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Kommunikation der Stillen

*****_54 Frau
11.797 Beiträge
Zitat von ***si:
Meine Gedanken drehen sich nur darum und vor allem macht es mich mürbe, immer wieder in der Schleife zu hängen, was ich hätte anders machen können, nicht er.

Du bist nicht verantwortlich für die Haltung des anderen, es ist nicht deine Schuld, wenn andere ausscheren.
Du bist beteiligt, aber beide sind beteiligt.

Ich kenne das von früher und habe gelernt, den anderen in seinem Schweigen zu lassen.
Kommt er irgendwann von selbst, weil er es mit mir ernst meint, freue ich mich.
Kommt er nicht, ist es ein sehr klares Zeichen und besser als eine vielleicht halbherzige Aussprache.

So bitter es ist, bei manchen Menschen muss man einfach akzeptieren, dass sie einen nicht wirklich "wahrnehmen" können oder wollen.
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ind:
wow, der erste thread den ich hier lese, in dem es mal nicht ausartet oder in Zickerei mündet.... Begeisterung


"Man" könnte an der Stelle mal das pathologisieren, (Küchentisch)psychologisieren und meta-analysieren-wollen sein lassen, weil das bringt nicht wirklich viel, und ist doch recht einseitig.


Zumal, und das wurde glaube ich noch gar nicht genannt, die "Stillen-Kommunikation" ist bei vielen doch auch eine Frage der Gesamtumstände, und ob sie (man) das "Problem" was der "Reden-wollende" hat, essentiell und wirklich von solcher Relevanz (Ja, schon klar, was für den einen Nichts ist, kann für den anderen die halbe Welt sein.... und, umgekehrt betrachtet???).

Wie bspw das hier vorgebrachte "Fischrestaurant" whatever Beispiel.
Wenn SOWAS wirklichbei Menschen Probleme sind und zu halben Streits führen, zweifle ich eher an der Gesellschaft, (ja, es war ein fiktives Bsp, ist klar).

Hinterfragen wir doch mal, unsere "Vorstellung" dessen, wie -Probleme-, Konflikte usw. gelöst/geklärt werden können/sollen/müssen.
Also iSv "Gespräch" und welche Verhaltensmuster, Erwartungen WIR selbst dabei haben, und nun, woher DAS kommt.

Nur weil "wir" tagaus tagein, solcherlei "Dialog" Bilder, Verhaltensweisen usw. medial ausgesetzt werden, und Hollywood uns konditioniert, "wie Beziehungen sein sollen" (und der Masse fällt das noch nichtmal auf, was noch tragischer ist); und leben dann danach.
DAS ist die Kunst der subtilen Manipulation, die übersehen wird.

„Männer warten auf die perfekte Frau.
Playboy ist Schuld!

Frauen warten auf den perfekten Mann.
Disney ist Schuld!“

😂😂😂
*****_54 Frau
11.797 Beiträge
Die Situation die @******e73 beschreibt kenne Ich auch…
Menschen die, wenn man ein Problem anspricht ausweichen, und weglaufen, weil sie keine negativen Gefühle durchfühlen wollen.
Versucht man es doch, fühlen sie sich eingeengt und empfinden selbst normale Unterhaltungen schon als übergriffig wenn man nur Andeutungen macht.
Man fühlt sich machtlos, wenn man vor einer solchen Mauer steht und einfach niemanden im inneren mehr erreichen kann, dem man sich mal so nah gefühlt hat. Dabei sind es eigentlich total einfühlsame und feinfühlige Menschen die aufgrund ihrer Erfahrungen solche Strategien entwickelt haben…
Kommt es doch mal zu einem Gespräch werden im Gegenzug immer wieder Sachen ausgepackt, die man in ihren Augen schon mal falsch gemacht hat, und wie ein schützendes Schild vor sich gehalten.
Das eigentliche um das es gehen sollte kann gar nicht geklärt werden denn man dreht sich nur wieder um die alten Geschichten….

