Single sein: Vor- und Nachteile

Danke, du hast das sehr schön auf den Punkt gebracht, wie es mir auch geht. Ich hab oft gedacht, dass ich deswegen irgendwie "gestört" bin und das ändern muss. Aber mit steigendem Alter und durchaus bestandenen therapeutischen Ansätzen stelle ich fest, dass ich eigentlich nur das Single-Dasein immer mehr genieße, während schon kurze Ausflüge in beziehungsähnliche Konstrukte bei mir negative Gedanken und Gefühle zum Vorschein bringen, die mir allein oder im sonstigen sozialen Miteinander völlig fremd sind.

Es gibt natürlich Leute, die behaupten, ich habe nur noch nicht "den Richtigen" gefunden. Aber solche romantischen Ideale waren mir schon immer suspekt ...

Hauptsache überhaupt Emotionen zeigen.
Aus Langweile entsteht oft Gutes für einen selbst.

Ich kenne das Gefühl von Langeweile nicht, .
Ich hatte immer schon mehr als genug in mir selber drin.

In jungen Jahren habe ich mich in Beziehungen immer verloren und meine Freunde haben mich nicht wiedererkannt. Als Single war ich stark und frei. Später hatte ich keine Zeit für eine Beziehung und war in langjährigen Affären sehr gut aufgehoben. Jetzt bevorzuge ich polyamore Lebensformen. Es gibt eine Auswahl an Menschen, mit denen ich kuscheln kann und auch mal langweilige Dinge tun, die mich ein wenig runterbringen von meinem aufregenden Leben. Alltag spielen nenne ich das.

@********e_66 @*******ant

Ich finde auch, dass man sich da auf sein Bauchgefühl verlassen kann und entsprechend für sich das finden sollte, was einen zufrieden und bestenfalls glücklich macht.

Bei mir ist es auch umgekehrt. Totaler Beziehungs- und Familienmensch. Deswegen geht für mich F+ nicht.

@*******n71
Nee, F+ ginge für mich auch nicht.
Wäre mir persönlich irgendwie zu inzestuös- oder zu wischiwaschi.

Ich habe die Beziehungform "F+" noch nie verstanden.
Wenn ich mit jemandem befreundet bin und dann auch noch meine Sexualität mit der Person ausleben möchte und kann, heißt das für mich "Beziehung"?
Meine Vermutung: Bindungsangst, Oberflächlichkeit, Schnellebigkeit, nur nicht festlegen, ...
Aber das ist also

Ich wäre gerne wieder Teil eines Paares. Ich finde es bereichernd, schöne Momente mit meinem Lieblingsmenschen zu teilen und beruhigend, dass in schwierigen Momenten jemand da ist, der mich unterstützt - auch wenn ich das vielleicht gar nicht brauche.

Ich habe mich mit meinem Singleleben arrangiert; ich brauche keinen Partner, ich möchte einen.
Mit (m)einem Partner habe ich eine viel innigere und intensivere Beziehung als mit Freunden oder Bekannten.

Ich muss auch zugeben, dass dieses F+ mir nach Bindungsangst bzw. in einer Beziehung damit die Verantwortung für jemanden zu übernehmen aussieht. Jemanden plump zu unterstellen, dass er sich dabei die Rosinen rauspickt, so weit würde ich tatsächlich nicht gehen.

Manchmal liegt es sicher auch an den persönlichen Umständen, in denen sich jemand gerade befindet und so eine Bindung in dem Moment (noch) nicht eingehen kann. Aber der/die F+ ist an sich schon der Herzensmensch?

Denn wenn ich so darüber nachdenke, wie F+ häufig beschrieben wird, sehe ich kaum Unterschiede zu einer „echten“ Beziehung . Es fehlt halt lediglich die gewisse Loyalität und Verantwortung füreinander.

Aber hängt man dann da nicht irgendwie in der Luft?

Für mich einer der größten Unterschiede. Es sind keine romantischen Gefühle dabei.

Ich glaube, es gibt nicht die eine richtige Beziehungsform oder eben das Single-Dasein. Nicht insgesamt und nicht für den einzelnen Mensch als Schublade. Vielmehr kommt es auf die Bedürfnisse in der jeweiligen Lebensphase an. Diese Bedürnisse ändern sich oft über die Zeit und werden auch stark vom Umfeld beeinflusst. Man muss sich nur auch mit seinen eigenen Bedürfnissen auseinandesetzen.

Wichtig ist nur, dass man von Beginn an offen ist und gleichzeitig anderen Menschen nicht seine aktuelle ideale Vorstellung aufdrängt, oder sie kritisiert, weil sie es anders sehen oder nicht so fühlen. Entweder es passt, oder man muss weitersuchen. Klar, hört sich in der Theorie einfacher an, als es tatsächlich ist. Ist ja auch nicht immer leicht, selbst zu wissen was man möchte und das auch kommunizieren zu können.

