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Mehr Verständnis?

****ee Mann
131 Beiträge
Themenersteller 
Mehr Verständnis?
Zur Einleitung: ich finde das Forum für Leben mit Behinderung hier irre gut.
Nirgends sonst werden diese Themen so gut - vor allem auch in Hinblick auf Beziehung, Eros und Sex - nachlesbar angeboten.
Da frage ich mich doch glatt, ob Menschen mit Handicap (ein schönes Wort finde ich) andere Menschen mit Handicap besser verstehen können.
Und noch mehr: können sich vielleicht unter diesen Voraussetzungen leichter Paare finden?
Oder schließt sich das eher aus?
Habt ihr Erfahrung oder eine Meinung dazu?
*********rsloh Paar
299 Beiträge
Er schreibt: Ich denke, es ist schwierig, nur weil ich eine Behinderung habe, jemanden besser verstehen zu können, der eine völlig andere Behinderung hat.
Durch meine Art der Behinderung kann ich Menschen mit derselben Krankheit natürlich besser nachvollziehen aber nicht immer verstehen ( ein Satz zum Nachdenken *zwinker* ) , weil auch jeder individell damit umgeht.
Ob sich dadurch eher Paare finden, kann ich nicht beurteilen.
Servus in die Steiermark,

ich bin der Meinung, so pauschal kann man das gar nicht sagen. Ja, ich hab das in meinem Profil stehen aber meine Erfahrung zeigt, dass Verständnis eine Frage der Offenheit beider ist. Neugierde spielt auch eine Rolle. Hilfsbereitschaft, ohne Aufdringlichkeit. Fragen bei Ungewissheit, statt Angst.
Natürlich gibt es bei ähnlichen Einschränkungen ein bestimmtes Grundwissen, das vieles einfacher macht.

Müsste ich einen Multiple-Joice-Test ankreuzen ...

ja ++ - ja + - 0 - nein + - nein ++

läge meine Antwort bei ja +

Gruß vom Cat
*******s66 Mann
1.120 Beiträge
Nicht zwangsläufig ergänzen sich 2 mit derselben Behinderung.
Wenn beide z.B. nicht laufen können, wäre es doch manches mal praktischer, wenn der andere eine andere Behinderung (oder keine) hätte.
Ach - wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg. Auch mit zwei Stühlen ist sehr viel möglich und man wird sehr erfinderisch.
Guten Morgen.

Als erstes würde ich mal sagen,, Wo die Liebe hinfällt".
Das mit dem Verständnis, wenn beide ein ähnliches oder sogar gleiches Schicksal zu tragen haben ist schon richtig, aber nur weil ich vieles nachvollziehen kann, muss ich es noch lange nicht auch noch im Doppelpack haben. Beispiel, blind + blind, Rolli + Rolli usw.
Ich sehe fast nie solche Paare. Meistens hat nur einer ein Handicap, außer in Behinterteneinrichtungen/ Werkstätten, dort sind halt beide beeinträchtigt, aber eben auch auf verschiedenen Gebieten.

Ich muss nicht selbst behindert/ beeinträchtig sein, um für Menschen mit Einschränkungen, oder speziellen Krankheiten Verständnis zu haben. Da reicht Einfühlungsvermögen völlig aus. Niemand ist jedoch in der Lage so zu fühlen und zu denken wie der Betroffene.
*******070 Frau
1.144 Beiträge
gleiches handicap bedeutet nicht unwillkürlich verstaendnis. denn man kann sehr unterschiedlich mit derselben sache umgehn.
es gibt die, die im leid versinken und jene, die damit leben.
kenn einige, die das selbe schicksal wie ich habeb.doch das verbindet nicht unbedingt.
bei manchen frag ich mich, ob es ihnen nicht gelegen kam. nun können sie in selbstmitleid und um hilfe bittend schwelgen. mit jenen kann ich nix anfangen. da wird schon n selbsthilfegruppentreff sehr anstrengend.
hat wohl was mit lebenseinstellung und - art zu tun.
*******_82 Mann
1.169 Beiträge
Moin, erstmal muss ich die Stimmung killen *yo*:

"Handicap" ist kein schönes Wort, hier die folgende Links:

https://leidmedien.de/aktuelles/warum-handicap-das-falsche-wort-fuer-behinderung-ist/
https://leidmedien.de/begriffe/

Pardon für die Klugscheißerei *klugscheisser*

Im generellen halte ich Worte wie "Menschen mit Behinderung" und andere irgendwie komisch. Ist mir zu defizitorientiert. Stigmatisierend. Ist halt nun mal in der deutsche und meisten anderen Sprachen so, da eben bisher keine andere Worte existieren.
Darüber wurde bereits in einer Gruppe diskutiert, die ich hier nicht nochmal thematisieren möchte, da jeder dazu ein anderes Verständnis hat.

