Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4400 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1289 Mitglieder
zum Thema
Liebessprachen – Welche verwendest du, welche verstehst du?105
Kommunikation ist der Schlüssel zu vielem in unseren Beziehungen…
zum Thema
Herausforderungen bei Unterschieden120
Liebe Menschen... ich wollte heute über ein Thema sprechen, das mir…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Kommunikation der Stillen

***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von ****ka:
Zitat von ****p35:
Zitat von ***si:
[...] Mit Schweigen findet kein Austausch auf Augenhöhe statt, stattdessen fühlt sich der Thematisierende abgewertet und falsch, eben als nicht richtig mit seinem Gefühl.
Verstehe diesen Gedanken und das Gefühl, im Schweigen nicht ernst/wahrgenommen zu werden, gut, sehe es nur - vlt auch bezogen auf völlig differente Situationen - teilweise aus einer anderen Perspektive heraus und will da doch nochmal die Kehrseite der Medaille beleuchten.

Ich musste gerade an den Roman "Momo" von Michael Ende denken. Die Geschichte, in der das Mädchen Momo den seit langem verstummten Kanarienvogel zum Zwitschern bringt. Gefragt, wie sie das wohl gemacht habe, allein dadurch, dass sie vor dem Käfig saß, antwortet sie: "Ich glaub', man muss ihm einfach nur zuhören."

Mir geht es als teilweise stillerer Mensch oft so, dass ich das Gefühl habe, andere würden mir eh nicht ausreichend zuhören, wenn ich meine zuweilen cracy abgefahrenen Gedanken darzustellen versuchen würde... naja, und dann schweige ich zuweilen auch lieber von vornherein, als mich zu äußern zu versuchen und dann nach der Hälfte meiner Rede doch irgendwie von z. B. Ungeduld meines Gegenübers geprägt unterbrochen zu werden, wobei dann auch für mich selbst nur Unsinn aus meinen Worten rauskäme (wenn die Quintessenz meines Gedanken fehlen würde). Die Unterbrechung ist oft gar nicht böse gemeint, manchmal weiß mein Gegenüber tatsächlich schon früher als ich selbst, was ich eigentlich sagen will, aber das hilft mir nie, denn ohne meine Gedanken selbst in Worte fassen zu können/dürfen, werde ich meiner Gedanken ja doch nicht bewusster.

Auf Augenhöhe kommunizieren heißt m. V. n. auch oftmals nur, wirklich bis zu Ende zuzuhören.

Schön geschrieben und gut nachvollziehbar….

Also geht es letztlich beiden gleich, der eine versucht in Worte zu fassen was ihm wichtig ist und es dem anderen begreiflich zu machen, Schweigt dieser dazu, fühlt man sich manchmal falsch und unverstanden.
Genau wie derjenige der schweigt und sich nicht dazu durchringen kann zu sagen was ihn bewegt, auch weil er Angst davor hat es nicht so sagen zu können, das er sich verstanden fühlt, oder noch schlimmer, das er „falsch“ ist, in dem was er denkt….
Eigentlich traurig, beide möchten ja den anderen nicht weh tun und sich gleichzeitig angenommen fühlen wie sie sind….

Ich fühle mich nicht falsch verstanden, wenn mein Gegenüber schweigt. Denn dann ist ja noch nichts gesagt, was ich hätte falsch verstehen können.

In meinem Fall ging es um das spontane Auflegen am Telefon, nachdem ich versucht habe, mein Bedürfnis darzustellen. Seitdem herrscht Schweigen und damit kann ich schlecht umgehen.
Wenn zumindest die Bitte gekommen wäre "Gib mir ein paar Tage Zeit zum Nachdenken", dann hätte ich die Stille ausgehalten. Denn dann wäre es kein Schweigen gewesen, ich hätte ja gewusst, dass wir bald miteinander reden werden.

