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Wie kann Freundschaft+ funktionieren?

****yn Frau
13.440 Beiträge
F+ und Liebesbeziehung sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge und das obwohl ich für mich F+ primär als Freundschaft definiere. Es muss übrigens keine "BFF" Freundschaft sein, ich finde, es gibt deutlich mehr Nuancen als nur Freunde und Bekannte.

Was für mich der ausschlaggebende Unterschied zwischen beiden Modellen ist, ist die Liebe. In einer Beziehung bin ich verliebt. Und das ist für mich ein Umstand, unter dem ich mit einem Menschen mein Leben verbringen und mit ihm zusammen leben möchte. Wo ich Entscheidungen immer mit Rücksicht auf den Partner treffe, wo ich Zugehörigkeit fühle, eine Familie sein möchte. Ich verliebe mich in jemanden, weil er das Höchstmaß aller von mir bewunderten Werte in seinem Charakter vereint.

Eine F+ ist für mich in erster Linie eine Freundschaft (Freundschaften haben für mich einen Fokus auf Freizeit und sozialen Support, sind per se inniger und mit mehr Commitment als Bekanntschaften), das "Plus" etwas Optionales, das die Freundschaft nicht beeinträchtigt, sollte es stattfinden oder nicht.
Mit Freunden will ich nicht mein Leben partnerschaftlich teilen und gestalten, ich will auch nicht mit ihnen zusammenleben und eine Kernfamilie bilden, ich bin auch nicht in sie verliebt.


Meine Meinung ist tatsächlich, dass, wenn man eine Liebesbeziehung rein durch Sympathie, zugewandte Bindung und sexuelle Anziehung definiert - also das, was unter anderem eine F+ sein kann - das für mich ein Warnsignal insofern wäre, als dass ich eine solche Beziehungsdefinition für viel zu oberflächlich halte. Also mir sind das viel zu wenige und vor allem nicht die fundamentalen Säulen. Wer zwischen F+ und Liebesbeziehung nicht ähnliche, fundamentale Unterschiede sieht wie ich und bereits von Beziehung spricht, wenn man sich gern hat und anziehend findet, bei dem weiß ich einfach schon von vornherein, dass eine Beziehung mit dieser Person für mich ohnehin niemals infrage käme.


Ich selbst habe mit F+, wenn ich mit dem Gegenüber da auf derselben Seite bin, überhaupt keine Probleme. Funktioniert einwandfrei, weil die Grenzen und Gefühle offen kommuniziert werden und man sich einig ist. Ich gehe aber auch keine "zweckdienlichen" Sexverhältnisse ein und weiß auf der anderen Seite sehr genau, was ich in einem Menschen wiederfinden muss, um ihn überhaupt lieben zu können. Ich weiß, dass ein schönes Gefühl, schwärmen und Verknalltheit, vermissen und sich lieb haben, nicht dasselbe ist wie Liebe.
Ich gehe keine casual Beziehungen ein, ich verliebe mich nicht schnell, ich gehe auch keine Beziehungen ein, um zu "gucken, wie es sich entwickelt".
*******a65 Frau
81 Beiträge
Zitat von *********otion:
Zitat von *******_k_y:
Zitat von *******a65:
Das Gewicht ist auf der Freundschaft, nicht auf Sex.

Genau das, sonst ist es keine Freundschaft mit Plus.

das plus bedeutet sex.. wenn der sex mist ist, lässt man ihn und hat ne freundschaft, ist es die freundschaft die keine ist, weil gespräche, füreinander einstehen un der kram fehlt, isses nur sex... wenn beides passt.. dann isses ne beziehung. hat man panik vor dem wort, nennt mans f+

Passt beides, und ist dennoch keine Liebesbeziehung, weil gegenseitig keine Liebe, sondern nur Freundschaft im Spiel ist, und er und seine Partnerin seit Jahren in einer sehr gut funktionierenden (offenen) Liebesbeziehung leben.

Keine Panik vor dem Wort "Beziehung". Gibts tatsächlich, auch wenn es für dich nicht nachvollziehbar ist. *g*
Ich denke für mich ist eine klassische F+ nicht möglich. Meine jetzige Partnerin sollte eigentlich nur eine BF+ sein/werden, was im positiven nicht funktioniert hat 😁 Für mich müssen Gefühle im Spiel sein, um sexuelles Interessen zu entwickeln. Ob das mit einer F+ funktionieren kann, nur um die Zeit zu genießen, ohne eine Beziehung? Keine Ahnung.. 🤔
*******Punk Frau
5.372 Beiträge
Ich glaube nicht ans "funktionieren". Menschen sind keine Maschinen.
Zitat von *********enza:
Ich glaube nicht ans "funktionieren". Menschen sind keine Maschinen.

