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Kommunikationstypen bei Untreue

Untreue ist etwas, was man als Kind als erstes bei seinen eigenen Eltern erlebt hat und wegen dem mangelnden Feedback, welches die Eltern einem darüber mitgeben, entsteht auch bei dem Kind eine Nicht-identifizierung mit der Lebensweise der eigenen Eltern, was ja die Selbstannahme unmöglich macht. Zumindest war das bei mir die Ausgangsposition bei der Beantwortung Deiner Frage hier.

Ich setze nicht leichtfertig etwas auf's Spiel - dazu bin ich mir und der andere Mensch ist mir dabei viel zu wertvoll, als dass ich dies als Spielwiese oder als Experiment ansehen würde.

Wer als erstes das Vertrauen bricht, zwingt den anderen Menschen in eine Doppelrolle - ein Doppelleben, welches irgendwann einmal sichtbar wird - ob man das nun wahrhaben will oder nicht: es ist so und es wird so geschehen.

Ich hätte den Thread jetzt so formuliert, dass ich auch der Treue den gleichen Raum gegeben hätte wie der Untreue - also den Kommunikationstypen treuer Mensch mit dem des untreuen Menschen verglichen.

Ich bin aber was das angeht auch ziemlich besonders, weil ich keine Entschuldigung und damit keine Rettung akzeptiere - dafür wurde mir schon viel zu übel mitgespielt und ich musste tagtäglich darum kämpfen wieder auf einen neuen grünen Zweig zu kommen. Mit Menschen, die nicht zu dem stehen, was sie getan haben kann man auch nicht reden und schon gar nichts mehr retten - das siehst Du vielleicht anders als ich, aber ich habe nur dieses eine Leben und ich liebe es - auch den Rest dieses Lebens. Ich bin kein Kind, sondern ein Mann, der eine Frau sucht. Ich würde niemals auf den Gedanken kommen, dass was ich zu einer Beziehung auf gleicher Augenhöhe geschrieben habe, auf die Beziehung Mutter-Kind oder Vater-Kind zu beziehen, weil ein Kind kein Ersatz für den Liebespartner sein kann. Dieses Schicksal blieb mir aber nicht erspart: ich war immer nur ein Ersatz für irgendwas oder für irgendwen.

Vielleicht gilt dies aber auch für den Kommunikationstyp, den Du beschrieben hattest. Irgendwie verhalten sich Menschen dann doch alle gleich.
*********eife Paar
226 Beiträge
Zitat von ********male:
Ehrlichkeit hinterher rettet nichts - noch nicht einmal das eigene oder das Gesicht des anderen.
Mitzuteilen wäre,
dass solange man etwas hat, was den anderen interessiert oder reizt, man den Anschein einer guten Partie erweckt, und dass beim geringsten Anlass ein Grund gesucht wird, die Person durch eine andere auszutauschen.

Für mich ist die Person der / die Betrügerin, die zuerst den Partner gewechselt hat - und nicht den Mumm hatte, das offen auszusprechen. Dieses vor-vollendete-Tatsachen-gestellt-zu-werden-Ding verträgt nicht jeder aber in aller Regel sieht man sich ja mehrmals wieder im Leben und dabei gilt: bitte lächeln ...!

Das sehe ich völlig anders. Natürlich ist Ehrlichkeit im Vorfeld oder in der gegenwärtigen Situation die beste Wahl. Aber wenn das jemand nicht kann oder nicht will - aus welchen Gründen auch immer - dann stufe ich (!) eine "späte Wahrheit" immer noch als wertschätzend ein und nach all den Verletzungen kann dies eine heilende Wirkung für beide Seiten haben. Völlig unabhängig davon, ob die Partnerschaft weiter besteht oder nicht.
Wenn man mit dem was man getan hat das Leben eines anderen Menschen ruiniert hat, dann steht dieser Mensch vor dem Scherbenhaufen des eigenen Lebens. Die Frage kannst Du mir erklären was du da getan hattest, damit ich es verstehe? wird darüber entscheiden, ob noch etwas zu retten ist. Am Ende kann ich durchaus jemandem verzeihen, die Sache vergessen und vergeben, aber mich als vertrauten Freund hast Du damit ein für allemal verloren. Ich habe kein Verständnis und schon lange keine Tränen mehr, die nötig gewesen wären, um noch etwas zu retten -. doch wenn dem anderen Menschen ein Zacken aus der Krone fällt bei dem Gedanken den Schaden wiedergutzumachen, den man angerichtet hatte, dann hört alles auf.

