedanken selbst in Worte fassen zu können/dürfen, werde ich meiner Gedanken ja doch nicht bewusster.

Auf Augenhöhe kommunizieren heißt m. V. n. auch oftmals nur, wirklich bis zu Ende zuzuhören.
Zitat von ****p35:
Zitat von ***si:
[...] Mit Schweigen findet kein Austausch auf Augenhöhe statt, stattdessen fühlt sich der Thematisierende abgewertet und falsch, eben als nicht richtig mit seinem Gefühl.
Verstehe diesen Gedanken und das Gefühl, im Schweigen nicht ernst/wahrgenommen zu werden, gut, sehe es nur - vlt auch bezogen auf völlig differente Situationen - teilweise aus einer anderen Perspektive heraus und will da doch nochmal die Kehrseite der Medaille beleuchten.

Ich musste gerade an den Roman "Momo" von Michael Ende denken. Die Geschichte, in der das Mädchen Momo den seit langem verstummten Kanarienvogel zum Zwitschern bringt. Gefragt, wie sie das wohl gemacht habe, allein dadurch, dass sie vor dem Käfig saß, antwortet sie: "Ich glaub', man muss ihm einfach nur zuhören."

Mir geht es als teilweise stillerer Mensch oft so, dass ich das Gefühl habe, andere würden mir eh nicht ausreichend zuhören, wenn ich meine zuweilen cracy abgefahrenen Gedanken darzustellen versuchen würde... naja, und dann schweige ich zuweilen auch lieber von vornherein, als mich zu äußern zu versuchen und dann nach der Hälfte meiner Rede doch irgendwie von z. B. Ungeduld meines Gegenübers geprägt unterbrochen zu werden, wobei dann auch für mich selbst nur Unsinn aus meinen Worten rauskäme (wenn die Quintessenz meines Gedanken fehlen würde). Die Unterbrechung ist oft gar nicht böse gemeint, manchmal weiß mein Gegenüber tatsächlich schon früher als ich selbst, was ich eigentlich sagen will, aber das hilft mir nie, denn ohne meine Gedanken selbst in Worte fassen zu können/dürfen, werde ich meiner Gedanken ja doch nicht bewusster.

Auf Augenhöhe kommunizieren heißt m. V. n. auch oftmals nur, wirklich bis zu Ende zuzuhören.

Schön geschrieben und gut nachvollziehbar….

Also geht es letztlich beiden gleich, der eine versucht in Worte zu fassen was ihm wichtig ist und es dem anderen begreiflich zu machen, Schweigt dieser dazu, fühlt man sich manchmal falsch und unverstanden.
Genau wie derjenige der schweigt und sich nicht dazu durchringen kann zu sagen was ihn bewegt, auch weil er Angst davor hat es nicht so sagen zu können, das er sich verstanden fühlt, oder noch schlimmer, das er „falsch“ ist, in dem was er denkt….
Eigentlich traurig, beide möchten ja den anderen nicht weh tun und sich gleichzeitig angenommen fühlen wie sie sind….
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