Wie kann Freundschaft+ funktionieren?

Menschen entwickeln sich. Einen Wunsch zu haben und ihm nachzugehen bedingt doch nicht, dass es dann gleich funktioniert. Warum dürfen sich dann nicht doch Bauchschmerzen einstellen oder das Flämmchen Eifersucht aufkeimen? Davor ist doch keiner gefeit und ich halte das für völlig normal.
Wichtig ist, dass sich dann gemeinsam hingesetzt und besprochen wird, warum dieses Gefühl in dieser Situation aufgekommen ist und was das gerade mit einem macht.

Gehört jetzt hier zwar nicht zum Thema, aber wir sind naiv und blauäugig ohne vorher groß drüber nachzudenken und mit völlig falschen Vorstellungen und ohne Regeln in den Club gefahren.
Die Vorstellungen haben sich als gegenteilig herausgestellt. Und deshalb gab es viele Probleme und Diskussionen.
Und aus dieser damaligen Problematik ist diese Regelung entstanden. Damals haben wir noch keine Freundschaften mit Swingern gehabt. Aber diese Regel ist übertragen worden ohne dass wir darüber diskutieren mussten. Das ist einfach so.

@***si Warum glaubst du, dass ich irgendwem Bauchschmerzen oder eine Lernphase abspreche?
Ich habe sogar extra geschrieben, dass es mir um Erkenntnis geht und nicht um Kritik ...

@**********true2 Danke für die Erläuterung. Ich finde schon, dass das hierher gehört. Es kann für einige, im schlimmsten Fall nur für mich, bestimmt erhellend sein, dass bei solchen Aktionen das Kopfkino nicht unbedingt der Realität entsprechen muss.

Man ist ja nicht von heute auf morgen Swinger. Man wächst da hinein. Wir haben vorher eine 19jährige monogame Beziehung geführt und sind als Paar gemeinsam in den Club gefahren. Da denkt man nicht dran, dass es da auch Probleme geben kann. Gerade wenn man plötzlich unterschiedlich empfindet und unterschiedliche Auffassungen hat. Da kann man sich vorher noch so gut gekannt haben.

Sicher nicht, aber so gewisse Tendenzen gibt es sicherlich. Bei mir ist es z.B. so, dass ich in einer Beziehung sexuell total auf meine Partnerin fixiert bin. Es ist durchaus so, dass ich andere Frauen auch als hübsch wahrnehme, nur Interesse an Sex fehlt bei mir dann.
Ich bin nur ein einziges Mal fremdgegangen und das war aber eigentlich auch keine richtige Beziehung, sondern eher noch in ungeklärten Verhältnissen und war auch kurz danach beendet.

Ich weiß nicht, ob es vorher Tendenzen gibt. Wir sind auch nicht fremdgegangen.
Ich selbst bin mit fast 20 Jahren jungfräulich in unsere Beziehung gegangen und bin beim ersten Mann geblieben. Mit 38 Jahren hab ich das erste Mal Sex mit einem anderen Mann als meinem eigenen gehabt.

Wir sind auch ohne groß nachzudenken in den Club gefahren. Neugierig gemacht worden durch eigentlich normale Freunde, die immer über einen Club gesprochen haben. Und da haben wir nachgefragt. Und sie haben erzählt. Und da haben wir gemeinsam beschlossen, zu fahren. Da hatte ich noch gar keine Ambitionen, was mit anderen Männern zu machen. Sind ja auch die ersten Male unter uns geblieben.

Sehe ich völlig anders. Ist aber vermutlich alles eine Frage der Erfahrung und der Beziehungsform in der man lebt. Ich persönlich habe schon sehr positive langjährige Erfahrungen mit F+ machen dürfen, in denen beide Beteiligten verheiratet waren (nicht miteinander).

Man war befreundet, mochte sich, hatte gleichartige sexuelle Präferenzen und unternahm auch ab und an etwas jenseits der Bettkante miteinander...

Du hast dich nur noch nie mit der wirklichen Intention für PT oder generell den Sex mit Dritten bei Paaren beschäftigt.
Für uns gehört der Sex mit weiteren Mitspielern zu unserer Paarsexualität dazu. Er ist Ergänzung unserer gemeinsamen Sexualität und kein Ersatz. Wir swingen seit 22 Jahren und wir garantieren dir dass einem nach zwei Jahrzehnten nichts mehr fremd ist und keiner von uns eifersüchtig reagiert nur weil Sexpartner X sich vielleicht für den besten Stecher der Welt hält.
Da wir seit knapp 13 Jahren auch dominantes Wifesharing betreiben scheidet Neid auch aus.
Wir haben auch nichts dagegen wenn an einem Abend nur einer von beiden seinen Spaß hat oder den Sex auch mal im Nebenraum auslebt, wichtig ist uns das wir gemeinsam zu einem Event kommen und auch wieder gemeinsam gehen und das Abklingen der Gefühle sowie ein eventuelles Kuscheln danach zwischen uns als Paar stattfindet denn wir sind beide die emotionalen Anker des anderen.