Solche Menschen sind offen, herzlich und erfolgreich, total liebevoll und haben keine Probleme Menschen kennenzulernen, bleiben dabei aber lieber oberflächlich, lassen nur selten jemanden wirklich in ihr Inneres schauen und sind genauso schnell wieder weg wenn ihnen jemand zu nahe kommt oder es Streit gibt, denn sie lassen es ja nicht wirklich an sich heran.
Ähnlich machen sie es auch wenn sie neue Ideen haben, neu ist spannend und toll, aber selten tun sie etwas länger, denn auch da gehen sie, wenn sie können, sobald die ersten Probleme auftauchen.
So kommt man sehr gut durchs Leben, es fällt einem leicht etwas neues zu probieren, aber man ist auch getrieben und scheitert irgendwann an seinen eigenen Ansprüchen, man lässt immer seltener jemanden in sein Herz obwohl man es sich ja eigentlich wünscht. Im Gegenteil, man fängt vielleicht sogar an Menschen von sich wegzustoßen von denen man weiß das sie einen verletzen können, weil man sie mag.
So verliert man nach und nach die Menschen die einen wirklich sehen und gern haben….

Ich beziehe das nicht auf dich liebe @******e73 aber so habe ich es erlebt, ich glaube es ist ihnen manchmal garnicht bewusst wie sehr man unter dem Schweigen und weglaufen leidet, gerade wenn man selbst auch Kindheitsmuster in sich trägt die dadurch getriggert werden.
Es ist eine schwierige Situation für beide, vor allem wenn man fühlt das der jeweils andere einen ja im Grunde total gerne hat und einfach nicht aus seiner Haut kann.

Man darf nicht vergessen wenn man eine Mauer ( um sein Herz ) baut ist sie zwar ein Schutz, aber gleichzeitig auch ein Gefängnis….
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ka:
Die Situation die @******e73 beschreibt kenne Ich auch…
Menschen die, wenn man ein Problem anspricht ausweichen, und weglaufen, weil sie keine negativen Gefühle durchfühlen wollen.
Versucht man es doch, fühlen sie sich eingeengt und empfinden selbst normale Unterhaltungen schon als übergriffig wenn man nur Andeutungen macht.
Man fühlt sich machtlos, wenn man vor einer solchen Mauer steht und einfach niemanden im inneren mehr erreichen kann, dem man sich mal so nah gefühlt hat. Dabei sind es eigentlich total einfühlsame und feinfühlige Menschen die aufgrund ihrer Erfahrungen solche Strategien entwickelt haben…
Kommt es doch mal zu einem Gespräch werden im Gegenzug immer wieder Sachen ausgepackt, die man in ihren Augen schon mal falsch gemacht hat, und wie ein schützendes Schild vor sich gehalten.
Das eigentliche um das es gehen sollte kann gar nicht geklärt werden denn man dreht sich nur wieder um die alten Geschichten….

Solche Menschen sind offen, herzlich und erfolgreich, total liebevoll und haben keine Probleme Menschen kennenzulernen, bleiben dabei aber lieber oberflächlich, lassen nur selten jemanden wirklich in ihr Inneres schauen und sind genauso schnell wieder weg wenn ihnen jemand zu nahe kommt oder es Streit gibt, denn sie lassen es ja nicht wirklich an sich heran.
Ähnlich machen sie es auch wenn sie neue Ideen haben, neu ist spannend und toll, aber selten tun sie etwas länger, denn auch da gehen sie, wenn sie können, sobald die ersten Probleme auftauchen.
So kommt man sehr gut durchs Leben, es fällt einem leicht etwas neues zu probieren, aber man ist auch getrieben und scheitert irgendwann an seinen eigenen Ansprüchen, man lässt immer seltener jemanden in sein Herz obwohl man es sich ja eigentlich wünscht. Im Gegenteil, man fängt vielleicht sogar an Menschen von sich wegzustoßen von denen man weiß das sie einen verletzen können, weil man sie mag.
So verliert man nach und nach die Menschen die einen wirklich sehen und gern haben….

Ich beziehe das nicht auf dich liebe @******e73 aber so habe ich es erlebt, ich glaube es ist ihnen manchmal garnicht bewusst wie sehr man unter dem Schweigen und weglaufen leidet, gerade wenn man selbst auch Kindheitsmuster in sich trägt die dadurch getriggert werden.
Es ist eine schwierige Situation für beide, vor allem wenn man fühlt das der jeweils andere einen ja im Grunde total gerne hat und einfach nicht aus seiner Haut kann.

Man darf nicht vergessen wenn man eine Mauer ( um sein Herz ) baut ist sie zwar ein Schutz, aber gleichzeitig auch ein Gefängnis….