Oder kannst Du auch nur ein einziges Wort von dem zurücknehmen, welches Du zu einem anderen gesagt hattest??
*******n71 Frau
1.732 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********male:
Untreue ist etwas, was man als Kind als erstes bei seinen eigenen Eltern erlebt hat und wegen dem mangelnden Feedback, welches die Eltern einem darüber mitgeben, entsteht auch bei dem Kind eine Nicht-identifizierung mit der Lebensweise der eigenen Eltern, was ja die Selbstannahme unmöglich macht. Zumindest war das bei mir die Ausgangsposition bei der Beantwortung Deiner Frage hier.

Ich setze nicht leichtfertig etwas auf's Spiel - dazu bin ich mir und der andere Mensch ist mir dabei viel zu wertvoll, als dass ich dies als Spielwiese oder als Experiment ansehen würde.

Wer als erstes das Vertrauen bricht, zwingt den anderen Menschen in eine Doppelrolle - ein Doppelleben, welches irgendwann einmal sichtbar wird - ob man das nun wahrhaben will oder nicht: es ist so und es wird so geschehen.

Ich hätte den Thread jetzt so formuliert, dass ich auch der Treue den gleichen Raum gegeben hätte wie der Untreue - also den Kommunikationstypen treuer Mensch mit dem des untreuen Menschen verglichen.

Ich bin aber was das angeht auch ziemlich besonders, weil ich keine Entschuldigung und damit keine Rettung akzeptiere - dafür wurde mir schon viel zu übel mitgespielt und ich musste tagtäglich darum kämpfen wieder auf einen neuen grünen Zweig zu kommen. Mit Menschen, die nicht zu dem stehen, was sie getan haben kann man auch nicht reden und schon gar nichts mehr retten - das siehst Du vielleicht anders als ich, aber ich habe nur dieses eine Leben und ich liebe es - auch den Rest dieses Lebens. Ich bin kein Kind, sondern ein Mann, der eine Frau sucht. Ich würde niemals auf den Gedanken kommen, dass was ich zu einer Beziehung auf gleicher Augenhöhe geschrieben habe, auf die Beziehung Mutter-Kind oder Vater-Kind zu beziehen, weil ein Kind kein Ersatz für den Liebespartner sein kann. Dieses Schicksal blieb mir aber nicht erspart: ich war immer nur ein Ersatz für irgendwas oder für irgendwen.

Vielleicht gilt dies aber auch für den Kommunikationstyp, den Du beschrieben hattest. Irgendwie verhalten sich Menschen dann doch alle gleich.

Erstmal denke ich, haben die Meisten hier eine besondere Geschichte oder mehrere im Gepäck, die alles andere als schön zu bezeichnen ist.

Zum anderen habe ich gar keinen Kommunikationstypen beschrieben, sondern erfragt, aus den von euch gemachten Erfahrungen, was für ein Typ (Redner oder Stiller) der/die Untreue war. Einfach um zu ergründen, ob sich dazu wirklich ein Typ herauskristallisiert.

Natürlich kann man auch umgekehrt fragen. Es steht dir ja frei, diese Frage als Thread zu formulieren und zur Diskussion einzustellen.

