Liebe=Liebe
Ich (er) möchte mich ein wenig outen. Wir haben vor einiger Zeit die letzte von unsere Chat-Community geschlossen, die wir jahrelang betrieben haben. Als Betreiber solcher COM's bekommt man mehr zu hören/lesen als man eigentlich möchte.So haben wir intakte Ehen scheitern- und gleichzeitig Beziehen entstehen sehen. Die wenigsten Beziehungen davon haben lange gehalten. Jetzt sollte man aber einmal klar die Frage dieses Threads sehen... Liebe im Internet? Für meinen Teil sage ich ein klares NEIN aaaaaaaaber sollte man schon etwas klarer sehen was Liebe eigentlich ist. Ich möchte jetzt nicht den Philosophen raushängen lassen aber es gibt ganz klare Unterschiede wobei die sogenannte Liebe im Internet eher eine extreme Art von Sympatie ist.
Wir haben uns zb auch über das Internet kennengelernt aber lieben sicherlich nicht. Das entstand erst beim ersten Treffen langsam und stetig. Zur Liebe zählen ja mehr Eigenschaften als die Ansicht von Zeilen die in den meisten Fällen ja in einer "Wochenendlaune" geschrieben werden. Man setzt sich im Normalfall ja nicht an den Chat wenn man frustriert und niedergeschlagen ist und wenn man das tut findet man eigentlich auch keinen Partner sondern präsentiert sich als Opfer. Schnell kann dann der Eindruck entstehen "der oder die versteht mich ja so toll - was für ein interessanter Mensch". Aus unseren Erfahrungen mit unzähligen Chattern können wir auf eine Art sagen, dass es eine "saubere" Sache ist Leute kennenzulernen. Man muß sich nicht den Popo pudern um aus dem Haus zu gehen sondern sitzt in aller Gemütlichkeit vor seinen Rechner und kann stöbern. Auf der anderen Art sollte man extrem (gerade als Frau) die Augen in Communities aufhalten. Wie schon einige Vorschreiber erwähnt haben, ist die Frau im Internet schnell "Freiwild" für Männer die sich in der Bar oder Kneipe lieber mit einem Gläschen Bier in die Ecke kauern weil sie keinen Ton rausbekommen würden wenn sie einer attraktiven Frau gegenüberstehen würden denn 90% der meist angeklicktesten Internetseiten sind nunmal Erotikseiten. Das ergab eine amerikanische und eine schweizer Studie die sich jährlich immer deutlicher bestätigt.
Die zweite riesengroße Gefahr ist eine Art Hörigkeit, die wie schon erwähnt eine extrem große Sympatie entstehen läßt. Das Gegenüber versteht einen, weiß vielleicht den nächsten Satz den man schon im Kopf hat, mag ebenfalls die Farbe Rot, steht auf den gleichen Musiktyp, achtet auf sein Äusserliches und mag auch Kinder!?!!! Weit gefehlt... das Internet hat sehr gute Psycho-logen/paten entwickelt, die auf einer fast perfekten Art und Weise seine Opfer gezielt ausfragen und die Ergebnisse geschickt in Gespräche miteinbringen. Aber dieses Gefühl von Sympatie ist keine Liebe. Es fehlen Körpergerüche, Mimiken, Gestiken und Tonfälle der Stimme welche dem Anderen übermittelt werden können. Trotzdem ist diese Sympatie nicht zu unterschätzen. Tausende Beziehungen gehen monatlich in die Brüche weil der Partner meint einen neuen Lebensabschnittsgefährten/in gefunden zu haben - durch das Internet. Das es keine Liebe ist zeigt sich aber erst dann wenn eine intakte Beziehung schon kaputt ist. Es ist etwas schönes wenn man sich über das Internet kennenlernt aber lieben halte ich nicht für möglich da wie gesagt bestimmte Eigenschaften einfach fehlen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Eins haben wir aber wirklich gelernt. Es ist im Internet noch lange nicht alles so heiß wie es gekocht wird. Die sogenannte IP ist eine so hervorragende Maske hinter der sich Mio von Menschen verstecken. Wenn sie fällt erscheinen oft Gesichter mit denen man nicht gerechnet hat. Wirkliche Freunde kann man aber über das Internet sehr wohl finden. Vorraussetzung ist einfach nur Ehrlichkeit. Die ist aber sehr dünn gesäht.