Da hast du glaube ich etwas sehr gut dargestellt. Denn ich habe auch das Gefühl, dass sie sich gefangen in sich selbst fühlen. Sie wissen was alles falsch ist und dass reden und Taten helfen können. Jedoch so wie das Reden eingemauert ist, so sind auch Taten nicht zu erwarten. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil die Angst sie einschnürt.

Ein Teufelskreis wie er im Buche steht…
Ich weiß zwei Dinge ganz genau: Zum einen ist die Welt nicht gerecht und zum zweiten kann ich nur etwas an mir, nicht aber an anderen ändern. Daraus ziehe ich meine Konsequenzen, denn es lohnt nicht, jeden Kampf zu kämpfen. D.h. aber nicht, dass ich nicht durchaus erfolgreich kämpfen kann, wenn es mir wichtig ist!
Zitat von ******e73:
Ich weiß zwei Dinge ganz genau: Zum einen ist die Welt nicht gerecht und zum zweiten kann ich nur etwas an mir, nicht aber an anderen ändern. Daraus ziehe ich meine Konsequenzen, denn es lohnt nicht, jeden Kampf zu kämpfen. D.h. aber nicht, dass ich nicht durchaus erfolgreich kämpfen kann, wenn es mir wichtig ist!

Da hast du recht, am Ende kann man nur bei sich selbst etwas ändern und dafür Sorge tragen das es einem gut geht.
Trotzdem wünsche ich auch jenen die mir wichtig sind das sie glücklich werden und ihren Frieden finden.
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******e73:
Ich weiß zwei Dinge ganz genau: Zum einen ist die Welt nicht gerecht und zum zweiten kann ich nur etwas an mir, nicht aber an anderen ändern. Daraus ziehe ich meine Konsequenzen, denn es lohnt nicht, jeden Kampf zu kämpfen. D.h. aber nicht, dass ich nicht durchaus erfolgreich kämpfen kann, wenn es mir wichtig ist!

Sehe ich auch so…kämpfen ja…solange man sich dabei nicht selbst schadet. Kommt es zum Eigenschaden, dann bleibt ja häufig nur die Trennung.
****TdO Mann
223 Beiträge
Zitat von ****ka:

Trotzdem wünsche ich auch jenen die mir wichtig sind das sie glücklich werden und ihren Frieden finden.


Ich lerne gerade (durch die Therapie), das man sich auch zu viel darum kümmern kann, wie es dem (Ex)-Partner geht...und dabei gerne mal vergisst, sich um sich selbst zu kümmern..


Vielleicht ist das auch ein Knackpunkt in der Kommunikation-das man zu oft an den anderen und seine evtl. Intention denkt-und darüber seine eigene Sichtweise gar nicht mehr versteht....
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Mir ist das hier alles ein wenig zu sehr auf Harmonie und Verständnis bedacht. Gibt es hier abgesehen von mir keine Vertreter*innen stabiler Ich-Grenzen, die ein Problem auch mal beim anderen lassen können? Muss man sich wirklich jeden Schuh anziehen, der einem hingehalten wird, und versuchen, PALs zu lösen? Mit Verständnis, Hingabe, Geduld, Einfühlungsvermögen usw?

Ich bin dafür, Gordische Knoten auch mal durchzuhauen und Klartext zu reden: Das ist DEIN Problem, nicht meines. Löse es oder behalte es, und lebe dann halt mit den Folgen. Die auch sein können, weiter im eigenen Sumpf zu stecken und andere mit hineinziehen zu wollen durch Lösungsverweigerung. Das aber halt ohne mich.

Konfrontation und klare Ansagen können nämlich auch Dinge in Bewegung bringen.
****TdO Mann
223 Beiträge
Eine Beziehung sollte sich aber auf Kommunikation, Verständnis und Kompromissen aufbauen-und nicht auf Konfrontation.

In einer Beziehung sind (für mich!) die Probleme meines Partners auch meine Probleme.

Sonst hat man keine Beziehung-sondern allenfalls eine "Freundschaft+"..
***si Frau
2.483 Beiträge
@*********acht

Total richtig. Nur sind Menschen verschieden (aufgewachsen) und nicht jeder kann sofort auf Konfro gehen.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Wo habe ich geschrieben, dass man nur oder sofort Konfrontation anwenden soll?

Und die Probleme meines Partners sind seine. Nicht meine. Ich habe ggf. andere und man muss lediglich Wege finden, damit umzugehen.