Ich denke, das hat viel mit Authentizität zu tun.
Bei der Partnerwahl suche ich mir keine Leute heraus, mit denen ich verhandeln müsste. Auch verhalte ich mich von Anfang an immer so, wie ich bin. Somit weiss die andere Person sofort, wie ich bin und ob ich für sie akzeptabel bin.

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Dafür brauche ich aber keine Partnerin, sondern einen Menschen, der mich mag.

Ein weiterer Vorteil,

Im Urlaub alleine brauchst du keine Sonnenbrille um nach den Meerjungfrauen Ausschau zu halten.

Finde es spannend, dass man es in Vor- und Nachteile kategorisieren muss... Es ist das Leben
Ich bin jetzt knapp 2 Jahre getrennt, bald geschieden und lebe mit meinem kl. Sohn zusammen. Diesmal ist mein Singleleben ganz anders als davor, wo man sich getrennt und nicht mehr gesehen hat. Nun habe ich durch das gemeinsame Kind ständig Kontakt zu meinem (Ex)Mann. Das macht es mir nicht leicht, überhaupt mal jemanden kennenzulernen und das alte "abzuschließen".
Für mich ist das Singleleben gerade -am besten ausgedrückt- einfacher und leichter. In einer Beziehung habe ich mich unbewusst immer sehr zurückgenommen mit allem, was mir wichtig ist.
So arbeite ich jetzt erstmal in Eigenverantwortung an mir selbst um dann hoffentlich irgendwann bereit zu sein für eine wirklich wahrhaftige Beziehung, so wie ich sie mir wünsche. Keine faulen Kompromisse.

@*******ssa Das wäre eine super Sache, wenn das ginge!!

Single-Sein entweder temporär oder aus innerer Überzeugung und Lebensfüllend.

Ebenso wie all die einen auf die Nerven gehenden immer wieder bunt überall aggressiv wackelnden Farbstreifen der ausrichtungszeigenden "Vielfalltfahnen" - genaus os ist ein Singleleben.

Manche sind nur ne zeitlang Solo, andere aus tausend anderen persönlichen oft nicht mal sagbaren Gründen Lebenslang. Ich selbst habe mich seit 30 Jahren fürs Sololeben entschieden weil ich, warum auch immer, diese stete aufgezwungene stest rechtfertigende Nähe tagses und nachtfüllend nicht mehr ertragen kann. Und jetzt nach all den jahren: Ja, ich fühle mich so wohl und ich lass andere in Ruhe die das andere sehen und anders leben.

Das Singleleben ist halt auch eine ganz andere Erfahrung wenn man zum Beispiel Anfang 20 ist, durch das Studium viel mit andere in Kontakt kommt und noch Freunde aus der Schulzeit hat, die alle noch keine Kinder haben, als jemand der 50 ist, aus einer langen Beziehung kommt oder sogar verheiratet war, nach der Trennung seinen gemeinsamen Freundeskreis verloren hat oder schon während der Beziehung Freundschaften vernachlässigt hat. Studien zeigen ja auch, dass gerade Männer später einsamer sind, weil sie sich im Gegensatz zu Frauen mehr auf die Ehefrau verlassen, was soziale Beziehungen angeht. Da fehlt natürlich dann jemand zum Reden und Austauschen.

Für mich war mein Singeldasein erst vollkommen, als ich die Beziehung zu meinen Angehörigen für erledigt erklärt hatte. Das war die selbstständigste
Entscheidung die ich bisher in meinem Leben getroffen habe und sie kam von Herzen und ich bin daher ein glücklicher Mensch.

Mit dem jetzt erreichten Status kann ich tun und lassen was mir gefällt ohne dass mir jemand in den Rücken fällt und ohne dass ich noch Rücksicht auf einen Menschen nehmen müsste, der nur an sich selbst gedacht hatte.

Ich treffe mich am liebsten mit meinen Freunden, die mich haben vergessen lassen, dass man sich seine Verwandtschaft nicht aussuchen kann für seine Freunde aber selbst verantwortlich ist. Mich haben meine Freunde in ihr Herz geschlossen - das ist das schönste Kompliment, welches mir vom Leben gemacht worden ist.
Ob sich daraus eine Gelegenheit für mehr ergibt, lasse ich darauf ankommen, denn etwas zu tun mit jemanden, der sich mit mir zusammen freut, habe ich bisher noch nicht erlebt.

Was ich hier lese, insbesondere das mit den Eifersüchteleien, ist für mich Anlass genug, Menschen, die eifersüchtig sind mehr oder weniger zu ignorieren, d. h. diese nicht mehr zu nahe an mich heran zu lassen.

Ich lebe seit 16 Jahren alleine. Es gab mehrere Beziehungen und Beziehungs-Versuche, die aber alle nicht zu gemeinsamem Wohnen führen sollten.