Ich sehe Menschen auch nicht als Maschinen an. Für mich heißt funktionieren in dem Zusammenhang einfach "ob es für mich stimmig ist", ich bin kein Fan von Zwischenarten als Beziehung, oder Schwebezuständen.
*******_mv Mann
3.483 Beiträge
Zitat von *******_k_y:
Wieso sollte ich es Beziehung nennen, wenn ich KEINE romantischen Gefühle für mein Gegenüber habe?

Wir sind offenbar schon lange nicht mehr zwangsverheiratet worden, sonst wüssten wir das Beziehungen auch ohne romantische Gefühle gehen.
Tatsächlich ist das Eingehen von Beziehungen aufgrund einer Gefühlslage ein relativ junges Konzept. Noch vor 200 Jahren wär das weder für m wie w ein Argument gewesen.
*****ara Frau
7.717 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Zitat von *******_k_y:
Wieso sollte ich es Beziehung nennen, wenn ich KEINE romantischen Gefühle für mein Gegenüber habe?

Wir sind offenbar schon lange nicht mehr zwangsverheiratet worden, sonst wüssten wir das Beziehungen auch ohne romantische Gefühle gehen.
Tatsächlich ist das Eingehen von Beziehungen aufgrund einer Gefühlslage ein relativ junges Konzept. Noch vor 200 Jahren wär das weder für m wie w ein Argument gewesen.

Wieso fällt mir da nur Romeo und Julia von Shakespeare ein (1597 uraufgeführt)?Liebesehen hat es in Europa wohl immer gegeben, die Norm waren sie allerdings nicht.
****p35 Mann
7.978 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Zitat von *******_k_y:
Wieso sollte ich es Beziehung nennen, wenn ich KEINE romantischen Gefühle für mein Gegenüber habe?
Wir sind offenbar schon lange nicht mehr zwangsverheiratet worden, sonst wüssten wir das Beziehungen auch ohne romantische Gefühle gehen.
Tatsächlich ist das Eingehen von Beziehungen aufgrund einer Gefühlslage ein relativ junges Konzept. Noch vor 200 Jahren wär das weder für m wie w ein Argument gewesen.
Zitat von Chrysara
[...] Romeo und Julia [...] Liebesehen hat es in Europa wohl immer gegeben, die Norm waren sie allerdings nicht.
Jo, nicht Norm, aber wohl schon lange gegeben - Grimmsmärchen mit Idealisierung der antiautoritären Liebesehen im einfachen Volk und gegen die adeligen Traditionen von Zweckehen gerichtet wären ein weiteres Beispiel...

...nun, ich kann aber tatsächlich auch gar nicht erkennen, warum die Zwangsheirat von vor 200Jahren überhaupt irgendwie ein Argument sein soll, heutzutage eine F+ o. ä. unromantische Konstellationen wieder als Beziehung zu bezeichnen und damit moderne Konkretisierung von (Liebes-)Beziehungsmodellen wieder aufzugeben. *hae*

Sprache lebt nunmal auch maßgeblich von der Weiterentwicklung - scheinbar hat es dbzgl eine Entwicklung des allgemeinen Beziehungsmodells hin zu romantischen Gefühlen gegeben, weshalb allmählich eine neue, eine andere, eine konkretisierende Bezeichnung für die unromantische Liason angebracht bis sogar überfällig schien. -
Naja, dann nehm ich doch aktuell die modernste und konkreteste Bezeichnung, die am heutigen Markt ist *nixweiss* .
*****ara Frau
7.717 Beiträge
Nicht jede Beziehung ist per se eine Liebesbeziehung. Ich habe auch Arbeitsbeziehungen oder Kundenbeziehungen. Wieso sollte eine F+ keine Beziehungsform sein? Nur romantische Beziehungen als Beziehungen anzusprechen ist mir zu mono.

Ich denke, F+ ist eine herausfordernde Konstellation, die nur in einem sehr guten emotionalen Gleichgewicht erfolgreich ist. Da gibt es keine Ausflüchte wie "WG-Beziehung" - kippt in einer F+ das emotionale Gleichgewicht, dann ist es keine F+ mehr. Mit Glück bleibt die Freundschaft (oder wird nach einer Cooling off Phase neu belebt).
**ja Frau
3.003 Beiträge
Die beiden jungen Frauen wissen schon sehr genau die Sachlage zu beschreiben.