....und natürlich bedarf es nicht immer großer Worte oder Taten. Ich liebe das Zuhören, ganz oft öffnet sich dann ein Mensch von selbst. Dazu muss ich aber auch die Möglichkeit bekommen, die momentan aber scheinbar nicht gewollt ist. Ich bin verletzt, ja, deswegen ist meine Tür noch lange nicht verschlossen und ich werde diesem Menschen -sofern er denn will- auch weiterhin freundlich begegnen.
Ein Gespräch muss keine für mich zufriedenstellende Lösung schaffen. Das, was ich mir wünsche, ist einfach nur Klarheit. Wie sie aussieht, ist zweitrangig.

Stille und Schweigen sind daher für mich zwei grundverschiedene Dinge.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Weiß derjenige das? Also nicht nur als Ahnung, weil er Dich kennt, sondern weiß er das, weil Du das aktuell genau so kommuniziert hast?
***si Frau
2.483 Beiträge
Oh ja. Ganz sicher, weil wir oft über solche Themen allgemein gesprochen haben.
Nur eben in dieser Situation konnten wir ja (noch) nicht drüber sprechen, da ein Kontaktabbruch stattgefunden hat.
Ich fühle mich nicht falsch verstanden, wenn mein Gegenüber schweigt. Denn dann ist ja noch nichts gesagt, was ich hätte falsch verstehen können.

In meinem Fall ging es um das spontane Auflegen am Telefon, nachdem ich versucht habe, mein Bedürfnis darzustellen. Seitdem herrscht Schweigen und damit kann ich schlecht umgehen.
Wenn zumindest die Bitte gekommen wäre "Gib mir ein paar Tage Zeit zum Nachdenken", dann hätte ich die Stille ausgehalten. Denn dann wäre es kein Schweigen gewesen, ich hätte ja gewusst, dass wir bald miteinander reden werden.

....und natürlich bedarf es nicht immer großer Worte oder Taten. Ich liebe das Zuhören, ganz oft öffnet sich dann ein Mensch von selbst. Dazu muss ich aber auch die Möglichkeit bekommen, die momentan aber scheinbar nicht gewollt ist. Ich bin verletzt, ja, deswegen ist meine Tür noch lange nicht verschlossen und ich werde diesem Menschen -sofern er denn will- auch weiterhin freundlich begegnen.
Ein Gespräch muss keine für mich zufriedenstellende Lösung schaffen. Das, was ich mir wünsche, ist einfach nur Klarheit. Wie sie aussieht, ist zweitrangig.

Stille und Schweigen sind daher für mich zwei grundverschiedene Dinge.

Deine Situation ist eine andere, das ist was für mich sehr manipulativ sein kann, unter dem Motto „Ich bin nicht einverstanden also hab ich keine Lust mehr auf dich, und bin erst mal bockig….“
Da kommt bei mir auch die Verlustangst hoch, und es ist ein total doofes Gefühl….

So geht es mir z.B. auch wenn ich einen Menschen der mir nahe steht den ich sehr mag aus einem Gespräch heraus frage ob wir uns mal wieder treffen wollen und dann kommt nichts…. Gar nichts….
Das kann ich dann nicht verstehen. Mit einem klaren Nein kann ich leben, genau wie mit einem ja, aber mit dem Schweigen und nicht mehr antworten leider überhaupt nicht.
Vor allem nicht, wenn ich das Gefühl habe das er anderen gegenüber nicht so reagieren würde und dort kein Problem hätte klar zu sagen was er möchte und was nicht….
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Zitat von ***si:
Oh ja. Ganz sicher, weil wir oft über solche Themen allgemein gesprochen haben.
Nur eben in dieser Situation konnten wir ja (noch) nicht drüber sprechen, da ein Kontaktabbruch stattgefunden hat.

Ja. Mein spontaner Gedanke war, es schweigen irgendwie zwei.
Mutismus ist eine Form von Machtdemonstration.
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********umbus:
Mutismus ist eine Form von Machtdemonstration.

