Ich finde es gut, dass
@*******sic sich nun mit einem längeren Post hier zurückgemeldet hat, und auch weitere (und realistische) Informationen geliefert hat, denn so bleibt es hier nicht bei einer bloßen Diskussion auf Grundlage eines Forumsposts, sondern wir können tatsächlich auch einen Rat versuchen.
Aus den weiteren Informaitonen lese ich vor allem folgendes: Eine Paarberatung/therapie ist in Planung bzw. gerade angegangen worden. Sie ist da aber offenbar skeptisch, zurückhaltend und vermeidend. Und es stellt sich die Frage, wie sie agieren wird, wenn es "ans Eingemachte geht", also an den Sex. Ein ehemaliger Freund hatte in einer ähnlichen Situation erlebt, dass sie sich zwar zu Gesprächen überreden lassen hat, aber nur zum Thema Konfliktmanagement und beim Thema Sex hat sie gegenüber der Therapeutin geblockt. So etwas funktioniert eben auch nur, wenn beide hier Kommunikation und Veränderung wollen.
Und klar hätte man früher was machen sollen - aber darüber Gedanken machen, bringt jetzt gar nix. Letztlich haben hier beide ein Vermeidungsverhalten gezeigt und sind in ihrer (Dis)Komfortzoge geblieben. Jetzt ist halt die Frage, ob sie mitmacht beim rauskommen aus dieser.
Besonders bemerkenswert fand ich ihre Bemerkung "Und dass man da was nachher aufmachen würde, was man nicht mehr zubekommt. ( Was auch immer das heißen mag
)" Wenn ich das richtig verstehe, hat sie Sorgen davor, sich und euch sexuell zu öffnen, weil sie denkt, dass es dann immer stärker in die Richtung geht, wovor sie Angst hat. Also zB vor eigenen Bi-Erfahrungen oder vor Fetisch-Erfahrungen mit ihm. Das Problem an der Sichtweise ist: Dieses Unterdrücken mag für sie funktionieren - für ihn aber funktioniert es offensichtlich nicht. Denn echte Neigungen werden durchs Nichtausleben meist nur extremer (weil sie eben nur im Kopfkino oder per Porno ablaufen und somit nicht richtig befriedigend sind). Ich glaube, es ist wichtig, dass Therapieperson ihr das klar macht, also dass sie ihn durchs Aussitzen der sexuellen Probleme über kurz oder lang verlieren wird.
Und ich möchte betonen, dass ich das Problem hier nicht für ein Frau-Mann-Ding halte. Ich habe sowohl Männer als auch Frauen erlebt, die sexuelle mehr wollten und Männer und Frauen, die das ausgesessen haben. Und die Konsequenz ist immer eine von vieren: Trennung, Fremdgehen, Beziehungsöffnung oder die Person, die mehr will, es aber nicht bekommt, wird psychisch krank. Die Variante, dass die Person, die das jahrelang ausgesessen hat, am Ende doch begeistert mitmacht, gibt es zwar auch, ist aber meiner Erfahrung nach sehr unwahrscheinlich.