All dies zeigt, dass die Kinder mit allen Mitteln der Angst gesteuert werden sollten. Die größten Horrorgeschichten mutet man ihnen zu. In kurzen Sätzen, in Märchen, in von Kinderpsychologen verfassten Geschichten wie der Struwwelpeter. Was für Bilder entwickelt die kindliche Fantasie dabei, die zu Alpträumen führen können? Und auch heute noch ist man davon überzeugt, dass die zarte Kinderseele davon keinen Schaden nimmt.
Ganz anders jedoch, wenn man von den Freuden des Lebens sprechen würde, von Liebe und Sex. Von ganz normalen zwischenmenschlichen Vorgängen und Trieben, von der lustvollen Vorgeschichte vor dem irgendwann heutzutage gelehrten Prozess des Heranwachsen des Embryos. Weniger wissenschaftlich, mehr gefühlsmäßig. Da meint man heute immer noch, dass Kinder damit unmöglich umgehen können, selbst wenn es im absolut fröhlichen und liebevollen Kontext passiert und nicht Missbrauchs- oder Vergewaltigungskontext hat.
Es finden sich fast nur Drohungen, Warnungen, Vorwürfe, Schreckensbilder in den Beiträgen. Gott, was hatten wir alle für grausame Kindheiten, auch wenn wir es achselzuckend als "So war das halt, wir haben es überlebt" abtun. Mit genügend Abstand finde ich das schon erschreckend.