Steht meist aber in Verbindung mit einer Sozialphobie, wenn ich mich nicht irre 🤔
*********blues Frau
2.940 Beiträge
@**********umbus
Kann. Muss nicht.
********lack Frau
19.348 Beiträge
@***si

Es gibt aber kaum einen Menschen, der kein Päckchen zu tragen hat.
Aber irgendwann ist die Wahrnehmung der Last doch vorhanden.
Und wenn ich in solch einer Situation bin, dann mache ich das was mich erdet.
Ich grab im Garten um oder säge Holz, ich male stundenlang oder höre Bücher...
wichtig ist dabei, das dieses Karusell im Kopf endlich zum stehen kommt.
Das man sich wieder besser fühlt. Und das man sich auch bewußt man, wie das Gefühl ist, wenn man was geschafft hat, was mach "eigentlich" schon auf gegeben hatte.
Und ich gehe davon aus, das es nur klappt, wenn man das für sich macht, nicht weil es eingefordert wurde. Solange ich das Gefühl habe noch etwas beeinflussen zu können, ergreife ich die Möglichkeit.
Wenn das nicht mehr ginge, würde ich mir auch Hilfe suchen.
Ich weiß, auch das ist für manche sehr schwer, für mich auch und erst versuche ich es eben auch alleine, aber schlimmer ist doch nichts mehr verändern zu können und das weil man sich eben nicht überwunden hat den ersten Schritt gemacht zu haben.
Es würde schon ein anderes Bild im Kopf machen, wenn man eine Ansprache als aus gestrecke Hand sehen könnte...wenn das schon der Auslöser dafür ist das Schweigen folgt, dann frage ich mich oft auch, ob das was gesagt wurde noch vernommen wird oder mit dem was man selbst damit verbindet das alles schon zu deckt wird.
WiB
****ody Mann
13.240 Beiträge
Zu dem letzten Beitrag von @******uja mit können wollen, bzw. Wollen können.

Wenn ich um das Problem weiß, gäbe es doch sicherlich die Möglichkeit, gezielt (mit Unterstützung) daran zu arbeiten.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Oh... also erstmal noch: Mutismus ist - das sei hier gesagt - erstmal nur eine Kommunikationsstörung psychischen Ursprungs ohne organische Ursachen. Diese tritt am häufigsten auf bei Sozialphobien und auch Depressionen und hat erstmal nichts mit Machtmissbrauch zu tun, sondern eher damit, dass - wie der Volksmund es nennt - den Betroffenen das Wort im Halse steckenbleibt, sie aufgrund psychischer Blockaden verstummen.

Hingegen ein Telefonat per plötzlichem Einhängen und darüber hinaus den Kontakt abzubrechen würde ich schon eher als Machtmissbrauch auslegen, allerdings hat das n. m. V. weder viel mit Stille, noch mit Schweigen gemein, denn auch das Auflegen des Telefonhörers ist eine Aussage, eine Form der Rede und Kommunikation. - Da kann ich nur Respekt bekunden, aber meine Bereitschaft, dann noch zuzuhören, wäre schlagartig bei unter 0.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Ich fühlte mich nie falsch und unverstanden, wenn er nicht antworten konnte. Dieses Gefühl kenne ich dabei nicht.
Ich habe das bei ihm gelassen , er konnte nicht antworten.

Nicht das Problem bei mir gesehen.
Ich kann wie ein Wasserfall quasseln , über alles.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Warum sollte ich einem anderen Menschen Macht über mich geben, indem er mich schlecht behandelt und ich glaube, das aushalten zu müssen?

Ich bleibe da bei mir, lasse mich nicht unnötig triggern, lebe mein Leben. Und dann muss oder kann er/sie schauen, wie er/sie in oder aus den Puschen kommt. Ich bin dann da, auch gerne, ich habe Verständnis und kann warten - aber nicht in Hündchenstellung.
Zitat von *********acht:
Warum sollte ich einem anderen Menschen Macht über mich geben, indem er mich schlecht behandelt und ich glaube, das aushalten zu müssen?

weil dir suggeriert wurde, dass du nicht mehr wert bist als das, also nichts besseres berdienst.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Das kann man ablegen.
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Diese Form der Bewertung eines Verhaltens ist durchaus veränderbar.
Abgrenzung.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Zitat von *********albe:
Zitat von *********acht:
Warum sollte ich einem anderen Menschen Macht über mich geben, indem er mich schlecht behandelt und ich glaube, das aushalten zu müssen?

weil dir suggeriert wurde, dass du nicht mehr wert bist als das, also nichts besseres berdienst.
Wieso sollte ich mir so etwas einreden lassen?