Und wie bei jeder Beziehungsart

Und plötzlich war er das Opfer und ich die „langjährige Beziehung mit Kind (mein Sohn kannte ihn und war oft mit uns unterwegs) die ihn hintergangen hatte und mit einem anderen durchgebrannt war obwohl er alles für mich bezahlt hatte“ usw. WTF?!

Werden Menschen zurückgelassen, wenn Mister oder Misses Right für eine Liebesbeziehung auf der Bildfläche erscheint.
Denn in dem Moment verändern sich radikal die Prioritäten des Menschen, der nun seinen Liebes- und Lebenspartner gefunden hat.

So schlimm es auch ist für den zurückgebliebenen Menschen, so normal ist dieses Verhalten Prioritäten immer wieder aufs neue im Leben zusetzen.
Freundschaft+
Ich glaube, sowohl rein sexuell wie rein platonisch funktioniert das - wenn beide das ...einfach merken.

In meinem Leben gibt es Menschen, die erst Beziehungspartnerinnen waren und z.T. auch mit mir zusammenlebten, was aber nicht geklappt hat, weil zu wenig (Frei-)Zeit, d.h. Interessen miteinander und zu viel mit anderen geteilt wurden, so dass Freundschaften daraus entstanden: Eine hält seit 22 Jahren und schläft gerade zusammen mit ihrem neuen Partner ihren Karnevalsrausch in meinem konfettigeschwängerten Gästehaus aus, eine andere besteht seit 8 Jahren, 2 davon als Beziehung unter einem Dach.

NB: Letztere wundervolle Frau lebt mit einem neuen Partner zusammen, ich besuche beide, und beide oder sie alleine besuchen mich ...zwecks netten Gesprächen sowie gemeinsamen BDSM Sessions.

Man könnte vielleicht sagen: Hier ist eine Beziehung zu einer Freundschaft+ geworden.

...umgekehrte Fälle (platonische Freundschaft > Freundschaft+) gab es nicht - was wohl daran liegt, dass fehlende sexuelle Anziehungskraft sich nicht ändert. Ich habe platonische Freundinnen, mit denen ich viel gereist bin, dieselbe Bettdecke geteilt habe usw. - ohne dass es je Intimitäten gab (abgesehen von Küssen ins Gesicht oder schmatzende "Bussis" auf die Lippen - eben unter Freunden).

Meine Freundin+

Letzte Woche habe ich eine Freundin+ besucht, mit der ich seit Monaten BDSM betreibe. Wir haben uns zum ersten Mal zwischen den Aktionen etwas auf dem Sofa unterhalten, über unsere Leben, Reisen usw. - und gemerkt, wie verschieden unsere Interessen jenseits von BDSM sind.

Sie ist schön, schlank, und ich mag auch den Duft, der noch lange nach ihren Besuchen in der Luft liegt, aber irgendwie funkt es darüber hinaus nicht zwischen uns. Da ich in derselben Woche erstmalige Dates mit einer weiteren Frau hatte (auch Ausgehen, Quatschen, BDSM, d.h. Freundschaft+) und beiden voneinander erzählt habe, wollten beiden einander (auch ohne mich) kennenlernen. Wohlmöglich habe ich noch eine weitere Freundschaft+ zwischen den beiden Frauen gestiftet... mal sehen.
Die andere liebe Frau ist Anfang 20, so dass eine Liebesbeziehung schon am Altersunterschied scheitert (siehe oben: fehlende gemeinsame Interessen, Lebensphasen - ich glaube, gewisse Gemeinsamkeiten gehören zum echten Verlieben hinzu).


Wenn jedenfalls (wie in beiden Fällen) kein Engel durch den Raum fliegt, wenn die Alltagsinteressen sich absolut nicht decken, und wenn es von der Liebe her nicht funkt, dann ist das wohl eine ideale Voraussetzung für eine Freundschaft+.

Angaben ohne Gewähr.

**********ucher Mann
5.372 Beiträge
Was so ca. 10 Jahre eine platonische Freundschaft gewesen ist, hat im letzten halben Jahr ein + erfahren und es ist wunderschön. Ein bisschen ungewohnt, von der Frau plötzlich begehrt zu werden, die doch 'nur' Kumpel war, aber einfach nur schön, gut und richtig. *herz*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Zitat von *******_k_y:
Wieso sollte ich es Beziehung nennen, wenn ich KEINE romantischen Gefühle für mein Gegenüber habe?

