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Zusammen leben oder nebeneinander her? Da gibt es auch noch einen gewaltigen Unterschied.
Und meist geht es doch um Veränderungen, die man bemerkt, aber die man sich selbst nicht erklären kann.
Der Unterschied besteht in der Regel darin, dass das „Wir“ von Postulierenden als „Ich bestimme, was richtig ist“ gemeint ist.
Aber wenn da nicht nach gefragt werden "darf" und die andere Seite schweigt, dann wird das eher darauf hinauslaufen. Mag sein, das manche selbst an dem nebeneinanderher festhalten.
Nein. Denn man kann den Partner auch ohne Besitzanspruch oder Deutungshoheit einfach fragen, was man gemeinsam machen will.
Im Gegensatz zu meinem Beispiel mit meiner Ungeduld, arbeite ich in erster Linie daran, weil ich selbst merke, das es mir eher schadet. Ich sehe darin auch nicht schlechtes, eher die Einsicht, das sich da für mich was verändern soll. Das aber schon damit die Situation auf der anderen Seite Auswirkungen hat, die eher besser wie schlechter werden, habe ich ja auch schon bemerkt.
Es geht also in erster Linie gar nicht darum den Partner/in zu verändern, sondern sich selbst.
Stimmt.
Ich habe über 20 Jahre meines Lebens damit zugebracht, meine vermeintlich an MS erkrankten Frau dazu zu bringen, sich auf Borreliose behandeln zu lassen.
Statt einzusehen, dass sie die am Ende tatsächlich behandelbar Borreliose gar nicht behandeln lassen wollte. Weil eine Krankheit auch einen anderen Menschen an einen binden kann. Genau wie eine Schwangerschaft.
Ich gehe auch nicht davon aus, das die schweigende Seite nichts zu sagen hätte!
Und genau wie ich Menschen bewundere, die in manchen Situationen eher ruhig bleiben "können" wo ich früher schon längst HB Männchen gespielt habe, gibt es auch sicher unter den Schweigenden die, die sich vorstellen wie es wäre, wenn sie "frei von der Leber weg" reden könnten und sich das auch für sich wünschen.
Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Situationen, wo ich umschalten kann.
Das war in meinem Beruf immer dann der Auslöser, wenn etwas völlig unerwartetes eingetreten ist (Lieferung nicht gekommen oder auf einmal die doppelte Personenzahl) usw an , wo in die Luft gehen gar nichts brachte, aber Handeln schon. Und wo ich mich darauf verlassen kann, das im Kopf andere Abläufe statt finden. Was geht, was geht nicht, wie lange braucht das, ist alles vorhanden und wenn nicht, wie kann man das hochrüsten und das dann auch noch im Sinne von " es muß schmecken und das Preis-Leistungsverhältnis muß stimmen".
WiB
Wenn wir ehrlich sind, ist es immer das eigene Anliegen, dass - egal ob wir schweigen oder reden oder das HB-Männchen machen - unser Handeln steuert. Es ist ist NIE das „Wir“.
Weil es das nicht gibt.
Es gibt nur den Wunsch, mit einem bestimmten Menschen zusammen zu sein und daraus resultierend die Bereitschaft, sich auf den anderen Menschen einzulassen.
Wer beginnt, den anderen Menschen manipulativ verändern zu wollen und zu etwas anderes umformen zu wollen, liebt eigentlich diesen Menschen schon nicht mehr sondern nur das, „was aus ihm/ihr werden könnte“.
Ist das ehrlich?
Ich habe meine Frau irgendwann erklärt, dass ich ihren Weg nicht mehr begleiten kann. Wir haben uns getrennt. Aber wir sind weiterhin Freunde.