Von Symbiosen halte ich nicht viel.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Stabile Ichgrenzen muss man auch in einer Partnerschaft bewahren, denn man hat sich doch wohl jeweils in ein eigenständiges Wesen verliebt und nicht in eine unkenntliche, schwammige Masse, die man gar nicht mehr definieren kann?
****TdO Mann
223 Beiträge
Dann wären du und ich definitv kein Material für eine Beziehung-weil deine und meine Auffassung davon, wie eine Partnerschaft sein sollte, unterschiedlich ist.

Das meine ich nicht wertend-sonderrn das ist genau das, was sich durch den ganzen Thread zieht:

Hier diskutieren Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlichen Erwartungen...

(Darum kommt dabei-für mich-auch so viel an guten Informationen heraus; weil man Dinge eben auch einmal aus einer anderen Warte hört..)..
Zitat von ***si:
@*********acht

Total richtig. Nur sind Menschen verschieden (aufgewachsen) und nicht jeder kann sofort auf Konfro gehen.

Zustimmung, dennoch beruht für mich Partnerschaft aber auch Reibung am Partner, das Eingestehen von Verschiedenheit. Für mich ist auch ein Streit in der Beziehung genauso wertvoll. Nein, die Partnerschaft ist nicht nur ein Hort der Harmonie und des Verständnisses. Partnerschaft bedeutet auch harte Arbeit in der gemeinsamen und individuelle Entwicklung. Ich kann nicht, heißt auch manchmal. ich will nicht.
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********acht:
Mir ist das hier alles ein wenig zu sehr auf Harmonie und Verständnis bedacht. Gibt es hier abgesehen von mir keine Vertreter*innen stabiler Ich-Grenzen, die ein Problem auch mal beim anderen lassen können? Muss man sich wirklich jeden Schuh anziehen, der einem hingehalten wird, und versuchen, PALs zu lösen? Mit Verständnis, Hingabe, Geduld, Einfühlungsvermögen usw?

Ich bin dafür, Gordische Knoten auch mal durchzuhauen und Klartext zu reden: Das ist DEIN Problem, nicht meines. Löse es oder behalte es, und lebe dann halt mit den Folgen. Die auch sein können, weiter im eigenen Sumpf zu stecken und andere mit hineinziehen zu wollen durch Lösungsverweigerung. Das aber halt ohne mich.

Konfrontation und klare Ansagen können nämlich auch Dinge in Bewegung bringen.

Teils stimme ich dir auf jeden Fall zu!

Teils nein. Nämlich in dem Sinne von was @****TdO beschreibt.

Wenn mir wirklich etwas an dem anderen liegt, haue ich ihm nicht sofort die Keule um die Ohren.

Auf der anderen Seite steht deine Aussage sich nicht jeden Schuh anzuziehen und sich abzugrenzen. Was ich für mich darunter verstehe ist, ab einem gewissen Punkt, der mir nicht mehr gut tut, Adieu zu sagen.

Allerdings finde ich den Grad ziemlich schmal. Einerseits will man den anderen nicht hängen lassen und hält auch mal Schweigen und damit vielleicht Schmerz aus. Andererseits muss man den Punkt finden für sich Konsequenzen zu ziehen.
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von *******n71:


Allerdings finde ich den Grad ziemlich schmal. Einerseits will man den anderen nicht hängen lassen und hält auch mal Schweigen und damit vielleicht Schmerz aus. Andererseits muss man den Punkt finden für sich Konsequenzen zu ziehen.

Eben.
Ich kann den anderen gut in seinem Problem lassen....wenn ich vorher die Möglichkeit bekomme, mit ihm darüber zu reden. Passiert das nicht und es tritt das Schweigen ein, frage ich mich, welchen Stellenwert ich in dieser Partnerschaft/Beziehung/Arbeitsverhältnis habe...und da ziehe ich dann meine Grenze. Aber das dauert, denn ich bin durchaus bereit, einem Menschen Zeit zu geben, sich zu reflektieren, uns zu reflektieren. Geschieht das nicht und das Feedback bleibt aus, muss ich meine Grenze ziehen und da bin ich dann wiederum auch sehr straight. Bis dahin bleibe ich aber liebens- und leidensfähig *zwinker*
*****_54 Frau
11.797 Beiträge
Zitat von *********acht:
Gibt es hier abgesehen von mir keine Vertreter*innen stabiler Ich-Grenzen, die ein Problem auch mal beim anderen lassen können?