Wir sind offenbar schon lange nicht mehr zwangsverheiratet worden, sonst wüssten wir das Beziehungen auch ohne romantische Gefühle gehen.
Tatsächlich ist das Eingehen von Beziehungen aufgrund einer Gefühlslage ein relativ junges Konzept. Noch vor 200 Jahren wär das weder für m wie w ein Argument gewesen.

Ja, aber ist das schön? Ich nehme mal an, allein das Konzept "Zwangsehe" war und ist für die meisten eben gerade nicht schön.

Aber: Selbst in einer Beziehung ohne Liebe, also eine Zweckbeziehung, wird doch in der Regel völlig anders miteinander gelebt, als in einer Freundschaft. Solche Zweckbeziehungen wurden und werden zur Fortpflanzung, zur finanziellen Absicherung und für sozialen Status geschlossen, es herrscht eine Verbindlichkeit das Leben betreffend, welche es in einer Freundschaft schlicht nicht gibt, wo die Beteiligten jeweils ihr eigenes Leben leben und bestimmen.
*******_mv Mann
3.483 Beiträge
Zitat von ****yn:
Ich nehme mal an, allein das Konzept "Zwangsehe" war und ist für die meisten eben gerade nicht schön.

Ich glaube, soooo schlimm war das nicht. Nicht im Einfachen Volke. Wenn die Beziehung gesetzt ist, musst du dich miteinander arrangieren, kompromisse eingehen. Sooo monogam waren die damals auch nicht, m wie w.

Selbst im Mittelalter wird es Fplus gegeben haben, neben der Ehe. Es hat dich nur in der Freiheit beschnitten, nicht in deinen Möglichkeiten.
Das ist eben das Wunder der Grimms Märchen, das alles zusammenkommt und passt Liebe, Versorgung und Sexualität. Aber wer erwartet eben das ein Märchen Wirklichkeit wird? Also muss man sich dann halt irgendwie arrangieren. Und für alles jenseits der Ehe hat ein Bauer seine Magd, Eine Frau den Milchmann.

Wo wir wieder beim Funktionieren sind: Geh achtsam mit deinem Gegenüber um (egal ob fplus oder Ehe), arrangiere dich (Ausgleich der Interessen).
******ngr Mann
3.896 Beiträge
Ich wage einmal zu bezweifeln, dass eine Zwangsehe objektiv "nicht soooo schlimm" ist.
Es fühlt sich nur nicht "sooo schlimm" an, wenn man daran gewöhnt ist unfrei zu sein und zwangsverheiratet zu werden. Das Konzept kennen wir nur aus dem Mittelalter, dennoch ist es in anderen Teilen der Welt durchaus noch gebräuchlich.

Wer sich in so einer Ehe frei, bzw. freier bewegen konnte ist auch klar:
Männer. Nein, ich möchte jetzt nicht mit einer modernen Diskussion über Feminismus beginnen. Es ist jedoch historisch ein Fakt, dass Frauen wesentlich gebundener und unfreier waren.

Mann vögelt mit allem was nicht bei drei auf dem Baum ist?
Das ist okay. Für permanente Gespielinnen gibt es sogar Begriffe. Etwa den der Konkubine.
Wenn Männer aus der Ehe gingen hatte das für sie zudem keine finanziellen Folgen. Frauen standen mittellos da.

Man muss also bedenken, dass Menschen zu einer gewissen Zeit gar nichts anderes kannten und sich deshalb damit arrangierten. Das macht es aber nicht "gut" oder "gar nicht soooo schlimm". Zudem man dann noch bei der Bewertung bedenken muss, dass Männer und Frauen nicht gleichgestellt waren und sexuell auch nicht gleich handeln konnten.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Für mich wäre es definitiv verdammt schlimm, mit einem Menschen Sex haben zu müssen, den ich nicht will. Ich würde mich permanent sowohl missbraucht fühlen, als auch als Täterin fühlen, wenn mein Gegenüber mich genauso wenig will, wie ich ihn, aber erwartet wird, dass wir Nachwuchs zeugen.
****us Mann
308 Beiträge
Terminus Freundschaft definiert jeder anders für sich und das Plus auch erst recht. Damit es funktioniert, ist eine grundlegende Aufrichtigkeit beim aufzeigen der gegenseitigen roten Linien notwendig. Auch die Konsequenz der Überschreitung muss klar fesgelegt werden. Dann sollte es eigentlich funktionieren.:-)
*******_mv Mann
3.483 Beiträge
Zitat von ****yn:
Ich würde mich permanent sowohl missbraucht fühlen, als auch als Täterin fühlen, wenn mein Gegenüber mich genauso wenig will, wie ich ihn, aber erwartet wird, dass wir Nachwuchs zeugen.