Mein Fazit: Die Zufriedenheit mit der ich als Single lebe, hat so manche langfristige Verbindung verhindert. Denn wenn es enger wird, kommt schon die Frage auf, ..was bin ich bereit mir anzutun, um was zu bekommen?

Ich bin immer bereit alles zu geben - auch wenn es manchmal zur Enttäuschung wird.
Etwas zu nehmen ist mir noch nie in den Sinn gekommen, weil mein Glück immer etwas besser weiß als ich. Auf mein Glück konnte ich mich immer schon verlassen - weil ich ehrlich zu mir selbst bin und ich unterscheiden kann, ob jemand nur scheinbar etwas für andere tut oder sich hinter seiner Maske auch noch ein Mensch mit einem riesengroßen Herzen befindet,

Frauen haben das größere Herz wenn es darauf ankommt - und das sowohl im guten wie auch im bösen.

Vorteile des Single-Daseins:
• Keine Anforderungen oder Erwartungen erfüllen müssen
• Ruhe und Frieden in der Hütte, kein " kannste mal, haste mal, machste mal... is das schon fertig, warum nicht?...."
• keine Gängelei
• alle meine Katzis dürfen bei mir im Bett schlafen
• kein Kleinmachen durch den Partner, keine Machtspielchen
• ich kann essen was, wann, wo und wie ich will; Essen darf auch mal ausfallen oder verschoben werden
• den ganzen Tag im Jogging - herrlich! Haare verwuschelt, Duschen mitten in der Nacht, Schlafen wo ich will
• kein ungewollter Sex, Missbrauch und schlimmeres
• Liebesentzug und -Erpressung wenn dem Partner was nicht passt

Nachteile des Single-Daseins:
• kein gemeinsames Brainstorming vor wichtigen Entscheidungen
• niemand, der mich von meiner Palme holt, wo ich mit 180 hochgeflogen bin
• Teilen von neuen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen geht so schlecht allein
• gemeinsame Unternehmungen, Spiele oder Urlaube fallen weg

Das fällt mir so spontan ein und ich muß sagen, das Single-Dasein ist mir trotz Leben auf dem Dorf - und somit als "nicht dazu gehörende Zugezogene, mit der man keinen Kontakt haben will..." - lieber, wobei dieses "gemeinsam sind wir stark"-Gefühl bei den Leuten hier ganz schön wäre; zumal man sich hier als alleinstehende Frau echt vorkommt wie im Mittelalter. Ein alter Bekannter meinte letztens zu mir: Früher hat man Frauen wie dich "Hexe" genannt und verbrannt - nur weil man keinen Mann hat und trotzdem seinen Mann steht... Willkommen im 21, Jahrhundert .

Vorteil: Es interessiert keinen was ich so mache.
Nachteil: Es interessiert keinen was ich so mache.

So lange man beschäftigt ist, no Problem. Abends kommen dann schon auch wieder die Momente, wär nicht ganz so übel nicht alleine zu sein.
Man gewöhnt sich an alles.
Die Vorstellung in meinem Alter: Das könnts jetzt auch und wahrscheinlich dürfte es das nun auch gewesen sein, na, die ist nicht so fantastisch.

Singledasein:
• man kann machen was man will, mit wem man will, zu jeder beliebigen Zeit ohne jemanden zu berücksichtigen.
Nachteile:
• oberflächlicher, wenn auch geiler Sex
• schnelle Langeweile
• Ziele nur allein
• Unternehmungen nicht so einfach
• für mich das fehlen der besten Freundin
• Empfängerin meiner Geschenke fehlt
• man kommt mit ständig wechselnden nicht weit, fängt immer wieder gleich oder von vorne an

Beziehung:
• nicht allein sein, wenn man will nie
• vertrauter Mensch
• aktuell passendster Mensch
• dadurch immer den passenden Sexpartner
• geilster Sex (ich brauche diese Vertrautheit und Tiefe)
• Ziele gemeinsam erreichen
• mehr Unternehmungen und Urlaube

Ich habe meine Singlezeiten sehr genossen. Aber… je älter ich werde, je mehr Beziehungsmann bin ich geworden. Ein Leben allein ist nicht halb so schön, für mich. Ich mag die Gespräche, den Rotwein zu zweit, die sexuelle und grenzenlose, Vertraute Beziehung…

Nach einer Beziehung habe ich mir immer Zeit genommen, um alles zu verarbeiten, vernünftig einzuordnen, daraus zu lernen…Fehler einzugestehen…bereit für etwas Neues zu sein. Nach der letzten Beziehung war ich mehrere Jahre Jäger und Sammler. Aber immer auf der Suche nach der passenden Partnerin. Hat ne Weile gedauert, bis wir uns begegneten.


Viele Grüße

Bee