Da ich ausschließlich im Alltag DGS (Deutsche Gebärdensprache) kommuniziere, wird das Treffen mit anderen Joyusern v.a. für hörende eine neue Erfahrung sein. Ich bin taub, und wer keine DGS beherrscht, gibt es für mich drei Möglichkeiten: Entweder man kann etwas gebärden, man schreibt hin und her. Oder man spricht auf dem Smartphone dieser verschriftlich es dann.

Meine Erfahrung über taube Menschen, einschließlich mich: Es gibt viele, die mit nicht-taube Menschen eine Beziehung unterschiedlicher Art hatten. ONS, F+, Sex+ o.ä..
Wenn es um eine feste Beziehung geht, dann muss die Kommunikation sichergestellt sein. Entweder sind beide gebärdensprachkompetent, unabhängig vom "Hörstatus". Oder beide sind selbst taub, schwerhörig, aber mächtig in der Gebärdensprache. Ausnahmen gibt es immer wieder. So ist meine Erfahrung und Beobachtungen.
Da die Community der Tauben (oder auch eher bekannt Gehörlosengemeinschaft) klein ist, bin ich eher vorsichtig. Passiert in Hamburg etwas spannendes, wird das Gerücht schon in paar Stunden in München erreichen. Gerade in heutiger Zeit noch schneller. Smartphone macht's möglich. ^^

Interessant dagegen ist bei den taub-blinden. Da sind meistens beide Paare taub-blind. Selten nur eine Person "nur" taub. Es sei denn das Sehen hat sich im Verlaufe der Jahren beeinträchtigt und man kannte sich vorher bzw man war schon in einer Beziehung.
Ein taubes und ein blindes Paar, habe ich bisher noch nie gesehen.

Unabhängig was man hat und was man ist, wichtig ist Empathie und Verständnis gegenüber. Man ist immer noch ein Mensch. Wichtig ist es, dass man die Art von Beziehung klar, ehrlich und offen kommuniziert. Oft gibt es schon bei kleinsten Gesten, Worten missverständnisse.
Gut geschrieben ...
ich sehe die Begrifflichkeiten zwar nicht so ernst, aber Du hast natürlich Recht.
Wenn ich es Freunden gegenüber einmal tatsächlich erklären möchte, spreche ich gerne von "meinen Einschränkungen". Auch nicht das gelbe vom Ei - klar.
Zurück zum Thema ...
"Unabhängig was man hat und was man ist, wichtig ist Empathie und Verständnis gegenüber. Man ist immer noch ein Mensch. Wichtig ist es, dass man die Art von Beziehung klar, ehrlich und offen kommuniziert. Oft gibt es schon bei kleinsten Gesten, Worten missverständnisse."
trifft es auf den Punkt.
*********l2009 Mann
62 Beiträge
Meine Erfahrung ist, für eine langfristige Beziehung spielt das weniger eine Rolle, ob der Partner mit oder Behinderung lebt. Für reine sexuelle Begegnungen oder Affären geschieht dies unter Behinderten leichter. Ich sag mal etwas salopp: Menschen ohne körperliche Einschränkungen finden Einschränkungen nicht so sexy, was ich teilweise nachvollziehen kann. Jedenfalls erlebe ich das hier auf Joy so.
****ee Mann
131 Beiträge
Themenersteller 
Grüß euch

Danke für die guten Beiträge.
Klugscheisserei sei verziehen .... warum man da von Stimmung killen reden muß ist mir allerdings nicht ganz klar.
Ich mag das Wort Handicap - und verwende es auch in Bezug auf mich.
Die Links habe ich aufmerksam gelesen, doch kann dadurch wohl niemand einen Wahrheitsanspruch ableiten. Ich persönlich finde, vor allem den ersten, auch nichts anderes als populistisch und halt einen Medienbeitrag eines anscheinend eh nicht betroffenen Autors.
Ein wenig mit meinen Erfahrungen deckt sich auch deine Ausführung, Rolliphall: mit einem Schmunzeln denke ich da in der Partnersuche sowas wie: Handicap anzubieten im Tausch gegen ...... *g*
*********rsloh Paar
299 Beiträge
Also wir bevorzugen : Behinderung oder nennen uns liebevoll Behindis. Wir sind hat in manchen Dingen Be-Hindert. Dazu gab es schon mal ein Hauptthema. Deshalb alles nur in der Kürze.
Zurück zum Thema
*****sin Mann
8.814 Beiträge
Ich nenn das Kind beim Namen: Handicap. Oder Einschränkung. Klingt echt etwas besser als Behinderung. Aber selbst das passt trotzdem. Nicht weil unbedingt ich mich behindere, sondern weil mich etwas von außen behindert.