Synchronpoppen ist furchtbar, das haben wir schon vor 20 Jahren beendet!

Ob das ein Nichtswinger versteht kann ich nicht sagen, es funktioniert für uns aber seit langer Zeit sehr gut.

Swinger Er

Nö, habe ich nicht und brauche ich auch nicht. Meine Sexualität funktioniert großartig ohne, dass ich mich damit beschäftigen muss. Ich mache das nur aus Spaß, also das damit beschäftigen.
Aber noch einmal der Hinweis, dass ich hier niemandem irgendwas madig machen will. Ihr könnt tun und lassen was ihr wollt und ihr braucht mich auch nicht von irgendwas überzeugen. Wenn es für euch passt, dann ist das toll und freut mich für euch. Wirklich!

Offenbar ist außerpaarlicher Sex emotional fordernder als ich mir das bisher vorgestellt habe, wenn man danach einen emotionalen Anker braucht.
Ob man da jetzt eine Swinger-Nichtswinger-Geschichte draus machen muss, sei mal dahingestellt. Laut meiner Freundin bin ich intellektuell recht gut aufgestellt, von daher würde ich es immer drauf ankommen lassen.
Danke jedoch für die Einblicke in euer Swingerleben.

Widerspricht sich für mich als - joa - intelligenten Menschen: Regeln - gleich, welcher Art - sind erstmal nix außergewöhnliches für sämtliche Beziehungen, sondern durchaus eine vernünftige und intelligente Idee, um sich nicht gegenseitig zu verletzen; allein gibt es wohl zahlreiche Regelwerke, die heute nicht mehr zwingend explizit aufgestellt werden müssen, sondern bereits im ganz gewöhnlichen, sozialisierten Umgang enthalten scheinen (wohl aber mal irgendwann früher durchaus kommuniziert wurden) sowie eben aber auch welche, die im allgemein üblichen Sozialisationskomplex noch nicht tradiert sind und eben durchaus konstruktiv kommuniziert werden sollten (m. E. vermutbar bei eher unkonventionellem Sexualverhalten).

Dreht meinem Eindruck nach bisschen das Wort im Mund um: Warum so negativ konotiert mit "fordernd" / "braucht"?
Es gibt doch auch ein "fördern" und "dürfen", oder nicht?

Du kannst natürlich auch ohne jede Absprache und ohne den eigenen Partner als oberste Priorität wahrzunehmen wild durch die Gegend vögeln, ich fürchte aber dass das eine Beziehung nicht lange durchhalten wird.

Nach gutem Sex spielen die Hormone im Körper "verrückt" und es stärkt die gemeinsame Partnerschaft wenn man diese Momente nutzt um es zusammen zu genießen und im Idealfall den Abend nochmal mit gemeinsamem Sex ausklingen zu lassen.


So lange die emotionale Intelligenz auf gleicher Höhe angesiedelt ist sehe ich auch keinerlei Probleme.


Klasse :), unsere Sexualität als Paar funktioniert auch großartig ohne das wir Dritte einbeziehen müssten, da wir aber diese Bereicherungen ab und zu beide mögen und es unserer Beziehung auch nicht schadet machen wir es trotzdem.

@****p35
Ich unterscheide zwischen gesellschaftlichen Konventionen, moralischen Vorgaben und expliziten Regelwerken. Tadaaa Widerspruch aufgelöst. So einfach kann es gehen.
Kann man natürlich auch prinzipiell alles in einen Topf werfen. Ist ja jedem selbst überlassen.

Ich gebe jedoch durchaus zu, dass im Falle von vollkommen neuartigen Situationen, gewisse Regelungen ein Gefühl von Sicherheit geben können.

Wie hätte ich meine Aussage denn deiner Meinung nach mit 'fördern' und 'dürfen' weniger negativ konnotiert formulieren können?

@*********ar69
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Speziell unter dem Gesichtspunkt, dass ich weder wild durch die Gegend vögele, noch dass ich meiner Partnerin nicht die oberste Priorität einräume.

Tatsächlich sind da auch noch einige autistische Merkmale dabei, aber meine Neurodiversitäten führen jetzt doch zu weit vom eigentlichen Thema weg.

Irgendwie habe ich den Faden zu F+ verloren

Nööö, gar nich': Ich unterscheide diese Aspekte durchaus ebenfalls, sprach aber ausdrücklich zumindest primär von Regelwerken und nur insofern auch sekundär von Konventionen, als dass letztere erstere ersetzen können. -.
Meine Logik dabei war einfach: F+ (oder auch Swingerbeziehungen uvm) scheint mir noch nicht wie platonische Freundschaften durch Konventionen "geregelt" und brauchen wohl oftmals umfänglichere individuelle Regelung.
Schlichtweg durch ersetzen und schwups macht es Sinn

Was genau ist dann der Widerspruch den du siehst? Dass ich für intelligent gehalten werde und ich trotzdem nicht auf die Idee komme für Freundschaften Regeln aufzustellen wie: Wir treffen uns nur als Paar?