Ich habe immer Partner auf Augenhöhe.
Da ist nicht einer mehr Wert oder hat mehr Macht.
Und wenn mir einer mit sowas käme, würde ich dem einen Vogel zeigen.
Und ihm gehörig meine Meinung dazu sagen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Wenn eine Seite quasselt wie ein Wasserfall und die andere schweigt, ist das auch keine Kommunikation.
*******elle Frau
35.853 Beiträge
Lach, das sage ich doch.

Nur, dass ich ihm Zeit gebe, in Ruh alles für sich durch zu denken.

Irgendwann kommt er dann schon mit einer Antwort.

Nur sehe ich da keine Machtspiele darin.
Ich denke, hier sollte differenziert werden, in welchem Stadium der Beziehung sich Menschen befinden. Bei meinem Partner fällt mir das deutlich leichter, als bei jemanden, den ich erst 2 Tage kenne. Für mich kommt es ganz stark drauf an, inwiefern ich es einordnen kann.
Zitat von *******elle:
Wieso sollte ich mir so etwas einreden lassen

auch hier, muster aus der kindheit.
sicher kann man das ablegen, aber dafür muss man es erstmal erkennen & verstehen, & daran arbeiten. das ist leicht gesagt, wenn es eine:n nicht betrifft.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
"Mir würde sowas nie passieren!" - "Okay, Glückwunsch, Du wärst die erste, wenn es so wäre."
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von *******elle:
Zitat von *********albe:
Zitat von *********acht:
Warum sollte ich einem anderen Menschen Macht über mich geben, indem er mich schlecht behandelt und ich glaube, das aushalten zu müssen?

weil dir suggeriert wurde, dass du nicht mehr wert bist als das, also nichts besseres berdienst.
Wieso sollte ich mir so etwas einreden lassen?

Ich habe immer Partner auf Augenhöhe.
Da ist nicht einer mehr Wert oder hat mehr Macht.
Und wenn mir einer mit sowas käme, würde ich dem einen Vogel zeigen.
Und ihm gehörig meine Meinung dazu sagen.

Wenn sich das auf die Ausführungen von @***si bezieht, würde ich sagen, dass so ein Verhalten (nämlich in einem Telefonat den Telefonhörer einfach aufzulegen und sich nicht innerhalb einer gewissen Zeit mit einer Entschuldigung wieder zu melden...) auf mich sehr unhöflich wirkt.
Eigentlich so, wie früher mit Kindern oder Frauen umgegangen wurde.
Ich würde nie mit jemandem so umgehen.
Wenn ich mal aus Überforderung oder Wut hinauslaufe, auflege o.ä., DANN ist es für mich selbstverständlich, recht bald die ganze Sache zu bereinigen, ernsthaft, aufrichtig, liebevoll.
Alles andere sind für mich Machtspielchen.
Von sollte ist hier doch auch nicht die Rede?
***si Frau
2.483 Beiträge
@****ga

Ich erwarte keine Entschuldigung sondern wünsche mir die (verbale) Hand. Ruhe, Tasse Kaffee, sich in die Augen schauen, reden und zuhören. Nicht mehr und nicht weniger. Dann kann ich als erwachsener Mensch auch mit nicht übereinstimmenden Gedanken umgehen.

Danke für Euer Feedback! Ich möchte aber nicht mich hier zum Thema machen sondern wollte nur den für mich entscheidenen Unterschied zwischen Stille und Schweigen erklären.

Ich bin schon groß, ich schaff das schon. *g*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.