Ich wiederhole mich wahrscheinlich an der Stelle, wenn ich euch sage, dass ich als Kind meist mit anderen Kindern eher zurecht kam, wenn die auf irgendeine Weise beeinträchtigt waren.
Beispiel wo meine Eltern zu DDR Zeiten den Schrebergarten hatten, gabs da den Jungen mit der Beinschiene. Oder im Urlaub wo ich 13 war der Typ (der schon sicher 17 oder Mitte 20 war, der geistig eingeschränkt war), Der gehörlose Kumpel den ich mal hatte (ist inzwischen verstorben)...
Mit solchen Leuten hatte ich immer schneller Kontakt. Mit "normalen" klappte das seltener.
Da kommt die Empathie ins Spiel: War die bei dem Gegenüber nicht vorhanden, klappte es nicht und ich machte zu (ist auch heute noch so)

An sich komm ich mit meinesgleichen auch besser klar, als mit anderen.

Ich glaube, dass Leute mit Behinderung wesentlich unbefangener miteinander umgehen können. Untereinander offener.

Aber: Egal, ob Behinderung oder nicht und auch egal, welche Art von Behinderung: Man muss sich letztendlich gut verstehen!

An sich würde mich mal interessieren (ohne Mist) Wie gestaltet sich das mit einem Tauben (der nicht sprechen kann) und einem Blinden (der gar nichts sehen kann)? Das ist doch wegen der Kommunikation völlig windschief, oder? (Ich weiß, Lormen gibts auch, aber das muss man ja auch erst lernen)
Auch sehr gut geschrieben.

Ich sitze erst seit 2015, hatte aber vorher schon relativ viele Berührungspunkte.
Jugendrotkreuz
Schulfreunde mit verschiedenen Einschränkungen
THW
ein sehr guter Kumpel und Mit-Autoschrauber mit inkomplettem Querschnitt
eine langjährige Freundin mit Querschnitt
... ... ...
Es mag aber auch daran liegen, dass ich eine angeborene Kyphoskoliose habe und als Kind krass als Buckliger und Quasimodo gemobbt wurde und deshalb selbst immer vorurteilsfrei war.
Unterm Strich half mir das aber auch bei meiner eigenen Selbstakzeptanz.

Somit unterstreicht das Deinen Beitrag.
****rin Mann
5 Beiträge
Sollte ich je das Glück haben einen Parter / Parnerin zu treffen würde ich es doch bevorzugen, dass dieser nicht selbst Behindert ist. Nun ja, wenn die Harmonik passt werde ich mich bestimmt nicht darauf aufhängen.


Auch ich komme mit andern Behinderten besser zurecht als mit meinen restlichen Mitmenschen.
Liegt aber hauptsächlich daran, dass auch ich als Kind gemobbt wurde.

Käpten Hinkebein lässt grüßen
*******s66 Mann
1.120 Beiträge
Ich finde es nicht gut, wenn Behinderte selbst mit dem Wort "Behinderung" Probleme haben.
Behinderung ist nichts schlimmes. Es kann jeden treffen.

Dankt mal an die Schwulen. Früher war "Schwul" ein Schimpfwort.
Seitdem sie sich selbst schwul nennen, kann sie niemand mehr damit beleidigen.

Wie sagte Wowereit? "Ich bin schwul und das ist gut so."
Und ich bin behindert und es ist o.k.
"Perfekte" Menschen machen mir Angst.;-))
Ach - jeder hat mit irgendwelchen Begrifflichkeiten Probleme, der unterschiedlichen Art. Muss man selber entscheiden.
Aber ja, so am Brother - Perfektion erschreckt auch mich.
Ich verurteile keine Menschen mit Behinderung, denn mir kann es auch täglich passieren Behindert zu werden, das sollte man sich immer vor Augen halten.
*****sin Mann
8.814 Beiträge
Da hast du Recht. Das tun die wenigsten.
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