Sinn machen gibt es nicht, nur Sinn ergeben. Und das tut die Aussage nach Ersetzen nicht mehr.
Offenbar ist außerpaarlicher Sex emotional förderlicher als ich mir das bisher vorgestellt habe, wenn man danach ein(en) emotionalen Anker [sein/haben] darf.
Zumindest ganz bestimmt nicht den, den ich beabsichtigt hatte.

Intelligenz ist für mich, sich auch in nicht persönliche Dinge eindenken oder einfühlen zu können durch logische oder emotionale Herleitung.
Das eine ist umgangssprachlich, gibt es ja, das andere hochdeutsch, aber wenn's Dir besser gefällt, dann nenn's so.
Aha... naja, wenn Du das Wort im Mund umzudrehen und eine negative Konnotation beabsichtigt hattest, dann kann ich Dir auch nicht weiterhelfen mit Horizonterweiterung, die Du ja angeblich auch suchtest

Eine F+ dürfte m. E. n. von individuell ausgehandelten Regeln profitieren, jedenfalls erlebe ich es so.

Das ist schön für dich, aber bevor wir uns hier in einer Diskussion über 'Was ist Intelligenz?' verlieren, akzeptiere ich, dass ich auf meine Frage keine Antwort bekomme.
Ich sehe jedenfalls immer noch keinen Widerspruch.

Das Wort im Mund umdrehen und negative Konnotation hast du ins Spiel gebracht, ist also lediglich bloße Unterstellung deinerseits. Für mich sind 'fordernd' und 'brauchen' nicht negativ belastet.
Also viel Spaß noch mit deinen gefühlten Wahrheiten und Regeln. Ich bin raus, dann kann es hier endlich wieder mit dem Thema weitergehen.

Ich sehe da keine Notwendigkeit von Regeln (außer Safer!). Bei F+ herrscht maximale Freiheit. Ich hab mich bei sowas auch schon mächtig verknallt, aber selbst dann hat es noch funktioniert weil ich dennoch nicht auf die normale Beziehungsebene gehen wollte und das offene, zwanglose viel reizvoller fand.

Das ist zum Beispiel schon mal wichtig vorab zu vereinbaren. Wie wird verhütet? Immer mit Kondom oder macht man zusammen nen STI Test und verhütet dann nur noch mit Pille.
Gibt es noch andere Sexpartner? Wenn ja; wieviel will man davon wissen? Und so weiter

Was sind für Dich "bessere" Angebote?

Habe nicht alle Beiträge gelesen. Aber zurück zum Thema!
Beim Thema F+ ist doch das wesentliche die Freundschaft!
Für mich: Freundschaft ist sehr tiefgehend, meistens auch ziemlich dauerhaft.
Wenn dann innerhalb der Freundschaft (m.M. oft zufällig) ein Plus entscheht, tja, dann ist es halt so.
Ich bin seit über 15jr Solo. Vor gut 12jr lernte ich (lauter Zufall) eine Frau kennen.
Nach viele Gespräche auf dem Sofa (und viele Monaten) ist dann plötzlich das Plus dazu gekommen.
Ist aber das Plus ein wichtiges Thema bei uns? NEIN, die Freundschaft hält uns zusammen!
ok, wir wohnen so grob 150km weit entfernt von einander. Wir sehen uns also nicht alle pr Tagen.
Ist deswegen die Freundschaft weniger? Ganz sicher nicht!! Es gibt ja sowas wie Telefon usw!
Das Plus aber ist: zuerst Mal gar nicht wichtig! Die Freundschaft steht immer an erster Stelle.
Und Freundschaft (echte) heißt für mich, beistehen wenn nötig, oder Rat geben oder fragen wenn's sein muss. Je nachdem kommt das Plus dann auch dazu. Ist dann zumindest bei uns Freunden ein tolles Extra dazu (aber für die Freundschaft überhaupt nicht notwendig).

harald836:

Das finde Ich super. Das habe ich bis her so noch nicht erlebt.
Währe auch schön, Ich Kenne eine Dame seit Jahrzehnten.
Da könnte ich mir auch mehr Vorstellen.
Ich denke da Gehört auch ein menge glück dazu.
Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.

Wie kann Freundschaft+ funktionieren?

Ich denke das eine Freundschaft Plus genauso
wie alle anderen Freundschaften funktionieren
regelmäßiger Austausch, Freizeit Aktivitäten, Hilfe im Alltag.
Nur das bei einer F+ eben auch noch SEX dazu Kommt.

Ich wäre am liebsten mal wieder mit einem homosexuellen Mann befreundet.