*meld*

Versuche ich schon die ganze Zeit, vielleicht drücke ich mich zu dezent aus.
Mir wird das ein wenig zu einseitig geschrieben, dass der Schweiger, doch aktiv zunächst etwas ändern und es hinzu nicht persönlich nehmen soll, darauf angesprochen zu werden.

Wir sprechen hier meist über zwischenmenschliches innerhalb einer Beziehung. Bei dem eine Seite nicht mehr glücklich ist und sich zurück zieht, einer keinen Sex mehr möchte. Darauf angesprochen erfolgt stille.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Mir wird das ein wenig zu einseitig geschrieben, dass der Schweiger, doch aktiv zunächst etwas ändern und es hinzu nicht persönlich nehmen soll, darauf angesprochen zu werden.

Wir sprechen hier meist über zwischenmenschliches innerhalb einer Beziehung. Bei dem eine Seite nicht mehr glücklich ist und sich zurück zieht, einer keinen Sex mehr möchte. Darauf angesprochen erfolgt stille.
Für mich ergibt sich in großen Teilen des Threads der Eindruck, dass bei einem Problem mit einem eher schweigsamen Menschen das Problem / die Probleme vorrangig bei eben diesen Menschen gesehen wird und die vorrangige Lösungsmöglichkeit auch.

Es wird ja durchaus genügend Fälle geben, wo dies auch so ist - aber es ist eben nicht zu verallgemeinern.

@*********acht und ich haben hier im Thread beispielsweise versucht, auch mal auf andere Sichtweisen hinzuweisen. Auf beidseitige Anteile hinzuweisen, auf Zusammenhänge, auf verschiedene Verhaltensweisen bei Problemen usw.

Es ist sicherlich nicht falsch, auch mal ausführlich die Wirkung von gezielt eingesetztem Schweigen zu thematisieren.
Es ist aber andererseits ebenso wenig falsch, dass es nur eine Methode / eine Verhaltensweise von mehreren ist, die beeinträchtigende Auswirkungen hat.

Genauso, wie manchmal nur das Reden hilft, macht manchmal das Reden die Lage zu dem jeweiligen Zeitpunkt auch nur schlimmer.

Für mich ist deshalb jeweils nicht die Frage zentral, wie ich jemanden zum Reden bringe, sondern wie ich das jeweilige Problem am Besten gelöst bekomme.
*****_54 Frau
11.797 Beiträge
Zitat von *******duld:
Für mich ergibt sich in großen Teilen des Threads der Eindruck, dass bei einem Problem mit einem eher schweigsamen Menschen das Problem / die Probleme vorrangig bei eben diesen Menschen gesehen wird und die vorrangige Lösungsmöglichkeit auch.

Wie gesagt, ich z.B. bin dafür, dem Schweigenden seinen Raum zu geben und neige nicht dazu, ihn dann zu drängeln. Jeder sollte die Chance haben, über sein Glück oder Unglück nachdenken zu können, ohne unter Druck gesetzt zu werden.

Der Schweigsame sollte sich aber auch klar darüber sein, dass die Wiederannäherung dann von ihm kommen muss.
Also, ich mache das ziemlich früh klar, dass dann eben NICHTS weiter passieren wird. Er darf schweigen so lange er möchte. Ich ziehe mich zurück und gebe Raum.

Wenn es für meine eigene emotionale Lage aber zu lange dauert, kann es sein, dass der Zug sich in Bewegung setzt und abfährt.

Manche Schweiger sind es aber gewohnt, dass der verbindlichere Partner schon wieder ankommen und die Hand reichen wird.
Das mag jetzt hart klingen, aber dazu bin ich jedenfalls nicht bereit.

Wer meint, mit Schweigen partnerschaftliche Probleme lösen zu können, darf das gerne für sich in Anspruch nehmen. Ist dann aber für mich ganz eindeutig der falsche Partner.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Nein, da bist du nicht alleine.
Ich
Zitat von *********acht:
Mir ist das hier alles ein wenig zu sehr auf Harmonie und Verständnis bedacht. Gibt es hier abgesehen von mir keine Vertreter*innen stabiler Ich-Grenzen, die ein Problem auch mal beim anderen lassen können? Muss man sich wirklich jeden Schuh anziehen, der einem hingehalten wird, und versuchen, PALs zu lösen? Mit Verständnis, Hingabe, Geduld, Einfühlungsvermögen usw?