Mal abgesehen davon, das du im Mittelalter unbedingt Kinder gewollt hättest (bist ja nicht doof), steht da nichts davon, das dein Mann zwingend der Erzeuger ist.
Wenn beide sich einig sind, was spricht dagegen die Sexualität "auszulagern"? Und Sexualität mit freundschaftlich verbundenen Menschen auszuüben?
Ich unterteile Möglichkeiten nicht in "will ich" und "will ich nicht", sondern in "geht gut" und "geht nicht gut".

Und deshalb ist das "funktionieren" im Threadtitel für mich interessant, nicht ein "haben wollen".
******ngr Mann
3.896 Beiträge
Können wir bitte aufhören das Konzept "Zwangsehe" positiv einfärben und schönreden zu wollen?
Danke.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******_mv:
Zitat von ****yn:
Ich würde mich permanent sowohl missbraucht fühlen, als auch als Täterin fühlen, wenn mein Gegenüber mich genauso wenig will, wie ich ihn, aber erwartet wird, dass wir Nachwuchs zeugen.

Mal abgesehen davon, das du im Mittelalter unbedingt Kinder gewollt hättest (bist ja nicht doof), steht da nichts davon, das dein Mann zwingend der Erzeuger ist.

Wir reden aber nicht vom Mittelalter. Ich weiß nicht, warum du das Konzept F+ in der Moderne unbedingt mit dem Hintergrund "Zwangsehe im Mittelalter" beleuchten musst.

Der Satz
Zitat von *******_mv:

Wir sind offenbar schon lange nicht mehr zwangsverheiratet worden, sonst wüssten wir das Beziehungen auch ohne romantische Gefühle gehen.
ist so extrem deplaziert, dass ich dir gerade ernsthaft nicht folgen kann. Äußerer Zwang ist niemals positiv und Gottlob dürfen wir in weiten Teilen der Welt und Gesellschaft Beziehungen führen, die wir führen wollen und nicht müssen.

Ich sehe für mich absolut keinen Grund, eine Beziehung mit jemandem zu führen, den ich nicht liebe und mit dem ich nicht mein Leben verbringen will. Ich bin darauf nicht angewiesen, weder finanziell, noch sozial.


Zitat von *******_mv:

Wenn beide sich einig sind, was spricht dagegen die Sexualität "auszulagern"? Und Sexualität mit freundschaftlich verbundenen Menschen auszuüben?

Sprichst du hier nun von unserer modernen, freien Gesellschaft, oder nach wie vor vom Mittelalter? Dort wurde man nämlich, wenn man bei außerehelichem Sex erwischt wurde, teilweise drakonisch bestraft. Bei Männern war das eventuell etwas akzeptierter, bei Frauen grundsätzlich nicht.
@*******nge Wie immer kommt es hierbei doch auf den Einzelfall an. Was für eine F+ funktioniert, kann für eine andere das Ende bedeuten.
Ich für meinen Teil würde vermutlich sofort das Weite suchen, wenn sich eine F+ anbahnt und mein Gegenüber ankommt und ein Regelwerk dafür aufstellen will.
Am Besten dann noch solche Regeln wie: Verlieben ist aber verboten! *klugscheisser*
Ich bin ja ein Fan von gesundem Menschenverstand und Kommunikation, also im Großen und Ganzen das was auch in allen anderen Beziehungen hilft.

Was ich jedoch nicht so richtig nachvollziehen kann, ist, dass Verantwortung übernehmen und sich auf einen Partner einlassen wohl immer mehr aus der Mode kommt.
Bloß nicht mehr binden und sich alle Möglichkeiten offen halten.