Ich wollte es aber andersherum wissen.
**********hoehe Paar
34 Beiträge
Wir gehen nicht fremd, wir gehen bekannt.
JA, das muss man mögen und können (also ohne Eifersüchtig zu sein).
Wir wissen zwar wenn der Andere unterwegs ist oder erzählen uns nachher darüber.
Aber keine Details, das empfänden wir als indiskret dem jeweiligen Date gegenüber.
****mie Paar
142 Beiträge
Fremd gehen hat fast immer einen Bezug zu beiden. Ansonsten geht ja niemand "fremd", wenn er/sie sich wohl fühlt .

Und ob es da einen Bezug zu Komunikationstypen gibt, kann ich nicht sagen, jedenfalls nicht aus meiner Erfahrung.

Ich war immer der, der reden wollte und auf "Stille" getroffen ist, die eher Unwilligkeit oder Unfähigkeit zur Selbstreflexion war.

Aber: mein "Reden" war früher auch viel geprägt von Projektion und nur vorgetäuschter Selbstreflexion. Es hatte aber in Wirklichkeit bei mir auch viel mit "bitte ändere Dich doch, dann muss ich es nicht tun" zu tun. Und das hat dann den Fremdgehreflex natürlich bei der Frau eher noch verstärkt.

Der der Fremd geht, ist also nicht immer grundsätzlich "schuld", oder redet nicht. Manchmal ist der andere zwar bereit zu reden, hört aber nicht wirklich zu und dann ist das auch keine sinnvolle Kommunikation. Und man kann in so einer Beziehung auch "einsam" sein, obwohl man nicht alleine ist. Oder wenn der/die andere durchaus reden möchte, aber eben nicht "versteht".

Also, ich wollte gerne reden, meine Partnerinnen eher nicht. Und dann sind sie fremdgegangen. Und ich noch nie.

Aber ich versuche ja auch nicht, ein Problem zu lösen, in dem ich ein neues erschaffe.


Das hilft jetzt nicht wirklich bei der Frage, sorry, aber ist immerhin ein Erfahrungsbericht...
*******fly Frau
6.589 Beiträge
War der, der fremdgegangen ist eher jemand, der redet?
Oder eher der, der nicht redet?

so wohl als auch...in meiner Ex Beziehung gingen wir uns fast zeitgleich fremd, ich war die welche jeweils viel redete und lösungsorientierter war (Beziehungsprobleme) er war der schweigsame den man immer mitziehen musste...alles in allem haben wir einfach nicht harmoniert und darum kam es wohl dann am Ende zu diesem Resultat.
****rn Frau
20 Beiträge
Als jemand, die mehrfach von verschiedenen Leuten betrogen wurde ist mir eine Gemeinsamkeit bezogen auf die Redseligkeit aufgefallen:

Der Fremdgänger muss natürlich um sein "geheimes" Handeln zu verdecken zu manchen Situationen Lügen erfinden. Am besten ist es wenn sie dann auch authentisch wirken. Damit das also funktioniert reden sie so wenig wie möglich über die brenzlichen Themen. Es droht aktiv die Gefahr, sich selbst zu verplappern oder ein Detail matched nicht mit einem zuvor erwähntem.
Auf alltägliche Situationen bezogen (z.B. "Wie war dein Tag?" oder "Was hast du heute gemacht?") kamen immer kurze, knappe Antworten mit wenig Redebedarf, obwohl das zuvor anders aussah.

Immer als die Lügner dann entlarvt wurden switchte das ins komplette Gegenteil. Auf einmal wollten sie alles besprechen, noch mehr unglaubwürdige Geschichten und ausschmückende Details kamen dazu, wonach z.B. garnicht gefragt war. Kann auch sein, dass ich nur mit unreifen Feiglingen zu tun hatte und andere Fremdgeher da anders reagieren.

Ich könnte das zusammenfassen in: Wer noch betrügt und unentdeckt geblieben ist, schweigt. Wer aufgedeckt und erwischt wurde, will dann auf einmal doch alles besprechen, weil sie sich dann urplötzlich doch schuldig fühlen.