Ich bin dafür, Gordische Knoten auch mal durchzuhauen und Klartext zu reden: Das ist DEIN Problem, nicht meines. Löse es oder behalte es, und lebe dann halt mit den Folgen. Die auch sein können, weiter im eigenen Sumpf zu stecken und andere mit hineinziehen zu wollen durch Lösungsverweigerung. Das aber halt ohne mich.

Konfrontation und klare Ansagen können nämlich auch Dinge in Bewegung bringen.

Nein, da bist du nicht alleine.
Nach meinem Verständnis braucht es schon viel Empathie aber auch die Abgrenzung.
Man kann begleiten, unterstützen. Machen kann nur jeder selbst.
Für den anderen machen sorgt letztlich nur für Zurückhalten von Entwicklungspotential....
(Er)
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****_54:
Zitat von *******duld:
Für mich ergibt sich in großen Teilen des Threads der Eindruck, dass bei einem Problem mit einem eher schweigsamen Menschen das Problem / die Probleme vorrangig bei eben diesen Menschen gesehen wird und die vorrangige Lösungsmöglichkeit auch.

Wie gesagt, ich z.B. bin dafür, dem Schweigenden seinen Raum zu geben und neige nicht dazu, ihn dann zu drängeln. Jeder sollte die Chance haben, über sein Glück oder Unglück nachdenken zu können, ohne unter Druck gesetzt zu werden.

Der Schweigsame sollte sich aber auch klar darüber sein, dass die Wiederannäherung dann von ihm kommen muss.
Also, ich mache das ziemlich früh klar, dass dann eben NICHTS weiter passieren wird. Er darf schweigen so lange er möchte. Ich ziehe mich zurück und gebe Raum.

Wenn es für meine eigene emotionale Lage aber zu lange dauert, kann es sein, dass der Zug sich in Bewegung setzt und abfährt.

Manche Schweiger sind es aber gewohnt, dass der verbindlichere Partner schon wieder ankommen und die Hand reichen wird.
Das mag jetzt hart klingen, aber dazu bin ich jedenfalls nicht bereit.

Wer meint, mit Schweigen partnerschaftliche Probleme lösen zu können, darf das gerne für sich in Anspruch nehmen. Ist dann aber für mich ganz eindeutig der falsche Partner.

Da bin ich ganz bei dir.
Kann ich genau so mittragen.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Zitat von *******n71:
Zitat von *********acht:
Mir ist das hier alles ein wenig zu sehr auf Harmonie und Verständnis bedacht. Gibt es hier abgesehen von mir keine Vertreter*innen stabiler Ich-Grenzen, die ein Problem auch mal beim anderen lassen können? Muss man sich wirklich jeden Schuh anziehen, der einem hingehalten wird, und versuchen, PALs zu lösen? Mit Verständnis, Hingabe, Geduld, Einfühlungsvermögen usw?

Ich bin dafür, Gordische Knoten auch mal durchzuhauen und Klartext zu reden: Das ist DEIN Problem, nicht meines. Löse es oder behalte es, und lebe dann halt mit den Folgen. Die auch sein können, weiter im eigenen Sumpf zu stecken und andere mit hineinziehen zu wollen durch Lösungsverweigerung. Das aber halt ohne mich.

Konfrontation und klare Ansagen können nämlich auch Dinge in Bewegung bringen.

Teils stimme ich dir auf jeden Fall zu!

Teils nein. Nämlich in dem Sinne von was @****TdO beschreibt.

Wenn mir wirklich etwas an dem anderen liegt, haue ich ihm nicht sofort die Keule um die Ohren.

Auf der anderen Seite steht deine Aussage sich nicht jeden Schuh anzuziehen und sich abzugrenzen. Was ich für mich darunter verstehe ist, ab einem gewissen Punkt, der mir nicht mehr gut tut, Adieu zu sagen.

Allerdings finde ich den Grad ziemlich schmal. Einerseits will man den anderen nicht hängen lassen und hält auch mal Schweigen und damit vielleicht Schmerz aus. Andererseits muss man den Punkt finden für sich Konsequenzen zu ziehen.

Ich haue niemandem sofort die Keule um die Ohren - wo steht das denn in meinem Beitrag?
Und stabile Grenzen sind einfach nur -> stabil, nicht undurchlässig und/oder abwehrend und aus- oder abgrenzend.

Mir scheint, da projiziert der eine oder andere etwas hinein, das ich nicht geschrieben und nicht gemeint habe, nur um dagegen sein zu können.
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