@*******_mv Wenn sich alle Beteiligten einig sind, spricht nichts gegen irgendwas. *zwinker*
Von mir aus dann auch gerne ein Mord-Selbstmord-Pakt. *nixweiss*
Inwieweit jetzt Zwangsehen und anderweitige Gepflogenheiten des Mittelalters erstrebenswert sind, sei aber mal dahingestellt.
Zitat von *******_mv:
Ich unterteile Möglichkeiten nicht in "will ich" und "will ich nicht", sondern in "geht gut" und "geht nicht gut".
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das zu verstehen ist. Kannst du das etwas genauer erläutern?
**********true2 Paar
7.745 Beiträge
Wir haben seit mehreren Jahren mit Paaren Freundschaften +. Da weiß jeder wo er hingehört und wir unternehmen auch gerne mal was außerhalb der Bettkante.
**********t8077 Paar
7 Beiträge
Ich frag mich woher ihr solche Partner alle findet für eine Freundschaft + wir sind seid Jahren hier auf der Seite und finden nix . Diese Seite ist schon enttäuschend.
*******_mv Mann
3.483 Beiträge
Zitat von ****yn:
Sprichst du hier nun von unserer modernen, freien Gesellschaft, oder nach wie vor vom Mittelalter?

Oh, ich sprech schon noch vom Mittelalter. Gewusst wie. Übrigens passend zu heute (Rosenmontag), war es damals nicht unüblich, das fastnacht auch bis in die Schlafzimmer gingen. Kostümiert (hätte ja auch der eigene Partner sein können).

Ich lade immer dazu ein pragmatisch und nicht emotional an die Sache zu gehen:

Ich bin mit einem Menschen zusammen (völlig egal wie das zustande gekommen ist). Dieser Mensch hat Bedürfnisse.
Und mit Bedürfnisse meine ich die Dinge, die wichtig sind um als Mensch lebenswert leben zu können. Dazu zählt auch eine individuell angenessene Sexualität. Wenn die nicht innerhalb der Partnerschaft möglich ist, haben somit beide ein Interesse, das dies ermöglicht wird. Möglichkeiten gab es dafür zu allen Zeiten, für m wie w. Auch wenn die Archive voll mit Geistlicher Literatur ist, die dagegen Sturm lief.

Wenn meine Frau also eine Sexualität für sich braucht, die ich nicht abdecken kann, haben wir beide das Interesse diesen Bedarf anderweitig zu decken. Weder möchte ich eine Frau die darbt, noch möchte ich das sie gehen muss.

Ich schätze den wertschätzenden Umgang sehr. Und so blöd es klingt, auch in den arrangierten Ehen der Vergangenheit. Weil beide den Blick nach Innen hatten "was brauche ich" und eben nicht der Blick nach Außen "Was könnte ich noch wollen".

Bei Offenen Beziehungen ist dieser Unterschied für mich unglaublich wichtig. OB's wo die Öffnung einen Zweck hat, laufen anders wie Offene Beziehung wo es um "Luxuskonsum" geht. Ich halte erstere für wesentlich stabiler.
Habe ich Außenkontakte, dann weil sie notwendig sind, und nur soviel es notwendig ist. Es gibt ein Maß.

Nach meiner Beobachtung sind eher jene OB's gefährdet, wo es eben nicht nur um das Stillen der notwendigen Bedürfnisse geht, sondern darüber hinaus konsumiert wird, noch mehr Spaß, noch mehr Abenteuer, noch mehr Sex mit Anderen, noch mehr, noch mehr. Schnell ist man Maßlos und dann bröckelt es.
Man könnte fast sagen, die Ob's wo es um Konsum geht mit Blick nach Außen (weg von der Beziehung) verlieren sich gern oder es kommt zu Konflikten wegen der Überfrachtung.

Deswegen pragmatisch, realistisch und priorisiert. So das alle leben können.


Ich weiß, das alles ist schwer verständlich. Nix hyper, hyper, mehr Spaß und ach wie schön ist doch die Welt. Aber wenn es um Notwendigkeiten geht und nicht ums Wollen wird es immer etwas dröge.
**********true2 Paar
7.745 Beiträge
@**********t8077 : Wir haben unsere Freunde fast alle auf Events in verschiedenen Swingerclubs kennengelernt. Wenn es dort gepasst hat, dann haben wir uns auch privat getroffen.

Der Joyclub wirkt eher unterstützend. Online hier jemanden zu finden, ist sehr schwer.

Auch haben wir schon Gruppentreffen mit anderen Aktivitäten, wie Bowling oder Camping besucht. Camping mit Joyclubbern ist immer sehr schön. Hat ja jeder das gleiche Hobby und dort lernt man Paare kennen, wo man auch so mal einen Wochendtrip mit dem Camper machen kann.
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