War dann nur immer zu spät.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Vielleicht auch einfach vergesslich ob der eigenen Geschichten.... *zwinker*
**ic Frau
11 Beiträge
Ich rede, er ist genervt. Von zuhören mal ganz tu schweigen. 🤷🏼‍♀️😐
*******017 Frau
453 Beiträge
War der, der fremdgegangen ist eher jemand, der redet?
Oder eher der, der nicht redet?

Der Betrüger: Geredet schon sehr viel, aber nicht tatsächlich etwas gesagt - wenn oft belehrend oder herabsetzend.
Dieser Umstand hat interessanterweise auch dazu geführt, dass meine Mitteilung, das es jemand anderen gäbe, nicht geglaubt, sondern belächelt wurde. Da kann ich dann auch nicht helfen. Meinem Affärenmann geht es fast exakt genauso.
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von ****mie:
Fremd gehen hat fast immer einen Bezug zu beiden. Ansonsten geht ja niemand "fremd", wenn er/sie sich wohl fühlt .

Ist jetzt zwar auch nur meine anekdotische Erzählung (ohne statistische Signifikanz), aber ich habe mich wohl gefühlt und bin trotzdem fremd gegangen.
Dass wir beide nicht die großen Kommunikatoren waren, hat es mir natürlich erleichtert, in meiner Nebenwelt zu leben, die doch "ja so gar nichts mit meiner Paarbeziehung zu tun" hatte.
Das Kommunizieren von Dingen, die uns verletzlich und angreifbar machen, mussten wir erst mühsam lernen.
*****186 Mann
1.518 Beiträge
Zitat von **ic:
Ich rede, er ist genervt. Von zuhören mal ganz tu schweigen. 🤷🏼‍♀️😐
dabei is grade das Gespräch so unglaublich wichtig
**********r2024 Frau
30 Beiträge
Zitat von *********ubana:
Zitat von ****Wo:
@*********ubana
Ab wann ist man getrennt?
Wenn beide verstanden haben und sich sicher sind, nicht mehr gemeinsam durchs Leben zu gehen.

Für mich ist eine einseitige emotionale Trennung sehr unfair. Der andere muss doch wissen, woran er ist.

Sie

Wenn einer von beiden es ausspricht, dass man getrennt ist. Ich finde es auch wichtig, dass jeder weiß, woran er ist.
**********armig Mann
206 Beiträge
Zitat von ****rn:
Ich könnte das zusammenfassen in: Wer noch betrügt und unentdeckt geblieben ist, schweigt. Wer aufgedeckt und erwischt wurde, will dann auf einmal doch alles besprechen, weil sie sich dann urplötzlich doch schuldig fühlen.

Auf rein meiner Erfahrung basierend kann man schon vorher einen Unterschied, oder eben eine Wandlung finden.
Ich habe jahrelang geredet und war treu, irgendwann kommt man an den Punkt an dem man feststellt das reden nichts bringt. Von da an wurde ich schweigsam und habe "betrogen". In so fern gibt es den definierten Komunikationstypen nicht, es ist oft eine Anpassung an die jeweilige Situation.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Ich bin auch (vor Öffnung der Ehe) frendgegangen. Als stiller Teil.
Mein Mann später auch. Als redender Teil.

Wirklich "geredet" haben wir erst, als es rauskam und wir haben daraufhin die Beziehung "offiziell" geöffnet.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Das Reden über eigene Untreue sollte man auch für sich selbst tun. Ist sonst unnötiger Ballast wie andere Illoyalitäten auch. Wenn ich der Frau heute ins Gesicht sehe, deren Fremdgehen vor vielen Jahren das Ende unserer Beziehung nur noch besiegelt hat, erkenne ich immer noch die Angst, ich könnte es wissen. Meine Güte, ich weiß es ja, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie mich gefragt hätte.
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