Wenn man Maslow glauben schenkt, dann gibt es ja verschiedene Stufen der Sicherheit, die man haben möchte.
Z.B. Sicherheit zu haben, dass es jetzt etwas zu essen gibt, wenn ich Hunger habe..
Wenn das befriedigt ist, dann Sicherheit zu haben, dass es auch morgen etwas zu essen geben wird.
Natürlich sind wir nicht gefeilt davor, morgen einfach umzukippen, aber inzwischen habe ich z.B. eine größere Sicherheit, oder nennen wir es Vertrauen, dass meine Partnerin morgen einfach nicht mehr da ist. Weil ich ihren Gesundheitszustand kenne, weil ich ihre Gedanken kenne, weil ich ihr Commitment kenne. Das war zu Anfang der Beziehung noch nicht so ausgeprägt. Dadurch hat sich sozusagen die Sicherheit meiner sozialen Beziehungen verstärkt.
Der Tag wird kommen, an dem meine Eltern nicht mehr sein werden, dass wird mit Sicherheit (Wortwitz) an meiner Sicherheit rütteln, da ich sie immer noch gerne für Lebenserfahrungen konsultiere und mich an ihnen reflektiere.
Genauso kann man das auf Materialen (wenn die Sicherheit schwindet, dass dein Auto morgen noch funktioniert) oder seine eigenen Fähigkeiten (ich bin mir sicher immer einen Job zu finden) übertragen.
Geld bietet natürlich auch irgendwo eine Sicherheit. Ein Kollege hat damals eine Sau teure Vollkasko abgeschlossen, weil er Angst vor einem Totalausfall seines Autos hatte und weil er die Sicherheit brauchte, sich im Fall der Fälle wieder diesen Luxus leisten zu können.
Ich hab nur Haftpflicht genommen, weil ich diese Sicherheit nicht brauche und zur Not entweder eine Rostlaube fahre oder ganz ohne Auto auch auskommen kann.
Letztendlich hängen die Sicherheiten vom eigenen empfinden, Risikoerwägung und Mut zur Lücke ab. Und wie sehr man sich von Ängsten anderer anstecken lässt oder nicht.
Le Sybarite