Eure nervigsten Floskeln/Nullrhetorik/Nebelkerzen!

Warum fielen mir nur gerade spontan „Floskeln” wie

„Alte weiße Männer“
Oder
“Mensplaining”

Ein?



Ach ja - ich bin sicher, dass die auch Nervpotential haben.

wenn du jetzt nicht ab und an bei lemmerz unterwegs warst werden wir uns glaube ich nicht ber den weg gelaufen sein

Bin in allen Punkten der Anklage schuldig was diese blöden relativierenden nervenden Kleinwörter angeht. Als bekennende Relativiererin ist für mich das Allerschlimmste:

« … Ist so. »

Auch wenn es leider wieder zum Thema zurückführt und manche Nebendiskussion ignoriert, meine (er) nervigste Floskel:

"Das ist ja harter Tobak".

Mmpff. Ein für allemal: Es ist STARKER Tobak gemeint. Sinngemäß: Kaum zu inhallieren, weil er so in der Lunge brennt. Nichts für jedermann. Nicht leicht zu konsumieren.

HARTER Tobak wäre dagegen nur sinnvoll, wenn man Kopfkissen damit stopft und darauf zu schlafen versucht. Das ist aber nicht nicht der Sinnhintergrund der Floskel - vielleicht meinen die Verwender ja, "das ist hart" osä. Dann aber nicht mit Tobak verknüpfen.

Es ist nämlich starker Tobak!

Nein.
Neineineineinein.
Ich sehe schon, ich muss hier Wortschöpfungshelden retten und Nebelkerzen vor dem Erlöschungstod bewahren.

Also. Das ist so.
"Harter Tobak" ist selbstverständlich absolut korrekt um der Fassungslosigkeit in ihrer manifesten Größe Ausdruck verleihen zu können!
Die Mischung aus "is' ja hart" und "starker Tobak" kann und darf ausschließlich in dieser Form verwendet werden.

Ausserdem handelt es sich bei diesem speziellen Sprichwort um Kautabak (dem ist tatsächlich so).

Die nervigsten Floskeln: 🤔

Eine frankophile Grußformel ohne Sinn… 😉

Bonne soirée et bonne nuit a toutes et a tous 😘

...was ist daran sinnfrei...?

Non, Mademoiselle, c'est ne pas plus!

Es andelt sisch eindoitig üm "starke Tobak", sil vous plait, und die arte Tobak ist nicht mehr und weniger als eine Verbalhornisierung von die ürprüngliche Sprüch!

Es geht nur nür die "starke Tobak, natürlement!

Vor ein paar Monaten kam plötzlich "Am Ende des Tages" in Mode für letztendlich, schleßlich, letzten Endes.

Fast zeitgleich kam auch "Seit ich 12 bin", gesagt von Menschen, die mal XX waren, jetzt aber längst YY sind, also bei 12 "Seit ich 12 war".

Menno.
Der Satz, den ich seit ca 2 Jahren nicht mehr benutzen kann:
"Du gehst mir auf die Eier!".

Übrigens:
Hatten wir "nicht wirklich" schon?

Bah, geh mir weg!
Leider, leider Pubertätsliteratur, die zu Tode missbraucht wird. Grusel

Nach der Nachlese der letzten Seiten folgende Floskel:

"Oh, wow."

Ich bin recht tolerant, was Sprache angeht. Eine nett und sympathisch transportierte Floskel ist mir jederzeit lieber als das akribisch orchestrierte Wortgemälde eines Arschlochs.
Was meinen eigenen Stil angeht, achte ich mehr auf Klang und Rhythmus denn auf Floskelfreiheit. Wenn es insgesamt wie ein stimmiges Ganzes wirkt, darf sich in der Beleuchtung meinetwegen hier und da ne Nebelkerze einschleichen.

"Alles kann, nichts muss" 🤮

"Starker Tobak!"

Das sagte der , nachdem er von einem Jäger hinter die Pfeife, äh hinter eine Schrotflinte gelockt wurde.
Der Blödi hielt die Flinte für ein Pfeifchen und als er abdrückte, schoß ihm eine Ladung Schrot entgegen.
Da hatte er es immer noch nicht kapiert, dass er reingelegt wurde und ihm entwich: " Oh, starker Tobak!"

Altes Geschichtchen.

Mir ist es wichtiger, dass im virtuellen Gespräch Inhalte so klar und einfach wie möglich formuliert werden und gut zu erfassen sind.

Manche "artifiziell" anmutenden formalen Schlenker und das Bemühen um "niveauvolle", aber dem Inhalt nicht ganz gerechte Sprache finde ich in einem Diskussionsforum eher nicht weiterführend.
Manches soll wohl originell oder besonders klug klingen, kommt aber bei mir oft peinlich oder eitel an.

Wenn der Inhalt nicht klar rüber gebracht wird, nützt die schönste Form nichts.

Nur ein paar spontane Beispiele aus meiner persönlichen mag-ich-nicht-Liste, verzeihung, es wird sicher einiges schon vorgekommen sein:

+ heutzutage
+ Stress - Dieser Begriff wird einfach zu inflationär benutzt
+ es gibt Schlimmeres - besonders "nett", wenn jemand sein Leid klagt, und dann kommt sowas
+ etwas macht Sinn
+ tageslichttauglich
+ Jedem das Seine - sollte sich schön langsam herumgesprochen haben, dass der Ausspruch eher nicht verwendet werden sollte - auch ohne jetzt übermäßig pc sein zu wollen
+ pc

Ükee.
(warüm schbreschen wir 'ier fransösiiisch?)

MOI, kann das nicht sprechen.

Ich benutze gerne "merci", wenn in einem Schwung viele Fotos von mir gleichzeitig geliked werden (was irgendwie auch Floskeln sind) und meine das dann leicht ironisch.
(Wenn ich ehrlich erfreut bin, schreibe ich ein schlichtes Dankeschön und setzte einen Gruß dazu.)

Einige andere Floskel setze ich gerne genau so ein, wie sie üblicherweise hier verwendet werden.

Mein Favorit ist "immer nicht"! Da habe ich jedesmal einen meiner Söhne im Ohr, der mich überhaupt erst darauf brachte, dass das eine schräge Kombination ist - bis dahin war das für mich nicht auffällig.

Seine empörte Reaktion auf diese Wortwahl lautete:" Mutter! Es gibt ein Wort dafür, das heißt 'nie'!" Tatsächlich!

Was ich anstrengend finde, ist, wenn Interviewte jede Antwort beginnen mit "Genau!".

Eines meiner absoluten Lowlights:

"Die Hoffnung stirbt zuletzt".

Na toll - und alle anderen/ alles andere vorher, oder was? Da kann man sich ja richtig ein Ei darauf backen.

Oder das Picabia - Zitat:

"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."

Und das könnte es nicht, wenn der Kopf eckig wäre?

Nö, um die Ecke denken ist schwieriger.